Bioernährung/gesunde Ernährung Mensch -> Literatur gesuch

[kichwa]

Huhu,

kann mir jmd. Literatur zum Thema gesunde Ernährung und in welchen Bereichen Produkte mit biologischem Hintergrund sinnvoll sind empfehlen? Man hört auch hier so viel Gegensätzliches....

Christina
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Viele Grüße,

Christina

[schweinsnase77]

Wenn du mir sagst wie du "gesunde" Ernährugn definierst gerne.

Vegetarier halten was anderes Für gesund als die DGE.

Low Carb Spezies was anderes als Low Fat-Anhänger.

Dann hätten wir auch noch die Anhänger von normaler oder fettreduzierter Vollwertkost.

per Definition und wissenschaftlichen Erklärungen scheint komischerweise immer alles sehr logisch und stichhaltig.

Alleine um die Diskussion "Butter vs. Magarine" kann man Regalreihen füllen.


Was die Empfehlungen zu Bionahrung angeht wirst du wohl kaum Literatur finden die explziet davon abrät. Lediglich auf dem Milchsektor und im deutschen Gemüseanbau kann man überlegen ob Bio wirklich sooo viel besser ist als konventionelle Produkte.

[kichwa]

Das genau ist es eben....

Ich habe keine Meinung. Schon allein weil ich der Ansicht bin, dass man sich erst nachdem man Wissen hat eine Meinung bilden kann.

Und offenbar geht es mir genau wie Dir. Die meisten Ernährungskonzepte erscheinen mir logisch und ich weiß nicht wirklich welche nun für mich selber geeignet erschent.
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Viele Grüße,

Christina

[schweinsnase77]

Im Prinzip kann ich jede Ernährungsform als gesund hinstellen. Ist im Prinzip nur ne Sache der Überzeugungsfähigkeit, gepaart mit nen paar Wissenschaftlichen Statistiken.

Ist halt das selbe Problem wie bei Kaninchen, Meersscheinchen, hunden und Co. Mit den richtigen Links bekomme ich so ziemlich alles schöngeredet.


Was für dich am geeignesten ist mußt du selber rausfinden, aber ich denke Murx und ich können dir dabei nen bischen behilflich sein.

Versuch einfach ma die Fragen zu beantworten:

1. Möchtest du Gewicht erhöhen, abnehmen oder einfach nur gesünder leben?

2. Kannst du auf Fleisch/Wurst/milchprdukte verzichten oder eher nicht?

3. Bist du eher der Gemüse/Obst/ oder Salatmensch?

4. Welche Beilagen bevorzugst du?

5. Was naschst du am liebsten?

6. Wie sieht ein normaler Tagesfutetrplan bei dir aus und was bevorzugst du?

Wenn du keine Lsut auf Frage-Antwortspiele hast gibt es nen recht einfach roten Faden für möglichst gesunde Ernährung:

Möglichst vielfältig, möglichst frisch oder zumindets tiefgekühlt, möglichst wenig Zusatzstoffe und sowenig verarbeitet wie möglich, am besten noch aus regionalem Anbau.

Das Geld für die überflüssige Literatur kannst du gerne bei mir abladen

[kichwa]

Huhu,

ich denke, dass wir ernährungsmäßig schon recht gut dabei sind was Abwechslung angeht und zwischenzeitlich auch an der Qualität arbeiten - heißt öfter im Bioladen einkaufen. Ich bin nur nicht immer ganz überzeugt, ob die dort erworbenen Produkte tatsächlich gesünder sind.

Fragen versuch ich mal zu beantworten:

[schweinsnase77]

Sieht doch schon fast perfekt aus.

