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Einflüsse auf die Körperproportionen

 
   Degupedia-Forum » BBB: Beobachtungen, Blogs, Berichte » Einflüsse auf die Körperproportionen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 03.09.2009 16:19    Titel: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Ich habe heute zufälle Fotos von Picco angeschaut, die jetzt knapp ein Jahr alt sind (da bekam ich sie). Mir ist dabei sehr stark aufgefallen, dass sich ihre Körperproportionen sehr extrem verändert haben.

Hier mal zum anschauen:

Vor knapp einem Jahr:


Und heute...



Damals hatte sie ein extrem großes Hinterteil und einen Mini-Kopf, heute sind die Proportionen etwas ausgeglichener (größerer Kopf, kleineres Hinterteil).

Verändert hat sich folgendes:
- Im alten Zuhause:
Ernährung: Heu und Trockenfutter, ab und zu ein wenig Gemüse (weil es durch das Trockenfutter nicht mehr vertragen wurde)
Haltung: Außengehege mit Buddelmöglichkeit usw.

- Bei mir:
Ernährung: Umstellung auf eine gesunde Ernährung, Hauptbestandteil Wiesenpflanzen, Kräuter, Blattgemüse usw., außerdem Heu, Obst, Äste usw.
Haltung: Freie Gartenhaltung (tagsüber), nachts im Gehege mit Buddelmöglichkeit

Könnte das an der Bewegung (Muskulatur) liegen? Bei Gartenhaltung bewegen sich ja die Kaninchen viel mehr. Oder an der Denkleistung (bei Haustierhaltung nimmt ja das Gehirnvolumen ab - sieht man das äußerlich so stark?) oder aber an der Ernährung?

Ich finde den Unterschied von damals zu heute ziemlich extrem. Vorallem für so kurze Zeit...
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 03.09.2009 18:21    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Kaninchen haben ihr Hirn genau wie andere Säuger auch in einer festen Hirnkapsel ... einem Knochengebilde, welches nur wenig im Vergleich zum übrigen Körper wächst und irgendwann das Wachstum vollständig einstellt, da kann sich nix dehnen, nur weil ein paar Synapsen im Hirn mehr ausgebildet werden ...

Was du hier hast, ist eine Umverteilung des Fettgewebes bzw Abbau dessselbigen und eine Umverteilung der Muskelmasse ... Kaninchen, welche zu trocken ernährt werden, stellen auf Sparmodus, weil sie glauben, in einer Trockenzeit zu leben - sie bewegen sich also viel weniger. Weiterhin, wenn das Gehege keine Rennstrecke von wenigstens drei Metern bietet, ist wahrscheinlich, daß der Rücken versteift, denn dieser wird nur seine volle Beweglichkeit entfalten, wenn er regelmäßig gestreckt und nach oben-unten gebeugt wird. Nur, wenn das Kaninchen wenigstens ab und an die Hinterbeine vor die Vorderbeine setzt, ist die optimale Krümmung des Rückens erreicht, die notwendig ist, den Rücken beweglich zu halten. Das wird jedoch ein Kaninchen nicht tun, wenn es dabei nach spätestens 2m an den nächsten Zaun knallt!
Ist der Rücken jedoch erstmal versteift, dann wird das Kaninchen mehr Kraft auf der Hinterhand brauchen, um sich überhaupt noch fortbewegen zu können, es setzt also mehr Muskelmasse in der Hinterhand an. Das Hintergestell wird also ausgeprägter. Das Fett auf den Keulen sorgt ein Übriges für den Eindruck einer mordsmäßig aufgeblähten Hinterhand. Die Rückenmuskulatur verkümmert. die Vorderläufe brauchen nicht so viel Muskelmasse, da sie nicht das volle Kaninchengewicht tragen müssen ... und Muskeln, die nicht gebraucht werden, werden nunmal zurückgebildet. Dafür wird Unterhautfett in den Hals und die Brust eingelagert, je mehr Trockenfutter, desto mehr Unterhautfett!

Bei Picco sieht man übrigens noch etwas - es ist ein Zwerg, der sollte rundum rund sein ... ist Picco aber nicht, er wirkt schlank. Ich wette mit dir, wenn du Picco ins Hintergestell greifst, merkst du deutlich das Becken - das sollte eigentlich nicht der Fall sein!
Viele Kaninchen sind nach Fertigfutterernährung so fertig im Darm, daß sie ihr Leben lang nicht mehr die Rundlichkeit von Wildkaninchen sich anfuttern können - schließlich ist dazu eine optimale Versorgung mit Nährstoffen nötig, zumal die Rundlichkeit der Wildkaninchen nicht durch Unterhautfett verursacht wird, sondern vielmehr mit dem Muskelaufbau vor allem am Rücken und Becken zu tun hat ...

