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Hamsterschutz und Hamsterforschung...

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.11.2009 22:33    Titel: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Huhu,

eher zufällig bin ich darauf gestossen. Viele kennen wohl die marketingmässig gut aufgestellte Marke Rodipet. Aus einem Guss gibt es aus dem selben Hause Futter, diverse Zubehör für Nager und seit einiger Zeit auch Forschung und so wie ich eben nun feststellen konnte auch Artenschutz, konkret geht es um den Goldhamster, dessen Lebensraum bedroht ist.

Daher gibts nun auch aus dem Hause Rodipet ein Schutzprogramm:
http://www.hamsterschutz.de/

...samt Reservat für die putzigen Kerlchen:
http://www.hamsterschutz.de/reservat.htm

Trotz der schönen Aufmachung habe ich bei der ganzen Sache etwas das Gefühl, dass sie sich sehr bedeckt halten mit Informationen. Wenn man z.B. mit Wildchinchillas (von Amy Deane) und vergleichbaren Projekten das vergleicht. Oder täusche ich mich da?

Was ich dennoch sehr informativ fand, wie dort den putzigen Schädlingen an den Leib gerückt wird:
http://www.hamsterschutz.de/nagetierbekaempfung.htm

Zitat:

Mittels eines Motorrades an dessen Auspuffrohr ein Schlauch angeschlos- sen, und in dessen Treibstofftank ein Schuss Öl gegeben wurde, vergiftet man die Tiere indem man den Schlauch in das Eingangsloch zum Bau steckt und den Motor kräftig laufen lässt. Nachdem so die giftigen, qualmenden Abgase in die Erde geleitet wurden verschließen die Landwirte die Baue wieder und die Nager müssen elendiglich ersticken.

Schön ist das nicht, aber es gibt uns immerhin einen kleinen Einblick ins "pest management" in fremden Ländern.

Und noch was, das positiv auffällt, das Fotomaterial - sieht man sicher nicht jeden Tag:
http://www.hamsterschutz.de/foto_und_video.htm
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 16.11.2009 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmm... ich hoffe, die Hamster wissen, dass sie sich nicht unter dem Maschendrohtzäun durchwühlen dürfen Very Happy

Bis ich nicht weiß, was ich von diesem Hamsterreservat halten soll, muß erstmal obiger blöder Kommentar ausreichen. Twisted Evil

Aber danke für die Info anyway!
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.11.2009 02:30    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Dann geht es also nicht nur mir so. Beruhigend zu wissen... *g*
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 17.11.2009 10:08    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Es wird doch direkt gesagt, daß die Maschenweite so gewählt wurde, daß die Hamsters raus und rein können ... sie sollen weder eingesperrt, noch ausgesperrt werden, der Zaun ist vielmehr ein Schutz gegenüber sämtlichen zweibeinigen und beräderten Beutegreifern, welche die armen Hamsterle am Liebsten tot sehen.
Und gegen solcherart Tiere hilft der Zaun, er ist hoch und stabil genug!
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 17.11.2009 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ja mei, so genau hab ich mir das nicht durchgelesen. Ich war so fasziniert und ergriffen von Rodipets Gutmenschentum und den Fotos Very Happy

Aber jetzt mal ernsthaft: im Grunde genommen Latte, ob die Hamster sich unter dem Zaun durchwühlen, durch- oder drüberspringen. Fakt ist, sie können rein und raus. Draußen aber warten böse Autos und Menschen. Also ist es ja möglich, dass die armen Hamstis dann auch wieder zuschaden kommen. Hm.... Also ich weiß immer noch nicht so recht, wie ich das finden soll (vor allem, weil die armen Tierchen sich ja indirekt als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen. Wenn sie da wohnen, können sie nicht sicher sein, dass sie nicht irgendwann mal ohne Dach dastehen und ein riesiger Zweibeiner in ihr Wohnzimmer glotzt). Laughing Question
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 17.11.2009 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Fakt ist, sie können rein und raus. Draußen aber warten böse Autos und Menschen. Also ist es ja möglich, dass die armen Hamstis dann auch wieder zuschaden kommen. Hm.... Also ich weiß immer noch nicht so recht, wie ich das finden soll (vor allem, weil die armen Tierchen sich ja indirekt als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen.


