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Tierschutz-Watch
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 27.12.2012 14:32    Titel: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Einleitung
Tierschutz ist ein breit gefasster Begriff, es handelt sich hierbei um ein gesellschaftliches und somit kulturelles Phänomen, weshalb es hier im Bereich "Kultur: Mensch, Tier, Natur" gut aufgehoben ist.

Tierschutz in den Medien
Heutzutage spielen Medien, insbesondere Zeitungen und Fernsehen, aber auch das Internet eine wichtige Rolle. Eine kleine Reihe von Organisationen und Personen ist daher bemüht, diese gezielt zu nutzen, um Einfluss auszuüben auf öffentliche Debatten, die Gesellschaft und Politik. Auch gezielte Lobbyarbeit in der Politik spielt natürlich eine gewisse Rolle, die aber von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, ausser vielleicht wenn wieder mal ein unausgegorenes Gesetz in Kraft tritt, das eine solche Arbeit als Basis und Druckmittel vermuten lässt.
In diesem Thread soll daher der Fokus auf den Medien liegen, was sie berichten und wie sie das Mensch-Tier-Verhältnis darstellen.
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BeitragVerfasst am: 27.12.2012 15:01    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Kenner der Szene wissen, was uns erwartet, wenn die Namen "Pro Wildlife" und "Sandra Altherr" fallen. Mit der Sachkunde ist es auf jeden Fall nicht weit her, wenn es um eines der Lieblingsthemen dieser Organisation geht, die Reptilien:

Zitat:

Schlangen ausgesetzt

ARTENSCHUTZ Schlangen, Echsen und Krokodile - immer mehr Reptilien-Besitzer setzen nach Angaben von Artenschützern exotische Tiere aus.

Diese Tiere würden zu gross, zu teuer und seien keineswegs so leicht zu halten wie so oft angenommen und würden daher quasi auf die Strasse gestellt. Teils seien geschützte Spezies betroffen, warnte die Organisation Pro Wildlife gestern in München. Tierheime müssten deshalb bereits Reptilien-Stationen einrichten oder ausbauen. Mit den besonderen Ansprüchen dieser Tiere seien die meisten Tierheime überfordert, nötig seien spezialisierte Aufnahmestellen.

Reptilien als Geschenk
Für viele Tiere sei das Aussetzen das Todesurteil, gerade im Winter. Alljährlich landen Reptilien auch als Geschenk unter dem Christbaum - Tierschützer appellieren immer wieder, die damit verbundene Verantwortung nicht zu vergessen. "Exotische Haustiere liegen im Trend - und sind leider viel zu leicht erhältlich", sagte Pro-Wildlife-Sprecherin Sandra Altherr. sda

Quelle: Thuner Tagblatt (Schweiz) vom Donnerstag 27. Dezember 2012, S. 32


Anmerkung: Die Forderung dass Tiere nicht verschenkt werden sollen, ist im Prinzip nichts neues und kennt man bei Nagetieren beispielsweise schon lange. Auch dass Reptilien sehr gross werden können und keineswegs so einfach in der Haltung sind, ist bestimmt nichts neues. Früher waren es halt mehr Schildkröten, während heute mehr auch andere Arten in "Mode" gekommen sind. Dabei geht aber vergessen, dass seit einiger Zeit ein Gegentrend sich abzeichnet, hin zu Nanoterraristik und Wirbellosenhaltung. Natürlich wird es eine Weile noch dauern, bis dieser Trend auch in den Tierheimen und der Öffentlichkeit bemerkbar wird, doch wäre es eigentlich an der Zeit, das jetzt schon zu bedenken, wenn es um Aufklärung ginge.
Die Forderung nach spezialisierten Auffangstationen ist übrigens ein Anliegen, das erst vor einigen Monaten in der Terraristikszene selbst wieder verstärkt thematisiert und gezielt auch gefordert wurde und insofern auch nichts Neues. Spezielle Aufnahmestationen für Reptilien gibt es jedoch schon seit Jahrzehnten. Pikant ist jedoch, dass Pro Wildlife nicht unschuldig daran ist, dass in jüngster Zeit vermehrt Reptilien abgegeben werden, Gesetzliche Verbote in diversen Bundesländern sei Dank. Eine scheinheilige Doppelrolle, welche hier die Organisation spielt.
Unterschwellig Verbote zu fordern (indem man die zu leichte Verfügbarkeit bemängelt) wird die Situation wohl kaum entschärfen. Solange nicht bei der Aufklärung der Halter angesetzt wird, ist es unschwer sich vorzustellen, dass andere Tiere in den Fokus der Trendsetter gerät und sich das Problem wiederholen wird, ähnlich wie das bei Verschiebung von der Auquaristik in den 1980er Jahre hin zur Terraristik Ende der 1990er Jahre bis Heute festzustellen ist (der nächste Trend werden dann wohl Wirbellose und ggf. auch Nanoterraristik).

Und noch etwas fällt auf bei dieser Agenturmeldung, dass die Organisation als Artenschutzorganisation betitelt wird. Zur Erinnerung, der Artenschutz wissenschaftlich gesehen, verschreibt sich dem Erhalt von Lebensräume und Populationen in der Wildnis. Dazu gehört unter anderem auch die Kontrolle des Handels, welche unter anderem mit dem Washingtoner Artenschutzabkommen (WA oder CITES im englischen Sprachraum) geregelt ist und deren drei Anhänge, welche gezielt Tierarten auflisten, deren Auflagen zum Handel über Ländergrenzen hinweg und innerhalb eines Landes unterschiedlich streng geregelt sind. Pro Wildlife ist jedoch ein Gemischtwarenladen, der mit dem Schutz von Retilien in deren Lebensraum kaum etwas am Hut hat und insofern ist hier diese Bezeichnung mehr als fragwürdig. Frau Altherr ist ferner eine Kennerin im Bereich der Wale und Meeresbiologie, der sie sich offenbar ursprünglich verschrieben hat, auch das ein Gebiet, das mit Reptilien wenig am Hut hat.
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BeitragVerfasst am: 28.12.2012 01:07    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Akutes Exoten Verbotitis grassiert momentan wieder in den deutschen Bundesländer, darunter auch in Baden-Würtemberg:
Zitat:

[...]

Nach dem aktuellen Schildbürgerstreich in Brehmen (S. 14) fordert nun auch die Landesbeauftragte für Tierschutz in Baden-Würtemberg ein "Verbot von Exoten im Wohnzimmer". Der Landesbeirat für Tierschutz hat die grün-rote Landesregierung in seinem Beschluss vom 08.10.2012 ebenfalls darum gebeten, "die rechtlichen Möglichkeiten für eine Beschränkung der Haltung exotischer Tiere auf Landesebene zu prüfen". Auch das schwäbische Musterländle ist keine Insel der glückseligen Tierhalter mehr - es drohen "hessische Verhältnisse".

[...]

Quelle: Terraria/elaphe 2013, 39: 3.