Aber das ist noch nicht alles ...
Was im Gesicht entscheidend an der optischen Größe des Kopfes mitwirkt, ist die Kaumuskulatur - je mehr Kaumuskeln das Kaninchen hat, desto größer wirkt der Kopf.
Um Extrudate, Pellets und Co zu knacken, werden nur wenige Muskeln gebraucht, um mit Kräutern auf der Wiese, Ästen und Zweigen, Gemüse, Obst etc fertig zu werden, werden weitaus mehr Muskeln gebraucht, da das Kaninchen den Kopf ständig in der Position ändern muß, kräftige Seitwärtsmahlbewegungen ausführen muß und dann noch teilweise das Maul weiter öffnen können muß wie bei fertigkonfektioniertem Futter. Du kannst diesen Effekt noch steigern, in dem du den Kaninchen das Gemüse nicht mehr kleinschneidest, wie auf dem einen Bild zu sehen, sondern gleich die ganzen Möhren und ganze Salatköppe vorwirfst ...
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"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 03.09.2009 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Ausführungen. Jetzt leuchtet mir das ein, wie sich die Proportionen so stark verändern können. Ganz schön faszinierend. Ich glaube das Gehege in dem sie vorher lebte war sogar größer als meines, aber dort lebte sie eben immer, bei mir lebt sie ja nur nachts im Gehege und tagsüber auf 800m². Eine trockene Ernährung war es bei ihr auf jeden Fall. Sie bekam ja Gemüse nur in Mini-Mengen sporadisch, weil sie sonst gleich Tympanie bekam. Ich habe eherlichgesagt Angst, dass sie an den inneren Organen Folgeschäden hat. Beispielsweise an den Nieren. Denn 5 Jahre so eine Nahrung gegen ja nicht spurlos an einem Kaninchen vorüber. Allerdings meinte der Tierarzt, dass ein Blutbild nur sinnvoll ist, wenn es zu Auffälligkeiten kommt.

Zitat:
Weiterhin, wenn das Gehege keine Rennstrecke von wenigstens drei Metern bietet, ist wahrscheinlich, daß der Rücken versteift, denn dieser wird nur seine volle Beweglichkeit entfalten, wenn er regelmäßig gestreckt und nach oben-unten gebeugt wird. Nur, wenn das Kaninchen wenigstens ab und an die Hinterbeine vor die Vorderbeine setzt, ist die optimale Krümmung des Rückens erreicht, die notwendig ist, den Rücken beweglich zu halten. Das wird jedoch ein Kaninchen nicht tun, wenn es dabei nach spätestens 2m an den nächsten Zaun knallt!

Das ist interessant. Ich war vor ein paar Tagen mit einer Bekannten und einem ihrer Kaninchen beim Tierarzt, da dieses Kaninchen total zerbissen wurde, so dass sich schon Pilz gebildet hat (die Gruppenzusammenstellung wurde jetzt geändert). Interessanterweise stellte der Tierarzt eine extreme Verspannung fest, eben am Ende des Rückens. Ist das so eine Verspannung durch wenig Platz?
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 04.09.2009 09:45    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Verspannte Muskeln entstehen:
- Wenn durch zu wenig Platz schon Verknorpelungen und Verknöcherungen an Stellen an den Lendenwirbeln stattgefunden haben, welche da nicht hingehören. Dadurch werden dauerhaft Muskeln benutzt, die dafür nicht ausgelegt sind und damit überlastet sind. Die Veränderungen der Wirbelsäule sind irreversibel, das Kaninchen ist jedoch in der Lage, durch sog. "Freudensprünge" die verspannten Muskelgruppen wieder zu entspannen - bei genügend Platz natürlich nur.
- Durch Streß, der bei zu wenig Platz zur Kommunikation und Ausweichen entsteht ... nach meinen Beobachtungen braucht ein Kaninchen zur normalen Kommunikation ein freies Sichtfeld von ca. 10m zum nächstgelegenen Kaninchen und zum Ausweichen mind. 5m nach allen Richtungen. Untersuchungen dazu gibt es noch nicht. Zeitweiliges Einsperren der gesamten Gruppe selbst auf Buchtengröße verschärft das Problem offenbar nicht, da die Kaninchen, sobald sie wieder freien Bewegungsspielraum haben, die vielleicht entstandenen Verspannungen wieder lösen. Das dauerhafte Unterbringen in Volieren und Wohnungen dagegen löst solche Verspannungen sehr oft aus (also keinesfalls bei allen Kaninchen), diese können offenbar von den Kaninchen nicht mehr gelöst werden bzw nach längerer Zeit nur, wenn sie täglichen Zugang zu freier Bewegung bekommen ...
- Durch mangelnde Bewegung, beispielsweise durch Einzelhaltung, aber auch bei beengter Haltung oder vollgestellter Weide-, Wohnungs- oder Volierenfläche.
- Durch das Verhindern der sog. "Freudensprünge", für diese Sprünge spannt das Kaninchen kurzfristig alle zur Bewegung notwendigen Muskeln an, um sie hinterher wieder entspannen zu können. Wird das unterbunden, können sich entstandene Verspannungen nicht mehr lösen und häufen sich auf Dauer.
- bei stehohrigen Kaninchen durch ungeschicktes Anfassen und Hochnehmen. Bestimmte Muskelgruppen des Rückens und der Hinterhand spannen sich an, entspannen sich allerdings nicht wieder. Bei hängeohrigen Kaninchen entspannen sich die Muskeln nach ungeschickten Anfassen immer sofort wieder. (Eig. Beob., Verifizierung durch andere Beobachtungen fehlt mir bisher gänzlich). Diese Art der Verspannung bleibt bei wildlebenden Wildkaninchen teilweise über Tage deutlich in der Bewegung sichtbar, einige wenige Wildkaninchen humpeln dadurch sichtbar, trotzdem keine Prellungen beim Einfangen und Hochnehmen entstanden sein können.
Bei meinen Kaninchen war die kürzeste Zeit der Lösung solcher Verspannungen bei ca. 4 Stunden, die längste Zeit drei Tage, wo die Kaninchen regelrecht steif hoppelten.

