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Vegan im Trend
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.06.2014 21:57    Titel: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Wir hatten es ja schon mal wegen Zahlen wieviele Leute tatsächlich vegetarisch oder gar sich vegan ernähren. Der Anteil ist ziemlich gering, dennoch das Interesse ist gross. Ich behaupte Nahrungsmittelunverträglichkeiten und dass man sich etwas leisten möchte und dabei ein gutes Gewissen haben möchte (Stichwort: Lohas) trägt sein Weiteres dazu bei.

Ein Beispiel "Veganz" ein veganer Laden, der alles bietet, was man sich als Veganer wünscht. Die Kundschaft ist natürlich nicht nur vegetarisch und vegan.
Der Gründer ist selbst zum Veganer konvertiert, nachdem er lange Zeit das lebte, was er heute kritisiert, ein unreflektierter Fleischesser, ein Getriebener, Manager bei Daimler... nach seinem Burnout hat er nun eine Lebensaufgabe in einer veganen Lebensweise gefunden... und eben in Veganz und er hat ein Buch geschrieben:
http://www.lohas-magazin.de/gesundheit/essen-trinken/3074-vegan-fuer-alle.html

Interessant, beim Betrachten des Videos, kam mir der folgende Beitrag in den Sinn:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-05/vegane-ernaehrung-essen-fleischersatz

Vegane Margarine, das erinnert an die fleischimmitierenden Produkte, die im obigen Beitrag kritisiert werden. Mehr noch auch normale Margarine ist im Vergleich zu Butter eine schlechte Wahl, auch geschmacklich finde ich, aber spätestens wenn man einen Blick auf die Liste der Zusammensetzung wagt, was da alles drin ist.
Doch die Marktlogik erwartet, dass man verkauft, was die Kundschaft will und wenn ein Veganer nicht auf einen vergleichbaren Buttersersatz verzichten will, dann braucht es eben die vegane Margarine. Aber gut, ab all den Fertigprodukten, die wir auch sonst so konsumieren, egal wie wir uns ernähren, könnte man das schon als vernachlässigbar abtun, doch das ist nicht der Punkt, denn ginge es wirklich in erster Linie um bewusste Ernährung wäre sicher auch die Reduktion eines der Hauptthemen und der Fokus weg von Fertigprodukten hin zur Rohware: Gemüse, Obst und Co.
Aber da wir aus unserem Alltag oft nicht raus können, muss es oft dann doch wieder schnell gehen und da ist die Verlockung von Fertigprodukten bekanntlich gross. Und so gleichen sich dann die Alternativen letztlich doch wieder zu guten Stücken ihren Vorbildern, die sie verbessern wollen. Das gute Gewissen gibts letztlich nur zusammen mit Kompromissen und wer sich besonders geschickt darin anstellt, der lebt dafür umso besser damit und mit dem Gefühl, etwas bewegen zu können.
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.06.2014 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

vegane Margarine? Sind nicht die meisten Margarinen aus Pflanzenfett und damit im wesentlichen vegan?


Wobei ich sagen muss, dass ich kürzlich positiv überrascht war von einer Margarine. Bis dahin war ich der Ansicht, dass Margarinen nur schlechte Kopien von Butter sind und ich nur Butter mag.

Da ich viele Milchprodukte nicht so vertrage, verzichte ich normalerweise auf Butter (und Margarine).
Wegene einem Gespäch mit einer Bekannten, die eine gewisse Margarine gut fand, testete ich diese auch und fand sie ganz gut.
Die hatte überhaupt nicht diesen Geschmack, den viele Margarinen haben und ich scheusslich finde und die Zutatenliste liest sich auch nicht so schlimm.
http://www.alsan.de/index.php?page=alsanbio&subpage=alsanbioproduktinfos

Es wird sicher nicht ein Alltagsprodukt bei mir, da ich gar nicht gewohnt bin, Streichfette zu benutzen.
Und ich einfache, autentische Produkte kar bevorzuge. Je weniger verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto sympatischer ist es mir. Ich konsumiere daher nicht so viele bereits stark verarbeitete Sachen.

Dafür meistens was vegatarisches, das recht oft vegan herauskommt. Man muss da keineswegs auf Fakeessen umsteigen. Es geht wunderbar ohne.



Und Fakeessen beschränkt sich ja nicht speziell auf vegane Lebensmittel. Das ist allgegenwärtig. Obs jetzt um eine Instant-Suppe geht oder um Guakemole im Glas.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.06.2014 12:14    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Ich weiss nicht ob die meisten Margarinen vegan sind oder ob es vielleicht Zusätze gibt, die aus irgend einem Grund nicht vegan sind. Kann ja sein, dass irgendwelche Extrakte, Säurebakterien oder was auch immer drin sind, die aus Milchprodukten gewonnen werden... die ursprüngliche Idee hinter der Margarine war ja nicht ein milchfreies Produkt herzustellen, sondern etwas, das billiger ist als Butter und bei dem man Fettgehalt usw. auch alles noch manipulieren und verändern kann und so als gesunde Alternative zum dick machenden Butter anzupreisen.

