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Kreuzkräuter (Senecio spp.)
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 08.08.2011 09:50    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Meerschweinchen, Kaninchen und Degu haben Enzyme, welche die Wirkstoffe des Jakobsgreißkrauts abbauen, ich vermute, auch Chinchilla.

Können eventuell Langzeitschäden auftreten, wenn (aus welchem Grund auch immer) auf Dauer größere Mengen gefressen werden? Leberveränderungen? Oder wird das Gift schon im Ansatz gekillt?
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"Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf."
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 08.08.2011 19:46    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Jedes Enzym besitzt eine gewisse Arbeitsgeschwindigkeit, schneller kann es den Stoff nicht umsetzen.
Jedes Enzym kann nur bis zu einer definierten Menge pro Kilo Körpermasse hergestellt werden.
Wenn nun die Kapazität pro Stunde, welche bei maximaler Herstellung und Arbeitsgeschwindigkeit da ist, überschritten wird, kann nicht mehr alles umgesetzt werden - bei den Greißkraut-Alkaloiden würde das heißen, daß sie sich in der Leber und Niere absetzen und diese genauso schädigen, wie kleinere Mengen bei Tieren ohne diese Enzyme ...

Wo nun aber bei Kanin und Co diese aufgenommene kritische Menge pro Stunde und Kilo Körpergewicht wirklich liegt, weiß ich nicht ... nicht mal im Ansatz!
Ich verlaß mich hier einfach drauf, daß die Tiere genau wissen, wo die Grenze für sie ist, ab der es anfängt für sie kritisch zu werden.
_________________
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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schweinsnase77
Freak


Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 08.08.2011 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das die Tiere die genaue Höhe des aufgenommenen Giftes einschätzen können wage ich zu bezweifeln. Da kommen ja noch andere Faktoren dazu. Stichwort:genetische Disposition und Pestizidbelastung, z.B.. Dazu kommt das es ja innerhalb einer Tierart völlig unterschiedliche Toleranzwerte gibt.

Generell denke ich, das für das Erfolgsmodell "Nager" es bei Selektionsmöglichkeit keine potentiell tödlichen Pflanzen geben kann. Dann wären Nager nämlich nicht mittlerweile weltweit verbreitet. kaninchen haben das ja mit nen biscen menschlicher Unterstützung ganz gut alleine hinbekommen, Meerschweinchen überleben in der Regel auch die gruseligsten Futterumstellungen ( ich erinnere an die ersten eingeführten US-Teddies in D. aus USA).

Interessant wäre zu wissen ob alle Nager quasi ein Update-System was Gifttoleranzen betrifft besitzen (also ähnlich wie die Turbo-Gewöhnung bei Ratten) oder ob sie schlichtweg von Natur aus gegen alles mögliche resistent sind.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 18.10.2013 11:56    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Ich habe noch ein paar Ergänzungen zum Thema:

Andreas hatte vor einer Weile auch noch eine interessante Studie zum Thema Kreuzkräuter erwähnt:

Andreas hat Folgendes geschrieben:

Beispiel Jakobs-Kreuzkraut (Jakobs-Greiskraut):

CliniTox (http://www-vetpharm.uzh.ch) gibt keine Toxität für Kaninchen an. Gleichwohl wird aber in der Literatur eine Quelle angeführt, die sich mit Kaninchen beschäftigt: Pierson M. L.; Cheeke, P. R.; Dickinson, E. O. (1977): Resistance of the rabbit to dietary pyrrolizidine (Senecio) alkaloid. Research communications in chemical pathology and pharmacology 16/3. 561-564.

Dort wird festgestellt, dass nach der Fütterung von 5 bzw. 10% getrocknetem Jakobs-Kreuzkraut im gesamten Futter im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne dem Zeug keine wesentlichen Veränderungen an den inneren Organen festgestellt wurde. Das Kraut wurde 263 Tage verfüttert - jeden Tag...

