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Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 13:06    Titel: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich kann leider nur auf eine einzige Häsin zurückgreifen für eigene Erfahrungen, deshalb würde ich gern eure Erfahrungen/Wissen hören.

Und zwar wird ja oft empfohlen eine Häsin, die aggressiv ist, Nester baut und/oder den kastr. Rammler jagt, kastrieren zu lassen. Zum einem um ja so oft vorkommenden Gebärmutterveränderungen vorzubeugen, und zum anderen um das Zusammenleben des Paares zu harmonisieren.

Apropos Hitze, da wurde mir von einer Moderatorin gesagt das es die gar nicht gäbe.

Ich habe die Erfahrung mit der einen Häsin gemacht, das sie, als sie in Außenhaltung umzog das Nestbauen sofort aufhörte. Sie hat draußen nie wieder ein Nest gebaut. Sie lebte allerdings drinnen wie draußen alleine, sprich es war kein kastr. Rammler da.

Es heißt ja, das gerade Kaninchen besser mit Aussenhaltung klarkommen da sie den Klimawechsel brauchen. Ganz besonders halt Häsinnen.

Ich finde es immer so traurig das quasi geraten wird ein Tier passend zu operieren, obwohl ausser Hitze, evtl. Nestbau oder das doch normale animieren des Rammlers keine Indikation vorliegt. Vielleicht ist die Häsin ja nur mit dem vorhandenen Partner nicht "zufrieden", er evtl. Frühkastrat oder einfach von Hause aus ne Zicke.

Es ist doch auch so das ein Frühkastrat nicht wirklich weiß was eine Häsin von ihm "will", ein Rammler der später kastriert wurde dies aber sehr wohl noch "weiß". Oder hab ich da Falschinfos?

Womit wir schon beim nächsten wären wo ich ein Problem habe. Nämlich die auch immer wieder empfohlene Frühkastra von Rammlern. Mit der Begründung so müssten die Tiere nicht so lang allein leben, die Narkose würde besser vertragen werden, der Eingriff wäre kleiner etc.

Ich bin der Meinung das ein Tier doch erstmal halbwegs die Chance bekommen sollte erwachsen zu werden.
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saloiv
Freak


Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem man in der Haustierhaltung immer in die Natur der Tiere eingreift, muss man manchmal Kompromisse finden.

Bei der Haustierhaltung nehmen wir in den meisten Fällen den Kaninchen etwas sehr wichtiges: Die Trächtigkeit und Jungenaufzucht.

Eigentlich ist es ein Grundbedürfnis für Kaninchen, das aber bei Haustierhaltung selten möglich ist.

Immer wenn man ein Tier ein Grundbedürfnis nimmt, ist es nicht mehr im natürlichen Gleichgewicht und es kommt zu Problemen. Vorallem, wenn nicht nur ein Grundbedürfnis eingeschränkt ist, sondern evtl. noch andere...

Eine Scheinträchtigkeit ist völlig normal. Ich hatte vor kurzem bei Picco auch wieder eine. Sie ist einmal im Jahr scheinträchtig und ersetzt somit die normale Trächtigkeit. Interessant ist, dass Scheinträchtigkeiten normalerweise eben einen Tag dauern (oder bis zu 4 Tage) und dann ist das Tier mindestens ein halbes Jahr wieder normal. Noch interessanter ist es, Kaninchen mit Scheinträchtigkeit zu beobachten, wenn sie natürlich gehalten werden: http://www.tierpla.net/verhalten-kaninchen/scheintrachtigkeit-interessanter-als-gedacht-t3034.html

Bei meinen Kaninchen werden alle Grundbedürfnisse ausgelebt (Platz ca. 800m² bzw. 3m²/Tier in der Nacht, Kaninchenbau unter der Erde bzw. Buddelbedürfnis, artgerechte Ernährung, Gruppe etc.). Dadurch ist diese eine Einschränkung von den Kaninchen gut überwindbar und völlig problemlos.