Ich habe ehrlich gesagt auch lange gar kein Butter gegessen und allgemein fast gar keine Milchprodukte, habe mich dann auch etwas durchprobiert durch die laktosefreien Produkte und letztlich auch die Sojajoghurts. Letztere sind teilweise noch recht gut. Mit dem laktosefreien Zeug hatte ich das Gefühl, dass für mich der Unterschied zu normalen Milchprodukte nicht gross sich bemerkbar macht.

Zitat:

Es wird sicher nicht ein Alltagsprodukt bei mir, da ich gar nicht gewohnt bin, Streichfette zu benutzen.
Und ich einfache, autentische Produkte kar bevorzuge. Je weniger verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto sympatischer ist es mir. Ich konsumiere daher nicht so viele bereits stark verarbeitete Sachen.

Ich habe da oft das Problem, dass viele Sachen recht verderblich sind und ich mir schon beim Einkauf dreimal überlege, ob ich es in nützlicher Frist verbrauche. Im Gegensatz zu dem, was auf dem Balkon wächst, kann ich da nicht spontan bestimmen, wann ich es brauchen will, sondern muss es erst kaufen. Was auf dem Balkon wächst, das kann ja auch gut noch ein paar Tage länger am Strauch oder an der Staude hängen oder ich kann auch mal etwas früher ernten. Gerade bei den Paprikas fand ich das sehr praktisch und auch bei den Tomaten hatte ich da gewisse Flexibilität. Bei den Erdbeeren musste ich allerdings feststellen, dass die mir nicht so gut kommen, vermutlich haben sie etwas zu wenig Sonne und der Boden ist wohl auch nicht top. Da kommen sie im Aroma und der Süsse nicht an qualitativ hochwertige Erdbeeren z.B. vom Markt hin.
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suntrek
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 242
Wohnort: Bielefeld

BeitragVerfasst am: 11.06.2014 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich Veganerin im grunde bin kann ich sagen Magarine ist nicht gleich vegan. Ich weiß gerade nicht genau welche,aber Süßmolke ist auch in manchen drin.
Deli Reform ist es z.B. Meisten nehme ich nichts drauf,aber aktuell esse ich gerne Magarine (nehme die Deli Reform) mit Salz und Pfeffer aufs Brot.

Man muss wirklich vergleichen dem einen schmeck tdas dem einen nicht. Ich selbst benutzte so wenig Ersatzprodukte wie möglich und wenn doch das was schmeckt. Weizenschnitzel von Alpro z.B. oder (maximal ein mal im Monat wenn überhaupt) ein Sojajogurth von meine Sojade, nur die mag ich.

Bei Sorbet kommt es z.B. drauf an welcher Farbstoff enthalten ist. Es geht gerade, auch allgemein,gerade bei rot gefärbten immer drum, das echtes Karmin drin ist oder nicht.
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Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 11.06.2014 16:56    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Danke für die Bestätigung wegen der Margarine. Genau sowas habe ich mir gedacht.

Bei Alpro finde ich ihre Joghurts vom Geschmack sehr gelungen, aber offenbar bei Hardecoreveganern ist es verschriehen, weil der Hersteller entweder ein grosser Milchproduktemulti ist, der quälerische Haltung hat oder von einem solchen unterstützt wird. Und dann sollen da noch indirekte Geschäftsbeziehungen dieses Multis zu Monsanto sein. Viele Sojajoghurts haben ja das Problem, dass sie geschmacklich nicht so überzeugen können und hier in der Schweiz ist die Auswahl zudem noch recht klein.

Ein Problem das ich persönlich mit Vegi und Veganprodukten habe, dass ich noch mehr aufpassen muss auf Dinge, die mir Probleme machen, insbesondere Weizen/Gluten und gewisse Milchprodukte (bei Vegi), die dort gerne als Ersatz für Fleisch genutzt werden. Was mir aber aufgefallen ist, bei der indischen Küche und auch asiatisches Essen ist da oft unproblematischer und bietet attraktivere fleischlose Alternativen, zumindest für mich.

Zitat:

Ich selbst benutzte so wenig Ersatzprodukte wie möglich und wenn doch das was schmeckt.

Mache ich genauso. Als ich Brot aus meiner Ernährung gestrichen habe, wollte ich bewusst keinen Ersatz dafür. Ich esse zwar seit da häufiger Reis- und Maiswaffeln, aber ich sehe es nicht als geschmacklichen Ersatz. Gerade bei der glutenfreien/glutenarmen Ernährung kommt noch dazu, dass Ersatzprodukte sauteuer sind, ein guter Teil unnötig und ein weiterer Teil zumindest aus meiner Sicht Luxus. Bei fleischlosen Produkten ist das wohl eher wieder etwas anderers, da Tofu recht günstig ist und Fleisch eher teuer, während es aber bei den Milchprodukten mit deren Dumpingpreisen sich wiederum ähnlich verhält. Soja ist dann halt immer noch teurer, auch Reis- oder Hirsedrinks usw.