Schildbürgerstreich von Brehmen:
Seit dem 1. Dezember ist eine neue Polizeiverordnung in Kraft getreten, welche einerseits verbietet Fluglaternen aufsteigen zu lassen, andererseits das "Halten von Tieren wildlebender Arten" reglementiert, wobei diese auf eine Positiv-Verbotsliste hinausläuft mit teilweise völlig harmlosen Arten, die ab sofort nicht mehr privat gehalten werden dürfen. Details siehe: http://bremen.beck.de/default.aspx?txtkontext=&words=sicherheitsverordnung&x=0&y=0
Die Gefahrentierliste kann hier eingesehen werden: http://bremen.beck.de/default.aspx?vpath=bibdata%2Fges%2FBrSicherheitsVO%2Fcont%2FBrSicherheitsVO.Anlage1.htm
Bemerkenswert dabei unter anderem: Hirsch, Wildschwein, Wolf, Mischlinge Wildhunde mit Haushund, Strauss, Emu... alles Arten, die in der Schweiz teilweise erfolgreich gehalten und gezüchtet werden (u.a. zur Fleischzucht z.B. Strauss, Hirsch, Emu), bemerkenswert ist auch wie viele Spinnen aufgelistet werden, was deutlich macht, dass es da schwierig wird erstens alle relevanten Arten zu erfassen, zweitens zu gewährleisten, dass da keine harmlosen Spinnenarten ebenfalls erfasst werden...

"hessische Verhältnisse" ist eine Anspielung auf eine unausgegorene Gesetzesregelung, welche jegliche Art einer Reihe von harmlosen und auch ein paar tatsächlich gefährlichen Tieren gänzlich verbietet, sowohl für private Haltung, als auch für die gewerbliche... als besonders absurdes Beispiel wird darunter auch der harmlose Pfeilgiftfrosch erwähnt (Dendrobates-Arten sind in Menschenobhut ungiftig und kommen ohne dieses Gift aus, die wildlebenden Arten beziehen ihr Gift aus Pflanzen in ihrer Umwelt).
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BeitragVerfasst am: 01.01.2013 22:16    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Für die Akten:

Tragischer Unfall im Kölner Zoo... einige erinnern sich vielleicht noch über den Aufschrei, welcher los ging:

Zitat:

Ein Sibirischer Tiger hat im Kölner Zoo seine Pflegerin getötet und musste vom Zoodirektor erschossen werden. Ursache war wohl ein Versehen der sehr erfahrenen Frau; bei Reinigungsarbeiten hat sie die Großkatze nicht sicher ausgesperrt. [...] Dabei handelt es sich, so traurig es ist, um einen ganz normalen Arbeitsunfall. Bekommt der Elektriker einen tödlichen Schlag, ist das nicht einmal der Lokalzeitung mehr als eine Randnotiz wert, wird der Arbeiter an der Metallpresse zermalmt, fordert niemand die Abschaffung von Metallpressen. Zootiere sind wilde Tiere, sie zu zeigen, ist der Sinn der Einrichtungen. Mit ihnen zu arbeiten birgt immer ein Risiko, wenn sicher auch mehr Tierpfleger auf dem Weg zu ihrer Arbeit im Straßenverkehr verunglücken als dort selbst.

Quelle: http://blogs.taz.de/reptilienfonds/2012/08/27/tiger-unfall-in-koln/
(Hervorhebung von mir)

Interessant ist bei solchen Themen immer wieder die Engstirnigkeit, während es tausende gefährlichere Dinge in unserem Leben gibt, auf die offenbar kaum jemand verzichten möchte (ok, es gibt so ein paar "Spinner", die Decroissance oder weniger Individualverkehr fordern, aber die finden in den Medien ohnehin kein Gehör, egal wie sinnvoll ihre Ideen auch sind), kann so ein tragischer Einzelfall gezielt dafür instrumentalisiert werden, Panik zu verbreiten. Bis zum nächsten tragischen Zoounfall werden wohl wieder einige Millionen auf den Strassen ihr Leben lassen, und die werden, wen erstaut es, kaum eine Randnotiz wert sein.
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BeitragVerfasst am: 05.01.2013 19:05    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Und noch ein Beitrag zum Thema:
Der kürzlich in der Terraria erschienene Beitrag (Werning, H. Im Reich der wilden Tierrechtler, Terraria 39: 40-47) ist offenbar 1:1 schon vor einigen Monaten in der Jungle World veröffentlicht worden:
http://jungle-world.com/artikel/2012/26/45762.html
Was fehlt sind jedoch die sehr aufschlussreichen Bilder von fragwürdigen Peta-Kampagnen und dem Deutschen Tierschutzbund, der sich offensichtlich vom Stil der Peta inspirieren liess.

Dafür gibt es Nachschlag von der Gegenseite:
Hier spricht der/die Antispeziesist_in
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BeitragVerfasst am: 05.01.2013 22:31    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Ist zwar nicht direkt zum Thema Tierschutz, aber Peter Singer dürfte wohl ein Begriff sein. Da ist auch interessant, was so Leute sonst noch denken, z.B. über Dicke Menschen und deren Nützlichkeit für die Gesellschaft:
http://www.welt.de/debatte/die-welt-in-worten/article13927646/Die-Dicken-sollten-fuer-ihre-Extrakilos-zahlen.html
...die Frage ist also letztlich, muss man alles immer mit Geldwert aufwiegen und was ist mit immateriellen Werten? Wann beginnen wir zu begreifen, dass nicht alles auf dieser Welt materiell, zählbar oder messbar ist? Oder wer käme auf die Idee Liebe zu zählen oder messen zu wollen? Für den gesellschaftlichen Vergleich, der heute total angesagt ist in unserer Leistungsgesellschaft wäre sowas auf jeden Fall eine grossartige Errungenschaft. Oder ist meine Überlegung letztendlich gar nicht so abwegig, weil viele die Kommerzialisierung von Sex und Erotik mit der Messbarkeit von Liebe gleichsetzen?
Wie dem auch sei, das Thema hat hat es in sich...
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BeitragVerfasst am: 15.01.2013 02:38    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Ich verorte das jetzt auch mal hierhin:

Neue Erkenntnisse von Mars (=Hundefutter, Schokoladenriegel und Co.) zur Tierhaltung:

Zitat:

Mars Heimtier-Studie 2013
Heimtiere werden für die Gesellschaft immer wichtiger
Forsa-Umfrage: Deutsche wünschen sich mehr Wertschätzung für Heimtiere

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/72888/2372498/mars-heimtier-studie-2013-heimtiere-werden-fuer-die-gesellschaft-immer-wichtiger-forsa-umfrage


Die Erkenntnisse sind natürlich ganz im Sinne des Herstellers, ebenso sein Engagement für Zitat: "zahlreiche gemeinnützige Vereine sowie Forschungsinitiativen zur Mensch-Tier-Beziehung". Die vielen hungrigen Mäuler brauchen auch was zu fressen, insbesondere Hunde und Katzen sind da lukrativ und da lohnt sich das Investment in ein gutes Markenimage.

Ferner heisst es übrigens bei selbiger Quelle:

Zitat:

Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage, die exklusiv für die Mars Heimtier-Studie durchgeführt wurde, belegt, dass selbst die meisten Nicht-Tierhalter die positiven Effekte von Heimtieren anerkennen und ihre Wertschätzung in der Gesellschaft für zu gering erachten.