Du könntest vll dein Frühstück noch gesünder machen (wenn es denn für dich not tut) und wenig Getreideflocken mit viel Obst und einer Garnitur Nüsse futtern. Schmeckt prima mit einem Dressing aus Buttermilch, O-saft und Ahornsirup *schmatz*


Was die Ernährungspyramiden angeht....vergiß sie, die taugen nur Ansatzweise als Richtlinie, der getreideanteil ist eigentlih zu hoch, und je nach Ernährungsphilosophie stellt die sich eh ziemlich auf den Kopf.

Was deinen Milchkonsum angeht.....wenn du zu den Low Carb anhängern rüberschielst wirst du merken, das du eigentlich kaum Milchprodukte zu dir nimmst, allerdings nehmen die dir deinen Getreideanteil übel.

Wenn du nach hochwertigem Fleisch suchst nimm Bio oder zumindest Fleisch aus der Region. Bei Geflügel lohnt es sich auf Bio zu setzen, bei Rind nicht unbedingt, da viele Bauern die Kälber auch auf die Weide jagen.

Bei Schokolade ist es von Vorteil, wenn es geschmacklich taugt nen möglichst hohen Kakaoanteil zu favorissieren, der ist zum einen gesund und minimiert den Anteil an Zusatzstoffen. Da empfiehlt sich übrigen zumindets auf Fair trade zu achten....Kakaoanbau ist meistens Kindersache.

Beim Tee machst übrigens auch Sinn auf Bio zu achten...gerade bei den asiatischen/afrikanischen Sorten.

Solange du bei der Auswahl auf ne möglichst breite Palette der Zutaten achtest kann es gar nicht ungesund werden (zumindest nicht wenn sich die breite Palette nicht nur auf die Aromen beschränkt.....Schokosahnepudding, Vanillpudding, Pudding mit Kaffegeschmack....nicht die Art der Abwechslung die ich meinte
)

[Murx Pickwick]

Du gehörst also aller Wahrscheinlichkeit dem Rohkost-Milchtyp an, wenn du häufig Blähungen hast, solltest du das Brot weglassen, wenn du keine Blähungen hast, verträgst du Getreide und ißt etwa die richtige Menge.
Was du nun noch machen kannst, ist mal zu schauen, ob du in der Nähe Wildobst hast, was du am WE verarbeiten kannst - Wildobst ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und ergänzt deine Kost sehr gut.
Im Frühjahr und Sommer kannst du dann anfangen, Wildkräuter mit in dein Menü zu nehmen ...

Dann hast du im Grunde schon eine fast ideale Kost.

Wenn ich jetzt schau, mit was ich konventionell die meisten Schwierigkeiten hatte und die wenigsten, dann lohnen sich in Bio die meisten Obstsorten, Avocado und Gemüse.
Was sich nicht lohnt, sind Ananas und Milchprodukte. Allerdings finde ich, Biokäse schmeckt sehr viel besser, nicht so fade, wie die Käsesorten aus der konventionellen Theke.

Beim Fleisch geht es leider schon lange nicht mehr artgerecht oder nichtartgerecht oder Bio oder nichtbio, sondern eigentlich gehts darum, sind es echte Weidetiere, oder stehen die Tiere den Großteil des Jahres im Stall?
Müssen sie ihr Futter weitestgehend selbst suchen, oder bekommen sie ordentlich Silage und Kraftfutter?

Wenn du Züchter von Hochlandrindern beispielsweise kennst, dann bekommst du von denen meist ein sehr hochwertiges Fleisch von Weiderindern ohne Zufütterung - die Haltung von Hochlandrindern lohnt sich nämlich (noch) nicht und die Zufütterung von Silage und Kraftfutter kostet unnötig Arbeit und Geld. Also stehen diese Rinder tatsächlich ganzjährig tag und nacht auf der Weide und bekommen nur Heu zugefüttert. Eine solche Rinderhaltung ist ökologisch sinnvoll und das Fleisch ist hochwertig und gesund.
Ich müßte mal schauen, ob es in deiner Nähe Beweidung in Naturschutzprojekten gibt - das wäre dann die gesündeste Fleischalternative.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[davX]