Was das Karmin angeht, finde ich, zeigt es die Problematik welche man mit vegan hat, eigentlich sehr schön auf, einerseits ist Kunstleder oder synthetische Farbe in Ordnung, aber das natürliche Produkt, das meines Erachtens für die Umwelt besser ist, gilt als inakzeptabel. Natürlich bei der Farbe gäbe es alternative Farbstoffe auf Pflanzenbasis (Färberpflanzen), aber es hat wohl schon seine Gründe, dass Karmin, das unter anderem aus Cochenilleschildläusen (Dactylopius coccus), welche auf Opuntien leben, früher so eine grosse Bedeutung hatten, bevor die synthetischen Farben kamen. Und beim Leder gäbe es ja auch noch Naturfasern, wobei die dann auch wieder nicht ganz für die gleichen Einsatzzwecke genutzt werden können wie Leder und sich deren Einsatzgebiete nur teilweise überschneiden.
Aber ich denke damit wären wir dann wieder bei einer neuen Diskussion angelangt. Davon abgesehen ist es zum Beispiel auch sehr schwierig Leder zu finden, das nicht mit schädlichen Chemikalien behandelt wurde, gerade beispielsweise bei den Schuhen. Ganz so schwarz-weiss sind die Dinge hier natürlich auch wieder nicht.
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Brils1980
Gast





BeitragVerfasst am: 22.09.2014 10:57    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Die Margarine von Almsana ist tatsächlich gut, ist soweit ich weiß auch vegan.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2014 17:05    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Mal ne Zwischenfrage ... weshalb ausgerechnet Margarine?
1. Margarine wird aus Sojaöl oder Rapsöl (oder beidem) hergestellt - beides sind die neben Weizen umweltschädigendsten und platzraubendsten Feldfrüchte, die auch in Bio viel Lebensraum für Wildtiere und Wildpflanzen wegnehmen.
2. Margarine ist nicht mal gesund ... es fehlen die ungesättigten Fettsäuren, denn die werden ja beim Härtungsprozeß der Pflanzenöle zu gesättigten Fettsäuren umgewandelt. Und nicht nur das - es entstehen bei der Härtung unnatürlich viele ungesunde Trans-Fettsäuren, die wiederum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall führt. Weitere Krankheiten werden immer wieder mit Transfettsäuren in Verbindung gebracht, ohne daß diese Theorien bislang genügend wissenschaftlich abgesichert sind ...
3. Wenn man unbedingt ein pflanzliches Streichfett sucht, warum dann nicht eins, welches von Natur aus fest ist? - Kokosfett wäre beispielsweise so ein Fett, und in Kokosfett finden sich je nach Herstellungsprozeß keine oder nur sehr wenige Transfettsäuren, es ist deutlich gesünder wie Margarine. Kokosbäume in Bioanbau lassen auch Unterkulturen zu, so daß deutlich mehr wie nur Kokos angebaut werden kann. Wildtiere finden in Kokoskulturen durchaus ihr Auskommen, auch wenn Kokosplantagen nicht mal Ansatzweise den Regenwald ersetzen können, den sie verdrängt haben, sie sind immer noch besser wie Soja- oder Rapskulturen ... sicher - auf den Artenreichtum extensiv genutzter Weiden kommen auch Kokosplantagen nicht mal im Ansatz heran und verbrauchen naturgemäß deutlich mehr Platz bei deutlich weniger zu gewinnenden, nutzbaren Produkten.

Mit Sojaprodukten ist es ähnlich - gesund sind die nicht, das Eiweiß kann vom Menschen nicht mal in Form von Tofu richtig genutzt werden, wo Soja wächst, wächst kaum mehr was Anderes und der Boden geht selbst im Biosojaanbau nach und nach hops ... dabei gibts hier sogar deutlich gesündere und bessere pflanzliche Alternativen, angefangen von Mandeln, über Leinsamen, auf Eiweißgehalt gezüchtete Sorghumsorten, Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Bohnen.Dies sind alles Pflanzen, die in Mischkultur und in Unterkulturen angebaut werden können, so können Bohnen beispielsweise Maisfelder aufwerten, indem sie dem Boden das zurückgeben, was der Mais aus dem Boden holt und zudem auch noch für sorgen, daß der Mais kräftiger wächst und nicht gegen den Maiszünsler gespritzt werden muß ... für mich ist unverständlich, weshalb ausgerechnet Soja Eingang gefunden hat in eine von ethischen Grundsätzen geprägte Lebensform ...

Zumindest bei Soja kann es nicht mal der Preis sein, denn Linsen und Kichererbsen sind kostengünstiger.

Das Einzige, was da für mich verständlich ist, ist der Genuß ... aber da werden ja auch Margarine und Sojaprodukte nicht als Ersatz gesehen, sondern als Geschmacksmittel.
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Marx ist die Theorie
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 23.09.2014 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Mal ne Zwischenfrage ... weshalb ausgerechnet Margarine? 1. Margarine wird aus Sojaöl oder Rapsöl (oder beidem) hergestellt - beides sind die neben Weizen umweltschädigendsten und platzraubendsten Feldfrüchte, die auch in Bio viel Lebensraum für Wildtiere und Wildpflanzen wegnehmen.