Da stellt sich dann die Frage, wie repräsentativ das ist und inwiefern das mit dem zunehmenden Trend von sogenannten Tier"schutz"Organisationen à la Peta und Co. verträgt, dass diese seit längerer Zeit auf ein radikales Tierhaltungsverbot (und notabene auch -nutzungsverbot) hinarbeiten?
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BeitragVerfasst am: 21.01.2013 03:22    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Da ich nun zum wiederholten Male darüber stolpere seit einiger Zeit, will ich dem hier auch ein paar Zeilen widmen...

Milchmädchenrechnung
Unter diesem Titel versuchen die Veganer von "Wheaty" zu "beweisen", dass Flächenverbrauch beim Fleischverzicht reduziert werden können und echauffieren sich dabei ab dem modernen "Qualitätsjournalismus", den sie bei einem Artikel von Heiko Werning beobachtet haben wollen. Dass ihre Argumentation selbst letztlich auf eine Milchmädchenrechnung hinausläuft, dazu später mehr...

Worum geht es denn?
In einem nicht ganz einfach zu verdauenden Artikel erörtert TAZ Autor Heiko Werning den potenziellen Nutzen einer neuartigen Produktion von Synthetikfleisch (sprich tierische Fleischfaser die quasi künstlich im Labor sich züchten lässt). Klingt nach Science-Fiction, ist aber dank medizinischem Fortschritt in greifbare Nähe gerückt und das Themengebiet hat es so an sich, dass da halt auch klassische Claims von Veganer und Fleischersatzfreunde (in diesem Falle namens "Wheaty") angesprochen werden.

Exemplarisch als Beispiel der Rechnerei:

Zitat:

Fakt ist: Bei der Fleischproduktion geht fast alles an Eiweiß und Kohlenhydraten, was eingesetzt wird, verloren. Um eine tierische Kalorie zu erhalten, müssen, je nach Tier, fünf bis 30 pflanzliche Kalorien verfüttert werden, was bei der Rinderhaltung einen Energieverlust von bis zu 90 Prozent bedeutet.

Quelle:
http://wheaty.com/blog/de/2012/08/milchmadchenrechnung/


Vegetationsgeographische Grundlagen
Nun ich hatte schon erwähnt, dass die Argumentation von "Wheaty" nicht wasserdicht ist. Doch wo liegt das Problem? Es wird freizügig übersehen, dass nicht die ganze Welt mit üppiger Wald-Vegetationszone bedeckt ist, welche wie hier in Mitteleuropa dank Rodung seit bald mehreren Tausend Jahren sich nun als sehr fruchtbares Ackerland nutzen läst. Gerade wer sich ein bisschen mit den eher karg anmutenden mediterranen Regionen auskennt und dem Problem der Steppe, welches einst der Geobotaniker Heinrich Walter erörtert hat und wer sich mit der Ernährung von Pflanzen auskennt, dem sollte klar sein, dass die meisten modernen Nutzpflanzen deutlich höhere Ansprüche an den Boden stellen als Nutztiere wie Ziegen oder Schafe. Letztere trifft man übrigens häufig an in mediterranen Lebensräumen, sind leider aber auch für den Rückgang der nativen Vegetation dort verantwortlich durch die zu intensive Bewirtschaftung der Landschaften. Doch solche Grundlagen kann man bekanntlich in solchen Kreisen nicht voraussetzen und so beschränken sich solche Texte auf Ideologien und Wunschvorstellungen, welche leider der Wirklichkeit kaum gerecht werden. In grossen Teilen Chiles Region Coquimbo beispielsweise, in welcher die Bewohner sich über Jahrhunderte an ein Leben angepasst haben, das mit einem Minimum auskommt, was dort vorhanden ist, zu dem aber klar auch tierische Produkte ihrer Ziegen gehören, wäre der Anbau von Soja oder anderen starkzehrenden, eiweissreichen Nutzpflanzen ein blanker Hohn, ja gar ökologisch ein absoluter Unsinn und eine Katastrophe (da nicht heimisch, noch angepasst an die Klimabedingungen). Natürlich sind die Ziegen langfristig auch nicht gerade sehr ökologisch, da sie den Pflanzenwuchs zerstören, es gibt aber Konzepte von Chilenischen Biologen, welche nachhaltigere Konzepte ausgearbeitet haben, wie diese Landschaften nachhaltiger bewirtschaftet werden können, was vor allem darauf beruht, dass die Vegetation sich erholen kann und dadurch den qualitativen Wert der Landschaft aufwertet und den Teufelskreis durchbricht, dass immer weniger Nahrung/Pflanzen vorhanden sind, die immer einem grösseren Druck ausgesetzt sind.
Aber auch in anderen Regionen wäre eine Tierhaltung in ökologisch wertvollen Landschaften wie Wälder (man denke an die Eichelmast bei Schweinen, welche in vergangener Zeit in Wäldern durchgeführt wurde) sicher produktiver als der reine (und tierische Pflanzenfresser oder Allesfresser ausschliessende industrielle Ackerbau). Was hier auf einen Waldgarten oder eine Permakultur hinausläuft weist letztlich ein Vielfaches der Produktivität auf verglichen mit jener der klassischen Landwirtschaft oder Tierhaltung. Die eigentliche Milchmädchenrechnung liegt also in der ideologischen Denkschranke, welche sich bei "Wheaty" offenbar selbst verpasst und dabei die Anwendung produktiverer und inklusiver statt ausschliessender Systeme von vornherein aus den eigenen Überlegungen verbannt, in denen pflanzliche Nahrung UND tierische Nahrung gleichzeitig entstehen könnten ohne dass das eine das andere aussschliesst oder das eine dem anderen die Nahrung wegfrisst. Stattdessen wird ökonomisch kleinkarriert das System seziert auf seine Teilleistungen, statt auf die Synergie der Ökosysteme zu setzen, so wie es in der Permakultur sich schon lange bewährt hat. Leider auch da ein indifferenziertes schwarz-weiss denken in den alten Denkschablonen, statt der Blick auf die Grautöne dazwischen und die Nutzung von Möglichkeiten, welche alte Denkfesseln sprengen würden...

