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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 10:40 Titel: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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vielleicht kann mir jemand hierzu was sagen....
ich habe 2 weibliche rennmäuse wfnz.... beide mädels haben an einer vorderhand (muß nicht die gleiche sein) eine zehe, die druchsichtig ist. jetzt konnte ich beobachten bei den würfen, das zum einen die zehe weitergegeben wurde und zum anderen taucht sie immer nur bei den mädels auf, aber bisher nie bei den böcken was mich annehmen läßt, das es tatsächlich erstens dominant und zweitens geschlechtsgebunden vererbt wird. es taucht auch nie an beiden vorderhänden auf und es sind auch nie mehr wie eine kralle betroffen. der standort wechselt aber.
auf diesem bild hier kann man es deutlich ausmachen:
bild links.... is das mädchen... und auf dem bild sieht man die auf der rechten vorderhand die durchsichtige kralle ganz deutlich. bei ihr ist es die erste. ich hatte dieses phänomen übrigens noch nie auf den hinterfüßen. immer nur die vorderhand ...
wer hat das schonmal gehabt oder gesehen und kann sich einen reim drauf machen. eigentlich heißt es nämlich, das es bei rennmäusen keine geschlechtsgebundene vererbung gibt.
ich empfinde das jetzt nicht als fehler und würde auch nicht versuchen das rauszuzüchten. im gegenteil, ich find's eher witzig |
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 18.11.2010 10:49 Titel: |
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Also ganz ehrlich, die Bilder sind so winzig... da sieht man überhaupt keine Krallen Hast du die auch etwas größer? _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 12:10 Titel: |
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ok.... ich hoffer hier kann man es gut erkennen....
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 18.11.2010 14:57 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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Natürlich gibts auch bei mongolischen Rennmäusen geschlechtsgebundene Vererbung, sonst könnte man wohl kaum Männlein von Weiblein unterscheiden ... daß nämlich die Hoden bei den Männern so deutlich sichtbar ist, ist eine geschlechtsgebundene Vererbung. Bei Hyänen wiederum kann man die Geschlechter nicht unterscheiden, da haben sowohl Männlein, als auch Weiblein nen Penis ...
Meiner Meinung nach müßte das nen Scheckungsgen sein ...
Bei den Rennmäusen aus den 80er Jahren in Berlin waren meist die Vorderzehen weiß, auch mit hellen Krallen. Es gab keinen Renner, wo nicht wenigstens eine Kralle weiß war. Manchmal waren jedoch nicht alle Zehen betroffen, manchmal waren auch die Hinterzehen weiß. Das galt als Domestikationsmerkmal, es wurde damals gesagt, daß diese weißen Zehen nur bei den domestizierten Rennern auftreten würden und nicht bei den Wildtieren. Diese Zehenweißscheckung war bei den berliner Tieren offenbar reinerbig vorhanden und anders, wie in deinem Fall, hatten auch die Männchen weiße Zehen. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 18:21 Titel: |
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ich hab mich auch schon lange gefragt, warum die mir alle erzählen wollen das es keine gechlechtsgebundene vererbung bei rennern geben soll. war für mich bisher absolut unsinnig. das haben wir überall.
aber wenn ich das jetzt auch noch behaupten würde öffentlich, dann würden sie vollends durchdrehen glaub ich ... bin eh schon schlimmer wie ein rotes tuch!! |
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 18:23 Titel: |
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aber bei einem scheckungsgen müßte doch dann auch irgendwann mal scheckung auftreten... und, es würde doch wohl nicht nur bei den weibchen auftreten oder?
bisher beschränkt sich das immer nur auf die kralle und sonst nichts am körper, das auf eine scheckung hindeuten könnte. |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 18.11.2010 19:48 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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Die Scheckung tritt doch schon auf:
Die weiße Kralle bei dir, die offenbar geschlechtsgebunden vererbt wird (wobei hier noch nicht ausgeschlossen ist, daß es eventuell eine Modifikation ist, also durch Umweltreize entstanden ist. Möglich wäre auch, daß diese Zehe als Baby besonders gequetscht wurde oder so. Allerdings halte ich das eher für unwahrscheinlich, weil es sich ja bei dir nur um weibliche Tiere handelt) und in den 80er Jahren bei den berliner Rennmäusen die weißen Zehen.
