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Naturnahe Katzenernährung (Barf)
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   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Naturnahe Katzenernährung (Barf) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Baumhexe
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 14.12.2007
Beiträge: 38
Wohnort: Wattenheim

BeitragVerfasst am: 18.12.2007 18:08    Titel: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

edit by davX: Folgender Thread wurde hier abgetrennt: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=798

Hi!

Zitat:
Dass die Kleinsäugerszene offenbar lernfähiger erscheint als die Hunde- und Katzenhalter finde ich interessant,

Sag mal kennst du vielleicht eine gute Seite zur Ernährung von Katzen.
Ich würde ja gern von Fertigfutter weg. Habe auch schon über Barf gelesen, aber das ist zu kompliziert mit den vielen Pülverchen die da ins Futter müssen. Außerdem nimmt mein Kater das Futter nicht mehr wenn da so viel zeug rein geschüttet wurde.
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lg Sabine

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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 18.12.2007 20:12    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

Hallo,

genau mit dieser Frage habe ich mich letzthin auch beschäftigt. Dazu kommt, dass Murx in diesen Dingen bewandert ist.

Zitat:
Habe auch schon über Barf gelesen, aber das ist zu kompliziert mit den vielen Pülverchen die da ins Futter müssen.

Diese Pülverchen sind auch Nonsens... Murx hatte sich hier dazu schon geäussert:
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=420

Ich frage mich ob in dem Zusammenhang ev. folgendes Buch interessant wäre:
http://www.amazon.de/naturnah-ern%C3%A4hren-Frischf%C3%BCtterung-gemacht-Heimtierwissen/dp/386127129X/

Grundsätzlich denke ich aber, mal sich informieren über Barf und dann Murx etwas belästigen mit Fragen (PNs oder auch hier im Forum öffentlich zumal wir Ernährungsthemen aller Art schon diskutiert haben *g*).
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Baumhexe
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 14.12.2007
Beiträge: 38
Wohnort: Wattenheim

BeitragVerfasst am: 18.12.2007 20:53    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

Hallo,
danke für die Links. Das Buch werde ich mir glaube ich bestellen.
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lg Sabine

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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 18.12.2007 21:49    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

@Sabine
Die immer noch beste Seite zum Barfen ist die von Savannah-Cats, die hat mir immerhin den Einstieg zu einer natürlicheren Katzenernährung ermöglicht. Dabei komme ich ganz ohne Pülverchen aus.
Vom Gesundheitsstatus im Vergleich zu gleichaltrigen Fertigfutterkatzen kann ich noch nicht viel sagen, der größte Unterschied ist:
- volles Fell
- strahlend weiße Zähne, nicht mal Zahnsteinansatz
- festeres und gesünderes Zahnfleisch
Es gibt aber auch Fertigfutterkatzen mit einem Jahr, welche diese Eigenschaften aufweisen - es ist hier wirklich noch nicht abzusehen, ob ich mit meinen Vorstellungen von Katzenernährung wirklich richtig liege, Barf dagegen wird nun schon seit ca. 20 Jahren permanent weiterentwickelt.
Auffällig ist jedoch, daß Katerle der Kleinste im Wurf war, aber innerhalb der Zeit, wo er bei mir war, größenmäßig aufgeholt hatte und selbst seinen Bruder vom Gewicht her einholte - ohne dick zu sein!

Wenn du Eintagsküken verfüttern kannst, ist der Einstieg leicht und ohne Probs auch ohne Pülverchen möglich:
1. Wenn du das Dotter der Eintagsküken entfernst, sind Eintagsküken vollwertig.
2. Entfernst du es nicht, muß mind. auf vier Küken eine Vitamin A - arme Mahlzeit kommen, hier bietet sich Fleisch und Fischfleisch an, ab und an auch Muscheln, Tintenfisch etc (Seafood wird von meiner Katz nur gekocht gefressen)

Ansonsten sind sämtliche Kleinnager vollwertig, wobei bei den gekauften Futtertieren der Anteil an ungesättigten Fettsäuren zu gesättigten Fettsäuren nicht stimmt. Es müßte also Pflanzenöl zugegeben werden oder man züchtet die Futtertiere selbst.
Wer selbst Nager töten kann, für den ist es sogar möglich, diverse interessante soziale Kleinnager in artgerechten gemischten Gruppen ohne Kastration zu halten. Der "Überschuß" an Jungtieren wird eben der Katze verfüttert. Das mag vielleicht hart klingen, ist jedoch für die Nager auch von Vorteil, da sie weder daran angepaßt sind, kastriert zu werden, noch daran angepaßt sind, in gleichgeschlechtlichen Gruppen zu leben. Wirklich glücklich kann eine Farbratte, ein Degu oder ein Lemming halt nur in einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe werden, welche der natürlichen Zusammensetzung entspricht und eben keine Kastraten enthält - und genau eine solche Haltung schließt sich normalerweise aus, weil niemand weiß, wohin mit den Jungen! In der Natur werden sie ja schließlich gefressen und genau daran sind diese Nager mit ihrer hohen Jungenproduktion auch angepaßt.
(Ich hoffe, ich hab nun mit meiner Meinung nicht zuviele vorn Kopf gehauen ... )