Das ist ja nur als Schutzgebiet gedacht, wo sie sich ungestört vermehren können, sie sollen sich ja über das Schutzgebiet hinaus ausbreiten, soweit ich das verstanden habe...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 18.11.2009 19:25    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Noch eine kleine Anmerkung zum Gutmenschentum... ginge es nur um Profit und nicht auch noch um Leidenschaft, sprich der neugierige Hamsterhalter, der sich das Ziel in die Heimat der Hamster zu reisen, ginge, dann wäre sicher kein Reservat nötig oder zumindest nicht nötig deshalb auch noch eine solche aufwändige Reise und Expedition in Syrien durchzuführen. Zwar gabs davon auch gleich einen Video, was sicher clever ist, aber ich denke auch, dass es aus finanzieller Sicht sehr fragwürdig ist, ob sich dieser Aufwand unter dem Strich lohnt, weil solche Filmprojekte sind i.d.R. kostspielig, gerade wenn es professionell umgesetz werden soll (professionelle Ausrüstung, professioneller Schnitt, Vertonung usw.) und dann wäre die Geschichte mit dem Zielpublikum: das sogenannte Gebiet spezielle Interessen... das geht meist mit geringen verkauften Stückzahlen und einem gewissen Risiko einher, dass man letztlich auf der Ware sitzen bleibt. Viele Fachverlage schrauben daher die Preise hoch, aber das kann auch nur aufgehen, wenn eine gewisse Mindeststückzahl verkauft wird, was wiederum durch die Erhöhung des Preises erschwert wird.

Von da her denke ich, auch wenn das jetzt sehr pr-aalglatt daher gkommt, steckt wohl doch viel mehr Leidenschaft und wohl auch Idealismus dahinter, als man denken könnte.

Und was die Hamster angeht und das Schutzgebiet. Das könnte möglicherweise tatsächlich Augenwischerei sein, nämlich dann, wenn es viel zu klein wäre, um einen effektiven Schutz für die Hamster zu bieten. Wichtig bei Schutzgebieten ist nämlich dass sie eine gewisse Grösse haben, damit ein Kerngebiet enstehen kann, in dem die Tiere wirklich sicher sind und genügend Platz bietet, dass sie dort drin leben und sich fortpflanzen können. Das Problem ist nämlich tatsächlich, dass Störeinflüsse von aussen ein gutes Stück in jedes Schutzgebiet hineinwirken, seien es Gifte, Abgase, Lärm usw. oder auch Tiere (Neozoen, verwilderte Haustiere) und Pflanzen (Neophyten, invasive Arten) können teilweise auch in die Schutzgebiete eindringen. Da gerade Hamster offenbar sehr grosse Territorien bewohnen, müsste ein Schutzgebiet für sie wohl auch entsprechend ziemlich gross sein. Auf der anderen Seite ist natürlich jeder Schritt in die richtige Richtung grundsätzlich positiv, gerade auch wenn Probleme erkannt werden und versucht wird, diese zu beseitigen, z.B. bei einem zu kleinen Schutzgebiet durch Bemühungen dieses zu erweitern durch Landzukauf und die Sicherung von Gelder für den Unterhalt der bisherigen und neuen Gebiete.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 18.11.2009 20:44    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

In diesem Fall ging es nur darum, ein Gebiet zu schaffen, wo eben erstens möglichst Wildpflanzen wachsen und somit den Hamstern eine bessere Nahrungsgrundlage zu verschaffen und zweitens ein Gebiet zu schaffen, wo sie eben nicht verfolgt werden. Die Rechnung wird in dem Falle auch aufgehen, weil ein breiteres Nahrungsangebot auch mehr Vögel anlockt, die wiederum mehr Pflanzensamen ausscheißen und den Boden natürlich düngen, das regt Bodenorganismen an, die sich vermehren und nun ihrerseits wieder aus dem Schutzgebiet wegen Überfüllung auswandern und so auch die Hamster beglücken, welche nicht das Glück haben, sich ein Revier innerhalb des Schutzgebietes zu ergattern.

Gleichzeitig wird ein Revier geschaffen, aus dem heraus garantiert wieder Hamster die umliegenden Felder besiedeln können, auch wenn zufälligerweise mal alle Felder auf einmal abgeerntet und antihamstermäßig begast werden. Das verhindert schon zuverlässig das Aussterben des Goldhamsters in diesem Gebiet. Es ist nämlich möglich, daß es den Goldhamster tatsächlich nur noch hier gibt und nirgendwo mehr sonst.

Das ganze Projekt ist genauso gut durchdacht, wie die ersten Forschungen und Suchen nach dem Hamster und das Einfangen der Hamster - der Typ nämlich, der hinter Rodipet steht, ist gleichzeitig derselbe Mensch, dem wir die Wildgoldhamsterstudien zu verdanken haben!
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 18.11.2009 21:18    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Grundsätzlich ja, aber wenn wir mal vom Extremfalle ausgehen, dass das Gebiet sehr klein wäre und sie in nächster Umgebung arg bedroht werden, könnte es doch sein, dass sie Gänge haben, die aus dem Gebiet herauskommen und dort die Bauern sie mit Gas vergiften, das bis in die Gänge im Reservat hineinreicht.
Wie gross das Reservat letztlich ist, wird aus den Infos dort, soweit ich das richtig sehe, nirgends ersichtlich, auch fehlt eine genauere Karte. Bei den Wildchinchillas dagegen wäre ja beides vorhanden. Aber vielleicht kommen diese Infos noch?
Die Presseinfos sind ja offenbar zur Zeit auch noch leer.