Es gibt die unterschiedlichsten Scheckungsgene, die sehr unterschiedliche Auswirkungen haben, die auffälligsten sind halt die Scheckungsgene, die gleich das halbe Tier weiß erscheinen lassen - oder das Tier bis auf wenige farbige Flecken reinweiß erscheinen lassen. Weniger auffällig sind Scheckungsgene, welche nur ne Kralle oder nur die Schwanzspitze betreffen ... meistens hat man mehrere Scheckungsgene, bei den Kaninchen beispielsweise sind gleich drei bisher bekannt und beschrieben:
1. Punktscheckung, welche dominant und sehr instabil vererbt. Man erhält verschiedene Scheckungsmuster, die sich stets dazu auszeichnen, das die Ränder der Farbfelder sich optisch in Punkte auflösen und dadurch zerrissen wirken oder aber man kann mit gezielter Paarung sogar Tiere erhalten, die nur noch farbige Punkte aufweisen und keine Farbfelder mehr. Die Augen entsprechen der Fellfarbe. Reinerbig ist diese Scheckung oft mit einer Darmerkrankung verbunden. Außerdem sind im Schnitt die reinerbigen Tiere weniger farbig (was nun aber nicht heißt, daß es auch reinerbige Tiere mit wenig weiß gibt). Die Ohren sind immer farbig, die Schnauze ist meistens farbig.
2. Holländerscheckung, rezessiv, diese Tiere haben blaue oder gebrochene Augen und die Farbfelder sind gerade von den weißen Feldern abgegrenzt. Meist bildet sich ein weißer Gürtel hinter den Vorderbeinen und eine Blesse im Gesicht. Die Ohren sind immer farbig, die Schnauze ist meist weiß.
3. Weißohrenscheckung: Hier sind hauptsächlich die Ohren betroffen, sie werden bis zum Ohransatz weiß ... ansonsten scheint diese Scheckung der Holländerscheckung zu gleichen. Die Augen sind der Fellfarbe entsprechend. Allerdings weiß man noch nicht viel über diese Scheckung, da sie ursprünglich bei Tieren auftauchte, die gleichzeitig die Holländerscheckung trugen.
Es gibt jedoch bei Kaninchen noch mind. eine von diesen unabhängige Scheckung, die nen weißen Brustfleck und weiße Pfoten oder weiße Zehen erzeugt ... die ist bisher jedoch nicht dokumentiert.
Alle Scheckgene kann man auf einem Kaninchen vereinen, dann hat man halt ein Kaninchen, was blaue Augen hat, weiße Ohren, ne zerrissene Zeichnung, weiße Stirn, weiß auf der Brust und weiße Pfoten. Wo die Farbfelder bzw Farbpunkte tatsächlich zu finden sind, ist dann gar nicht mehr vorhersagbar, sondern nur noch, wo Farbe auf keinen Fall zu finden sein wird.
Solche Scheckungen, welche nur die Brust oder nur die Zehenspitzen betreffen, werden selten dokumentiert - einfach weil sie für die Farbzucht uninteressant sind, sie sind zuwenig auffällig. Dennoch dürfte es gerade in diesem Bereich jede Menge Scheckungsgene geben ... wenn nur so wenig weiß bleibt, sind Scheckungsgene auch unproblematisch, die Scheckungsgene, die viel weiß erzeugen, sind fast alle sehr problematisch für das Tier, je nach Scheckungsgen kann das von Taubheit über Sehschwäche bis hin zu Darmschäden gehen ...
Das Scheckungsgen bei deinen Rennern ist dabei besonders interessant, sollte es sich tatsächlich um eine geschlechtsgebundene Vererbung handeln, wäre es das erste mal, daß ein geschlechtsgebundenes Scheckungsgen dokumentiert wird. Schade nur, daß man so gut wie keine gezielten Verpaarungen bei Rennern vornehmen kann, ohne sie zu quälen ... _________________ Marx ist die Theorie
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 19:58 Titel: |
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nein. da bliebe eigentlich nur ein test über... gentest auf Sp, wenn es sich tatsächlich um eine scheckung handeln würde.
ich hab schonmal nach laboren für gentest's gesucht. ich dachte mir, wenn mal eine stirbt, dann kann ich sie ja testen lassen. hab aber bis heute noch kein labor gefunden. bekomme immer nur zur antwort, das man sich mit rennmäusen nicht auskennen würde. irgendeiner müßte es aber doch machen können .... schon seltsam... |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 18.11.2010 20:16 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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Wird nicht klappen ... denn einen Gentest kannst du nur auf ein Gen machen, welches bekannt ist. Ein Scheckungsgen auf dem X-Chromosom ist bisher nicht bekannt, also kann es über einen Gentest nicht gefunden werden.
