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Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression?

 
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Peshewa
Fellnase


Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Niederbrechen

BeitragVerfasst am: 29.04.2008 09:23    Titel: Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
ich bin heute über dieses wirklich sehr informative Forum gestoßen und habe sogleich beschlossen: Hier möchte ich mich anmelden.

Nun habe ich auch direkt die erste Frage. Smile

Ich habe 2 Zweiergruppen. Zu Beginn hatte ich eine: Twinky und Frodo, zwei gleichaltrige Männchen, die im Alter von cirka 4 Monaten von mir miteinander vergesellschaftet wurden, was auch gut klappte. Im Alter von 1,5 Jahren begannen die beiden aber zu kämpfen etwa 2 Jahren musste ich die beiden aber trennen, weil die Kämpfe immer heftiger wurden und Frodo Twinky ein Stück aus der Nase herausgetrennt hat. Man muss dazu sagen, dass ich zu den Degus eigentlich wie die Jungfrau zum Kinde kam, ich nahm Twinky kurzerhand aus nicht artgerechter Haltung mit und versuchte das Problem so gut es ging zu lösen.
Die beiden haben sich sämtlichen erneuten Vergesellschaftsversuchen widersetzt. Twinky lebt nun friedlich mit einem neuen, fast gleichaltrigen Männchen aus dem Tierheim zusammen, und das klappt wunderbar, seit einem Jahr schon.
Frodo wurde kastriert und lebt mit einem Mädchen (Lotte) zusammen. Ich beobachte nun einmal im Monat (zum Vollmond) Prügeleien, da scheint sie "rollig" zu sein (wie nennt man das bei Degudamen???), und Frodo ist da 3 bis 5 Tage wie wild hinter ihr her und besteigt sie (also wirklich Penis draußen und so, von wegen, die werden nach einer Kastration ruhiger oder wollen keinen Sex mehr, kann ich ehrlich nicht behaupten). Die Kämpfe die im Zuge dessen auftreten sind teilweise recht heftig, aber dann liegen sie wieder im Anschluss übereinander, zwitschern und kuscheln.
Ich möchte eigentlich nicht, dass es immer so ausartet. Würde das ruhiger werden, wenn ich noch 1 bis 2 Degudamen dazu holen würde, quasi dass sich dann die "Auslastung" von Frodo verteilt? Nur habe ich die Befürchtung, dass es bei einer Vergesellschaftung zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Frodo/Lotte und den neuen Damen kommt, da erstere nun seit 1 Jahr zu zweit leben.
Überhaupt habe ich bisher nichts finden können darüber, ob andere bei ihren Mädels auch solche Zyklen feststellen konnten und wie es dort abläuft.
Ich habe Lotte aus dem Tierheim, wo sie Junge zur Welt gebracht hatte im Alter von etwa 9 Monaten, und die 3 Monate der Schwangerschaft hat sie anscheinend allein im Käfig gehockt, das weiß ich aber nicht genau.

Könnt ihr meine Fragezeichen lösen, und mir evt ein paar Tips/Anregungen geben?

Ganz herzliche Grüße!
Peshewa

ps: Habe gerade entdeckt, dass es ein solches Thema unter "Erlebnisse und Beobachtungen" bereits gibt, evt dann diesen Thread verschieben? LG
_________________
Was wir den Tieren antun, tun wir uns an.
Was wir Gutes den Tieren tun, wirkt heilend auf uns.
(indianisches Wort)
Ich würde mich freuen, euch auf meiner Webseite http://www.tierisch-therapieren.de wiederzufinden!
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 29.04.2008 11:29    Titel: Re: Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression? Antworten mit Zitat

Nagut, probier ich mal ...

Peshewa hat Folgendes geschrieben:

Ich habe 2 Zweiergruppen. Zu Beginn hatte ich eine: Twinky und Frodo, zwei gleichaltrige Männchen, die im Alter von cirka 4 Monaten von mir miteinander vergesellschaftet wurden, was auch gut klappte. Im Alter von 1,5 Jahren begannen die beiden aber zu kämpfen etwa 2 Jahren musste ich die beiden aber trennen, weil die Kämpfe immer heftiger wurden und Frodo Twinky ein Stück aus der Nase herausgetrennt hat.