Irrsinn mit dem Erdöl in der Landwirtschaft
Offenbar ist es einfacher vom eigentlichen Problem abzulenken, als das Kind beim Namen zu nennen: die konventionelle Landwirtschaft (=Tier- und Feldfruchtproduktion) ist für einen enormen Ressourcenverschleiss verantwortlich, der langfristig nicht tragbar ist. Hier nun die Schuld alleine auf den Fleischkonsum abzuschieben ist Augenwischerei. Die heutige Landwirtschaft, ich nehme hier jetzt exemplarisch der Ackerbau, trieft nur so von Erdöl, das fängt an bei der Bearbeitung des Ackers mit Traktoren und schweren Maschinen, für deren Herstellung viel Öl nötig ist, die aus viel Plastik (Öl Abfallprodukt) bestehen und die selbst wiederum viel Erdöl (Diesel) benötigen. Dann braucht es auf dem Acker Saatgut und Düngemittel, wenn nicht gerade biologisch angebaut wird, und das ist (leider) der Konsens der meisten Landwirtschaftsvordenker, ist eine Menge Pestizide nötig, für all das ist auch wieder viel Öl nötig, da die Saaten von Grosskonzernen an einem zentralen Ort produziert werden (die kleinen kommunalen Gärtnereien, die es in jeder Ortschaft einst gab, sind verschwunden oder aber beziehen ihre Saaten und Setzlinge längst schon von Gärtnereilieferanten, die meist im fernen Ausland in Italien oder den Niederlanden angesiedelt sind und wiederum ihre Ware in Treibhäusern, die mit viel Öl geheizt sind, produzieren und deren weiter Transport wiederum viel Öl verschlingt. Die Düngemittel ihrerseits werden wiederum künstlich hergestellt und brauchen dafür viel Energie (das in der Regel aus Öl gewonnen wird) und für den Transport brauchts auch wieder viel Öl, das selbe bei den Pestiziden... am Schluss wird geerntet wiederum mit Maschinen, die viel Öl (Diesel) brauchen und dann weitertransportiert (auch wieder Öl nötig) zu Verarbeitungsbetrieben, welche die Pflanzen waschen, aussortieren und verpacken und schliesslich muss die Ware an Verteilzenter weiter transportiert und dabei unter Umständen auch noch gekühlt werden (auch das alles wieder Öl intensiv) und von da schliesslich bei den Supermärkten zu landen. Machen wir dann unsere Einkäufe mit dem Auto kommt da wieder eine Menge Öl dazu und wir haben letztlich einen riesigen Verbrauch an Energie/Öl für ein bisschen Gemüse.

Die Chance in der Katastrophe
Wollen wir demnächst dieses Öl alles ersetzen durch grüne Energie, werden wir ein Problem bekommen, denn Strom ist relativ ineffizient für viele Teile der Landwirtschaft, sodass wahrscheinlich letztlich sich Agrotreibstoffe angebaut werden müssen. Da es sich hierbei um Soja oder Mais oder andere Energiepflanzen handelt, die auf bestem Ackerboden wachsen, wird spätestens dann der herkömmliche Fleischverbrauch das geringste Problem sein, denn dieser wird schlicht und einfach sich nicht mehr zu leisten sein, da die heute zu krank tiefen Preisen subveontinieren Futtermittel im Preis explodieren werden. Als Alternativen blieben natürlich auch Möglichkeiten wie die Verfütterung von minderwertigem Futter und Abfall, wie das schon während der Weltkriege getan wurde und letztlich zu strengeren Regulierung und Futtermittelverordnungen führte (vgl. Kariger 1963). Oder aber, was naheliegender wäre aufgrund des zu erwartenden Druckes, dass letztlich letztlich eine natürliche und artgerechte Weidehaltung sich als die einzig vertretbare Lösung durchsetzen dürfte, natürlich nicht im Mittelland an bester Lage, wo man Soja und andere Engeriepflanzen anbauen kann, sondern in den Bergen, so wie früher einst und in anderen Randgebieten, in denen sich der Boden schlecht für andere Zwecke nutzen liesse.

Ausweg aus der Ölkatastrophe
Wohl oder übel wird wahrscheinlich parallel zum Ausstieg vom Öl und zum Umstieg auf andere Energien auch ein gewisser Umbruch in der Gesellschaft zu erwarten sein. Naheliegend wäre die Förderung der lokalen Produktion und die bessere Nutzung bestehender auch kleiner Flächen für den Anbau von Nutzpflanzen, ähnlich wie das einst um den zweiten Weltkrieg herum eine Realität war, auch die von dem Krieg weitgehend verschonte Schweiz, setzte damals stark auf möglichst grosse Versorgungsunabhängigkeit und so waren zum Beispiel auch Firmen verpflichtet, dass sie gewisse Flächen für den Anbau von Gemüse und Nutzpflanzen zur Verfügung stellten und diese bestellten. Ein zeitgemässes Anreiz- bzw. Vergütungs- und Bewirtschaftungssystem wären Grundvoraussetzungen, dass sowas auch in Zukunft einst wieder funktionieren könnte.

Alternativszenario: Umdenken im Fleischkonsum?
Es gäbe da natürlich noch eine denkbare Entwicklung, die man sich bei den Überlegungen, wie sich die Zukunft entwickeln könnte, auch mal durchdenken könnte. In den aufstrebenden populationsstarken Nationen ist der Fleischkonsum bzw. das tierische Protein ein Thema, welches wieder einmal die Kreativität der Menscheit kitzelt und ein Ausweg scheinen offenbar Insekten und Wirbellose sein. Darauf hin deuten vereinzelte Berichte, aber auch handfeste Erwägungen der FAO und Entwicklungshilfsprojekte z.B. in Indien, welche sich dem Aufbau von Wirbellosenzuchten für den menschlichen Verzehr verschrieben haben. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, der Ressourcenverschleiss wird sicher kleiner sein und man kann wohl auch allerlei pflanzliches Material verfüttern, was für den menschlichen Verzehr wenig geeignet ist (Laub, Zweige, pflanzliche Abfälle, aber auch Gras, Kräuter welche nur bedingt mit Nutzpflanzen konkurrieren). Da die westliche Population eher abnimmt und durch die Zuwanderung aus dem fernen Osten wohl auch vermehrt Ernährungsgewohnheiten bei uns sich einbürgern könnten, wie eben auch das Essen von Wirbellosen, wären die Chancen nicht schlecht, dass sich hier längerfristig eine Trendwende vollziehen dürfte. Sicher wird es auch von der hiesigen Industrie abhängen, die freilich ihren traditionellen Fleischkonsum verteidigen möchte, aber da gibt es zwei positive Szenarien: erstens auch diese werden zumindest teilweise unterwandert und werden sich den neuen Rahmenbedingungen anpassen, zweitens Fleisch wird mehr wieder ein Luxusprodukt werden, die Haltungsbedingungen vom billigen, aber langfristig unrentablen Massengeschäft zu einem exklusiveren Geschäft, das auf Qualität statt Quantität setzt.

