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Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung
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   Degupedia-Forum » Vögel und Wildtiere » Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 11:45    Titel: Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung Antworten mit Zitat

Was lange Zeit als Nogo galt - und auch im Winter nur bei strengem Frost und geschlossener Schneedecke - hat sich jetzt offenbar etabliert: die ganzjährige Zufütterung von Wildvögeln.

Wie so oft stehe ich dem ganzen etwas zwiegespalten gegenüber, denn ich denke mir, dass das bestenfalls für hygienisch reine Grundstücke gelten kann. Wir selbst versuchen ja in unserem Garten eher die naturnahe Variante zu praktizieren und auf diese Weise genügend Nahrungsquellen zur Verfügung zu stellen. Aber bis man wirklich 100 pro davon sprechen kann, dauert es noch eine Weile. Dafür war der Garten zu lange zweckgebunden, und so ein Ummodeln dauert länger als 2-3 Jahre.

Bis vor kurzem hatte ich das Futterhäuschen inklusive Inhalt auf dem Balkon stehen. Weiters biete ich durchgehend Rispenhirse und die Reste der Rhabarbersamen direkt vom Stengel an. Es ist jedoch so, dass diese Futterplätze momentan nicht frequentiert werden. Die Gimpels, die sich sonst gerne an Hirse & Co. gütlich tun, sind scheinbar sehr in die Aufzucht ihrer Jungen eingebunden, so dass sie abends keinen kleinen Ausflug mehr auf unseren Balkon machen können. Und auch sonst sehe ich bestenfalls ein paar nach Würmern pickende Amseln und vorlaute Elstern. Hm.

Wie haltet Ihr das mit der ganzjährigen Fütterung ("Ihr" meint übrigens alle Forenmitglieder! Wink ) ?
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin nen absoluter Gegner von Zufütterung (selbst im Winter).


1. Es begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen: Kranke Vögel die ihr Futter nicht suchen müssen, leben ggf. länger und verbreiten so die Krankheiten auch länger und schneller da sie das "Serviertablett" bevorzugen und sich dort auch viele andere Vögel aufhalten (können)


2. Man nimmt ungewollt Einfluß auf die Population verschiedener Arten, was auf dauer zu einem Ungleichgewicht führen kann.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich finde ein artgerechtes Zufüttern eigentlich gar nicht schlecht.
Die Leute motzen und schimpfen immer auf die bösen Katzen und immer seltener werdenden Singvögel. Ich könnte mir gut vorstellen, wenn man in Maßen und naturnah zufüttert, ist das sicherlich nicht verkehrt und sichert das Leben des ein oder anderen seltenen Singvogels.

Allerdings halte ich von den typischen Futtervarianten rein gar nichts. Völlig überlagerte Saaten - übersäht mit Schimmel und irgendwelche in undefinierbaren Fetten, Zuckern & Co. Ringe, Knödel und sonstwas.

Ich finde, wenn dann sollte es auch vernünftig gemacht werden.

Verschiedene Wildsaaten, Hirsen, Eicheln, Nüsse, Würmchen, etc.

In Gärten sind Schnecken doch oft solche Plagen - die eignen sich doch sicherlich auch hervorragend als Vogelfutter. Very Happy

Ich bin absoluter Laie in Ornithologie (oder wie man so schön sagt: "ich hab keine Ahnung von Vögeln!" Very Happy ) und kann daher kein Fachwissen einbringen. Lediglich Bauchgefühl Smile

Übrigens: Das Gleichgewicht ist doch seit Ewigkeiten schon völlig aus dem Konzept geraten. Da kann nichts mehr gerade gerückt werden. Ich bin nicht der Meinung dass es noch schlimmer gemacht werden sollte, denke aber durchaus, dass es vorteilhafter ist wenn seltene und bedrohte Arten eher erhalten bleiben, als dass es eben noch weniger "Abwechslung" gibt...

Dann muss auch nicht mehr so auf die "bösen" Katzen geschimpft werden Very Happy

[Im übrigen, glaube ich, dass wesentlich mehr Vögel wegen dem Einsatz von Chemie in Schrebergärten & Co (vorallem Blaukorn!) (aus)sterben, als aufgrund irgendwelcher Katzen, Hunde, Marder oder sonstigen Feinden....]
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab nichts gegen naturnahe Ernährung von Katzen Very Happy
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:43    Titel: Re: Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung Antworten mit Zitat

Hab letztens eine Reportage über den Hausspatz gesehen, der leider vielerorts immer weniger wird. Auch dort wurde geraten ganzjährig zuzufüttern und denen auch eine Nistgelegenheit zu bieten.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:45    Titel: Re: Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung Antworten mit Zitat

Nistgelegenheiten find ich auch sehr wichtig. Schließlich werden bestimmte Bäume ja auch immer seltener und Bruthöhlen knapper.

Aber was ich nicht leiden kann ist eben so wie es fast jeder macht: Tonnenweise von diesen ungesunden, überlagerten Sachen und Knäuel und Ringe und und und zu kaufen und on Mass zu positionieren...
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Die ganzjährige Zufütterungsempfehlung kommt von Vogel- und Naturschützern direkt. Hier mal ein interessantes Interview .

Dort kommen auch einige Vorurteile z.B. Krankheitsübertragung zur Sprache.

Es sollte übrigens auch klar sein, dass ich hier von natürlicher Zufütterung spreche. Ich sammle ab Sommer Samen usw. Generell durch die Degus hab ich auch immer Ölsaaten hier, und die Kürbiskerne holen sich die Meisen im Frühherbst wahrscheinlich eh *g*
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

schweinsnase77 hat Folgendes geschrieben:

2. Man nimmt ungewollt Einfluß auf die Population verschiedener Arten, was auf dauer zu einem Ungleichgewicht führen kann.