Laß mich raten - Frodo und Twinky sind gleichschwer?

Zitat:

Twinky lebt nun friedlich mit einem neuen, fast gleichaltrigen Männchen aus dem Tierheim zusammen, und das klappt wunderbar, seit einem Jahr schon.

Twinky und der Neue haben einen deutlichen Gewichtsunterschied?

Zitat:

Frodo wurde kastriert und lebt mit einem Mädchen (Lotte) zusammen. Ich beobachte nun einmal im Monat (zum Vollmond) Prügeleien, da scheint sie "rollig" zu sein (wie nennt man das bei Degudamen???), und Frodo ist da 3 bis 5 Tage wie wild hinter ihr her und besteigt sie (also wirklich Penis draußen und so, von wegen, die werden nach einer Kastration ruhiger oder wollen keinen Sex mehr, kann ich ehrlich nicht behaupten). Die Kämpfe die im Zuge dessen auftreten sind teilweise recht heftig, aber dann liegen sie wieder im Anschluss übereinander, zwitschern und kuscheln.

Da Degus nie als Nutztiere gezüchtet wurden, brauchte es auch nie einen Extra-Begriff für Rolligkeit bei Degus. Deshalb gibt es das auch nicht.

Man kann das auch ganz anders interpetieren, denn diese wilden Jagden gibt es normalerweise in Paarhaltung mit intakten Tieren bei genügend Platz (6qm Bodenfläche aufwärts), nicht. Es scheint sogar so zu sein, daß das Prügeln in Paarhaltung nach der Kastration zunimmt. Ich hab da allerdings keine eigene Erfahrung mit, ist also wirklich nur eine Theorie.

Nach der Kastration ändert sich der Geruch des Degumannes enorm. Nun kommunizieren Degus über ihren Geruch, auch über ihren Eigenduft. Dieser sagt, in welchem Zustand der Degu ist, wie gesund er ist, wie sexuell angeregt etc.
Was sich jedoch nicht ändert, ist das sexuelle Verhalten (zumindest nicht, wenn nach der Geschlechtsreife kastriert wird).
Man hat also nun das Kuriosum, daß ein Neutrum versucht, ne intakte Degudame anzubaggern ... man stelle sich das mal auf den Menschen übertragen vor: Da kommt son Typ mit fraulichen Rundungen auf uns als Frau zu, der mit hoher Fistelstimme uns ins Ohr säuselt, wie sehr er uns doch begehrt und ob wir nicht mal seine Briefmarkensammlung anschauen wollen (oder wie gehen die modernen Anmachen?) Ich denke, keine Frau würde diesen Mann ernst nehmen ... und genau das passiert nun auch dem Degumann, dem seine Männlichkeit genommen wurde. Sein sexuelles Begehren wird von der Degudame nicht mehr ernst genommen, sie will was Richtiges, nicht son Neutrum.
Der Degumann dagegen versteht die Welt nicht mehr, sein angeborenes Wissen sagt ihm, daß er ein ganz toller Hecht ist und daß die Damen auf seine Männlichkeit fliegen ... schließlich ist er groß, massig und steht in seiner vollen männlichen Kraft - es gibt für ihn also gar keinen Grund, weshalb sich diese Dame so zickig anstellt! Also rennt er nun extrem hinter ihr her und belästigt sie ganz extrem.

Was wir nicht wissen, was aber durchaus im Bereich des Möglichen liegt, ist auch das Thema Befriedigung - inwieweit haben kastrierte Degumänner noch alle notwendigen Hormone, daß sie nach dem sexuellen Akt tatsächlich befriedigt sein können? Oder ist die sexuelle Befriedigung bei ihnen genauso wie beim Menschen an den Samenerguß gekoppelt, der beim Kastraten natürlich gar nicht mehr kommen kann?
Wenn die nämlich fehlen oder an den Samenerguß gekoppelt sind, kann er pimpern, wie er will - und er wird total frustriert solange versuchen zu pimpern, bis er befriedigt ist oder er vor Erschöpfung irgendwann auf der Strecke bleibt. Daß das natürlich der Dame seines Begehrens zu viel wird, liegt auf der Hand ... ich möchte jedenfalls nicht von einem dauernotgeilen Typen verfolgt und belästigt werden!