Fazit
Rechnen setzt ganz offensichtlich mehr voraus als nur Zahlen zusammenzuzählen, multiplizieren, teilen oder subtrahieren, vor allem dann, wenn es nicht um die Rechnerei alleine gehen soll, wie in dem aktuellen Fall. Dabei scheint eine gewisse Grundbildung aber auch Neugier Probleme und Themen über ihre engen Genregrenzen hinweg zu verstehen (in der Wissenschaft unter dem Begriff "interdisziplinär" bekannt), von grosser Hilfe zu sein. Hier scheinen sich offenbar in vielen Fällen die ersten Lücken aufzutun, die oft auch sehr schön in unseren Massenmedien sichtbar sind und durch ständiges Wiederholen nicht wahrer werden. Dazu scheint ein plakatives schwarz-weiss-denken einem aktuellen Modetrend zu entsprechen, der jegliche tiefere Auseinandersetzung mit solch weitgreifenden Themen wirksam zu verhindern scheint. Wo es nun im Falle "Wheaty" konkret hakte, das bleibt offen.
Sicher ist nur eines, ein gutes Permakulturbuch könnte sicher auch hier nützliche Dienste erweisen. Einziger Wermutstropfen, die tierische Biodiversität durch Wirbellose und Insekten könnte dem veganen Vorsatz einen Strich durch die Rechnung machen, wenn davon ab und an mal etwas unbeabsichtigt in die Nahrung gelangen sollte, denn das gehört zu einer natürlichen und gesunden Nahrung auch dazu, in der eben nicht alles totgespritzt wird.
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BeitragVerfasst am: 01.04.2013 18:11    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Mit vegetarischer Ernährung ist es nicht getan...
...es ist aber auch eine Frage der Sichtweise. Grundsätzlich ist es ein Teil vom Ganzen und so zu beurteilen und grundsätzlich ist es auch eine Frage der Motivation der Ernährung. Soll Tierleid vermieden werden? Geht es um eine persönliche Abneigung? Hat man Mühe mit dem Gedanken, dass Tiere getötet werden? Geht es um eine gesündere Ernährung oder geht es schlicht nur um eine nachhaltigere Lebensweise? Im Einzelfalle spielt dies sehr wohl eine Rolle, denn es ist heute schwierig auf den Standpunkt zu setzen, man wolle alles Tierleid vermeiden und nicht gleichzeitig sich auch aus unserer Zivilisation zu verabschieden, denn diese eraubt erst das Spannungsfeld der vielen Widersprüche, die wir haben.

Ich will hier jetzt jedoch nicht lange darum philosophieren und je nach Wertvorstellungen gibt es auch unterschiedliche Ansichten und Beurteilungen, aber vielen geht es entweder um das Reduzieren von Leid (Tierschutz-Strömung) oder die Förderung der Nachhaltigkeit (Umweltschutz-Strömung), weshalb ich mich auf diese zwei beschränken will.
Während es im zweiten Falle sicher bestens bekannt sein dürfte, dass die eigene Mobilität einen starken Einfluss auf die Tiere und die Umwelt hat und dass zum Beispiel Langsamverkehr deutlich besser ist und beim Reisen Landtransportmittel besser als die Fliegerei und dass auch lokales Einkaufen und lokale Produktion sowie kurze Transport- und Arbeitswege wichtig sind, dürfte im Tierschutz wahrscheinlich die Sensibilisierung schon kleiner sein, denn es geht in erster Linie um eine kleine Elite von Tieren, welche, ich sags jetzt mal bös, auf Kosten vieler anderen Tiere gerettet werden: namentlich Hunde und Katzen werden wenn nötig viele Hundert Kilometer transportiert, gerne auch aus armen Ländern "gerettet". Was für ein paar wenige Tiere gut ist, trägt mit bei zum Schicksal vieler Tiere, die indirekt betroffen sind (z.B. durch Erdöl, Agrotreibstoffe, Ressourcenhunger) oder auch direkt (Habiatzerschneidung durch Strassen, Ausbau von Strassen und Autobahnen usw.), sicher andere tun das auch, aber da viel Tierschutz nicht lokal funktioniert oder funktionieren kann, ist das mit ein Problem.
Was viele nicht wissen, dass der Bau einer Strasse eine Katastrophe bedeuten kann, gerade wenn es zu viel Wildunfällen kommt und dann zum Schutz (der Autofahrer) ein Zaun gebaut werden muss (zum Nachteil der Tiere, deren Lebensräume zerschnitten und zerstört werden). Dieses Schicksal wäre beinahe der Serengeti gedroht, bei der es Pläne gab eine Strasse mitten durch den Nationalpark zu bauen und schon Bernhard Grzimek kämpfte genau gegen so eine Strasse, als er mit seiner Arbeit nachwies, dass sie mitten durch die Wanderwege der Tiere geführt hätte und dieses uralte Ökosystem so zerstört worden wäre, da diese Grosstierwanderungen ein wichtiger Bestandteil in dieser Region darstellten und es immer noch tun.

Ein weiteres Problem ist unsere moderne Landwirtschaft. Und hier sind wahrscheinlich dann die Zusammenhänge für viele Menschen weniger ersichtlich, da unser Gewissen heute mit Labels wie Bio und Fairtrade gut bedient wird und selbst wer da nicht mithalten kann oder will, darf sich dank den Medien doch ein gutes Gewissen machen, dass die pflanzliche Ernährung eine gute sei. Die Wahrheit dringt dennoch ab und an durch, teils mag sie gar nicht so recht schocken, da man sich an so vieles gewöhnt ist, teils liegt es aber auch daran, dass es scheinbar unwichtige Themen sind, die deshalb keine Beachtung finden. Aber nur als ein exemplarisches Beispiel:

"Wissen Sie eigentlich, wie viele Mäuse beim maschinellen Ernten von Spinat geschreddert werden?"
Quelle: http://blogs.taz.de/schroederkalender/2008/05/22/warum-weint-die-frau/
(Anmerkung: es könnten natürlich auch andere Tiere sein, dort wo vorhanden können auch mal junge Rehe in den Mäher kommen, kam früher noch öfters vor, dazu haben wir heute eine Verlagerung der Probleme mit den ganzen Treibhausfabriken)

Probleme relativieren:
Das ist bekanntlich eine der schlimmsten Sünden, die man begehen kann, denn eigentlich ist alles gleich schlecht und schlimm und alles ist sehr schlimm und schlecht, was nun rund ums Thema Ernährung an Problemen begegnet. Nur stellt sich die Frage, wenn alles gleich schlecht und problematisch ist, relativiert sich da nicht bereits von der Aufmerksamkeit her alles gleichzeitig, da es nun mal nicht möglich alles aufs Mal in voller Intensität anzupacken?
Insofern fangen wir nach unseren eigenen Prioritäten an zu relativieren und Schwerpunkte zu setzen.
Da tun sich dann die Widersprüche auf. Nicht einfacher macht es, dass nicht nur die moderne Tierproduktion eine Realität ist, die sich dank Selbsterhaltungsmechanismen versucht eine langfristige (aber dennoch nicht nachhaltige) Daseinsberechtigung aufrechtzuerhalten, das gleiche gilt aber auch für weite Teile der restlichen Landwirtschaft. Und auch unsere moderne Mobilität steht alles andere als im Einklang mit Nachhaltigkeit.
Wobei wer hier schon an wirklich radikale Lösungen denkt, müsste letztlich darauf kommen, dass es entweder einen Ausstieg bräuchte aus der Zivilisation, indem man sich in die Abgeschiedenheit der Natur und die Selbstversorgung zurückzieht (wahrlich kein prickelnder Gedanke) oder man versucht das bisherige System zu stürzen mit dem fahlen Beigeschmack, der z.B. beim jüngsten arabischen Frühling mitschwingt. Alles wird besser? Oder wird nicht eher ein schlechtes System gegen ein anderes ausgetauscht?