Ansonsten gilt:
ca. 70% rohes Muskelfleisch: Rind, Pferd, Schwein (nur aus herpesfreien Ländern), Geflügel aller Art etc, besonders wertvoll ist aufgrund des hohen Tauringehaltes Herz und rotes Fleisch, wie z. B. von Wild, Magen vom Geflügel. Fleisch kann als Gulasch, also große Stücken Fleisch, als Hack oder wie die Katze es eben frißt gereicht werden. Durch Kochen wird das Taurin fast restlos zerstört, durch Einfrieren sinkt der Tauringehalt.
ca. 10% Knochenersatz: fleischige rohe Knochen (Geflügel) einschließlich Röhrenknochen, rohe Kaninchenbeine, gemahlene Eierschalen, Joghurt, Quark, Frischkäse, milde Käsesorten, rohe Fischköpfe, rohe Gräten.
ca. 10% Innereien: Leber, Niere, Schlund, Lungen, Milz, Hirn, Eigelb. Leber hat dabei einen erheblichen Vitamin A-Anteil, darf also nicht täglich verfüttert werden und auch nicht im Wechsel mit Eintagsküken, denen das Dotter nicht entnommen wurde. Gibt sonst Durchfall. Alle anderen Innereien sind wichtig aufgrund ihres hohen Tauringehaltes.
5% bis 10% Mageninhalt: Hauptsächlich gemahlenes Getreide und gemahlene Kleinsämereien (Leinsaat geht auch als ganzes Korn, zumindest Bero scheint es zu verdauen, gibt ein schönes glänzendes Fell), kleine Mengen Kräuter (auch getrocknet oder in Öl eingelegt), gekochte Kartoffeln, winzige Mengen Obst oder Obstsaft.
Salz und Wasser
Um den Tauringehalt aufzubessern, empfiehlt es sich, regelmäßig Seefrüchte zu verfüttern, also Muscheln, Tintenfisch, Krabben, Krebse ... selbst eingefroren und gekocht enthalten sie mehr Taurin wie eine durchschnittliche Maus!

Vor 60 - 80 Jahren hatten Katzenrassezüchter häufig folgendes im Wechsel verfüttert:
- Eintagsküken
- Rinderhack mit Eigelb
- Quark mit Eigelb
- Gulasch von Rind und Pferd
- roher Fisch mit Gräten (insbesondere Hering und Sprotte)
- Fischköpfe
- Gekochtes Fleisch mit Gemüse
- gebratenes Fleisch
- Fischsud mit gekochten Fischresten (einige fütterten auch gekochte Gräten mit, aber es gab eben in dieser Zeit auch Verletzungen durch Gräten - vermutlich bei denen, die gekochte Gräten verfütterten)
- Kartoffelbrei mit Milch (gesalzen und oft auch mit Muskat, wie eben für den Menschen!) und Eigelb
- gekochte Nudeln
- Essensreste
- eingeweichte Haferflocken mit Leinsaat und Fleischbrühe
- Fleischerei- und Fischereiabfälle
- in Milch eingeweichtes (Sauerteig-)brot mit Eigelb
Die Katzen waren gesund, Zahnstein, Nierenerkrankungen und Diabetes waren offenbar unbekannt und viele der Katzen wurden über 20 Jahre alt
- ohne Beschwerden. Das Durchschnittsalter der Rassekatzen lag deutlich höher wie in der heutigen Zeit. Das Futter war also vermutlich immer noch weitaus gesünder wie das heutige Fertigfutter. Dabei wurden Rassekatzen durchweg in der Wohnung oder die Kater im Zwinger bzw eigenen Zimmern gehalten, sie konnten also nicht, wie mein Kater, ihr Mahl mit Mäusen aufbessern.
Man achtete auf eine abwechslungsreiche Ernährung, damit eben die Kunden keine verwöhnten Katzen bekamen, die nix mehr annahmen ...
Leider stirbt gerade diese Generation an Katzenzüchtern weg, ich hab hier noch ein paar ausfindig machen können, die ich hab interviewen können ... viele konnten sich an die genauen Rezepte, die sie damals verfütterten, nicht mehr richtig erinnern. Auffällig oft wurden Joghurt, Magerquark, Eigelb, Rinderhack, Pferdegulasch und Rindergulasch genannt, vom Ei das Eiweiß galt als ungesund. Speziell Pferdegulasch und Leinsaat wurden erstaunlich oft für Erfolge auf Ausstellungen verantwortlich gemacht, der Grund könnte bei der Leinsaat die Eigenschaft sein, ein glänzendes Fell zu verursachen, beim Pferdegulasch dagegen der relativ hohe Tauringehalt.
Eine Ernährung auch ohne Eintagsküken war offenbar auf diese Art und Weise ohne Probs möglich ... es hatten mir vier ehemalige Züchterinnen erzählt, daß sie ihre Zucht einstellten, nachdem ihre Katzen immer kränker wurden und immer früher starben. Als ich sie fragte, ob das mit Fertigfutter in Zusammenhang stehen könnte, meinten sie, daß das gut sein könne, da der Fertigfutteranteil ja auch immer weiter von ihnen erhöht wurde - es hieß ja schließlich, Fertigfutter sei gesünder wie Fleisch und Essensreste. Sie hatten allerdings den Zusammenhang offenbar nicht mitbekommen, weil der Prozeß nur schleichend war, und der Fertigfutteranteil nur nach und nach erhöht wurde, es wurde auf die Zucht zurückgeführt.