Zitat:

Ich möchte eigentlich nicht, dass es immer so ausartet. Würde das ruhiger werden, wenn ich noch 1 bis 2 Degudamen dazu holen würde, quasi dass sich dann die "Auslastung" von Frodo verteilt? Nur habe ich die Befürchtung, dass es bei einer Vergesellschaftung zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Frodo/Lotte und den neuen Damen kommt, da erstere nun seit 1 Jahr zu zweit leben.

Nun - es KANN sein, daß die Gruppe dann ruhiger ist, zumindest wenn du genügend Platz bieten kannst. Ein Käfig mit den empfohlenen Mindestmaßen für vier Degus ist für solche Scherze deutlich zu klein, du kannst die Werte ruhig mal vier nehmen, dann kommst du eher auf realistische Mindestmaße ...
Viel wahrscheinlicher ist allerdings, daß du nun zusätzlich zum Streß mit dem Kerl auch noch Weiberzickereien hast ... .

Die größere Wahrscheinlichkeit, die Beiden ruhig und friedlich zu bekommen, ist die Vergrößerung des Käfigs ... je größer, desto besser.
Ab 6qm (also 3m x 2m zum Beispiel, gut strukturiert mit vielen Höhlen, Asthaufen, Buddelmöglichkeiten und mind. einer Rennstrecke von über einem Meter vorrausgesetzt) wirst du vermutlich ein sehr viel entspannteres Sexverhalten zwischen den Beiden erleben, weil sich die Dame ohne Probleme vor ihm zurückziehen kann. Jegliche Vergrößerung des Käfigs, auch wenn du nicht auf solche Maße kommst, sollte Entspannung zwischen den Beiden bringen.

Wirklich Spaß machen tut eine Deguhaltung allerdings erst ab Zimmergröße. Man kann nun viele Verhaltensweisen bei Degus beobachten, welche man in den empfohlenen engen Käfigen nicht sehen kann. Auch kann man nun tatsächlich größere Degugruppen halten, da sich die einzelnen Tiere gut aus dem Weg gehen können. Das ist einfach in so engen Käfigen nicht möglich, Streitereien werden deshalb in engen Käfigen sehr erbittert ausgetragen.

Zitat:

Überhaupt habe ich bisher nichts finden können darüber, ob andere bei ihren Mädels auch solche Zyklen feststellen konnten und wie es dort abläuft.

Das Thema Sexualität wird im Heimtierbereich ja auch gekonnt ausgeblendet ... man amüsiert sich zwar über gleichgeschlechtliches Aufreiten oder ist erschreckt, weil man zwei vermeintliche Homosexuelle hat, was ja immer noch in unserem Kulturraum an eine Kapitalverbrechen grenzt, aber ansonsten ist Sexualität einfach ein Thema, was gekonnt ignoriert wird. Wenn man bedenkt, daß die Hälfte des zu beobachtenden Verhaltens bei Nagetieren Sexualverhalten und Verhaltensweisen sind, die der Nachwuchsproduktion dienlich sind, ist das schon ein hartes Stück ...

Auch, wenn ich mich mit den Sexualzyklen bei Degudamen nicht auskenne (ich hatte ne Männer-WG), es wäre einfach unlogisch, daß Degus keinen Fruchtbarkeitszyklus haben. Insofern stellt deine Beobachtung und dein Mut, darüber zu schreiben, eine echte Bereicherung dar.
Eventuell kann David hier noch was beisteuern - oder wir finden noch irgendeine Info hier in den Tiefen des Boards zu dem Thema, ich muß mal, wenn ich wieder ein wenig Zeit habe, nach Suchen.
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Peshewa
Fellnase


Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Niederbrechen

BeitragVerfasst am: 29.04.2008 12:08    Titel: Re: Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression? Antworten mit Zitat

Zitat:
Peshewa hat Folgendes geschrieben:

Ich habe 2 Zweiergruppen. Zu Beginn hatte ich eine: Twinky und Frodo, zwei gleichaltrige Männchen, die im Alter von cirka 4 Monaten von mir miteinander vergesellschaftet wurden, was auch gut klappte. Im Alter von 1,5 Jahren begannen die beiden aber zu kämpfen etwa 2 Jahren musste ich die beiden aber trennen, weil die Kämpfe immer heftiger wurden und Frodo Twinky ein Stück aus der Nase herausgetrennt hat.

