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Die grössten Regenwaldhallen der Welt

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 24.06.2012 19:10    Titel: Die grössten Regenwaldhallen der Welt Antworten mit Zitat

Huhu zusammen,

schon seit längerem bekannt ist die Masoala Halle des Zoo Zürich als eine der grössten Regenwaldhallen. Seit der Eröffnung des Gondwanalands im Zoo Leipzig wurde die Masoala Halle zumindest in Bezug auf die Grösse verdrängt. Doch konkrete Zahlen findet man nicht so einfach und da ich es wissen wollte, will ich euch hier mal den direkten Vergleich präsentieren:

Eröffnung
Masoala Halle: 29. Juni 2003
Gondwanaland: 30. Juni 2011

Die Grösse
Masoala Halle: 11'000 qm (90 x 120 m)
Gondwanaland: 16'500 qm

Anzahl Tiere und Pflanzen
Masoala Halle: 300 Tiere (42 Wirbeltier-Arten), über 20'000 Pflanzen, im Jahre 2003 waren es 17'000 Pflanzen (400 Arten)
Gondwanaland: 300 Tiere (40 Arten), 17'000 Pflanzen

Konzept
Masoala Halle: Tiere leben fast alle frei in der Halle, keine Gehege
Gondwanaland: Gehege mit versteckten und gut in das optische Bild der Halle eingegliederte Grenzen (Mauern als Felswände, Wassergräben usw.). Einige Tiere können sich jedoch auch frei in der Halle bewegen (Vögel, Wirbellose, Frösche und Echsen).

Thematische Gliederung
Masoala-Halle: Beschränkung auf den Masoala Regenwald nach Vorbild des gleichnamigen Reservats in Madagaskar. Allerdings mit einigen Faunen- und Florenverfälschungen, die sich jedoch in Grenzen halten.
Gondwanaland: Wie der Name es nahelegt deckt er alle Südkontinente, sprich Afrika, Südamerika und Australien ab. Er ist dementsprechend in Kontinentbereiche gegliedert.

Angebot für die Menschen
Masoala-Halle: Relativ schlicht gehalten, ein paar Hütten, dekorative und authentisch wirkende Schilder/Wegweiser und ein obligatorischer Wasserfall sowie ein grosser Teich bieten optische Abwechslung. Abgesehen von Führungen wird sonst wenig geboten, in erster Linie soll wohl der Aufenthalt möglichst echt und wie in dem echten Regenwald im Masoala Reservat wirken. Daher sind beispielsweise auch die Pflanzen nicht angeschrieben, man braucht wie in der Natur ein Bestimmungsbuch. Ferner ist ein guter Teil der Halle für den Menschen nicht zugänglich, da er nicht mit öffentlichen Wegen erschlossen ist und es auch nicht vorgesehen ist, dass man hierher gelangen können soll.
Gondwanaland: Auf den Besucher warten einige Attraktionen, so eine Bootrundfahrt durch die Tropenhalle oder verschiedene Wege, auf welchen die Halle erkundet werden kann, so ein Baumwipfelpfad, Erdpfade oder auch steinige Pfade.

Fazit
Gondwanaland ist flächenmässig deutlich grösser und offenbar für die Besucher auch deutlich besser erschlossen. Es dürfte daher deutlich mehr bieten als die Masoala-Halle. Doch die Tier- und Pflanzenbestände scheinen sich zumindest zur Zeit noch nicht so sehr von einander zu unterscheiden und man kann die beiden auch nicht so einfach vergleichen, denn im Konzept sind sie doch recht unterschiedlich. Die Masoala-Halle punktet mit dem Umstand, dass sie sich auf einen speziellen Lebensraum konzentriert und diesen sehr detailreich den Besuchern nahe bringt. Der Reiz liegt dabei darin, dass gute Teile nicht zugänglich sind und als Rückzug für zahlreiche Tiere dient. Ja einige dort gepflegten Arten werden die meisten Besucher wohl nie zu Gesicht bekommen, da sie ein verborgenes Leben führen und zum Beispiel nur nachts zum Vorschein kommen. Auch bei den Pflanzen lässt man der Natur viel Spiel und setzt auf Artenvielfalt, indem immer wieder neue Samen aus Madagaskar eingebracht und die Artenvielfalt laufend erneuert wird. Alte Pflanzen können absterben und werden nicht entfernt. Da die Tiere frei in der Halle leben, kann man sie an von ihnen bevorzugten Standorten beobachten. Gondwanaland dagegen bietet vermutlich mehr für den Besucher sichtbare Tiere und mehr für ihn zugängliche Fläche, auch ist das Angebot breiter und deckt ganze drei Kontinente ab. Details müssen da zumindest teilweise auf der Strecke liegen bleiben, geht ein breites Angebot stets auch auf Kosten der Details und umgekehrt. Das ist also nichts Schlechtes, sondern eine andere Qualität, welche diese Halle bieten kann. Aufgrund ähnlicher Grössen und Bepflanzungen dürften beide Hallen wohl ähnlich eindrückliche Besuchererlebnisse ermöglichen.

Ich persönlich kenne nur die Masoala-Halle in Echt. Von Gondwanaland habe ich bisher viel gelesen und bin daher gespannt, sollte ich die Gelegenheit haben, Gondwanaland zu besuchen, was ich dort entdecken werde. Von meinen Erfahrungen mit der Masoala-Halle gehe ich jedoch aus, dass Gondwanaland eine ähnlich bedeutende Rolle für die Zoos in Deutschland haben dürfte wie die Massoalahalle für die Zoos der Schweiz. Sie sind wegweisend für die Zukunft der Zoos als Vorreiter in der Tierhaltung und Botschafter für die Natur. Das gerade in der Schweiz sehr deutlich gewordene Motto "Mehr Platz für weniger Tiere" (Tierpark Bern) oder "Gleich viele Tiere, doppelter Platz" (Zoo Zürich) ist richtungsweisend zusammen mit modernen Gehegekonzepten und Strukturierung der Gehege, kommt langsam in den Zukunftskonzepten der Zoos an und wird sicher stark die weitere Entwicklung in diesem Jahrhundert prägen. Die Zukunft gehört den artgerechten und naturnahen Zoos.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gondwanaland
http://de.wikipedia.org/wiki/Masoala-Halle
_________________
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