Was wäre ein langfristiger Ansatz?
Insofern müsste man hier vielleicht auch eher langfristige Ansätze anstreben, nur wie geht man das an, dass hier alle an einem Strang ziehen?
Die Probleme wären insofern eher bei der Massenvermehrung, der Entfremdung von der Natur (genannt Zivilisation und Industrialisierung) und dem nicht nachhaltigen Ressourcenverbrauch zu suchen. Insofern sind Probleme wie respektloser Umgang mit Natur und Tiere eher ein Symptom dieser Grundprobleme. Der Nachteil von diesem Ansatz, die fehlende direkte Lösung von Problemen, der Tierschützer, der nicht bequem mittels Symptombekämpfung etwas für sein Gewissen tun kann, der Vegetarier, der nur über sein Essen was zu ändern können glaubt, sie alle ändern nichts an den problematischen Grundvoraussetzungen, welche diese Probleme erst ermöglichen, solange sie nicht diese in ihr Zentrum rücken.
Und was sich hier auch beisst, wie definieren wir unsere Zukunft? Welches Bild streben wir an, was ist unser Glaube? Haben wir ein Ziel, eine Vision, wo es denn hingehen soll? Bei vielen Leuten fehlt es hier schon:
1. Weil es keine Erfahrungen gibt, auf die man zurückgreifen kann und so geben uns technokratische Thinktanks und Medien ein Bild einer nicht nachhaltigen, aber oft grössenwahnsinnigen Zukunftstechnokratie voller Roboter, moderne Fortbewegungsmittel und Gebäude usw. jedoch bleibt aussen vor, dass bei solchen Gedankenspielereien an erster Stelle Werte wie Nachhaltigkeit und eine zukunftsfähige, robuste Gesellschaft stehen
2. Weil der Schritt fehlt, dass heute und jetzt erste Schritte eingeleitet werden, dass zukunftsfähige Modelle im Kleinen erprobt werden können. Zwar gab es immer wieder idealistische Kommunen, die waren aber stets am Rande der Gesellschaft und hatten nie den Rückhalt dort, dass sie einst als Zukunftsmodell dienen könnten.
Insofern müsste also die Veränderung nicht nur vom Kleinen aus gehen, sondern müsste klar die Zukunft vor Augen haben, nicht eine technokratische Zukunft, sondern eine humane, nachhaltige, welche aber auch für eine Mehrheit einmal machbar sein sollte. Permakultur erachte ich hier als eine der Schlüsseltechnologien, das Konzept muss aber neben dem Wohnen und der Produktion der Lebensmittel auch Themen wie Handel oder Mobilität sinnvoll abdecken und in einem zweiten Schritt müssen auch Zwischenformen ein Thema sein.

Ein grosses Problem wird wohl aber bei den Anreizen stecken, wie werden diejenigen in die moderne Gesellschaft reintegriert, welche sich heute davon abgekoppelt haben und von dem heutigen System so stark profitieren wie z.B. die Banken, die Pharma- und Agroindustrie etc.?
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BeitragVerfasst am: 01.04.2013 18:43    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Noch ein interessanter Gedanke ergibt sich aus dem oben zitierten Beitrag des Schröder & Kalender Blogs:
http://blogs.taz.de/schroederkalender/2008/05/22/warum-weint-die-frau/

Er zeigt die symptomatische Verschiebung der Autoritätsgläubigkeit, welche sich weg von natürlichen Autoritäten hin verschiebt zum Geldadel (Oligarchie) der Reichen und Schönen und Prominenten, welche dann Gedanken wie den folgenden aufkommen lässt:

"Wie sagte Sir Paul McCartney vor kurzem (sinngemäß): Umweltschutz und Fleischessen schließen sich gegenseitig aus."

Die Kritik daran geht darum sehr berechtigt auf dieses Problem ein:

"Wer ist Sir Paul McCartney? Versteht der von Umweltschutz mehr als ich? Weil er prominent, berühmt, reich, musikalisch ist?"

Doch genauso läuft es heute oftmals gerade auch im Tierschutz. So unterstreicht beispielsweise Peta denn auch ihre Wichtigkeit durch zahlreiche Prominenz, statt mit Fakten und Relevanz.
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BeitragVerfasst am: 19.06.2013 23:17    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Die Niederlanden verbieten die Deguhaltung

Ein Hinweis habe ich im Deguforum entdeckt:
Zitat:

ich muss wohl erstmal abwarten ob ich überhaupt noch Degus halten darf.... hier in den Niederlanden ist heute eine Liste von Säugetieren veröffentlicht worden die 1. nicht mehr als Haustier bzw. 2. nur noch mit Genehmigung oder 3. ganz normal bei jedermann ohne Auflagen gehalten werden dürfen. Degus stehen leider unter Punkt 1.

Quelle: http://degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?p=371080#p371080


Update:
Es ist offensichtlich mehr als nur ein Gerücht, Zosja vom englischen Deguforum bestätigt es hier:
Degu on 'black list' in The Netherlands

Die Begründung ist übrigens ähnlich sinnfrei... ääh spassig, ach ne, das ging anders... genau, sie ist ähnlich scharfsinnig wie bei den meisten Gesetzgebungen, die wir aus deutschen Bundesländern kennen:
Zitat:

Our Secretary of states has decided that there will be a 'black list' of special mammals, where the degu is one of them. These animals are 'too dangerous' because they can transfer SARS or they could not be domesticated.
(Hervorhebungen von mir)

Bzw. im Original der niederländischen Depeschenagentur ANP heisst es:

Zitat:

De dieren op de zwarte lijst zijn volgens Dijksma te gevaarlijk voor mensen. Ze kunnen ziektes als SARS overdragen of zijn niet te domesticeren.


Und zur schwarzen Liste gezählt wird:

Zitat:

De zwarte lijst:
Loewak
Kleine mara
Bergkangoeroe
Tayra
Beermarter
Mara
Steppezebra
Grijze reuzenkangoeroe
Genetkat
Red-tailed squirrel
Witstaartstekelvarken
Noord-Amerikaanse vliegende eekhoorn
Steppevos
Poolvos
Japanse eekhoorn
Amerikaanse rode eekhoorn
Dwergmangoeste
Capybara
Vosmangoest
Dertienstreepgrondeekhoorn
Zebramangoeste
Wasbeerhond
Rode neusbeer
Siberische hamster
Suikereekhoorn
Siberische grondeekhoorn
Rocky-Mountainsprairiehond
Degoe
Wasbeer
Rode reuzenkangoeroe
Krabbenetende wasbeer
Zwarte beer
Rolstaartbeer
Gestreepte skunk
Zwartstaartprairiehond
Nijlroezet
Bizon
Witbuikegel
Utahprairiehond
Witstaartprairiehond
Bruine beer
Woestijnspringmuis
Mexicaanse prairiehond
Dingo (verwilderde hond)
Fennek
Goudhaas
Vos
Eland
Serval
Luipaardkat
Peruaanse witnekeekhoorn


Siehe auch Volkskrant.nl - De zwarte lijst: van Amerikaanse rode eekhoorn tot zebramangoeste

Das Ganze ist übrigens erst der Anfang:

"Het onderzoek krijgt nog een staartje. Eind 2014 wil de staatssecretaris ook voor reptielen en vogels een zwarte lijst opstellen."