Wenn du ohne Supplementenküche auskommen willst, begibst du dich leider wieder auf Neuland, einfach nur, weil die ganzen alten Züchter wegsterben wie die Fliegen oder langsam und sicher unter Alzheimer und ähnlichen Erkrankungen leiden ... ich hab teilweise Stunden gebraucht, um zu erfahren, was gefüttert wurde. Es gibt allerdings auch aus der Hexenküche inzwischen einige Futtermittelanbieter, die ein vollsupplementiertes Fertigbarf anbieten - auch das ist mit Sicherheit die bessere Alternative zu Fertigfutter.

Weiterhin hast du mit der Katze nicht die Probleme wie mit dem Hund, der ja den Pflanzen- und den Fleischteil getrennt bekommen sollte. Katzen sind daran angepaßt, die gesamte Maus einschließlich Pflanzen zu futtern und zu verdauen, damit können sie etwas ohne Verdauungseinbußen, was Hunde nicht oder nur eingeschränkt können: Teilbarf. Du fütterst also eine Mahlzeit Fertigfutter und eine Mahlzeit rohes Fleisch. Oder das Fleisch zur Fertigfuttermahlzeit. Da Fertigfutter und das meiste Fleisch zuwenig Taurin enthält, empfiehlt es sich auch hier, Herz und Seefrüchte ab und an zu verfüttern. So kannst du dich langsam an ein fertigfutterfreies Futter herantasten.
Ansonsten bestimmt eh die Katz, wie und wieschnell du da vorgehen kannst - nicht alle Katzen lassen sich problemlos auf Barf oder Resteverwertung umstellen! Hier mußt du eh viel ausprobieren:
- Leber anbieten
- angebratene oder durchgebratene Leber anbieten
- Quark, Joghurt, Eigelb und ähnliches anbieten
- rohes Hackfleisch anbieten
- angebatenes Hackfleisch anbieten
- als erste Knochen empfehlen sich entweder Eintagsküken oder Hühnerhälse von jungen Hühnern (also keine Suppenhühner) oder Geflügelrippen mit Fleisch dran (bekommt man oft als Geflügelkarkasse, allerdings dann mit Röhrenknochen und oft auch mit Innereien, muß man also die Rippen rausschneiden)
usw usf ...
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Abrocoma
Gast





BeitragVerfasst am: 19.12.2007 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Apropos Savannah-Cats:
http://www.savannahcats.de/katzenernaehrung.html
das war wohl gemeint, oder?

Was das Buch angeht, ich hab nicht gesagt, dass es gut sei, aber es macht diesen Eindruck, wenn ich mir die Kritik bei Amazon durchlese. Ansonsten, wenn es nur schon halbwegs gut ist, dann könnte man darauf aufbauen... also eine Überlegung wert?
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Baumhexe
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 14.12.2007
Beiträge: 38
Wohnort: Wattenheim

BeitragVerfasst am: 19.12.2007 10:32    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

Danke Murx für den ausführlichen Bericht, das hat mir weiter geholfen. Da sind auf jeden Fall ein paar Sachen dabei die man ausprobieren kann. Aber mehr als eine Abwechslung zu Fertigfutter, oder eine Ergänzung dazu wird es dann wohl nicht werden.
Savannah-Cats kenne ich schon. Aber da hab ich den Eindruck bekommen ich würde schon einen Computer zum Einkaufen brauchen und aus zu rechnen wieviel ich von jedem brauche. Außerdem verweigert unser Kater das Futter wenn zu viele Sachen dazu gemischt werden.
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lg Sabine

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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.12.2007 12:50    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

@David alias davx alias abrocoma:D
Ja, genau, diese Seite ...

@Baumhexe:
Mit Bero hab ich halt die Erfahrung gemacht, das er Kalzium und Fleisch an einem Tag braucht, ich behelfe mir damit, daß wenn ich keine Knochen oder Gräten/Fischköpfe hab, die er freiwillig frißt, ich einfach eine Hackfleischmahlzeit mit Joghurt, einem Teel. bis Eßl. Sämereienmehl (meist Buchweizenmehl) und einer Prise Kräutersalz zwischenschiebe. Das frißt er sehr gerne und hat seitdem keine Probleme mehr mit hartem Stuhlgang.
Ansonsten mach ich mir da nicht mehr viel Gedanken - wenn Suppenhuhn da ist, bekommt er das, mit Knochen und allem, wenn Fisch da ist, wird was davon samt Gräten abgeschnitten und verfüttert, sind Innereien da, gibts die, ab und an gibts gekochte Muscheln, Krabben, Tintenfisch oder ähnliches ... einzig bei Leber und bei Eintagsküken, denen ich das Dotter nicht entferne, bin ich halt vorsichtig, die gibts dann nicht allzu häufig und nie zusammen.
Außerdem muß ich bei Bero aufpassen, da er ne Unverträglichkeit auf Senfölglycoside hat, also weder Raps, noch Rübsen, noch Kohl, Senf etc dürfen im Futter auftauchen. Gibt sonst Durchfall ...