Zitat:

Gleichzeitig wird ein Revier geschaffen, aus dem heraus garantiert wieder Hamster die umliegenden Felder besiedeln können, auch wenn zufälligerweise mal alle Felder auf einmal abgeerntet und antihamstermäßig begast werden. Das verhindert schon zuverlässig das Aussterben des Goldhamsters in diesem Gebiet. Es ist nämlich möglich, daß es den Goldhamster tatsächlich nur noch hier gibt und nirgendwo mehr sonst.

Sind dieser Frage nicht Gattermann und Kollegen nachgegangen nach der Wiederentdeckung der Goldhamster? Ich bin leider nicht dazugekommen, dieser Spur nachzugehen, auch war vieles des publizierten Materials schlecht zugänglich, insbesondere die Beobachtung, dass die Goldhamster in Wildnis tagaktiv (!) seien.
Ansonsten denke ich auch, einerseits braucht es eine gewisse Mindestgrösse, damit die Population langfristig überleben kann. Wäre das nicht bei den Goldhamstern mit ihren riesigen Reviere ein Problem? Wobei dem wiederum gegenüberstehen würde, dass Goldhamster äusserst robuste und zähe Tiere sind, die dadurch ziemlich gute Chancen haben und vermutlich nur diesem Umstand bis heute überlebt haben. Wahrscheinlich auch deren Zucht in Gefangenschaft niemals eine solche Erfolgsgeschichte geworden wäre, wenn sie nicht so robust wären.

Zitat:

Das ganze Projekt ist genauso gut durchdacht, wie die ersten Forschungen und Suchen nach dem Hamster und das Einfangen der Hamster - der Typ nämlich, der hinter Rodipet steht, ist gleichzeitig derselbe Mensch, dem wir die Wildgoldhamsterstudien zu verdanken haben!

Ähm, bist du dir da sicher? Die Wiederentdeckung (wobei es gab mehrere, aber ich meine die jüngste) geht auf Rolf Gattermann zurück und der ist leider inzwischen gestorben. Hinter Rodipet steckt dagegen Georg Leithold. Der ist, wie du richtig gesagt hast, sehr engagiert. Er hat die Hamsterinfos ins Netz gestellt, über die Versuche mit Goldhamster und tiefer Einstreu an der Uni Bern berichtet (das Institut wurde jedoch in der Zwischenzeit aufgelöst... ich hatte hier darüber berichtet) er hat sich intensiv mit dem Thema Laufrad beschäftigt und glaubs mit Gattermann hatte er auch ein Interview geführt und immer wieder Beiträge in die Rodentia gebracht. Ich würde aber mal behaupten, dass er eher wie auch ich, sich mehr auf Akzente des engagierten Heimtierhalters gestellt hat, sprich die Verbesserung der Hamsterhaltung in Deutschland, die Brücke zwischen Wissenschaft und Halter, indem er Wissen für die Halter zugänglich machte... insofern ist die jüngste Expedition sicher ein grosser Wurf.
Ich vermute aber auch, dass dieser Traum erst mit dem grossen Erfolg von Rodipet möglich wurde. Der Shop wiederum hat nicht zuletzt durch die gefragten Laufräder eine grosse Akzeptanz und Beliebtheit geschaffen, die wiederum dem Engagement von Leithold zu verdanken sind. Die grossen Laufräder haben dank Rodipet ihren Durchbruch geschafft, zumindest zu grossen Teilen.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 18.11.2009 23:32    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

ups ... sry, hatte irgendwie Leithold und Gattermann zu einer Figur werden lassen ... o.O

Hier das Interview zwischen Gattermann und Leithold:
http://www.hamsterinfo.de/magazin/hamsternews_gattermann.htm
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Torben
Süchtig


Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 19.11.2009 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass man beim Syrischen Goldhamster das letzte Mal 1930 von einer Wiederentdeckung sprechen kann. Danach wurden quasi an derselben Stelle aber auch anderswo immer wieder Tiere aus der Natur entnommen, wenn auch selten um damit eine Kolonie aufzubauen. Das gelang jedoch 1971 Michael R. Murphy und 1999 Rolf Gattermann.

Ich weiß auch nicht, was von dem Rodipet-Projekt zu halten ist. Die Mobilität des Syrischen Goldhamsters sehe ich nicht als Problem an, da sein Aktionsraum zwar im Vergleich zur Körpergröße recht groß, er jedoch reviertreu ist. Wanderungen finden im Grunde nur statt, wenn ein Raum schon besetzt ist. Die Baue sind auch nicht so ausgedehnt, dass die Hamster von außerhalb des Schutzgebietes vergast werden können. Wenn dann doch mal Hamster umkommen, weil sie das Schutzgebiet verlassen haben, werden sie auch schnell von anderen ersetzt.