Quelle: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=17706&highlight=pyrrolizidine#17706


Dann in der Wikipedia gibt es weitere Hinweise zu Quellen und zwar neben Kaninchen auch zu Schafe, Ziegen und Rennmäuse:
Zitat:

Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich, bei Aufnahme größerer Mengen (zwei bis vier Kilogramm pro Kilogramm Körpergewicht) sollen aber auch bei diesen Todesfälle auftreten.[5] Offensichtlich sind Kaninchen[6] und verschiedene andere Nagetiere (beispielsweise Meerschweinchen und Wüstenrennmäuse)[7] resistent gegen oral aufgenommenes Jakobskreuzkraut. Die intravenöse Verabreichung des Giftes führte allerdings zum Tode der Kaninchen, so dass das Gift möglicherweise im Magen-Darm-Trakt der Tiere inaktiviert oder nicht resorbiert wird.[6] Nach einer Theorie soll der Rückgang der Kaninchenpopulation für die Häufigkeitszunahme des Jakobsgreiskrauts verantwortlich sein.[8]

[5]Clara Berendonk: Vorsicht vor dem Jakobs-Kreuzkraut, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, 25. Mai 2009
[6] Pierson ML, Cheeke PR, Dickinson EO (1977) Resistance of the rabbit to dietary pyrrolizidine (Senecio) alkaloid. Res Commun Chem Pathol Pharmacol. 1977 Mar;16(3):561-4. PMID 847303
[7] Cheeke PR, Pierson-Goeger ML (1983) Toxicity of Senecio jacobaea and pyrrolizidine alkaloids in various laboratory animals and avian species. Toxicol Lett. 1983 Sep;18(3):343-9. PMID 6665808
[8] Hartog: Jakobskreuzkraut bekämpfen. Gesehen am 20. Juli 2010.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs-Greiskraut#Inhaltsstoffe_und_Giftigkeit


gromit (Meerschweinchen-Ratgeber.de hat Folgendes geschrieben:

Das Jakobskrauzskraut ist

nicht giftig für Meerschweinchen:

Toxicity of Senecio jacobaea and pyrrolizidine alkaloids in various laboratory animals and avian species.
Cheeke, PR | Pierson-Goeger, ML
Toxicology Letters Vol. 18, no. 3, pp. 343-349. 1983.

The chronic toxicity of tansy ragwort (Senecio jacobaea ) to several herbivorous laboratory animals and to chicks and turkey poults was examined by feeding the dried plant as a component of a mixed diet. Gerbils, hamsters and guinea pigs were resistant to chronic toxicity. Gerbils were highly resistant, consuming over 3500% of their body weight of the dried plant, whereas susceptible species succumb to a tansy ragwort intake of 5-20% of their body weight. Guinea pigs and gerbils were resistant to the acute toxicity of injected monocrotaline, a pyrrolizidine alkaloid. They were moderately resistant to acute toxicity of injected tansy ragwort alkaloids. Both chicks and turkey poults were susceptible to chronic toxicity of dietary tansy ragwort.

Warum: weil Meerschweinchen ein spezielle Enzym haben, dass die Alkaloide deaktiviert:

A cytochrome P4502B form is the major bioactivation enzyme for the pyrrolizidine alkaloid senecionine in guinea pig
Woon-Gye Chung; C. L. Miranda; D. R. Buhler
Xenobiotica: The fate and safety evaluation of foreign compounds in biological systems, 1366-5928, Volume 25, Issue 9, 1995, Pages 929 – 939

ABER:
Injiziert man den Meerschweinchen das Gift direkt, dann sterben auch sie an den Vergiftungen, aber erst aber einer Dosis von 526% des Körpergewicht (Vergleich Pferd: Pferd fällt bei 5% tot um)

Demnach sitzen die deaktivierenden Enzyme im Magen-Darmtrakt.

R. A. Swick, P. R. Cheeke, D. E. Goeger and D. R. Buhler
Effect of Dietary Senecio Jacobaea and Injected Senecio
Alkaloids and Monocrotaline on Guinea Pigs
J Anim Sci 1982. 55:1411-1416.

Quelle: http://www.meerschweinchen-ratgeber.de/forum/jakobskreuzkraut-edit-solanin-t17165.html#169375


Und auch interessant ist das hier.
http://www.meerschweinchen-ratgeber.de/forum/jakobskreuzkraut-im-heu--t2111962.html
_________________
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
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