Tun das nicht schon die Garten Nazis, indem sie den Tieren den Lebensraum nehmen...?
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Vanessa87
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Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es sollte übrigens auch klar sein, dass ich hier von natürlicher Zufütterung spreche.


Hier in der Degupedia ist das sowieso klar. Smile

Ich meinte das aber eher so allgemein: Es sollte allgemein darauf hingewiesen werden dass die Art und Weise WIE zur Zeit von den meißten gefüttert wird, nicht vertretbar ist und den Tieren vermutlich sogar schadet.

Da müsste etwas mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden....

Also wenn Naturschützer, etc. im Internet, Fernsehn, Zeitung usw. daraufhin weisen, die Tiere mehr zu füttern, sollten sie auch gleich einige Beispiele nennen wie mans richtig macht und wie es falsch ist. Smile
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Korrekt. Leider wird die Kiste durch ein bekanntes Franchise-Unternehmen, das so heißt wie das Ding, aus dem die Tiere ihr Futter beziehen, schon wieder ad absurdum geführt. Dort liegen genau diese ekligen Meisenknödel und der ganze andere Dreck in der prallen Sonne herum und gammeln vor sich hin. Das ganze ist dann bestückt mit einem Schildchen, auf dem ganz seriös vom allseits geliebten ZZF die Empfehlung zur Ganzjahresfütterung ausgesprochen wird. Und wie ginge das natürlich besser als mit so einer Kacke?! Evil or Very Mad

Das ist natürlich die Kehrseite der Medaille.
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Luder
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Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 13:13    Titel: Re: Wildvögel: Ganzjährige Zufütterung Antworten mit Zitat

Da ich mich damit noch nie auseinandergesetzt habe würde ich gern wissen wie ich am besten natürlich zufütter.

Das Einzige was ich mal gehört habe und auch im Winter mache ist, einen Apfel mit Sonnenblumenkernen spicken und aufhängen
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Der Bericht disqualifiziert sich im unteren Bereich quasi von selber.

Fütterung am besten mit Maisenknödeln Mad

Brot ist schädlich weil es Schimmelpilzsporen enthält. Was gleich zweifach falsch ist. Richtig getrocknetes brot enthält keine und Brot ist a) industriell bearbeitet und enthält wahnsinnsmengen an Salz.

Wenn man schon zufüttern will, damm doch bitte naturnah und Jahreszeiten angepasst. Idea
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

schweinsnase77 hat Folgendes geschrieben:
Der Bericht disqualifiziert sich im unteren Bereich quasi von selber.

Fütterung am besten mit Maisenknödeln Mad

Brot ist schädlich weil es Schimmelpilzsporen enthält. Was gleich zweifach falsch ist. Richtig getrocknetes brot enthält keine und Brot ist a) industriell bearbeitet und enthält wahnsinnsmengen an Salz.

Wenn man schon zufüttern will, damm doch bitte naturnah und Jahreszeiten angepasst. Idea


Reg Dich doch nicht so künstlich auf.

Das Interview soll inhaltlich lediglich über die Notwendigkeit einer Ganzjahresfütterung informieren. Außerdem darf man nicht vergessen, dass diese Fütterungsinfos für die breite Masse gedacht sind und nicht für Leute, die extra losziehen, um beispielsweise Sämereien zu sammeln. Die meisten Leute wären schlichtweg überfordert, wenn sie das Vogelfutter großartig noch selbst zusammenstellen müßten. Möglicherweise lassen sie es dann ganz sein. Wenn wir es besser wissen, ist doch prima.

Meisenknödel kann man auch selbst herstellen . Ich finde sie nicht grundsätzlich schlecht. Vermutlich werde ich so eine Futterglocke mal basteln.

@ Luder: Du kannst Wildsämereien anbieten (beim Hungenberg gibts extra Wild- bzw. Waldvogelmischungen), Hirse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne (beides mit Schale), ich sammle im Spätsommer Samenstände von und Ampfer, Bucheckern, Eicheln usw. Einige Tips hat Vanessa schon genannt. Es hängt auch ein wenig davon ab, was Du für Vögel bei Dir hast. Insektenfresser, Körnerfresser (erkennt man oft am Schnabel). Ansonsten gibts nette Vogelkundebücher (auch vom NABU), da steht viel Wissenswertes drin. Auch über die Futtervorlieben.
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tu ich doch gar nicht...zumindest nicht künstlich Mr. Green
Aber ich reagiere ziemlich allergisch auf Fehlinfomationen. Und Brot ist einfach aus anderen Gründen Mist für die Tiere.


Aber was bringt es für die Vögel, wenn alle plötzlich anfangen konventionell hergestellte Meisenknödel aufzuhängen? Die vermutlich auch noch aus absolut minderwertigem Fett hergesetllt werden?

Was ist mit den ganzen Insektenfressern? Und den "normalen" Samenfressern?
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.07.2010 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

schweinsnase77 hat Folgendes geschrieben:

Aber was bringt es für die Vögel, wenn alle plötzlich anfangen konventionell hergestellte Meisenknödel aufzuhängen? Die vermutlich auch noch aus absolut minderwertigem Fett hergesetllt werden?


Ganz einfach: es ist immer noch besser als gar nix.

Des weiteren wird es noch genug andere Leute geben, die wie Du die Zufütterung grundsätzlich ablehnen. Deshalb kann von "allen" schon mal gar nicht die Rede sein.
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