Quelle:
http://www.elsevier.nl/Nederland/nieuws/2013/6/Bizons-elanden-en-luipaardkatten-niet-langer-als-huisdier-1288288W/

2014 sollen dann auch Reptilien und Vögel mittels schwarzen Listen illegalisiert werden.
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Zuletzt bearbeitet von davX am 26.08.2013 03:57, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: 16.08.2013 01:31    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Die Rolle der Medien
Gratiszeitungen. Der Name sagt irgendwie alles. Zumindest wenn man Qualität mit Kosten assoziiert. Mit Kosten verbunden ist auch freie Software, die kostenlos abgegeben wird: sie kostet Aufmerksamkeit und Zeit, die man benötigt, um sich von unfreien Alternativen zu befreien. Das vorinstallierte Office Starter, das mit dem Erwerb eines gültigen Lizenzschlüssels erworben werden kann, bei Apple tauscht man gar Freiheit gegen Komfort und auch bei Ubuntu erkauft man sich ein bisschen der Bequemlichkeit durch Einschränkungen der Freiheit... nein, auch hier haben wir Beispiele, dass Qualität ihren Preis hat. Aber zurück zu den Gratiszeitungen. Man bezahlt nichts für Qualität des Inhalts, im Gegenteil, das Konzept ist auf Aufmerksamkeit ausgerichtet, die Aufmerksamkeit wollen die zahlreichen, zahlungskräftigen Werbekunden und eben jene Aufmerksamkeit soll auch die Zeitung selbst den Lesern entlocken können. Aufmerksamkeit, so wissen wir, kann man sich mit Sensation und Emotion billig erkaufen, ein paar Sexbildli oder wenn das nicht geht, dann halt ein paar anrüchige Inhalte, ein bisschen politische Polemik und eine grosse Story über eine Sensation aus dem Alltag, ein Mord aus Eifersucht, ein Shitstorm gegenüber einen übereifrigen Politiker, ein entfleuchter Exot usw. natürlich muss alles möglichst übertrieben werden. Die heutigen Gratismedien sind sehr simpel gestrickt.

Apropos Exot, da wären wir dann beim Thema.
Was war diese und letzte Woche so aktuell? Ja es gab ein paar gute Beispiele:

Nummer 1:
Riesenschlange (Nördlicher Felsenpython, Python sebae) erwürgt zwei Buben, weiss eine Gratiszeitung, noch bevor der Fall untersucht wurde und ein offizielles Ergebnis vorlag. Was nicht so recht ins Bild passen will, das Verhalten wäre für die Schlangenart sehr unüblich, vor allem, da die "Beute" nicht daraufhin verschlungen wurde. Obwohl die Zeitung das wusste und auch am Schluss noch erwähnte, zielte der Artikel daraufhin ab, die Schlange zu beschuldigen.
Auch die Süddeutsche bringt die Nachricht, gibt zwar der Unsicherheit über den tatsächlichen Vorgang in der Schlagzeile ihren Ausdruck, gibt aber die Nachricht sonst recht unkritisch wieder:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/kanada-python-soll-zwei-schlafende-kinder-erwuergt-haben-1.1739717

Nummer 2:
Schnappschildkröte Lotti verbreitet Schrecken in einem Badeweiher im Allgäu. Natürlich hat die Schildkröte im Gratisblätterwald einen ganz eigenen Namen, "Beiss-Monster" - wohlgemerkt, es handelt sich um eine sicher nicht ganz ungefährliche Schnappschildkröte (Zoologen vermuten eine Alligatorschildkröte anhand der Bissverletzungen), die angriffslustig sein soll, so die Beobachtung der örtlichen Feuerwehr, ein Bild illustriert zudem das Tier als ebensolches Beissmonster mit weit geöffnetem Maul, als wolle das Tier jederzeit zuschnappen.
Was hat "Lotti" getan, dass sie derart in Misskredit kam? Um es vorwegzunehmen, sie hat weder ein Kind gefressen, getötet oder zerstümmelt noch reihenweise erwachsenen Personen lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt. Auch ist ihretwegen bisher noch niemand ertrunken. Sie hat aber einem Jungen zweimal die Achillessehne durchgebissen, wobei anfänglich unklar war, wie die Verletzung zustande kam, da die Schildkröte nicht gesehen wurde. Die Gemeinde schickte dann Bilder an das zoologische Institut in München und diese konnten die Wunde einer Alligatorschildkröte zuordnen. Natürlich erfahren wir von alldem nichts in den Gratiszeitungen, aber auch sonst lohnt sich der Vergleich zu einer normalen Zeitung durchaus, Beispiel Schlagzeilen:
"Grossjagd auf Schildkröte" titelte der Tagesanzeiger nüchtern
"Feuerwehr sucht weiterhin nach dem Beiss-Monster" lautet die reisserische Aufmache der 20 Minuten und daneben zeigt ein Bild das beissende "Monster"

Nummer 3
Auch das gibt es, Nachrichten, die unreflektiert beurteilt werden. So titelte der "Blick am Abend" kürzlich "GOOD NEWS! Öffnet alle Käfige", der Umweltminister von Costa Rica hätte die Schliessung aller Zoos geplant, alle Tiere sollen in die Freiheit entlassen werden. Das impliziert, dass wenn es so gut wäre, wie die Zeitung es schreibt, die Tiere es in der Freiheit besser haben, aber ist das auch so?
Es wäre naiv zu glauben, dass in Zoos gehaltene Tiere, die nun plötzlich in die Wildnis entlassen werden, es besser haben. Sicher in gewissen Fällen und für gewisse Individuen mag das zutreffen, es gibt aber eine Reihe von Probleme, die auf individueller Basis angegangen werden müssten, wäre wirklich das Hauptziel, dass es eine Verbesserung für die Tiere selbst die Motivation wäre. Eine der Hauptbedrohungen der meisten Wildtiere ist nach wie vor die fortschreitende Habitatzerstörung, welche auch durch Verbote von Pelztierzucht, Proteste gegen Fleischkonsum oder für vegane Ernährung usw. sich nicht lösen lassen, sprich das ganze Programm, was Tierrechtler sich ausdenken, welche bisher am vehementesten solche Freilassaktionen begrüssen und fordern. Mit ein bisschem ökonomischem Hintergrundwissen ist dies auch sehr leicht nachvollziehbar... die Maxime lautet schliesslich folge dem Geld, sprich das Hauptproblem sitzt dort, wo es am meisten Geld verdienen lässt und das ist korrekterweise nicht der illegale Tierhandel, an dem - so der Vorwurf - auch Zoos beteiligt sein sollen, auch nicht das Geschäft der Zoos mit dem Ausstellen von Tieren. Viel bedeutender sind nach wie vor die Abholzung und Zerstörung von Lebensräumen für den Anbau von Agrotreibstoffen, Futterpflanzen und Rohstoffe für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie, aber auch der Gewinn, der zum Beispiel mit seltenen Tropenhölzern gemacht werden kann, darf nicht ausser Acht gelassen werden. Zudem gibt es noch einen sehr viel trivialeren Grund, das ist der Bau und Ausbau von Strassen. Jeder bessere Feldweg ist der Anfang vom Tod eines wertvollen Lebensraum. Der Weg wird ausgebaut zur Strasse, diese wird verbreitert zu einer grösseren Strasse und irgendwann muss man sie asphaltieren. Das hat zur Folge, dass sie besser im Zustand ist, sie nicht mehr so versumpft und man schneller fahren kann. Jetzt muss sie gegen Wild, das auf die Strasse rennen kann, geschützt werden, es wird ein Zaun gebaut, eine unüberwindbare Barriere, welche oft Lebensräume von Tieren zerstückelt und die Tiere in kleine Gefängnisse einschliesst. Und so wird mehr und mehr die Wildnis zum eigentlichen Gefängnis. Da hilft kein Veganismus, kein Protest gegen Verbrecher, kein lieber Nackt statt Pelz, keine Provokationen mit Nazideutschland als Vergleich, usw. solange das Hauptproblem akzeptiert wird: der Wachstum als vermeindlicher Fortschritt und die zunehmende Motorisierung auf Kosten eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur. Um es provokativ auszudrücken, allen Asphalt durch Naturstrassen ersetzen und alle Strassen in 30er Zonen umzuwandeln würde schon viele Probleme im Zusammenhang Mensch und Koexistenz mit der Natur lösen. Gewiss, das würde diametral entgegengesetzt stehen zu unserem Bedürfnis schnell von A nach B zu gelangen, aber angenommen man würde Autobahnen auf Stelzen bauen, wäre das zwar teuer, aber es könnte ein Ansatz sein.
Um aber auf die Zeitung nochmals zurückzukommen, das eigentliche Problem ist die oberflächliche und einseitige Betrachtung des Themas, die Perspektive der Tiere selbst wird völlig ausgeblendet und mögliche Gefahren, die mit einer Freilassung verbunden sein könnten. Aber auch das ein typisches Beispiel für den Mechanismus der neuen Medien.