Problematisch ist es, wenn Tiere nicht nur in diese Richtung eingeschränkt werden... Eine Innenhaltung, ohne Buddelmöglichkeit, auf wenig Platz usw. schränkt das Tier so stark ein, dass es kaum seine Bedürfnisse ausleben kann. Und genau dann kommt es zu Problemen. Das Kaninchen ist scheinträchtig und würde jetzt gerne seinem Instinkt folgen und eine Wurfhöhle basteln, um dort zu gebären. Es würde gerne Abstand zu seinem Bau halten, um Marder, Füchse und andere Feinde nicht auf diese Stelle zu prägen usw.
Tatsächlich sitzt dieses Kaninchen aber nun auf 0,5-6m², kann nicht buddeln und ist gezwungen, sein Nest auf Plastik zu bauen und durch die Enge trampeln die anderen Kaninchen darüber. Es kann kein Abstand halten, was natürlich gegen seinen Instink ist und es fürchterlich anspannt. Dadurch wird es krank. Und das ist das Problem...

Man muss unterschieden: Eine Scheinträchtigkeit ist völlig normal. Nicht normal ist es, wenn das Kaninchen 15 mal hintereinander scheinträchtig ist (weil es eben beim ersten Mal nicht alles so machen konnte, wie es die Natur vorsieht, und es jetzt immer wieder versucht). Kaninchen sind darauf ausgerichtet, Junge zu bekommen, alles andere wäre unnatürlich. Nur durch Nachwuchs können Kaninchen ihr Überleben sichern. Durch die natürliche Auslese wurden Gene jener Kaninchen weiter vererbt, die besonders fortpflanzungsfreudig waren. Und das steckt tief in ihnen...

Und deshalb kann es durch diese Einschränkungen zu Problemen kommen. Und Kaninchen die schmerzhaft reagieren, wenn man den Bauch abtastet (und deren Verdauung i.o. ist) oder die ein sehr auffälliges Verhalten haben, z.B. plötzlich absolut agressiv (Schmerzen!) oder eben dauernd scheinträchtig würde ich auf jeden Fall kastrieren lassen. Bisher war immer ein Befund, wenn ich soetwas empfohlen habe...

Wenn Kaninchen allerdings nicht so sehr eingeschränkt sind, sondern ihre anderen natürlichen Bedüfnisse ausleben können, macht ihnen diese eine Einschränkung nichts aus und die Nachwuchs-Losigkeit fürht zu keinen Problemen.

Achja, Agressivität bei Häsinen muss nicht immer eine Scheinträchtigkeit sein. Ein Kaninchen in Innenhaltung das noch dazu alleine lebt, ist selbstverständlich agressiv, weil seine anderen Bedürfnisse derart eingeschränkt sind, dass es eben agressiv reagiert. Da hilft dann natürlich viel Platz in Außenhaltung und ein Partner.

Kaninchen die aufgrund von Gebährmuttertumoren oder -entzündungen agressiv sind, reagieren so, weil sie starke Schmerzen haben, und da hilft natürlich auch Außenhaltung nicht.

Man muss immer schauen, warum ein Tier agressiv ist und erst dann entscheiden.
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 13:49    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Und DAS ist es ja was mich so ärgert. Die Gründe die du genannt hast, klingen logisch und nachvollziehbar. Ein Tier mit medizinischer Indikation gehört kastriert, keine Frage!

Was mich aufregt ist dieses prophylaktische Kastrieren weil mal was sein KÖNNTE oder damit die Häsin ruhiger wird!

Oder eben weil sie ein paar Mal ein Nest gebaut hat und den Rammler jagt. Oft liegt es ja tatsächlich an den äußeren Umständen, die evtl. geändert werden könnten.

Ein Fallbeispiel: Kastr. Rammler und Häsin leben zusammen. Innenhaltung mit ca. 4 qm Gehege.

Häsin wird alle paar Wochen zickig und jagt den Rammler.

Empfehlung: Kastra!

Mein Einwand sie evtl. in Aussenhaltung zu halten wurde niedergeschmettert da dann ein halber qm weniger Platz zur verfügung. Als ich dann noch wagte zu sagen, sie evtl. abzugeben in Aussenhaltung wurde restlos zerlegt. Ich bin böse und gebe mein Tier einfach so her weil es grad nicht passt.