Wenn der Pflanzenanteil zu niedrig ist, kommt Bero an und bettelt halt bei uns, wenn wir Nudeln, Eierkuchen oder ähnliches gemacht haben - bekommt ihm gut und scheint auch die Pflanzenmahlzeit zu ersetzen. Gemüse und Obst dagegen kann man ihn mit jagen ... seitdem ich mich auf Rohkost umgestellt hab, bettelt er ja auch nur noch bei meinem Mann Very Happy

Allerdings kann der Kater jederzeit sich seine Mahlzeiten mit gefangenen Mäusen aufwerten - wenn er sie denn frißt, heißt das ... Mäkelbruder mag nämlich keine Mäuse. Augenrollen

Zu dem Buch kann ich nix sagen, aber Haferflocken in Milch klingt für mich Suspekt und das wird laut den Rezensionen dort als Rezept vorgestellt ... das wurde offenbar von den alten Katzenzüchtern nur an Katzen in der Umgewöhnung von Milchnahrung auf feste Nahrung gefüttert. Es steht nun trotzdem auf meiner Wunschliste, vielleicht gibts da noch Anregungen, wie man noch Katzen füttern kann - ohne Supplementenküche.

Zum natürlichen Ersatz der Supplemente:
Es braucht nicht immer alles täglich bei zu sein, eine Katze kommt ohne Probleme eine Woche sogar ohne Taurin klar ... es reicht also, hier ab und an zu ergänzen. Du mußt dich ja eh nach den Vorlieben deiner Katze richten ... so kommt man locker ganz ohne Supplemente aus.

Meine Tabelle des Ersatzes:
Fleisch: Fischfleisch.
Fell/Federn: Katzengras, Heu ... nimmt die Katze selbst auf, wenn sie Magensäure loswerden will.
Darm mit Darminhalt: Vollkornmehle, Kleinsaaten, Kleinstmengen an Kräutern, Gemüse etc ... wenn Gemüse, dann gekocht oder gemust. Die Beutetiere der Katzen sind nunmal größtenteils Körnerfresser ...
Haut: Hier kommt es einzig auf das Unterhautfett an - wer Suppenhuhn ab und an verfüttert, hat eher das Problem, zuviel Fett zu füttern. Das Gleiche gilt bei vielen Schlachtabfällen.
Taurin: Seefrüchte, Herz, Innereien
Blut: Salz (mit Kräutersalz kommen auch die Winzmengen Kräuter ins Futter) und Wasser
Knochen, Knorpel etc: Joghurt, Quark, Käse (Katzen leben nun schon seit mind. 7000 Generationen auch von Milchprodukten, in dieser Zeit werden sie sich durchaus auch daran angepaßt haben - anders, wie der Mensch, der erst seit höchstens 4.000 Generationen Milchprodukte zu sich nimmt und das nicht mal in allen Kulturen)

Was man in alten Katzenbüchern findet, ist einzig der Zusatz von Lebertran - er macht ähnlich wie Leinsaat das Fell schön glänzend.

Wenn du also mit dem Background das, was Savannahcats zusammengetragen hat, noch mal durchliest, müßtest du es eigentlich nach und nach sogar zur fertigfutterlosen Kost ohne Supplemente schaffen. Du brauchst dir also nur ca-Ersatzmäuse zusammenzustellen, die Durchschnittsmaus über eine Woche gerechnet sozusagen ... auch müssen die Zutaten nur in etwa stimmen, nicht aufs Gramm genau, wie inzwischen Savannah-Cats suggeriert.
Laß es trotzdem vorsichtig angehen, Teilbarf ist für den Einstieg gar nicht mal so schlecht. Du siehst dann einfach, wie sich die Katze entwickelt und weißt aus eigener Beobachtung, was ihr gut tut. Später siehst du dadurch schneller, wenn was nicht stimmt.
Ich selbst hatte das Problem, daß Bero nur Abfälle, Milch- und Sojaprodukte fraß, er mochte kein rohes Fleisch, kein Fertigfutter, nix ... daß ich bei diesen Vorraussetzungen gleich ins kalte Wasser gesprungen bin, ist klar, wozu ihn erst an Fertigfutter zwingen, wenn das genauso schwierig ist, wie ihn vom Barfen zu begeistern? Dabei ist Bero meine erste Katze! So hab ich nun ne Katze, die von Fremden nur gekochtes Fleisch annimmt - Katzenfutter rührt er nicht an.
Zeitweise wollte ich ihn hauptsächlich über Futtertiere ernähren - er hat sich standhaft geweigert, einzig Eintagsküken nimmt er problemlos an. Er ist eben eine reinblütige Bauernkatze, seine Vorfahren lebten von dem, was die Bauernschaft ihm ließ plus selbstgefangene Mäuse - und genau so wird er bei mir inzwischen ernährt. Wenns ihm nicht reicht, soll er doch jagen gehen! pfff ...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 19.12.2007 17:20    Titel: Re: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