Hallo Christina,

ganz allgemein zum Thema, da du nach Literatur gefragt hast (das andere dazu haben sich die anderen ja auch schon geäussert). Aus meiner Sicht gibt es was das Them gesunde Ernährung angeht ein gutes Buch von Udo Pollmer, Andrea Fock und Ulrike Gonder mit dem Titel "Prost Mahlzeit":
http://www.amazon.de/Prost-Mahlzeit-Udo-Pollmer/dp/3462030124/

Zum Thema Bio gehen sie meines Wissens nicht so speziell ein, aber sie geben was das Thema gesunde Ernährung angeht gute Grundlagen zur Beurteilung, was anfängt mit den biologischen Gründe, wieso Pflanzen Abwehrstoffe/Gifte produzieren, dass die eben nicht nur gesund sind und dass Mensch/Tier auf gewisse sich wiederum angepasst hat usw. Solche Themen findet man sonst bei solcher Literatur eher nicht. Dazu hat es ein gutes Literaturverzeichnis mit zahlreichen Quellnachweisen direkt im Text. Das macht das Buch transparenter und glaubwürdiger.
Das Buch macht übrigens auch vor keinem heiklen Thema halt, behandelt auch Themen wie Vollkorn, Rohkost usw. kritisch, aber stets auch wieder begründet und nicht alles über einen Kamm scherend. Zum Beispiel beim Thema Vollkorn zeigen die Autoren, dass man früher Sauerteige machte, nicht weil das lustig ist, sondern weil dadurch die Nachteile der Frassschutzstoffen in den Spelzen ausgebügelt werden konnten. Heutige industriell gefertigte Vollkornbrote tun dies nicht und führen daher dazu, dass die Leute über längere Zeit Probleme bekommen.

Zum Thema Bio speziell fand ich das Buch "Die Joghurtlüge" sehr gut oder auch "Futter fürs Volk":
http://www.amazon.de/Die-Joghurt-L%C3%BCge-unappetitlichen-Gesch%C3%A4fte-Lebensmittelindustrie/dp/340460606X/
http://www.amazon.de/Futter-f%C3%BCrs-Volk-Lebensmittelindustrie-auftischt/dp/3938516380/

Beide kommen letztlich zum Schluss, dass Bio durchaus sinnvoll ist, die Joghurt Lüge ist meines Erachtens das aktuellste Buch von allen und daher sinnvoll, aber mir war es in einigen Punkten (zum Beispiel Probiotika) teilweise etwas zu wenig kritisch.
Dazu kommt, dass Futter fürs Volk sehr umfangreich ist und m.E. gut aufbereitet. Es prangert nicht nur an, sondern zeigt auch gute Auswege, macht Tipps und Hoffnung. Es geht allerdings mehr auch auf soziologische Themen ein, wie die unsinnige EU-Subventionspolitik, die Lebensmittelskandale (es liefert da eine sehr schöne und umfangreiche Chronologie) und ihre Folgen, die Verstrickung der Lebensmittelindustrie, wie wenige grosse den Markt kontrollieren mit vielen verschiedenen Marken, die Vielfalt vorgaukeln sollen, der Aufstieg der Handelsmarken welche mehr und mehr den Markenprodukte ihr Terrain streitig machen usw.

Beide letzt genannten Bücher (Joghurtlüge und Futter fürs Volk) sehe ich jedoch mehr ergänzend zum Buch von Pollmer und Kollegen. Das ist m.E. das ultimative Ernährungsbuch, das man gelesen haben sollte, weil es eine solide Grundlage schafft, auf der man dann mit weiterer Literatur aufbauen kann (und da sie auch hilft, weitere Litertaur entweder kritisch zu hinterfragen oder dass man sich Gedanken macht, wenn andere Werke das eine oder andere Thema nicht so recht getrauen kritisch auseinanderzunehmen und die Kritik nur vorsichtig und zwischen den Zeilen versteckt getrauen zu formulieren).