Laß mich raten - Frodo und Twinky sind gleichschwer?


damals war Twinky schwerer als Frodo, aber nicht viel, vielleicht 20 g. Na gut, in Relation ist das sicherlich schon viel...

Zitat:
Zitat:

Twinky lebt nun friedlich mit einem neuen, fast gleichaltrigen Männchen aus dem Tierheim zusammen, und das klappt wunderbar, seit einem Jahr schon.

Twinky und der Neue haben einen deutlichen Gewichtsunterschied?


Nein, die beiden sind in etwa gleich schwer, von Anfang an gewesen. Ich finde diesen Aspekt mit dem Gewichtsunterschied aber total interessant, habe ich auch heute erst hier gelesen. Twinky futtert sich nämlich kugelig wenn man nicht aufpasst, und Felix (sein neuer Kumpan) lässt sich nicht abhängen. Augenrollen Felix hat es in seinem Vorleben nicht sonderlich gut gehabt würde ich sagen, ihm fehlt auch die Hälfte seines Schwanzes, und er war total apathisch als er zu mir kam, hab längere Zeit gebraucht, bis er mir überhaupt was aus der Hand genommen hat. Ich glaube, das klappt bei den beiden, weil Felix sich mit Begeisterung hinter meiner Knutschkugel Twinky verkriecht: Twinky passt schon auf. Wenn ich Bäckertüten reintue zB läuft Twinky damit durch die Gegend, quer über Äste und Ebenenen und baut Nest, und Felix guckt aus sicherer Entfernung...

Zitat:
Man kann das auch ganz anders interpetieren, denn diese wilden Jagden gibt es normalerweise in Paarhaltung mit intakten Tieren bei genügend Platz (6qm Bodenfläche aufwärts), nicht. Es scheint sogar so zu sein, daß das Prügeln in Paarhaltung nach der Kastration zunimmt. Ich hab da allerdings keine eigene Erfahrung mit, ist also wirklich nur eine Theorie.

hm, da ich auf gar keinen Fall züchten wollte, habe ich die zwei erst zusammen gelassen, als sicher war, dass Frodo nicht mehr zeugen kann. Ich will auch meinen Käfig vergrößern, an 6qm komme ich leider nicht ran, da hilft nur Esstisch rauswerfen und Käfig anbauen. Confused Naja, auch nicht schlimm, kann ich ja machen.

Zitat:
Nach der Kastration ändert sich der Geruch des Degumannes enorm. Nun kommunizieren Degus über ihren Geruch, auch über ihren Eigenduft. Dieser sagt, in welchem Zustand der Degu ist, wie gesund er ist, wie sexuell angeregt etc.

Ansonsten mögen die sich aber wirklich...

Zitat:
Was sich jedoch nicht ändert, ist das sexuelle Verhalten (zumindest nicht, wenn nach der Geschlechtsreife kastriert wird).
Man hat also nun das Kuriosum, daß ein Neutrum versucht, ne intakte Degudame anzubaggern ... man stelle sich das mal auf den Menschen übertragen vor: Da kommt son Typ mit fraulichen Rundungen auf uns als Frau zu, der mit hoher Fistelstimme uns ins Ohr säuselt, wie sehr er uns doch begehrt und ob wir nicht mal seine Briefmarkensammlung anschauen wollen (oder wie gehen die modernen Anmachen?) Ich denke, keine Frau würde diesen Mann ernst nehmen ... und genau das passiert nun auch dem Degumann, dem seine Männlichkeit genommen wurde. Sein sexuelles Begehren wird von der Degudame nicht mehr ernst genommen, sie will was Richtiges, nicht son Neutrum.
Der Degumann dagegen versteht die Welt nicht mehr, sein angeborenes Wissen sagt ihm, daß er ein ganz toller Hecht ist und daß die Damen auf seine Männlichkeit fliegen ... schließlich ist er groß, massig und steht in seiner vollen männlichen Kraft - es gibt für ihn also gar keinen Grund, weshalb sich diese Dame so zickig anstellt! Also rennt er nun extrem hinter ihr her und belästigt sie ganz extrem.

haha, wohl, das wöllte ich auch nicht, da hast du recht Smile Arme Lotte... Aber das stimmt schon, sie will gar nicht soviel kuscheln wie er, und er steht vor ihr, Kopf runter und starrt sie an bis sie entweder kommt oder ihm total entnervt eins mit dem "Nudelholz" über den Kopf gibt...