Meines Wissens gelten diese Punkte für alle Arten von Monokulturen, wo die Natur vom Menschen kontrolliert wird. Egal was als Monokultur angepflanzt wird, das Feld kann nach einiger Zeit nicht mehr genutzt werden, weil ihm die Nährstoffe ausgehen. Überall da, wo der Mensch Ackerland nutzt, haben Wildtiere und Wildpflanzen keine Chance, weil sie von "Unkraut" befreit werden und Wildtiere den Maschinen zum Opfer fallen oder vertrieben/getötet werden, damit die Ernte nicht gefährdet wird. Das ist also kein reines Sojaproblem.
Zumal nicht die Veganer das Sojaproblem auslösen, sondern wenn überhaupt, dann der Sojaanbau, der für Tierfutter verwendet wird, das sind die wirklichen Massen.

Zitat:
2. Margarine ist nicht mal gesund ... es fehlen die ungesättigten Fettsäuren, denn die werden ja beim Härtungsprozeß der Pflanzenöle zu gesättigten Fettsäuren umgewandelt. Und nicht nur das - es entstehen bei der Härtung unnatürlich viele ungesunde Trans-Fettsäuren, die wiederum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall führt. Weitere Krankheiten werden immer wieder mit Transfettsäuren in Verbindung gebracht, ohne daß diese Theorien bislang genügend wissenschaftlich abgesichert sind ...


Wer sich aus ethischen Gründen vegan ernährt, tut es für die Unversehrtheit der Tiere, erst der zweite Gedanke gilt einem selbst und dann sucht man sich evtl. Alternativen. Ich mag den Alsan-Geschmack, esse selten sowas wie Margarine auf Brot, wenn es nur hin und wieder auf dem Speiseplan steht, sollte man keine großartigen Probleme haben. Ich denke mal, es ist wie fast immer....die Dosis macht das Gift.
Das größere ethische Problem bei Margarine sehe ich bei der Verwendung von Palmöl, auch bei Alsan. Man kommt leider kaum noch an Palmöl vorbei, es ist fast überall zu finden, in Kerzen, Seifen, Lebensmittel wie eben auch Margarine. Tatsächlich sehe ich ethisch betrachtet keinen großen Unterschied zwischen Butter und Palmfett, aber wenn man sich die pflanzliche Ernährung einmal angewöhnt hat, verträgt man keine Butter mehr und man merkt dann auch, wie sie eigentlich stinkt. Ich habe früher Butter sehr gerne gegessen, aber heute kann ich sie nichtmal mehr riechen, Milch hat einen extrem ekligen Eigengeruch. Als ich irgendwann mal einen leeren Joghurtbecher einer Kollegin neben mir stehen hatte, habe ich erstmal gerätselt, wo der stinkende Geruch herkommt, bis ich den leeren Becher gesehen habe. Es stank wirklich für meine auf pflanzliche Kost umgewöhnte Nase nach Bahnhofklo.Mr. Green
Kokosfett auf Brot schmeckt übrigens sehr lecker.

Zitat:
3. Wenn man unbedingt ein pflanzliches Streichfett sucht, warum dann nicht eins, welches von Natur aus fest ist? - Kokosfett wäre beispielsweise so ein Fett, und in Kokosfett finden sich je nach Herstellungsprozeß keine oder nur sehr wenige Transfettsäuren, es ist deutlich gesünder wie Margarine. Kokosbäume in Bioanbau lassen auch Unterkulturen zu, so daß deutlich mehr wie nur Kokos angebaut werden kann. Wildtiere finden in Kokoskulturen durchaus ihr Auskommen, auch wenn Kokosplantagen nicht mal Ansatzweise den Regenwald ersetzen können, den sie verdrängt haben, sie sind immer noch besser wie Soja- oder Rapskulturen ... sicher - auf den Artenreichtum extensiv genutzter Weiden kommen auch Kokosplantagen nicht mal im Ansatz heran und verbrauchen naturgemäß deutlich mehr Platz bei deutlich weniger zu gewinnenden, nutzbaren Produkten.


Kokosfett wird bei Raumtemperatur relativ leicht flüssig. Im Moment ist der Konsum von Kokosfett noch vertretbar, im Gegensatz zu Palmöl, weil es noch keine sehr weit verbreitete Nutzpflanze ist. Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn immer mehr Menschen diese Pflanze nutzen. Dann erst werden ökologische Folgen sichtbar.

Zitat:
Mit Sojaprodukten ist es ähnlich - gesund sind die nicht, das Eiweiß kann vom Menschen nicht mal in Form von Tofu richtig genutzt werden, wo Soja wächst, wächst kaum mehr was Anderes und der Boden geht selbst im Biosojaanbau nach und nach hops ... dabei gibts hier sogar deutlich gesündere und bessere pflanzliche Alternativen, angefangen von Mandeln, über Leinsamen, auf Eiweißgehalt gezüchtete Sorghumsorten, Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Bohnen.Dies sind alles Pflanzen, die in Mischkultur und in Unterkulturen angebaut werden können, so können Bohnen beispielsweise Maisfelder aufwerten, indem sie dem Boden das zurückgeben, was der Mais aus dem Boden holt und zudem auch noch für sorgen, daß der Mais kräftiger wächst und nicht gegen den Maiszünsler gespritzt werden muß ... für mich ist unverständlich, weshalb ausgerechnet Soja Eingang gefunden hat in eine von ethischen Grundsätzen geprägte Lebensform ...