Huhu,

ja abrocoma das war ich... hatte keine Lust gestern nochmals extra einzuloggen.
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Baumhexe
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 14.12.2007
Beiträge: 38
Wohnort: Wattenheim

BeitragVerfasst am: 19.12.2007 20:07    Titel: Re: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

Ich werde mal sehen was meine Katzen zu einer Kombi von fertig und frisch sagen. Hero streikt nämlich ab und zu mal wenn er zu lange die selbe Marke Futter bekommt, nicht das er am ende beides verweigert.
Minouche ist ganz schön wählerisch, aber vielleicht frisst sie ja besser wenn das Fertigfutter aufgewertet wird.
Aber das die Zeit wird zeigen wie sich das Futter weiterentwickelt.
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lg Sabine

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Antares
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 31.12.2007 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich barfe meine Katzen auch (+ Frettchen und Hunde), allerdings etwas anders wie Murx - was aber auch durch die Allergien bedingt ist.

Also zur Vorgeschichte erst einmal: Struzel, meine zweite Katze, ist 1998 geboren, bereits nach zwei Jahren fingen bei ihr starke Allergien an, unter anderem ist sie stark allergisch gegen: Futtermilben, Getreide, Milchprodukte, Konservierungsstoffe, sowie auch diverse Inhaltsstoffe vieler Medikamente, Waschpulver, Parfüm....
Erst einmal war es schwer heraus zu bekommen was sie hatte, nach vielen Testen kam der TA darauf, ich bekam spezielles Katzentrockenfutter verschrieben und Struzel brauchte ständig Medikamente. Nach spätestens 6 Wochen musste Struzel neu gespritzt werden (zeitweise mit Cortison), denn sonst kratze sie sich wieder extrem auf. Eigentlich verbrachte sie sehr viel Zeit mit einer Halskrause.

Irgendwann kam ich mal auf die Idee und las den Inhalt des Futters vom TA durch, die meisten Allergien waren ja bekannt und ich verstand die Welt nicht mehr als ich an erster Stelle Getreide las. Seitdem beschäftigte ich mich damit ein besseres Futter zu finden, doch wirklich einfach ist dies ja nicht.

Das Thema Barf beschäftigte mich lange, teilgebarft wurden meine Tiere eh seitdem ich sie hatte. Doch gerade bei Struzel schreckte ich arg zurück, da sie kaum eigenes Immunsystem besitzt und das supplementieren immer so kompliziert dargestellt wurde.

Irgendwann suchte ich mir alle möglichen Werte heraus (was welche TA braucht und was in welchem Stück Fleisch ect enthalten ist) und erhöhte zumindestens vorerst den Fleischanteil. Die Spritzen bei Struzel setze ich ab und die Allergie ließ nach umso mehr ich barfte.

Meine zwei Katzen (mein Kater Nemo ist übrigens auch sehr empfindlich was Futter angeht) bekommen nun folgendes:

Cirka 80 % Geflügel, immer wieder mal Kaninchen und Fisch, der Rest meist Rind, eventuell Schaf oder Reh. Wild wird größtenteils verschmäht. Etwa 70 % Fleisch, 10 % Knochen und 20 % Innereien (am liebsten Herz oder Hühnermagen, Leber wird von jedem Tier absolut verschmäht). Eintagsküken fressen die Katzen nur gewolft (ansonsten schleppt Struzel sie durch die Gegend und putzt sie). Ansonsten gibt es ab und zu auch mal Meeresfrüchte. Nemo fängt sich zusätzlich sämtliche Mäuse und Ratten, sowie verschiedene Vögel aus der Natur. Bis auf Spitzmäuse und Maulwürfe wird es je nach Hunger auch alles gefressen.

Dem Futter werden lediglich Kräuter, ab und zu auch Öl und gemahlene Eierschalen beigemengt.

Von supplementieren halte ich nicht viel. Und so wie ich es derzeit mache fahre ich auch gut. Im Fertigfutter sind benötigte Inhalte oft gerade so Grenzwertig, so viel kann man - finde ich - beim barfen gar nicht falsch machen. Sehe es auch wie Murx, man muss nicht jeden Tag auf alle benötigten Werte kommen, fehlt dies an dem einen Tag, achtet man halt am nächsten mehr drauf.