Zitat:
Was wir nicht wissen, was aber durchaus im Bereich des Möglichen liegt, ist auch das Thema Befriedigung - inwieweit haben kastrierte Degumänner noch alle notwendigen Hormone, daß sie nach dem sexuellen Akt tatsächlich befriedigt sein können? Oder ist die sexuelle Befriedigung bei ihnen genauso wie beim Menschen an den Samenerguß gekoppelt, der beim Kastraten natürlich gar nicht mehr kommen kann?
Wenn die nämlich fehlen oder an den Samenerguß gekoppelt sind, kann er pimpern, wie er will - und er wird total frustriert solange versuchen zu pimpern, bis er befriedigt ist oder er vor Erschöpfung irgendwann auf der Strecke bleibt. Daß das natürlich der Dame seines Begehrens zu viel wird, liegt auf der Hand ... ich möchte jedenfalls nicht von einem dauernotgeilen Typen verfolgt und belästigt werden!

hört sich vielleicht komisch an, aber das könnte ich Frodo eigentlich mal fragen ... (ich spreche mit Tieren, sei dahin gestellt, ob man das glauben kann oder nicht... siehe Homepage, wenn es interessiert). Ich möchte auch nicht von einem Stalker verfolgt werden, ich kann auch verstehen, dass sie sich da ab und an wehrt.

Zitat:
Nun - es KANN sein, daß die Gruppe dann ruhiger ist, zumindest wenn du genügend Platz bieten kannst. Ein Käfig mit den empfohlenen Mindestmaßen für vier Degus ist für solche Scherze deutlich zu klein, du kannst die Werte ruhig mal vier nehmen, dann kommst du eher auf realistische Mindestmaße ...
Viel wahrscheinlicher ist allerdings, daß du nun zusätzlich zum Streß mit dem Kerl auch noch Weiberzickereien hast ... .

ja, das war auch meine Befürchtung, gut, dass ich das nicht getestet habe, weil dafür reicht mein Käfig dann ehrlich gar nicht aus.

Zitat:
Die größere Wahrscheinlichkeit, die Beiden ruhig und friedlich zu bekommen, ist die Vergrößerung des Käfigs ... je größer, desto besser.
Ab 6qm (also 3m x 2m zum Beispiel, gut strukturiert mit vielen Höhlen, Asthaufen, Buddelmöglichkeiten und mind. einer Rennstrecke von über einem Meter vorrausgesetzt) wirst du vermutlich ein sehr viel entspannteres Sexverhalten zwischen den Beiden erleben, weil sich die Dame ohne Probleme vor ihm zurückziehen kann. Jegliche Vergrößerung des Käfigs, auch wenn du nicht auf solche Maße kommst, sollte Entspannung zwischen den Beiden bringen.

Wirklich Spaß machen tut eine Deguhaltung allerdings erst ab Zimmergröße. Man kann nun viele Verhaltensweisen bei Degus beobachten, welche man in den empfohlenen engen Käfigen nicht sehen kann. Auch kann man nun tatsächlich größere Degugruppen halten, da sich die einzelnen Tiere gut aus dem Weg gehen können. Das ist einfach in so engen Käfigen nicht möglich, Streitereien werden deshalb in engen Käfigen sehr erbittert ausgetragen.

ich bau an und bin gespannt! leider wird das wohl erst im Juni was, aber bis dahin halten sie wohl noch aus, mein Käfig ist schon größer als die empfohlenen Mindestmaße

Zitat:
Das Thema Sexualität wird im Heimtierbereich ja auch gekonnt ausgeblendet ... man amüsiert sich zwar über gleichgeschlechtliches Aufreiten oder ist erschreckt, weil man zwei vermeintliche Homosexuelle hat, was ja immer noch in unserem Kulturraum an eine Kapitalverbrechen grenzt, aber ansonsten ist Sexualität einfach ein Thema, was gekonnt ignoriert wird. Wenn man bedenkt, daß die Hälfte des zu beobachtenden Verhaltens bei Nagetieren Sexualverhalten und Verhaltensweisen sind, die der Nachwuchsproduktion dienlich sind, ist das schon ein hartes Stück ...