Im Grunde genommen entstehen verspannte Muskeln bei Kaninchen genau wie beim Menschen auch ...
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saloiv
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BeitragVerfasst am: 04.09.2009 12:02    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Man müsste den Kaninchen also mindestens 3 Tage sehr viel Platz bieten, damit so eine starke Verspannung gelöst wird. Hm, das wird in diesem Fall sehr schwer, da die Haltungsbedingungen wenig optimal sind. Ich muss mal mit der Besitzerin zusammen überlegen wie man das lösen könnte. Der Tierarzt meinte man solle Wärmekissen auflegen und das Tier auch mal in die Sonne (für 15 Minuten) setzen.

Deine Beobachtungen würden bedeuten, dass ein Gehege mindestens 10 Meter lang sein sollte, wenn die Tiere nicht tagsüber das Gehege verlassen dürfen.
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BeitragVerfasst am: 04.09.2009 13:06    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Was ich bisher noch nicht probiert habe, was aber gehen müßte, wäre das Kaninchen zu massieren ... Wärmekissen und Sonne sind dann unterstützende Maßnahmen.

Meiner persönlichen Meinung nach fängt eine artgerechte Kaninchenhaltung erst bei 100qm pro Kaninchengruppe an und die Gruppe darf höchstens fünf potente und ausgewachsene Häsinnen pro 100qm enthalten ... Kastraten können dagegen fast beliebig dazugesetzt werden. Mit dieser Meinung steh ich allerdings ziemlich allein in weiter Feld und Flur - und habe sie selbst noch nie praktiziert!
(Selbst, als ich meine Weide noch hatte - da waren mehr wie fünf voll geschlechtsreife Häsinnen auf der Weide! Außerdem hatte ich selten die 100qm für meine Gruppe voll oder überschritten, oft waren es weniger Quadratmeter)
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BeitragVerfasst am: 04.09.2009 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Komischerweise habe ich wirklich nur ein Weibchen in meiner Gruppe. Ich bekomme immer nur Männchen dazu (aus welchem Grund auch immer, rein zufällig), also im Moment 1 Weibchen und 3 Männchen (kastriert). Das letzte Weibchen das dazu kommen sollte war leider schon so durch jahrelang falsche Ernährung geschädigt, dass es Nierenversagen hatte und eingeschläfert wurde bevor es auch nur in die Gruppe eingegliedert werden konnte. Es geht immer schief mit den Weibchen...

Demnach praktizier ich so eine Haltung. 1 Weibchen und 3 Männchen auf 800m² (tagsüber), nachts ist das natürlich unrealistisch (außer man baut ein 100m²-Gehege).

Das Problem ist, dass so eine Haltung von kaum jemanden umsetzbar ist.

Zitat:
Was ich bisher noch nicht probiert habe, was aber gehen müßte, wäre das Kaninchen zu massieren ...