Die größten Veränderungen die ich an meinen Tieren beobachten konnte: Katze Struzel ist frei von jeder Allergie, seit Jahren endlich wieder ohne Grinder, Hautekzeme usw. Kater Nemo leidet nicht mehr unter ständigem Erbrechen und Durchfall, durch die Zugabe von Kräutern wurde sein chronischer Husten etwas besser (bin noch dabei es etwas zu optimieren). Frettchen Chrispy hatte durch Mangelerscheinungen einen nackten Schwanz, nach dem komplett umstellen auf Barf war er innerhalb von zwei Tagen wieder vollbehaart! Frettchen Chrispy und Freki sher dünn, Frettchen Liara, nur Haut und Knochen - alle nahmen rasant zu und sind nun fidel und munter.
Nur bei den Hunden konnte ich noch keine Verbesserung erkennen, diese wurden aber auch zuletzt umgestellt.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 04.01.2008 21:01    Titel: Re: Skepsis vor GVO-Päppelbreie Antworten mit Zitat

davX hat Folgendes geschrieben:


Ich frage mich ob in dem Zusammenhang ev. folgendes Buch interessant wäre:
http://www.amazon.de/naturnah-ern%C3%A4hren-Frischf%C3%BCtterung-gemacht-Heimtierwissen/dp/386127129X/

Ich habe inzwischen das besagte Buch. Es macht mir einen guten Eindruck. Ich habe es jetzt aber noch nicht im Detail studiert. Schön ist aber, dass es mit den grossen Vorurteilen gegen BARF aufräumt, wie natürlich ernähren sei viel zu schwierig, selber ernähren sei unausgewogen und nur Fertigfutter sei gut genug etc. und sieht es auch kritisch, dass Tierärzte Fertigfutter empfehlen... diese profitieren doch in erster Linie von kranken Tieren... nun ich denke, es dürfte mehr der Grund sein, Fertigfutter ist bequem und durch tief verankertes Sponsoring von TÄs durch die FM-Industrie besteht auch ein gewisses Interesse, dass man seine Sponsoren vielleicht nicht so schlecht macht und da viele Halter es halt gerne bequem haben, ist es der Weg mit dem geringeren Widerstand ihnen Fertigfutter zu empfehlen.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 05.01.2008 13:04    Titel: Re: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

Ich denke, es liegt eher an der Gehirnwäsche durch die Futtermittelindustrie ... wenn du mir noch vor ein paar Jahren gesagt hättest, die Ernährung eines Hundes mit Tischabfällen sei gesünder wie die Ernährung mit Fertigfutter, hätt ich dir nen Vogel gezeigt und dich links liegen gelassen. Ich habe Jahre gebraucht, zu lernen, daß offenbar die erbliche Hüftgelenkdysplasie gar nicht so erblich ist, sondern vielmehr ein Fütterungsproblem der modernen Zeit sind.

Wenn du dann auch noch in beratender Funktion unterwegs bist, willst du nix Falsches sagen - nun liest du jedoch in wirklich JEDEM ernstzunehmenden Fach- und Lehrbuch, Füttern ohne Fertigfutter ist kompliziert und kaum möglich und führt zu verspäteten Mangelerscheinungen. NUR eine Ernährung mit Fertigfutter garantiert, daß alles drin ist, was Tier braucht ...
Wem glaubst du nun? - Einer fixen Spontanidee, oder nicht doch eher der Fachschaft?
Selbst, wenn du selbst ausgemachter Barfer bist - wirst du trotzdem gegen den Mainstream empfehlen, wenn es keine Studien gibt, die dich absichern? Oder wirst du doch eher Zentek und Co folgen, die sich ja auf eine Menge Studien berufen können?
Wer hat denn schon so um die 1000 Katzen sein eigen, bei denen er zwei Grüppchen machen kann - die Fertigfuttergruppe und die Barfergruppe?
Und das dann auch noch über ein gesamtes Katzenleben hinweg?
Wer sieht denn nach einem Jahr Resteverwertung über die Katz die Spätschäden einer solchen Ernährung schon nach einem Jahr?
Hat denn jemand die Zeit und das Geld, 1000ende von Fütterungsstudien auf Stichhaltigkeit zu überprüfen? Wieviele Fütterungsstudien gibt es denn, die nachweisen, wie gefährlich Fertigfutter wirklich ist? Was mach ich mit kranken Katzen, die eine Diät brauchen? Ohne Rücksicht auf Verluste auf Barf umstellen? Oder lieber ein Futter mit Diätgarantie empfehlen?

Weiterhin KÖNNEN etliche speziell Katzenhalter gar nicht auf eine natürliche Ernährung ihrer Katzen umsteigen - es scheitert am Widerstand ihrer Katzen, die sich mit dem Fertigfutter arrangiert haben und sich auf das Fertigfutter spezialisiert haben, welches noch am wenigsten Bauchgrimmen macht ... was empfiehlst du diesen Leuten?
Katze hungern lassen, bis sie freiwillig Barf annimmt? - Es gibt Katzen, die verhungern lieber vorm vollen Futternapf, wie etwas Neues und vielleicht Bauchschmerzenverursachendes, auszuprobieren!