ja, das stimmt, als ich Twinky vor mittlerweile 3 Jahren geholt habe, war es eigentlich auch noch recht schwierig, mal Bilder zu bekommen, bei denen ersichtlich ist, wie man die Geschlechtsbestimmung macht. Und das wollte ich wissen, ehe, ich einen zweiten Degu hole, nicht, dass die Vorbesitzer einfach keine Ahnung haben und einfach nur dachten, es wäre ein Männchen...

Zitat:
Auch, wenn ich mich mit den Sexualzyklen bei Degudamen nicht auskenne (ich hatte ne Männer-WG), es wäre einfach unlogisch, daß Degus keinen Fruchtbarkeitszyklus haben. Insofern stellt deine Beobachtung und dein Mut, darüber zu schreiben, eine echte Bereicherung dar.
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Ich bin gespannt, denn das interessiert mich wirklich sehr. Ich meine - es könnte ja im Prinzip auch zu Scheinträchtigkeit etc kommen ... Also, würde mich wirklich interessieren, wie das bei anderen ist!
[/quote]
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 30.04.2008 01:33    Titel: Re: Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression? Antworten mit Zitat

Hallo ihr,

sehe schon, da ist wieder mal ordendlich was los, bin ich mal mit anderen Dingen beschäftigt (bin zur Zeit schwer mit Aufräumarbeiten beschäftigt und daher eigentlich nicht so aktiv online...).

Nun, wo fange ich an? Deguverhalten ist vielleicht auch nicht unbedingt meine Kerngebiet... nicht zuletzt habe ich auch nicht die grossen Vergleiche an Degus, da ich zwar einerseits schon lange Degus halte, aber in sehr stabilen Gruppen (hatte bis vor kurzem auch keine VGs). Das mal vornweg... aber gut, man bekommt mit der Zeit auch viel mit über von Erfahrungen von anderen und bei mir halt auch über die Literatur und da werde ich später noch darauf zurückkommen.

Zitat:
Ich beobachte nun einmal im Monat (zum Vollmond) Prügeleien, da scheint sie "rollig" zu sein (wie nennt man das bei Degudamen???), und Frodo ist da 3 bis 5 Tage wie wild hinter ihr her und besteigt sie (also wirklich Penis draußen und so, von wegen, die werden nach einer Kastration ruhiger oder wollen keinen Sex mehr, kann ich ehrlich nicht behaupten).

Dazu fällt mir eine Begebenheit wieder ein, die ich beobachten konnte nachdem ich meinen Kastraten dazumals für mehrere Wochen getrennt von der restlichen Gruppe gehalten hatte und er dann wieder zu ihnen durfte. Es war eine wilde Szene, da wurde zunächst wirklich mal versucht alles zu besteigen und dann auch gepoppt... ich glaube ich hatte das sogar noch gefilmt, was doch bedeutet, dass es mehr war als nur ein kurzer Anflug, denn bis ich die Kamera parat habe dauert das immer eine gute Weile und ich hatte damals auch nicht irgendwie damit gerechnet noch war ich vorbereitet. Ich hab zwar später auch noch wilde Szenen beobachten können, doch da waren es dann mehr die Weibchen, welche Initiative zeigten und den Kastraten bedrängten oder was ich auch beobachten konnte, dass sie sich gegenseitig besteigen, was ich aber mehr als Dominanzgeste auffasse (wobei es Homosexualität ja auch im Tierreich gibt).