Das ist längst nicht mehr so, dass Soja den Markt dominiert. Inzwischen gibt es viele verschiedene Pflanzenmilchsorten z.B. aus Nüssen wie Mandeln und Haselnüssen oder Hafer- und Reismilch und die Lupine ist z.B. immer mehr im Kommen. Lupineneis ist z.B. richtig gut. Sojagranulat hat eben den Vorteil, dass die Konsistenz dem "echten" Fleisch sehr ähnlich ist. Man kann natürlich fragen, warum Menschen, die sich vegan ernähren, wert darauf legen, etwas ähnliches wie Fleisch zu haben. Die Antwort ist jedoch einfach. Ethisch motivierten Veganern geht es in erster Linie darum, Tiere nicht auszubeuten. Viele verzichten auf Fleisch, allein wegen der Tiere, obwohl sie es früher lecker fanden. Bei mir ist es z.B. umgekehrt. Ich habe immer schon Fleisch gehasst, Soja und Weizenfleisch dagegen find ich richtig lecker, weil es mich im Gegensatz zu Fleisch nicht "erschlägt", mal abgesehen davon, dass ich es schon immer eklig fand, ein Lebewesen aus Fleisch und Blut zwischen den Zähnen zu haben.


Zitat:
Zumindest bei Soja kann es nicht mal der Preis sein, denn Linsen und Kichererbsen sind kostengünstiger.


Linsen und Kichererbsen vertrage ich z.B. nicht besonders. Ich bin im Großen und Ganzen aber sowieso eher dafür, den Fokus nie auf eine Sorte Pflanze zu richten, sondern das Angebot so groß wie möglich zu halten. Damit hat man eher die Chance, dass die Monokulturen nicht noch weiter explodieren.
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Liebe Grüße
Miriam
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tibo
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Anmeldungsdatum: 21.11.2013
Beiträge: 46
Wohnort: Vechta

BeitragVerfasst am: 03.10.2014 13:14    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Miriam möchte ich mal in allen Punkten zustimmen! Smile

Zum Fleischersatz: Wie Miriam sagte, geht es mir um das Tierleid. Ich mochte Fleisch immer sehr gerne und auch die Ersatzprodukte sehe ich heutzutage geschmacklich gerne auf meinem Teller. Ich merke an mir selbst ganz stark, dass Fleisch immer zu einer Mahlzeit dazu gehört hat. Das ist eine reine Gewöhnungssache. Deshalb habe ich jezt auch ziemlich oft die (oft ja auch nicht uneingeschränkt gesunden) Ersatzprodukte auf meinem Teller. Das versuche ich jetzt schon in Grenzen zu halten und ich freue mich, wenn ich wieder in der Mensa essen kann, das ist doch abwechslungsreicher als das, was meine Kochkunst und -motivation mir momentan auftischt. Very Happy
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DaLo
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 212

BeitragVerfasst am: 03.10.2014 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

was ich schon mehrfach feststellen konnte, der Geschmack verändert sich teilweise extrem schnell.
D.h. man muss sich eigentlich bei vielen Dingen nur eine gewisse, meist überschaubare Zeit disziplinieren und schon schmeckt das Altgewohnte oft gar nicht mehr. Zurück geht es natürlich genauso.

Ich ernähre mich zwar nicht konsequent vegan, versuche es aber doch überwiegend. Dabei habe ich mir eine völlig neue Küche erschlossen. D.h. ich ersetze nicht Gewohntes durch möglichst gleich schmeckende Lebensmittel, sondern entdecke völlig neue Gerichte. Z.B. spielen bei uns in Deutschland Hülsenfrüchte ja eine relativ untergeordnete Rolle (vielleicht mal abgesehen von Erbsen) und dabei ist es unglaublich, wie tolle Gerichte es damit gibt.
Auch habe ich inzwischen ein gewisses Repertoire an veganen Kuchen. Ich backe gerne und esse noch lieber Kuchen. Man braucht tatsächlich keine Butter, Eier oder Milch dazu. Es gibt ganz genauso gut schmeckende Kuchen (mal abgesehen von einem Käsekuchen Wink), die rein pflanzlich sind. Man muss es einfach nur ein bißchen üben und in Gewohnheit übergehen lassen.

Gruß, Dagmar
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.10.2014 09:50    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Wer gegen Tierleid angehen will, der müßte dann eigentlich Weidehaltungen unterstützen - denn nur so kann klargemacht werden, daß die Grünflächen dringenst gebraucht werden für eine gesunde Lebensmittelproduktion ... und nicht kaputtgemacht werden dürfen durch Massentierhaltung. Dabei stellt sich zudem immer mehr raus, daß die Massentierhaltung nur deshalb so erfolgreich und billig ist, weil sie weltweit stark subventioniert wird, während Weidehaltungen, insbesondere gemischte Weidehaltungen, die eng verflochten sind mit dem Pflanzenanbau, deutlich weniger Energie, Platz und maschinelle Arbeitskraft benötigen und zudem meist ohne Subventionen bzw mit deutlich weniger Subventionen auskommen (und nur deshalb teurer sind! Klar, wenn mein Produkt zu 99% von Steuergeldern bezahlt wird, kann ich es nunmal billiger an den Kunden bringen, als wenn ich mein Produkt zu 80 - 100% selbst finanzieren muß). Zudem ist Weidefleisch deutlich gesünder ...