Dann - es gibt 1000 Möglichkeiten einer alternativen Ernährung. Nur - welche ist die richtige für genau dieses Individuum, welches gerade beraten wird? Welche alternativen Ernährungen führen in eine Sackgasse?
Man denke hier nur mal an die Sackgasse vegane Ernährung ohne Bakterienzufuhr und Vitamin B12-Mangel ... ein Mensch kann zwar mit latentem Vitamin B12 Mangel ohne Probleme sehr alt werden, aber eine Frau wird nur das erste Kind ohne Schäden zur Welt bringen können, das zweite dagegen wird mit einiger Sicherheit extreme, zum Teil irreversible, Nervenschäden davontragen ... das erste Kind stellt oftmals nach einigen Jahren aufgrund des Vitamin B12 Mangels das Essen ein und verhungert, wenn es kein Vitamin B12 bekommt.

Die Erfahrungswerte sterben mom wie die Fliegen - die sitzen allesamt in den Köpfen von Menschen, die über 70 Jahr alt sind! Keiner konnte wissen, das deren Wissen mal so immens wichtig werden könnte ... alternative Ernährungsmethoden haben selbst im landwirtschaftlichen Bereich kaum überlebt und selbst in indigenen Kulturen, die sich selbst noch relativ ursprünglich ernähren, haben Industriefutter für die Tiere Einzug gehalten. Die Rinder werden bei den Massai inzwischen genauso konsequent mit Kraftfutter auf Soja- und Weizenbasis zugefüttert, wie die Hunde Fertigfutter aus Dosen bekommen ... .

Die Unsicherheit bleibt ... und ich kann jeden verstehen, der lieber den abgesicherten und gut befestigten Weg geht, mach ich ja auch oftmals ...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 05.01.2008 13:54    Titel: Re: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

Menno, ja klar ist es Gehirnwäsche. Aber sag ich doch, die Einflüsse der FM-Industrie. Viele Fachzeitschriften werden doch von denen gesponsert, Tagungen und Symposien werden von ihnen organisiert etc. und darauf stützen sich dann Autoren von "unabhängigen" Büchern... was kommt dabei raus? Es gibt da doch so eine treffende Bezeichung in Informatikkreisen, die da heisst GIGO "Garbage in, garbage out", zu Deutsch wenn man Müll reinsteckt, dann kommt auch Müll raus (ist eigentlich auf die Datenverarbeitung bezogen, hat m.E. aber weitaus breitere Bedeutung). Wollten wir glauben, dass grossartige Ideen aus mageren Quellen gewinnen, dann wäre das der selbe Glaube der Alchemisten im Mittelalter, die glaubten man könne aus irgendwelchen Ingredienzen Gold herstellen... eben wie gesagt, sowas geht in der Regel nicht... aber die FM-Industrie bestätigt die Ausnahme: aus Tierextrementen (=Müll) kann man beispielsweise wunderbare Futtermittel (=Gold) machen (man denke da an die Ausführungen von Grimms "Schwarzbuch Tierfutter" aka. Katzen würden Mäuse kaufen).
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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Antares
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 05.01.2008 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist aber trotzdem sehr oft die Faulheit des Menschens. Die Unsicherheit könnte jeder selber loswerden wenn er sich richtig mit Thema beschäftigt. Doch viele wollen vorgefertigte Rezepte und sich nicht Thema befassen.
Ich kenne auch einige die zu faul sind das Fleisch zuzubereiten, Dose auf und rein in den Napf ist halt einfacher. Auch Ausreden "was soll ich da im Urlaub machen" habe ich schon gehört.

Klar gibt es viele die sich mit Fertigfutter noch auf der sicheren Seite fühlen, aber mindestens genauso viele haben bereits durch Futter erkrankte Tiere zu Hause und haben gemerkt das es nicht wirklich das Wahre ist. Dennoch fehlt der Antrieb oft sich über andere Möglichkeiten zu informieren.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 06.01.2008 16:44    Titel: Re: Naturnahe Katzenernährung (Barf) Antworten mit Zitat

Vorsicht mit dem Vorwurf, daß es Faulheit sei - es ist meist Pragmatismus, nicht Faulheit. Wenn es Faulheit wäre, würde kein einziger Mensch mehr seinen Hunden Dosenfutter geben, sondern vielmehr die Reste vom Mittagstisch verfüttern und Frischfleisch von der Fleischtheke zukaufen. Warum?
Es ist einfacher nur die Fertigpackungen für den Menschen zu öffnen und davon das, was nicht vom Menschen gefuttert wird, in den Hundenapf zu entsorgen statt in den Mülleimer. Man spart sich so das Extra-Dosenöffnen oder das Futtereinweichen für den Köter. An die Fleischtheke geht man eh, es ist kein Akt, eine Dauerbestellung von billigen Innereien zu machen - und das Fleisch ist auch nach einer Woche Kühlschranklagerung gut genug für den Hund. Faule Leute haben deshalb auch die gesünderen Hunde - sie verfüttern einfach alles, wo man leicht rankommt.

Auch der Preis ist es nicht, denn es ist meistens sogar möglich, direkt an der Fleischtheke der Discounter billige Innereien zu bekommen. Das ganze überlagerte Menschenfertigfood kann man auch statt in die Mülltonne in den Futternapf entsorgen, zumindest für den Hund ist das immer noch gesünder wie Billigfraß für Hunde von Aldi ...