Zum Begriff, wie man das "rollig" sein bei Degus nennt, mir kommt da spontan nur Hitze oder hitzig in den Sinn. Ich musste jetzt länger überlegen, wieso ich gerade auf diesen Begriff komme, denn im Deutschen bzw. in deutscher Literatur oder deutschen Quellen ist mir kein Begriff bekannt, ich wusste nur, dass ich ihn aus einer Fremdsprache entlehnt hatte und meinte aus dem Englischen. Dort kam mir das irgendwie etwas seltsam vor. Inzwischen habe ich diesen scheinbaren Widerspruch lösen können. In französischsprachigen Quellen wird von "Chaleur" also genau übersetzt "Wärme" oder eben Hitze geschrieben.
Ich meinte zwar in englischsprachiger Fachliteratur ebenfalls einen entsprechenden Begriff schon gelesen zu haben, aber ich kann mich mit bestem Wille nicht daran erinnern, wie der heissen könnte und so bleibt bei mir die unangenehme Vermutung, dass ich mich da doch täuschen könnte.
Letztlich denke ich aber ist es egal wie man das Kind nennt, hauptsache es wird von den anderen verstanden, was man meint. Sollte sich tatsächlich ein Begriff durchsetzen, kann man sich immer noch darauf einigen, diesen zu verwenden... aber dazu wird er wohl zu selten verwendet.

Zu den 20 g kann ich nur zustimmen, die sind in der Tat bei Degus von Bedeutung, die Gewichtsunterschiede können aber durchaus auch ausgeprägter sein und was wir nicht vergessen dürfen, die Gewichte können auch saisonal schwanken, was wiederum auch Änderungen in den Gewichtsabständen herbeiführen kann.

Zitat:

Das Thema Sexualität wird im Heimtierbereich ja auch gekonnt ausgeblendet ... man amüsiert sich zwar über gleichgeschlechtliches Aufreiten oder ist erschreckt, weil man zwei vermeintliche Homosexuelle hat, was ja immer noch in unserem Kulturraum an eine Kapitalverbrechen grenzt, aber ansonsten ist Sexualität einfach ein Thema, was gekonnt ignoriert wird. Wenn man bedenkt, daß die Hälfte des zu beobachtenden Verhaltens bei Nagetieren Sexualverhalten und Verhaltensweisen sind, die der Nachwuchsproduktion dienlich sind, ist das schon ein hartes Stück ...

Jein, einerseits hast du recht, wenn du sagst dass Sexualität und Sexualverhalten bei Nagern ein Tabuthema ist, nicht als solches thematisiert wird oder nicht erkannt wird (ich denke es hängt wohl auch mit unserer Gesellschaft zusammen, wenn viele User in den Deguforen noch keine 18 sind und selber vielleicht erst erste Erfahrungen mit der eigenen Sexualität sammeln... das wird wohl auch einen Einfluss haben auf den Blickwinkel der Beobachtungen und der Interpretationen des Beobachteten. Dazu komme Vorbildfunktion erfahrene Tierhalter, die ebenfalls so Dinge nicht ansprechen oder nur zaghaft, dann führt das doch wiederum auch dazu, dass dies bei den Beobachtungen nicht extra darauf geachtet wird).
Andererseits möchte ich aber gerade was das Thema Zyklus angeht, darauf hinweisen, dass es wirklich schwierig zu beobachten ist. Selbst die Wissenschaft tut sich schwer damit und gibt sich in Widersprüche, wie soll man da vom normalen Tierhalter erwarten, dass er es besser macht? Oder frag mal wegen Kotfressen, einigen ist das vielleicht schon mal aufgefallen, aber wer kann dir sagen, wie genau das Verhalten der Tiere beim Kotfressen ist? Wenige werden sich wohl damit auseinandersetzen. Es hängt nicht bloss damit zusammen ob Tabuthema oder nicht, sondern eben weil es nicht einfach zu beobachten ist. Wären die Degus so wie wir Menschen und hätten die Regel, dann wäre es wohl offensichtlicher und einfacher zu beobachten. Ich bin mir sicher, wir hätten dann Leute, die sich damit beschäftigen würden, ich wohl auch... aber so? Verhalten kann leicht missinterpretiert werden und auch die Wissenschaftler ziehen andere Kriterien heran.
Konkret kann ich nur sagen, dass Weir davon ausging als sie sich zum Thema äusserte (war entweder in ihrer Publikation 1970 oder 1974), dass der Eisprung durch die Präsenz eines Männchens ausgelöst wird, die Weibchen ansonsten keinen regelmässigen Zyklus haben. Es gibt da aber auch andere Meinungen/Beobachtungen... in Gneiser 2006 ist das gut zusammengefasst. Jedenfalls gibts auch eine Quelle (war glaubs auch wieder aus Beobachtung von Labortieren) welche von regelmässigem Zyklus spricht... allerdings wüsste ich jetzt nicht genaueres und müsste auch erst nachsehen. In Gneiser (2006) ist es jedenfalls zusammengetragen, die Original Publikation konnte ich glaubs bisher nicht beschaffen, dürfte aber wenn ich mich nicht täusche Najecki & Tate sein, Jahr weiss ich nicht mehr (dürfte aber so um die 2000 sein... ist jedenfalls einiges neuer als Weir, was aber noch nichts heissen will), nur die Zeitschrift: Lab Animal (New York). Dagegen besitze ich beide Quellen von Weir, die von 1970 gibts sogar online, da Laboratory Animals ihre alten Artikel bis zur ersten Ausgabe online gestellt hat. Mit der Forensuche dürfte man vermutlich die Details zur Weir und den Link zur HP von Laboratory Animals finden (sorry, bin zu faul um zu dieser Stunde das noch zu suchen, kann es sonst aber auch später nachreichen wie auch die anderen Quellen auch).