Gibt es da etwas spezielles zu beachten?
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 04.09.2009 20:19    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Halt das Gleiche, wie beim Menschen - und die Tatsache, das Kaninchen schlichtweg kleiner sind wie Menschen, also sollte der Druck beim Massieren dieser Kleinigkeit angepaßt werden ...

Ob sich schon jemand mit der Massage von Kaninchen und Meerschweinchen beschäftigt hat und ob es da spezielle Massagetechniken inzwischen gibt, die an Kaninchen angepaßt sind, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ist halt auch für mich absolutes Neuland ...
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

So jetzt hat es mich auch getroffen. Asterix (einer der Riesen) wurde vom anderen Riesen attackiert und hat hinten lauter Bisswunden, gleichzeitig ist er total verspannt dort und kann sich daher nur noch sehr eingeschränkt bewegen. Was der Tierarzt sagen/machen würde weiß ich ja jetzt schon und denke daher, dass es nicht so sinnvoll ist den Großen zum Tierarzt zu bringen. Jetzt bräuchte ich irgendjemanden der ihn massiert und die Verspannung löst. Ich weiß nur noch nicht wer des bei einem Kaninchen kann...

Der Tierarzt damals meinte, dass Wärme und Massage hilft, daher habe ich schon mit einer Wärmflasche etwas probiert die Verspannung zu lösen, aber bisher ohne Erfolg. Confused
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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 15:58    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Das Prinzip einer Muskelmassage ist einfach, an so einem Riesen wirst du vermutlich nicht viel falsch machen können. Der hat ja die Größe eines kleinen Hundes!

- Du gehst stets von der Herzgegend aus und massierst von der Höhe des Herzens zu den Hinterläufen oder von der Höhe des Herzens zum Hals, niemals zum Herzen hin.
- Du massierst nie direkt auf der Wirbelsäule oder quer über die Wirbelsäule, sondern stets neben der Wirbelsäule. So kannst du keinen Schaden an der Wirbelsäule verursachen.
- Verspannte Muskelgruppen können durch kräftiges Streichen mit den Daumen weichgeknetet werden - sollte man sich am Besten beim Masseur bei sich selbst zeigen lassen. Der Rest ist Gefühl für die Muskelgruppen.
- Die Keulen werden stets mit kreisenden Bewegungen massiert, aufgrund der zur Verfügung stehenden Fläche am Besten mit dem Daumen. Eine Massage mit dem Handballen, wie beim Menschen, dürfte beim Kaninchen nicht möglich sein, dann schon eher mit den Fingern.
- Massierte Muskeln müssen hinterher ausgestrichen werden ... bedeutet beim Kaninchen nix anderes wie kräftiges Streicheln in Haarstrichrichtung, schon alleine das kräftige Streicheln gegen den Haarstrich ist dem Kaninchen unangenehm, wird es nicht lange dulden, sagt einem also schon der gesunde Menschenverstand, daß das nicht richtig sein kann ...
- Ebenso sagt einem der gesunde Menschenverstand, daß man auf frischen Wunden und heilendem Narbengewebe, was aller Wahrscheinlichkeit noch stark schmerzempfindlich ist, aber auch auf Prellungen, nicht massiert - tut nämlich weh.
- Die Hinterbeine sind speziell beim Kaninchen relativ schwer auszustreichen ... beim Hund kann man sich vorsichtig über die Seiten und der Hautfalte zwischen Bauch und Bein vorarbeiten und so eine Streckung des Beines nach hinten bewirken, der Hund bietet also direkt an, das Bein zum Ausstreichen nach hinten zu strecken. Dann kann man das Bein, ausgestreckt, wie es ist, von den Keulen zu den Pfoten hin sehr leicht ausstreichen. Ich muß mal ausprobieren, wie das beim Kaninchen gehen könnte.
- Alle bearbeiteten Muskelgruppen müssen nach der Massage warm gehalten werden ... sonst verspannen sie sich relativ schnell wieder. Also - Kaninchen unter Wärmelampe setzen oder ähnliches, es wird vermutlich eh selbst wählen, wieviel und wielange es Wärme braucht. Der Mensch hält sich schließlich auch in genügender Länge nach ner Massage unter der wärmenden Bettdecke oder in ner wärmenden Badewanne auf, wenn es ihm angeboten wird - ist nämlich einfach schön, die Wärme nach ner Massage zu genießen.