Die Scheckung, die bei den Rennern mit Sp gekennzeichnet wurde, hat nix mit unseren Zehenscheckungsgenen zu tun.
Außerdem gibt es noch kaum Rennmausprojekte zur Kartierung der Gene ... also machen kann dir keiner nen Test, weil nur zufälligerweise ab und an mal ne Mutation einem Chromosom oder Genort zugeordnet werden kann. Es interessiert sich einfach bislang noch kaum jemand für Rennmäuse. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 18.11.2010 21:20 Titel: |
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das is ja nunmal doof ... ich will das aber wissen *lach*.... nur rein aus interesse, was ich da nun sitzen habe.
das sich niemand mehr um die gene der renner kümmert hab ich ja auch schon festgestellt. ich find noch nichtmal den froscher per namen, der die ganzen gene ursprünglich mal festgelegt hat |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 19.11.2010 23:23 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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Huhu,
hat nicht Michael Mettler in der Vergangenheit sich mit dem Thema Rennmausgenetik beschäftigt? Zusammen mit anderen Leuten hatte er meines Wissens auch schon im Journal of Heredity publiziert... ich glaube die hatten da auch neue Mutationen genetisch untersucht. Meine spontane Überlegung wäre halt, ob es evtl. ihn interessieren könnte oder er evtl. interesse hätte, passende Kontakte zu vermitteln? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 20.11.2010 00:07 Titel: |
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uiii, endlich fällt mal ein name *gr*....
ich hab im zusammenhang mit rennern noch nie was von ihm gehört. wäre interessant da mal nachforschungen zu machen. |
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 20.11.2010 00:26 Titel: |
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hmm, die genetik-group gibts ja schon lange nicht mehr. ob er in der hinsicht übehaupt noch was macht? |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 20.11.2010 00:44 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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Ein Strohhalm wäre es... Mettler hatte offenbar sich mit allerhand Tieren beschäftigt, Chinchillas, Degus, Hamster, Rennmäuse und die offenbar auch gehalten und teilweise auch gezüchtet.
Die Schwierigkeit sehe ich halt darin, dass zur Erforschung es nötig wäre, dass eine Forschergruppe sich ohnehin mit dem Thema beschäftigt, denn solche Forschung ist teuer.
Die Arbeit, die ich meinte (obs noch weitere gibt, weiss ich jedoch nicht) dürfte diese hier sein:
Fred Petrij, Karin van Veen, Michael Mettler, Vera Brückmann (2001): A second acromelanistic allelomorph at the albino locus of the Mongolian gerbil (Meriones unguiculatus). Journal of Heredity 92(1): 74–78.
http://jhered.oxfordjournals.org/content/92/1/74.abstract
Eine weitere Möglichkeit, die mir jetzt gerade ins Auge springt, Fred Petrij aus den Niederlanden:
http://www.gerbils.co.uk/gerbils/lit.htm
Er arbeitet offenbar an der Universtität Leiden im Departement für Humangenetik und ist offenbar auch im Bereich Rennmäuse eine Kapazität. Möglich dass schon frühere Untersuchungen über ihn gelaufen sind? Bliebe einfach die Frage, ob das noch aktuell ist (die HP wurde 2007 das letzte Mal aktualisiert), ob das Thema von Interesse wäre (sprich Aufwand-Nutzen in sinnvollem Verhältnis) und die Sprachhürde. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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ulmer-strolche Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 32
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Verfasst am: 23.11.2010 17:22 Titel: Re: Weiße Kralle an Vorderhand bei Mongolischen Rennmäusen |
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wenn ich es schaffe, seine direkte mail-adress ausfindig zu machen, dann werde ich auf jeden fall mal nachfragen, was er zu diesem phänomen meint .... |
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