Seitdem denke ich da oft drüber nach und überlege hin und her. Das war u.a. auch der Auslöser für die Frage hier.
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Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 14:51    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Luder - du bist ein Luder, ein derartig heißes Eisen hier anzupecken Very Happy

Du kennst doch die Diskussionen bei Hunden im HTF ...
Tierschutz: Es muß alles kastriert werden, was vier Beine hat, da weder Halter, noch Hund, vernünftig genug sind, keinen Nachwuchs zu produzieren - daß aber letztendlich ein Hund nicht in die Hände von Tierhaltern gehört, welche ihre läufige Hündin mit Rüden ohne Beobachtung zusammenlassen, das wird dabei schlichtweg ignoriert. Es wird auch ignoriert, daß selbst zu den Stehtagen, wenn der Halter danebensteht, meist nicht viel passiert und wenn doch, man Rüde leicht von der Hündin trennen kann. Ebenso wird ignoriert, daß die meisten Hündinnen in den Stehtagen eh nicht so dolle drauf sind und eh eher weniger Lust für Spaziergänge haben, sie es also ihrerseits oftmals nicht als Einschränkung ansehen, in dieser Zeit nur kurze angeleinte Spaziergänge zu machen. Weiterhin wird ignoriert, daß es schon bei den Wölfen normal ist, daß nur die ranghöchsten Hündinnen für Nachwuchs sorgen, welches sich auch bei Hunden erhalten hat - für Züchter oft ein Problem, weil die rangniederen Hündinnen schlichtweg weniger gut aufnehmen, schneller sich einschüchtern lassen und dann ihren Wurf vernachlässigen oder aber die ranghohen Hündinnen den Wurf der rangniederen Hündinnen plätten - so wie es eben auch bei Wölfen der Fall ist.
Daß genau solche Hundehalter, welche für eine ungeplante Vermehrung sorgen, dann Hunde haben, welche oft genug die Allgemeinheit gefährden, weil diese Hunde weder hören, noch an der Leine gehalten werden noch irgendwo auch nur der letzte Rest eines gesunden Menschenverstandes vorhanden ist, andere Menschen und den Verkehr vor solchen Hunden zu schützen, ist dem Tierschutz egal.

Bei Kaninchen ist es schwer zu entscheiden, ebenso wie bei Katzen ... ist es wirklich besser, Häsinnen im Vorfeld zu kastrieren, um Veränderungen an der Gebärmutter von Anfang an zu verhindern?
Auch bei Draußenhaltungshäsinnen kommen einfach Veränderungen an der Gebärmutter überdurchschnittlich häufig vor, wenn sie keine Jungen haben dürfen - aber operiert werden muß zur Kastration ebenso wie wenn es zur Gebärmutterentzündung kommt, und es gibt ja auch die Häsinnen, welche nie irgendwas haben, bis zu ihrem Lebensende nicht, selbst wenn sie nicht kastriert werden ... leiden die tatsächlich pro forma, wenn die Gebärmutter drin ist und sie sich nicht fortpflanzen dürfen? Oder hat nicht doch Bea aus dem HTF recht, wenn sie sagt, Kastration nur bei medizinischer Indikation?
Oder leiden die Häsinnen nicht generell darunter, egal ob sie kastriert sind oder nicht?

Für mich ist klar, daß ich Häsinnen kastrieren werde, die nicht zur Zucht geeignet ist - aber aus einem anderen Grunde heraus:
Ich hab es noch nie geschafft, meine Tiere zuverlässig in irgendwelchen Begrenzungen zu halten und Häsinnen haben ein ursächliches Interesse daran, sich fortzupflanzen. Wenn ich eine Häsin nicht kastriere, hat sie Junge, und das regelmäßig, jedes Jahr, 3 - 8 Würfe, bis sie freiwillig den Löffel abgibt ... ich kann das nicht verhindern, dazu bin ich zu doof!
Andere Lösung wäre, ich laß die Häsin ihre Jungen bekommen, wie sie Lust und Rübe ist und schlachte die Jungen rigoros - der Vorteil für mich, mehr Katzenfutter, mehr Fleisch für uns. Vorteil für das Kaninchen, es darf seinerseits Junge produzieren, wie es Lust und Laune hat.
Welche Version ist die bessere?
Lieg ich falsch, wenn ich eine Häsin ohne medizinische Indikation kastrieren lasse?