Es gibt mehrere Massagetechniken, wenn du dir beim Menschen die einfach mal zeigen läßt (also kreisendes Massieren mit dem Daumen, Massage von der Wirbelsäule über die Rippen Richtung Bauch mit Fingern oder Handfläche, Massage mit dem Handballen etc etc) kannst du es relativ leicht auch auf Tiere umsetzen, daß natürlich großflächige Massagetechniken an so kleinen Tieren wie Kaninchen nicht funktionieren können, sagt auch hier wieder der gesunde Menschenverstand - bzw spätestens beim Ausprobieren wird man wohl schnell drauf kommen, daß es da ein flächenmäßiges Mismatch gibt, wenn man versucht, mit dem Handballen solch kleine Strukturen zu bearbeiten ...
Ausschlag gibt das Kaninchen, wird es ruhig während der Massage, liegst du richtig, wird es unruhig oder will weg, gehst du zu grob an die Sache und es tut dem Kaninchen weh.
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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 16:11    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Danke für die Tipps, ich probiere das nachher aus!

Was das Problem noch ist... Die ganzen Bisswunden liegen genau an der verspannten Stelle. Was soll ich tun? Drumrum masieren?

Vorhin hat sich Asterix ziemlich entspannt, also denke ich dass meine "versuchte Massage" nicht ganz falsch war, vielleicht kann ich mich da auch viel an seinen Signalen orientieren.
Der Tierarzt hatte auch so einen Griff gezeigt (Hinterbeine nehmen und den Rücken leicht biegen damit er wieder locker wird), das hatte ich auch probiert.

Achja, wie sieht es mit den Temperaturunterschieden aus? Er lebt ja in Außenhaltung... Wenn ich ihn nun unter eine Wärmelampe setze: Erkältet er sich dann nicht später?
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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 16:59    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Abheilen lassen - dann massieren.
Es macht nicht viel Sinn, um heilende Haut drumrumzumassieren, es sei denn, die betroffenen Muskelgruppen liegen ganz woanders und räumlich deutlich getrennt vom vernarbenden Gewebe. Du kannst ja auch nicht ausschließen, daß dort, wo keine Wunden sind, nicht doch Prellungen oder blaue Flecken durch Anrempeln entstanden sind - darauf rumzukneten ist mindestens ebenso schmerzhaft, wie auf den Wunden selbst rummassieren zu wollen.

Wenn er sich dagegen entspannt, wenn du ihm Hals und Rücken massierst (also dort, wo keine Wunden sind), bringts insofern was, daß es ihn von seinem Weltschmerz und seinen schmerzenden Verletzungen ablenkt - also macht das durchaus Sinn. Ansonsten mußt du einfach warten, bis die Wunden abgeheilt sind und nicht mehr schmerzen. Du siehst es ja, ob er sich entspannt oder nicht ... alles, wo er sich entspannt, ist ok, wenn er unwillig oder mit Anspannung reagiert, ist da was nicht in Ordnung mit dem, was du tust. Also sollte deine "versuchte Massage" goldrichtig sein.

Mit dem Erkälten passiert nur dann, wenn dem Kaninchen die Wahl zwischen Wärmequelle und Kälte genommen wird und es erst ins Warme geholt wird, dann wieder nach Tagen unvermittelt in die Eiseskälte geschickt wird - womöglich noch bei angeschlagenem Immunsystem und zusätzlichem krassen Luftfeuchtigkeitsunterschied (trockene, überheizte Wohnung, naßkaltes Winterwetter). Solange aber Asterix die Wahl zwischen Wärmequelle und Kälte hat, wird sich das eher immunstärkend auswirken, ähnlich wie bei uns die Kneipp-Bäder oder das Saunen, wo wir uns ja auch kurzfristig hohen Temperaturschwankungen aussetzen.
Es ist ähnlich wie mit dem ständigen Luftzug und dem ständig wechselnden Wind ... das erstere ist schädlich, das zweitere dagegen gesund, trotzdem Beides auskühlende Luftbewegungen sind.
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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

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BeitragVerfasst am: 14.10.2009 17:36    Titel: Re: Einflüsse auf die Körperproportionen Antworten mit Zitat

Es ist auch durchaus möglich, daß er mit den Wunden am Hinterteil einfach nur Schmerzen hat - die gehen natürlich nicht weg, wenn du massierst ... ich humpel auch, wenn ich am Hintern verletzt bin, sogar ganz ohne Muskelverspannung.

Ansonsten, wie gesagt, alles, was ihn von seinem Weltschmerz und seinen Schmerzen ablenkt ist erlaubt, du schreibst ja selbst, daß die Massageversuche dazu führten, daß er sich entspannte - also sind sie nicht falsch.
Mit Wärme kannst du nix falsch machen, wenn du ihm einfach ne Kükenlampe in den Stall hängst, so daß er wählen kann, ob er sich drunter aufhalten will oder lieber doch nicht.
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