Aber ... was erzählt denn dann der faule Mensch seinen Nachbarn?
Soll er zugeben, daß er nur das Einfachste und Billigste verfüttert, also seinen Hund nicht liebt, sondern bestenfalls noch als Köter und Abfallverwerter betrachtet? (Der Leitspruch von Vitakraft ist sehr geschickt gewählt!)
Der Gesellschaftsdruck ist hier enorm, Abfälle an Tiere zu verfüttern ist baba, Blut und rohes Fleisch zu verfüttern macht Hund und Katz zur Bestien und außerdem ist ja ganz klar, daß man sein Tier nicht liebt, wenn man nicht das teuerste und beste Futter verfüttert ...
Man braucht als fauler Mensch schon ein recht dickes Fell ...

Der Rest geht den Weg des geringsten Widerstandes => Pragmatismus in Reinstform. Man sieht, daß das Tier damit krank wird, aber wenn man vorsichtig seine Nachbarn, TA oder Hundeauslaufgenossen befragt, hört man nur, wie sehr man sein Tier gefährdet, wenn man Alternativ ernährt. Warum sich also mit solch Blödsinn wie alternative Ernährung beschäftigen, wenn diese doch nur äußerst kompliziert und zudem auch noch äußerst gefährlich ist? - Man denke doch nur mal an die vielen Krankheiten, die durch Frischfutter übertragen werden können! Man hat andere Sorgen, wie Geld verdienen, Arbeit behalten, den nächsten Elternabend möglichst heile überstehen und und und ... die Leute von Heute haben einfach keine Zeit mehr, sich umzuschauen und sich für so etwas vergleichsweise unwichtigem, wie die Ernährungsbedürfnisse der eigenen Tiere, zu beschäftigen ... sie haben genug mit Depressionen, Burn Out Syndrom, Familienkrach, Zukunftsängsten und ähnlichem zu kämpfen - also echten seelischen und gesellschaftlichen Störungen!
Zudem ist es in der heutigen Zeit sehr schwer (wenn auch weniger gefährlich wie früher) geworden, eine eigene Meinung zu haben und zu verteidigen. Und dieses Selbstbewußtsein widerum braucht man, um eine Tierernährung auf eine gesellschaftlich nicht anerkannte Form umzustellen! Meinungsbildung und Selbstbewußtsein werden bei der Jugend jedoch nicht gefördert, speziell in den staatlichen Schulen will man das Normkind, was funktioniert und nicht rebelliert ... wer rebelliert, bekommt Ritalin verpaßt, kann ja nur dran liegen, daß diese Kinder Hyperaktiv sind, ist ja wohl klar ... (gut, ist ein wenig sehr überspitzt ausgedrückt, ist allerdings gleichzeitig die einzigste Erklärung, weshalb inzwischen über 20% der Schulkinder als Hyperaktiv diagnostiziert werden. So häufig kann eine genetisch bedingte Aufmerksamkeitsstörung doch gar nicht sein ... )

Übrigens sind es ausgerechnet diejenigen, die sich viel mit Hundeernährung beschäftigt haben, die den größten Widerstand gegenüber Barf entwickeln und die meisten "Ausreden" vorbringen - den andern kann man zumindest eine Resteverwertung über den Hund, manchmal auch Barf in Reinstform, recht schnell nahelegen und es wird ausprobiert ... und erstaunt festgestellt, ist ja auch nicht komplizierter, schwieriger oder teurer wie Fertigfraß und zudem verschwinden all die unheilbaren, aber äußerst teuren Wehwehchen des Hundes ...

Bei der Katz ist der Fall noch viel komplexer, da es sich hier um einen dickköpfigen Futterspezialisten mit Futterprägung handelt ... sowas ist wirklich nicht einfach zu händeln! Ganz ehrlich, wenn ich Fertigfraß für Katzen füttern würde, wäre ich weitaus weniger verunsichert! Manchmal weiß ich einfach gar nicht mehr, was für die Katz gesund ist, nur hab ich beschlossen, daß dieses ewige Optimieren des Futters aufgrund von irgendwelchen wilden Vermutungen und die Supplementierung nach herrschender Barfmeinung auch nicht das Wahre sein kann ... ich hab alte Züchter gesucht und gefunden, die mir meinen Verdacht bestätigt haben - Katzen sind weitaus einfacher zu ernähren, wie es für einen Futterspezialisten zu erwarten wäre - sie sind Haustiere!
Nur - wenn ich eine reine Wohnungskatze hätt, wär ich mir noch unsicherer und würde noch mehr ins Schleudern geraten, wie ich so schon in der Ernährung herumeiere. Es ist meine erste Katze!
Und dann soll ich noch als THP anderen empfehlen, wie sie ihre Katzen optimal ohne Fertigfutter ernähren? - Kann ich nicht! Geht nicht! Ich habs ja versucht!
Inzwischen zieh ich letztendlich nur noch bei jeder geringstmöglichen Schwierigkeit meinen nicht vorhandenen Schwanz ein ...
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"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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