Bei Rammlern ist es einfach so, entweder vergesellschaftest du den Rammler mit nem anderen Rammler, dann gibts keinen Nachwuchs, aber es wird früher oder später, wenn du keine 500qm große oder größere Weide stellen kannst, Hackfleisch geben. Die Ausnahmen davon sind so selten, daß sie nicht mal mehr die Regel bestätigen.
Du kannst den Rammler auch mit ner Häsin vergesellschaften, dann gibts halt Junge ... wenn du die Jungen nicht futtern willst und verhinderst, daß Beutegreifer sich die Jungen holen, hast du innerhalb eines Jahres 20 - 80 Kaninchen mehr, die ihrerseits futtern wollen, Platz haben wollen usw usf. Kaninchen nehmen keine Rücksicht auf Platzmangel! Selbst Futter bleibt nur dann ein gutes Steuerinstrument, wenn wenigstens ab und an mal ein Wurf erwünscht ist ... und unzuverlässig ist die Methode eh. (Vom moralisch-ethischen Aspekt, seine Tiere extrakurz zu halten und fast hungern zu lassen, damit es nicht zum Nachwuchs kommt, mal ganz abgesehen ... )
Wenn du also bei gemischtgeschlechtlicher Haltung Nachwuchs verhindern willst, ist es ratsam, wenigstens einen von Beiden zu kastrieren ...

Du merkst, ich hab keine Meinung dazu - nur Verunsicherung und Fragen.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Murx lässt du dann nur deine Weibchen kastrieren, oder auch die Rammler? Ich vermute, nur die Weibchen, oder?

Einen von Beiden muss man auf jeden Fall kastrieren um Nachwuchs zu verhindern. Und eigentlich bieten sich die Weibchen an, weil sie eben auch den gesundheitlichen Aspekt haben, der den Rammlern fehlt. Demnach ist es sinnvoller alle Weibchen zu kastrieren und die Männchen unkastriert zu lassen.

Allerdings ist das nur bei Außenhaltung möglich, sonst hat man Geruchs-Probleme Very Happy.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 16:44    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Ich hatte bisher noch nie nen Fehlgriff bei Rammlern, einzig Baby hab ich kastrieren lassen, einfach weil er ein Murkel war und die Gefahr, dann schon bei seinen Kindern Krüppelkaninchen beizuhaben, war mir zu hoch ... Mr. Prißkowitz hatte ich nicht kastrieren lassen, einfach weil er eh mit vermutlich über 9 Jahren zu alt war, er wurde von den Weibern nicht mehr für voll genommen und hatte damit keine Chance mehr, sich zu verewigen.
Auch Rammler haben so das Bedürfnis, sich zu reproduzieren ... wenn auch nicht so einfallsreich wie die Häsinnen. Wenn ich also nen Rammler hab, der von den Weibern akzeptiert wird, kann ich mir sicher sein, Junge von ihm zu haben - nur ist dann irgendwann nicht mehr klar, bei welcher Häsin er sich gutgestellt hat. Bei den Damen ist das einfacher, die Jungen sind allesamt zuordbar ... die wackeln nicht einfach von Nest zu Nest und vertauschen sich ...

Geruchsprobleme bei potenten Rammlern in Wohnungshaltung muß auch nicht unbedingt sein ... meinen ersten Rammler, Malte, war in der Wohnung und auf dem Balkon, wenn er nicht bei den Weibern war. Er war absolut stubenrein, kein Geruch, einzigstes Problem, ab und an hatte er Einstreu den Balkon runtergeworfen, was die unter uns wohnende Mutter des Vermieters nicht so dolle fand Very Happy
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Geruchsprobleme gibt es hier übrigens auch nicht. Der Herr benutzt zwei Katzenklos und spritzt ansonsten auch nicht.

Du lässt die Weiber kastrieren Murx und die Rammler intakt. Ich denke das geht bei deiner Form der Haltung auch eher als in der Wohnung/auf dem Balkon.

Würde ein potenter Rammler eine Häsin nicht ständig drangsalieren mit seinem Begattungsdrang?? Wäre das für eine kastrierte Häsin nicht erst Recht stress?

Ich weiß das ich da ein heißes Eisen angerührt habe Mr. Green Und ja, ich bin da u.a. auch durch Beas Einstellung draufgekommen und verunsichert.

Also siehst du kein Problem in meinem Beispiel, das dann beide kastriert sind?

Ich finde es unheimlich schwer sich da eine Meinung zu bilden.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 18:32    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Vom Prinzip her kastrier ich alles, nur schlachte ich halt auch die Herren der Schöpfung als erstes und laß nur, wenn ich brauche, nen vielversprechenden Rammler über, dadurch war es halt nur bei Baby bisher überhaupt nötig, zu kastrieren. Bei Rammlern hatte ich bisher nen gutes Händchen ... oder viel Glück.
... nur frag ich mich langsam, ob das wirklich das ist, was gut für die Kaninchen ist - es ist definitiv nicht das, was die Natur vormacht, die ist kompromißlos. Was nicht taugt, wird gefressen. Kastration gibbet nicht in der Natur.