Inzwischen gibts etliche gute Ansätze in Europa, angefangen von Gut Manshagen und de Fejterhof in Deutschland, über den Krameterhof in Österreich oder den Iberico-Schweinen aus Spanien.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.10.2014 18:00    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Ich habe den Thread hier abgetrennt mit der aktuellen Diskussion über Veganismus. Wie mein Eingangsposting vielleicht angedeutet hat, ging es mir nicht primär um die Ideologie hinter dem Vegan (ich behaupte gerade mit dem Trend ist diese in den Hintergrund gerückt, man isst nicht vegan weil man ein politisches starkes Statement abgeben will, weil man gegen das System sich auflehnen will, sondern weil man es kann, weil es trendy ist und vielleicht auch, weil es in gewisser Weise ein Status-Symbol ist, à la Lohas-Bewegung, man kann es sich leisten in teuren veganen Restaurants sehr extravagante Kreationen zu kosten), sondern um die Ambivalenz.

Daher die ganze Diskussion über Veganismus, über Schäden, welche eine nicht durchdachte vegane Ernährung bei Kindern verursachen kann usw. pp. findet ihr nun hier:
Veganismus und Tierleid

Ich finde vegetarische und vegane Ernährung durchaus bereichernd, gerade auch, weil es nicht nur um das Thema Alternativen geht (zu unserer Getreide-Milchprodukte-Monokost), die nicht einfach Alternativen im Sinne von Ersatz zur natürlichen, arttypischen Ernährung sind, sondern im Sinne der Kreativität des Menschen, die Nahrungsressourcen zu nutzen, die ihm von der Natur aus zur Verfügung stehen. Das heisst natürlich auch, dass nicht einfach blind das Fleisch oder die Milchprodukte durch Soya ersetzt wird oder durch Soyamilch, sondern dass eben ein breiteres Nahrungsspektrum genutzt wird, z.B. im Orient wird viel mit Kichererbsen und Sesam gekocht oder man denke an die Linsen in der indischen Küche, oder wenn wir nach China und Asien blicken, welche breite Vielfalt es dort gibt, die ganze Sprossenküche, Pilze... um jetzt nur mal ein paar wenige Beispiele zu nennen. Und dann die Nüsse und Kerne, z.B. Kürbiskerne, Haselnüsse, Mandeln, Cashew, Walnüsse, Pinienkerne, Bucheneckern,... usw. da gibt es sehr viel aufzuzählen. Oder dann wieder Algen, kennt man hierzulande kaum in der klassischen Küche.

Was das Tierleid angeht, ich erwähne es jetzt nur mal kurz, da es hier aus meiner Sicht nicht das Hauptthema ist (siehe Link zur abgetrennten Diskussion, falls da Bedarf besteht), wir haben das auch schon zig mal diskutiert. Murx hat da Beispiele genannt, man sollte aber auch mal bedenken, dass dieses Gut-Schlecht Denken oft etwas zu kurz greift, ein sehr schönes Beispiel, welches dies verdeutlicht sind die Themen Parasiten und Symbiosen. Da gibt es keine strikte Trennung, hier die guten, da die schlechten, oft ist der Grat ein schmaler. Parasiten beispielsweise trainieren unser Immunsystem und die ganz schlimmen Parasiten, die uns töten, sind diejenigen, die eigentlich in unserem Körper nichts zu suchen haben und sich nur dummerweise zu uns verirren. Ein guter Parasit hat also ein Interesse an einem gesunden Wirt, der ihn nährt. Interessante Nebenbemerkung, Babies sind biologisch betrachtet auch Parasiten, sie überlisten das Immunsystem des Körpers, dass sie von ihm ernährt werden - die Natur hat es natürlich im Laufe der Evolution so eingerichtet, dass dies aufeinander sich abstimmen konnte und uns daher dieser Gedanke wahrscheinlich sehr fremd vorkommt. Wenn es dann um Tierhaltung und Tiere töten angeht, dann sind das ja bekanntlich zwei Paar Schuhe, die Haltung selbst kann gut oder schlecht sein, der Platz ist da mitunter ein wichtiges Kriterium (und übrigens die Tiere, welche in der Wildnis leben, leiden ja nicht selten auch unter den Einflüssen des Menschen, so dass man nicht zwingend sagen kann, dass Wildtiere es besser hätten). Die Tötung selbst ist wieder so eine Sache, wie quälerisch ist sie wirklich? Sie gehört zum Leben, man muss irgendwie damit umgehen können, bzw. akzeptieren können, dass sie Teil des Lebenszyklus ist. Natürlich, darf man sich anmassen darüber bei einer anderen Kreatur zu entscheiden? Da tun sich dann Welten mit Facetten auf, selbst bei Tierrechtlern, die es genau nehmen, gibt es dann wieder unterschiedliche Ansichten, Richtungen und Strömungen, was denn richtig und gut sei, weil das Thema nicht einfach in ein Schwarz-Weiss-Raster passt. Und so kann man sich darüber die Köppe einschlagen oder aber vielleicht auch einfach einen Schritt Abstand nehmen und einen pragmatischen Weg für sich finden, wie man das Thema für sich selbst verarbeitet. Doch zurück zum Thema:

DaLo hat Folgendes geschrieben:

Dabei habe ich mir eine völlig neue Küche erschlossen. D.h. ich ersetze nicht Gewohntes durch möglichst gleich schmeckende Lebensmittel, sondern entdecke völlig neue Gerichte. Z.B. spielen bei uns in Deutschland Hülsenfrüchte ja eine relativ untergeordnete Rolle (vielleicht mal abgesehen von Erbsen) und dabei ist es unglaublich, wie tolle Gerichte es damit gibt.
Auch habe ich inzwischen ein gewisses Repertoire an veganen Kuchen. Ich backe gerne und esse noch lieber Kuchen. Man braucht tatsächlich keine Butter, Eier oder Milch dazu. Es gibt ganz genauso gut schmeckende Kuchen (mal abgesehen von einem Käsekuchen Wink), die rein pflanzlich sind. Man muss es einfach nur ein bißchen üben und in Gewohnheit übergehen lassen.

Genau dieses Erlebnis ist für mich von zentraler Bedeutung in meinem Alltag. Aus gesundheitlichen Gründen verzichte ich weitgehend auf Getreideprodukte und (seit einiger Zeit wieder) auf Milchprodukte. Letztere habe ich ohnehin nie in grösseren Mengen konsumiert. Da ist man gezwungen nach Alternativen zu suchen, aber eben, ich finde es sehr witzlos, wenn die Milchprodukte beispielsweise dann durch Ersatz wie eben Soyamilch und Co. ersetzt werden müssen. Auch die glutenfreien Brote und Kuchen finde ich nicht sehr attraktiv, selten mal nutze ich sowas, ja, aber meist heisst bei mir Alternative, dass ich anderes entdecke, dass man auch als normaler Mensch in anderen Kulturkreisen so isst, z.B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Reisprodukte, Kartoffelprodukte. Und was Fleisch angeht und Eier, wer sich bei seiner Ernährung unfreiwillig einschränken muss, der schaut auch, was er gut verträgt und richtet sich danach. Ich finde es zwar eine Bereicherung zwischendurch mehrere Wochen fleischlos oder fast fleischlos mich zu ernähren, mehr jedoch finde ich für meine persönliche Situation als purer Luxus und ich bin froh, wenn ich bei der Auswahl, die ich habe, mich so ernähren kann, dass es mir gut tut. Gerade wenn man gewisse Dinge nicht essen kann, so habe ich den Eindruck, ist die Gefahr noch grösser, dass man sich anfängt einseitig zu ernähren, anstatt auf Vielfalt zu achten.
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BeitragVerfasst am: 23.10.2014 20:16    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Was die Vielfalt des Essens angeht, hatte ich mal im Paradies gewohnt - Berlin ...
Ich hab mich dort durch die verschiedensten Küchen probiert und vermisse hier nun schon etliches, was ich aus Berlin kenne.
Klar, einige Gerichte können ohne Probleme sogar als vegan durchgehen ... aber irgendwie hab ich da nie drüber nachgedacht, hauptsache es schmeckt. Es gibt nur ganz wenig, was ich aus moralischen Gründen nie probiert hab oder wo ich nie die Gelegenheit hatte, es zu probieren.

Allerdings bin ich Veganern und Rohköstlern in einer ganz anderen Richtung dankbar - während die normale Süßigkeitenfabrikation zu immer mehr Rezepturen hingeht, die aus Dingen bestehen, die es erst seit einigen Jahrzehnten gibt plus einiger Dinge, die mit dem, was sie ursprünglich waren, gar nix mehr zu tun haben, gibts gerade aus diesen beiden Richtungen sehr wenig verarbeitete Süßigkeiten, die mit dem als Rohstoff auskommen, was schon seit etlichen Tausend und noch mehr Jahren so halt vor sich hinwächst.
Das sind oft auch Dinge, die ich immer noch problemlos vertrage ... und die oft sagenhaft lecker sind.
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BeitragVerfasst am: 28.10.2014 04:18    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

Interessant finde ich, dass sich in letzter Zeit Meldungen in Zeitungen häufen. Die jüngste Nachricht:

"US-Biologen forschen an «Kuh-freier» Milch" (Blick am Abend vom Mo. 27. Oktober 2014, S. 28) in der Rubrik "Das Letzte".

In Kürze, das US Start-Up "Muufri" (Muh-Frei) arbeite an einer Methode um Milch in naher Zukunft künstlich herstellen zu können. Denn die beiden Gründer Perumal Gandhi und Ryan Pandya seien beide "überzeugte Veganer" und hätten "von der heutigen Milchproduktion die Nase voll", weil ethisch nicht vertretbar und umweltschädlich. Ihre Idee ist daher, dass sie kuhfreie Milch herstellen, mithilfe von Hefen, denen sie DNA von Rindern einbauen: «Wenn man die richtigen Zutaten hat, lässt sich Milch überraschend einfach selbst herstellen», so die Aussage von Firmengründer Ryan Pandya gegenüber der Zeitschrift "Technology Review". Bis 2017 soll die kuhfreie Mlich auf den Markt kommen.