Wenn dich das Thema tiergerechtere Fleischproduktion auch interessiert, gäbe es noch einen Buchtipp, von Marc Frey "Zukunftschance Tierwohl". Obwohl das Buch auf die Schweiz bezogen ist, geht es auch auf Grundlagen ein und erklärt einerseits was in der Tierhaltung heute alles schief läuft, zeigt aber andererseits auch vorbildliche Projekte und welche Auswege es gibt. Ich hatte das Buch vor etwa zwei Jahren Murx geschenkt und habe noch ein Exemplar hier, das ich gedachte irgendwem irgendwann mal zu verschenken...
http://www.amazon.de/Zukunftschance-Tierwohl-Marc-Frey/dp/3908157072/
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Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.

[kichwa]

Huhu,

habe wieder etwas gebraucht um zu antworten....

Ich danke Euch recht liebe für Eure "Beratung"!

@Schweinsnase
Die erste Mahlzeit würd ich gern bei einer Scheibe Dinkelbrot belassen. Direkt Joghurt auf nüchternen Magen macht bei mir Sodbrennen. Dafür bereite ich mir den Joghurt jetzt immer selber zu und nehme ein kleines Glas mit auf Arbeit (meist mit Früchten und Saaten).

Interessant mal ein Wort "Low Carb" für meine Ernährungsform gehört zu haben (vom Getreideanteil wohl ab...)

Am Wochenende habe ich das erste Mal Plätzchen mit Vollkornmehl und nur aus Bioprodukten gemacht. Ich fand Sie nicht ganz so toll. Könnte auch dran gelegen haben, das kaum Süße mit drin war.

Habt Ihr bei Euch daheim dieses Süßkraut (Stevia)?

Gestern habe ich Rumkugeln aus tollver Kuvertüre hergestellt. Die sind so klasse geworden und so schön kräftig im Geschmack! Hier schmeckt man eindeutig einen Unterschied.

@Murx
Wildobst klappt ganz gut. Hier sind sehr viele stillgelegte Flächen und wir haben auch einen Garten am Haus. Dahingehend bin ich im Sommer ganz gut versorgt.

Ich schmecke den Unterschied zw. Bio und konventionell eigentlich gerade bei Milch und Käse natürlich auch.

Bzgl. Fleisch aus guter Quelle sieht es schon schwieriger aus. Ich habe faktisch keine Kontakte

Wo ich mich gerade generel schwer tue sind die Preise. Nicht wegen der Höhe sondern wegen der Vergleichbarkeit. Ich weiß einfach noch nicht, was wie viel kostet. Wir sind mit drei Bioläden ganz gut sortiert für eine 50.000 Einwohnerstadt an der poln. Grenze.

Bestellt Ihr auch Bio im Versandhandel via Internet? Ist das sinnvoll. Gestern hatte ich eine Packung Biokaugummi aus Mexico. Ob das dann am Ende noch so bio ist....

@davx
Haben lieben Dank für die Literatur! Das erstbenannte Buch von Dir ist mit dem Erscheinungsdatum von 2001 was älter, macht aber offenbar hier nichts aus?

Was haltet Ihr allg. von der Foodwatchkampagne? Diese haben auch diverse Literatur auf Ihrer Seite empfohlen.
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Viele Grüße,

Christina

[Murx Pickwick]

Foodwatch haben mit ihrer Arbeit schon eine Menge erreicht, beispielsweise sind die "Bio"limos in diversen Discountern als das aufgedeckt worden, was sie tatsächlich sind:
Wasser mit Kunstgeschmack und Biolabel ...

Weiterhin hat Foodwatch dafür gesorgt, daß der Skandal um die chinesischen Kaninchenbraten, die als deutsche Mastkaninchen auf den Markt kamen, nicht in Vergessenheit geraten sind - sondern im Gegenteil, da tut sich nun auch was.
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Murx ist die Praxis!

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