Wie gesagt, bei den Weibern hätte es auch die Möglichkeit, daß sie Junge haben dürfen, soviel sie wollen, aber die Jungen halt restlos verfüttert und geschlachtet werden - auch so würde sich also nix negatives weiterverbreiten können und es wär naturnäher.

Es gibt Hobbyhaltungen mit kastrierten Weibern und potenten Rammlern, scheint also zu funktionieren ... den einzigsten Fall, den ich kenne, hat es nicht so recht funktioniert, der Rammler drangsalierte in dem Fall die Häsin - war jedoch auch ein ehemaliger Zuchtrammler. Lag es vielleicht daran?

Es war einmal, als ich mit der Kaninchenhaltung anfing, ganz einfach - in Buchtenhaltung mit größtenteils Einzelhaltung gibts das Problem nicht ... auch noch als ich anfing, die Kaninchen auf die Weide zu packen, war es noch ganz einfach - alles kastrieren, was nicht taugt. Bloß wenn man drüber nachdenkt, ist es plötzlich alles andere wie einfach! Und ja - auch mich hat da Bea ganz schön zum Nachdenken gebracht! Ich weiß einfach nicht, ob es ein Problem ist, beide zu kastrieren oder ob es besser ist, einen nicht zu kastrieren, den andern ja ...
Wir greifen hier einfach in unzulässiger Art und Weise in etwas ein, was von der Natur anders gedacht war - Kaninchen sind weder an Fortpflanzungslosigkeit noch an Kastration angepaßt, DAS ist das Problem. Und genau das macht es halt so schwierig, weil wo genau liegt denn nun das kleinere Übel?
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Würde ein potenter Rammler eine Häsin nicht ständig drangsalieren mit seinem Begattungsdrang?? Wäre das für eine kastrierte Häsin nicht erst Recht stress?

Die armen Wildkaninchendamen, die doch so von den potenten Rammlern dransaliert werden Very Happy. Ich würde das als natürlich bezeichnen (wenn genug Ausweichmöglichkeiten/Platz vorhanden ist). Wink
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ääääh Saloiv, ich meinte potenter Rammler/kastrierte Häsin Very Happy Denn kastriert wird sie ja diesen Fortpflanzungsdrang nicht mehr haben.

Das man bei Paarhaltung eins der Tiere kastrieren lassen muss, wenn kein dauerhafter Nachwuchs gewünscht ist, ist schon klar und da seh ich auch gar nicht so das Problem.
Das Problem seh ich eher darin das es oft gemacht wird um die Häsin "ruhig" zu stellen weil sie halt ihrem natürlichen Verhalten nachgeht.

Das finde ich halt nicht gut, weil es für mich dem zurechtoperieren nahe kommt.

Bei Katzen gibt es für mich keine Frage, da muss kastriert werden bevor die Welt in Katzenbabys versinkt.

Bei Hunden sehe ich es mittlerweile auch anders. Früher war klar, kastrieren ist die Lösung allen Übels.