Mein Gedanke, als ich das las, am gesundheitlichen Aspekt ändert sich praktisch nichts, wenn man die Kuhmilch mehr oder weniger 1:1 kopiert. Ein guter Anteil der Bevölkerung (ja auch der westlichen Bevölkerung) verträgt keine Kuhmilch (wenn ich in meinen Bekanntenkreis blicke, fallen mir da einige Leute ein und die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch weitaus höher) und trotzdem wird so getan, als wäre Kuhmilch alternativlos für unsere Ernährung. Okay, wenn man würde sagen Milch allgemein (womit auch Schaf- oder Ziegenmilch eingeschlossen wären, welche besser verträglich sein sollen), könnte ich es noch etwas besser verstehen, obwohl auch dann, es hat durchaus seine Gründe, dass viele Leute Milch nicht vertragen, übrigens auch im Tierreich ist es normal, dass nach der Entwöhnung die Milch nicht mehr vertragen wird - also ein ganz normaler biologischer Prozess, der bei der Nahrungsumstellung hilft.
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BeitragVerfasst am: 28.10.2014 16:24    Titel: Re: Vegan im Trend Antworten mit Zitat

... für das Einbauen von Rindergenen in Hefen brauchts Fähren ... und die werden bis heute nicht beherrscht! Es wird also noch mehr Genfähren geben, die in die freie Natur entweichen und dort weiterhin Gene ausbauen und woanders einbauen. Niemand kann bislang sagen, welche Auswirkungen das hat - aber die Auswirkungen, die bislang nachgewiesen wurden für entkommene Genfähren, hatten weitreichende Folgen bis hin zum Bienensterben!
... jeder Organismus interpretiert Gene auf seine artgemäße Art und Weise, ein Protein, was von einer Kuh hergestellt wurde, hat ganz andere Eigenschaften, wie ein Protein, welches von Hefen hergestellt wird! Oft haben sich Proteine als giftig erwiesen, wenn sie in fremden Organismen hergestellt wurden.
... Kuhmilch ist für den Menschen ungesund und wird erst durch Verarbeitung gesund (beispielsweise, indem Joghurt draus gemacht wird). Man setzt also die eh schon von instabilen Hefen produzierte Milch einem ganzen Biotop an Organismen aus, welche den horizontalen Gentransfer mehr oder weniger gut beherrschen und für sich nutzbar machen - welche Auswirkungen wird das haben? - Kann auf dem jetzigen Wissensstandpunkt niemand sagen!
... Milch besteht nicht nur aus einem einzelnen Stoff, wie beispielsweise Insulin - Insulin kann auf seine Reinheit hin überprüft werden, eben weil es sich um einen Reinstoff handelt - Milch ist eine Emulsion aus Fetten, Eiweißen, Vitaminen und ka, was noch alles ... das läßt sich beim heutigen Stand der Technik nicht reinigen! Auch hier wieder, die gesundheitliche Wirkung und die Wirkung auf unsere Umwelt sind nicht mal im Ansatz abschätzbar!
... Milch und Milchprodukte braucht kein Mensch, es ist ja schon ein Ersatz für Fleisch, Eier und Co ... der Mensch kommt ganz prima ohne Milch aus. Wenn also Veganer unbedingt ohne Tierprodukte leben wollen, wozu brauchen die dann bitteschön Milch?

Der Versuch, derartig stark in die Natur einzugreifen und Lebewesen dazu zu zwingen, etwas herzustellen, was sie nie von selbst herstellen würden und was sie nicht mal brauchen, das ist deutlich unethischer in meinen Augen, wie anderen Säugetieren die Milch für den eigenen Genuß zu klauen ... das Entwickeln von Tierhaltungen, wo die milchgebenden Tiere (können ja auch Wasserbüffel, Ziegen, Schafe etc sein, muß ja nicht nur Rindvieh sein) selbst wählen können, ob und wann sie gemolken werden wollen, find ich da deutlich sinnvoller. Das so etwas möglich ist, zeigen diverse traditionelle Haltungssysteme.
Beispielsweise werden in den Pyrenäen traditioneller Art und Weise die Kühe, die Milch geben sollen, vor der Geburt eingefangen und im Stall gehalten. Nachdem das Kalb die Kolostralmilch abgetrunken hat, beginnt er Mensch zu melken, die Kuh paßt sich dem an und produziert mehr Milch, wie für das Kalb gebraucht wird - nun wird die Kuh mit dem inzwischen starken Kalb wieder freigelassen, sie kommt freiwillig zum Melken, sobald das Euter drückt.
Für die Kuh hat das Ganze den Vorteil, daß es weniger Verluste bei den Kälbern gibt ... wenn Wölfe die Kälber reißen, bevorzugen sie die frischgeborenen Kälber, die sie gefahrlos reißen können, ein zweiwöchiges Kalb ist schon zu wendig und versteckt sich zu gut hinter der Kuh, so daß diese die Wölfe gut in Schach halten kann. Wölfe meiden die hohe Verletzungsgefahr, die beim Reißen von älteren Kälbern da ist.
Kühe, die dort ihre Kälber verlieren, kommen auch freiwillig zum Melken nach Hause ... und vermeiden so eine schmerzhafte Mastitis.
Ähnliche Haltungssysteme hatte man in der Türkei, in Griechenland und vielen anderen Ländern der Welt ...
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