Ein Schutzgebiet muss jedoch eine gewisse Größe haben, damit eine für den Erhalt der Population ausreichende Anzahl von Individuen vorhanden ist. Sonst kann es schnell durch den Gründereffekt zu negativen Folgen kommen. Der Syrische Goldhamster scheint ja immer noch vom seine Gesamtpopulation betreffenden genetischen Flaschenhals vor 40.000 beeinträchtigt zu sein. Er ist zudem an landwirtschaftliche Flächen gebunden, ähnlich wie bei uns der Feldhamster. Das macht ihn besonders empfindlich erstens für gezieltes Nachstellen, zweitens aber auch für Änderungen in der Landwirtschaft.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Schutzgebiet mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Außer, wenn es in der Region zu einem Umdenken hinsichtlich des Syrischen Goldhamster beitragen kann. Allerdings könnte auch die Klimaerwärmung einen negativen Einfluss haben und dann nützt das auch nicht mehr viel.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 19.11.2009 13:11    Titel: Re: Hamsterschutz und Hamsterforschung... Antworten mit Zitat

Richtig, es gab immer wieder Nachweise des Goldhamsters, die aber offenbar von der Öffentlichkeit nicht so richtig wahrgenommen wurden, auch folgten meist keine ausführlicheren Untersuchungen. Das änderte mit Gattermann und Kollegen um die Jahrtausendwende. Ähnlich war es auch bei den Chinchillas. In den 1930er Jahre brachen Jagd und Export der Felle nahezu ganz ein, die Tiere galten teilweise gar als ausgestorben. In Folge gab es aber immer wieder über Jahrzehnte vereinzelte Berichte, die ohne weitere Folgen blieben, bis in den 1970er und 1980er Jahre mit Mohlis und einigen chilenischen Forschern Bewegung in die Sache kam. Es folgten ausführlichere Untersuchungen und die Gründung des Chinchilla-Reservats. Und später folgte Amy Deane mit ihrem Chinchilla-Rettungsprojekt, das sich zu grossen Teilen auch um Populationen ausserhalb des Reservats kümmert und einen starken Fokus auf der Pflege der Landschaft hat durch Wiederaufforstung und Anpflanzung von einheimischen Pflanzen, Aufklärung der Bevölkerung etc.

Zitat:

ups ... sry, hatte irgendwie Leithold und Gattermann zu einer Figur werden lassen ... o.O

Hier das Interview zwischen Gattermann und Leithold:
http://www.hamsterinfo.de/magazin/hamsternews_gattermann.htm

Insofern lagst du doch nicht so weit daneben Wink.

Zitat:

Ein Schutzgebiet muss jedoch eine gewisse Größe haben, damit eine für den Erhalt der Population ausreichende Anzahl von Individuen vorhanden ist. Sonst kann es schnell durch den Gründereffekt zu negativen Folgen kommen. Der Syrische Goldhamster scheint ja immer noch vom seine Gesamtpopulation betreffenden genetischen Flaschenhals vor 40.000 beeinträchtigt zu sein. Er ist zudem an landwirtschaftliche Flächen gebunden, ähnlich wie bei uns der Feldhamster. Das macht ihn besonders empfindlich erstens für gezieltes Nachstellen, zweitens aber auch für Änderungen in der Landwirtschaft.

Absolut, das hatte ich schon angetönt wegen dem Erhalt der Population. Was die Sache mit der Landwirtschaft angeht, da darf wohl auch nicht unterschätzt werden, da fast immer eine Population, die in einem Reservat geschützt wird auch ausserhalb des Reservats lebt, ja meist nur ein kleiner Teil geschützt werden kann. Wenn ich jetzt an den Feldhamster und die Landwirtschaft in unseren Breitengraden denke, da werde ich ehrlich gesagt auch etwas nachdenklicher, sollte es den Goldhamster in ihrer Heimat ähnlich ergehen.
Schutzprojekte brauchen langfristig die Unterstützung der Lokalbevölkerung und dafür zählt viel Öffentlichkeitsarbeit und viel Ausdauer und Geduld. Dazu müssen Ängste und Probleme der Leute ernst genommen werden. Ein Reservat kann da ein Schritt in die richtige Richtung sein, aber viel mehr als einen Tropfen auf den heissen Stein ist es in diesem Kontext sicher nicht.

Und auch ein wichtiges Stichwort finde ich die angesprochene Klimaerwärmung oder allgemein Veränderung von Klima- und Umweltbedingungen. Sie können die Situation von Arten schnell verändern, man denke nur an das weltweite Amphibiensterben, das hatte kaum jemand voraussehen können.
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