Zu Scheinträchtigkeit, wie gesagt ich finde es schwierig, gerade wenn man es nicht klar sagen kann. Aus Literatur ist mir nichts bekannt, noch wüsste ich genau, wie sich Scheinträchtigkeit bei Degus zeigt. Ich hatte mal die Vermutung, als ich meine jetztigen Degus bekam (ist auch wieder ein paar Jahre her). Da war die Vermutung, dass von den drei Weibchen eine trächtig sein könnte. Sie war schwerer als die anderen und nahm in den folgenden Tagen auch schön an Gewicht zu. Es kam dann aber anders. Ein anderer Degu erwies sich als trächtig und der schwere Degu verlor sogar an Gewicht, was mich auf den Gedanken brachte, er war Scheinträchtig. Erst später habe ich mir überlegt, ob er vielleicht tatsächlich trächtig war, aber es vielleicht zu einer Fehlgeburt (oder Absorption des Fötus oder irgendwas dergleichen) kam und dadurch die auf die Gewichtszunahme folgende Gewichtsabnahme zustande kam? Jedenfalls im Nachhinein ist es schwierig zu urteilen und eben, wie gesagt, ohne Hintergrundwissen finde ich es schon schwierig darüber konkretere Angaben zu machen, zumal eben schnell auch was fehlgedeutet werden kann.
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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Gast






BeitragVerfasst am: 30.04.2008 10:43    Titel: Re: Zyklus bei Deguweibchen - erhöhte Aggression? Antworten mit Zitat

Huhu!

davX hat Folgendes geschrieben:
Dazu fällt mir eine Begebenheit wieder ein, die ich beobachten konnte nachdem ich meinen Kastraten dazumals für mehrere Wochen getrennt von der restlichen Gruppe gehalten hatte und er dann wieder zu ihnen durfte. Es war eine wilde Szene, da wurde zunächst wirklich mal versucht alles zu besteigen und dann auch gepoppt...


Frodo und Lotte machen das nun seit knapp einem Jahr einmal im Monat. Smile Zwischendrin waren sie mal für 4 Wochen getrennt, weil er einen Penisvorfall hatte (im November), seitdem bekommt er was homöopathisches dagegen, Nebenwirkung: er ist einen Tick ruhiger geworden.

Leider hab ich keine Vergleichsmöglichkeiten. In meinem Umfeld hat niemand Degus, das heißt, ich kann genau meine kleinen Monster beobachten und meine - hoffentlich richtigen - Schlüsse daraus ziehen... Dabei ist solch ein Forum natürlich toll, ich freue mich, dass sich damit hier beschäftigt wird.

LG
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Peshewa
Fellnase


Anmeldungsdatum: 29.04.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Niederbrechen

BeitragVerfasst am: 30.04.2008 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

haaaa
hier kann man ja auch unangemeldet antworten
also, die Antwort von Gast war von mir Smile

LG
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abrocoma
Gast





BeitragVerfasst am: 01.05.2008 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ja man kann auch als Gast schreiben, solange man keine Links oder Bilder posten will.
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