Ich habe meine Hündin auch nur kastrieren lassen, weil sie, sowieso schon unsicher und ängstlich, während der Läufigkeit ein Schatten ihrer selbst war und bei jedem Hund der kam, am liebsten auf den Arm wollte.
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 21:09    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Hm, du meinst eine kastrierte Häsin hält den Rammler weniger aus, als eine unkastrierte?
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 01.07.2009 21:17    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Ja, so meinte ich das. Ist ihr doch der Wunsch nach Fortpflanzung durch die Kastra genommen. Oder bleibt der trotzdem bestehen?
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Oliver Jobes, (*1966)
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 01.07.2009 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kastrierte Weibchen werden sogar ab und zu scheinträchtig (eher die Ausnahme, aber möglich). Sexualhormone werden nicht nur in den Eierstöcken produziert, sondern auch in der Nebennierenrinde, in der Schwangerschaft dann auch noch in der Plazenta und im Gelbkörper.
Nach einer Kastration bleibt nur die Nebennierenrinde übrig. Aber nachdem manche Kaninchen sogar kastriert ab und zu scheinträchtig werden, trotz Kastration, hat die Nebennierenrinde wohl einen größeren Einfluss als gedacht.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 02.07.2009 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Kaninchen werden unter natürlichen Bedingungen im Schnitt 2 - 3 Jahre alt. Man könnte also davon ausgehen, dass der Organismus auf eine solche Lebensdauer ausgelegt ist. Es wurden natürlich auch schon ältere Kaninchen beobachtet. In einer Freilandstudie* über 25 Jahre war wohl das älteste Tier ca. 7 Jahre alt. Die Tier in diesem Versuch wurden auch regelmäßig untersucht - von veränderten Gebärmuttern wird dort nicht berichtet - als Todesursache schon gar nicht. In einer amerikanischen Studie, die mal durch alle Foren getragen wurde, hat man in einer Versuchsgruppe festgestellt, dass Kaninchen ab einem Alter von 2 Jahren dazu neigen, Veränderungen an der Gebärmutter zu zeigen - jedoch ist kein einziges Tier daran, sondern wegen anderer Ursachen gestorben. In einer Vergleichsgruppe konnten aber diese Ergebnisse nicht bestätigt werden (dass Kaninchen grundsätzlich ab 2 Jahren Veränderungen an der Gebärmutter aufweisen). Als auch diese "Nebenerkenntnisse" herauskamen, verschwand diese Studie in den Foren wieder. Geblieben ist jetzt jetzt eigentlich nur noch das Argument "Ich meine es gut mit meinem Tier" und prophylaktisch kastrieren ist deshalb gut.

Fakt ist, dass wohl ab einem bestimmten Alter das Krebsrisiko steigt - wie beim Menschen ja auch. Fakt ist auch, dass Kaninchen wegen Veränderungen an der Gebärmutter nicht zwangsläufig sterben. Diese Todesursache ist in Statistiken noch nicht einmal unter "gibt's auch noch" geführt. Die Begründung, wegen einer voraussichtlichen Gebärmutterveränderung eine Häsin zu kastrieren, steht also auf ziemlich wackligen Beinen. Selbst wenn Veränderungen an der Gebärmutter festgestellt werden, heißt das immer noch nicht, dass das Tier darunter leiden und auch sterben wird. Es wird also operiert, weil etwas sein könnte... und wie immer werden moralische Aspekte angeführt, so dass also irgendwann der, der eine Häsin auf Grund von Vermutungen nicht kastrieren lässt, als Depp dasteht, während der Befürworter stolz den Heiligenschein leuchten lässt...

Haltungsfragen spielen mit Sicherheit eine Rolle - alleingehaltene Kaninchen in Wohnungen werden aber nicht selbstverständlich aggressiv. Platz, Lebensbedingungen und Rangordnung in der Gruppe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, auch bei wirklicher Trächtigkeit - und auch für den Gesundheitszustand der Jungtiere. Das Verhalten der Häsinnen ist absolut individuell - während manche bei (Schein)Trächtigkeit keine nennenswerten Wesensänderungen zeigen, werden andere zu Monstern - aber ab einem bestimmten Alter der Jungtiere ist wieder das Gegenteil der Fall (siehe auch Dr. Jekyll und Mr. Hyde).

Mittlerweile gibt es auch Tierärzte, die "Pro" Kastration von Häsinnen sind - und ab dem Zeitpunkt hat man mit irgendwelchen Argumenten eh keine Chance mehr. Da taucht auch oft der Name Lazarz auf, der für mich undiskutabel ist, da er auch Kastrationen zum "Abstellen" natürlicher Verhaltensweisen empfiehlt.

freundliche Grüße,
Andreas
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 02.07.2009 21:52    Titel: Re: Häsin, Hitze, Scheinschwangerschaft, Kastration Antworten mit Zitat

Damit hast du genau den Punkt getroffen, der mich zu dieser Frage führte. Das prophylaktische Kastrieren und eben das passend kastrieren, weil Häsin sich eigentlich nur normal verhält.

Lazarz befürwortet doch auch die Frühkastra von Rammlern, wenn mich nicht alles täuscht.

Ich bleib erstmal dabei, kastrieren der Häsin nur dann wenn es wirklich nötig ist, sprich eine mediz. Indikation vorliegt. Und wahrscheinlich würde ich auch eher den Rammler kastrieren lassen bei Paarhaltung, da es ja doch ein kleinerer Eingriff ist.
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