Übrigens wir haben bei der ganzen Sache ein grosses Problemthema gestreift: die einseitige Umsetzung des Gratisgedankens. Qualitative Merkmale von Aufwand und Kosten, werden dabei ausgeblendet und durch quantitative Ansätze ersetzt. Es könnte auch anders gehen. Kosten senken könnte man zum Beispiel durch Freiwilligenarbeit und Unterstützung zum Beispiel in Form eines Fonds für gut recherchierte Beiträge... Zeitungen wie taz oder WOZ machen gerade letzteres vor. Freiwilligenarbeit funktioniert zum Beispiel auch, gerade im Bereich Hobby, als prominentes Beispiel wäre das freie Magazin zu nennen www.freiesmagazin.de . Auch bei der Produktion könnte umgedacht werden, dabei ist weniger wichtig, dass möglichst hohe Auflagen gedruckt würden, gerade wenn die Zeitung dazu animieren würde, dass sie nach dem Lesen weitergegeben würde, dazu könnte durch die zunehmende Verbreitung elektronischer Vertriebswege auch dieser Kanal besser genutzt werden, statt dem Papier könnte man sie sich auf ein Smartphone, Tablet oder eBook laden und lesen. Gerade die schwarzweissen eBooks könnten sich dabei auch positiv auswirken, da die Medien weniger mit reisserischen Bilder arbeiten können und sich wieder mehr auf einen guten Inhalt konzentrieren müssten. Würde die Herstellung günstiger, wäre die Abhängigkeit von Werbekunden weniger hoch und man könnte sich mehr Luxus auch bei der Auswahl seriöser und geeigneten Werbekunden erlauben, welche wiederum auch ein Interesse an einem qualitativ höherwertigen Inhalt hätten. Und zum Schluss müsste eine solche Zeitung auch nicht jeden Tag erscheinen, denn nicht die Menge an Informationen ist letztlich ausschlaggebend, sondern die Qualität bei der Auswahl. Nur schon ein zweitageszyklus käme dem wohl entgegen, einerseits dass die Redaktion mehr Zeit hat, andererseits, dass die neueste Zeitung etwas weniger schnell veraltet und die Leser etwas mehr Zeit haben und sich nehmen können, sie zu studieren, was wiederum Raum für etwas komplexere und umfangreichere Artikel ermöglicht. Das Problem bei der Gratisökonomie der Medien (und den Einsparungen bei vielen klassischen Medien, gerade in Deutschland) liegt also nicht bei den Kosten, die hat man so oder so, sondern bei der Art und Qualität der Kosten. Diese bevorzugen heute eine zweifelhafte und lügenanfällige Berichterstattung, die oft weit von der Realität entfernt ist. Und sie hat eine Vorliebe nach Sündenböcken zu suchen, überall dort, wo die Realität zu komplex ist, um sie auf Belletristik-Niveau runterzubrechen. Exoten passen dabei leider sehr gut ins Beuteschema und das wissen auch Organisationen wie Peta und Co. geschickt auszunutzen und manipulieren in diesem Spiel mit ohne Scham und Grenzen.
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BeitragVerfasst am: 26.08.2013 03:52    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Ich war kürzlich bei Wikipedia auf folgendes gestossen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt

Dabei handelt es sich um ein Geschäftsmodell mit dem man mit Fear, Uncertainty and Doubt (englisch für Furcht, Ungewissheit und Zweifel) oder kurz FUD die Leute von der Konkurrenz vergrault, sprich die ihnen madig macht. Wenn man gewisse Tierrechtsorganisationen vergleicht, welche Ziele diese verfolgen, so kommt mir zumindest der Verdacht, dass intern ähnliche Werte gelten dürften, mit dem Unterschied dass es da keinen Mitkonkurrenten gibt, sondern man das Modell auf "Exoten", Reptilien, Kleinsäuger, etc. anwendet, von denen man dann einfach mal behauptet, sie seien sehr schwierig zu halten, der grösste Teil seien Wildfänge oder es käme die Hälfte der Tiere bereits beim Transport und im Zoohandel um...

Zur Abwehr solcher Manöver schreibt Wikipedia ferner:
Zitat:

Eine mögliche Verteidigung gegen alle genannten Angriffsarten ist die Veröffentlichung der Tatsachen seitens des Opfers.

Im Deutschen kommen die Bezeichnungen Hetz- bzw. Schmutzkampagne der Bedeutung von FUD nahe und ist im geschäftlichen Bereich als unlauterer Wettbewerb einzustufen.

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BeitragVerfasst am: 01.10.2013 02:48    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Gefahren beim Reisen und im Alltag
Im Zusammenhang mit der Tierhaltung wird bekanntlich gerade aus extremen Tierrechtlerkreisen und der Politik gerne mit der Gefährlichkeit mancher Arten argumentiert. Insbesondere ein Thema ist das, wenn es um sogenannte Kampfhunde, gefährliche Echsen, Schlangen, Spinnen und Co. geht. Doch wie gefährlich sind diese Tiere wirklich? Schiessen wir hier nicht vielleicht mit Kanonen auf Spatzen, wenn wir meinen, die Haltung dieser Arten stark einzuschränken oder gar zu verbieten? Gäbe es nicht vielleicht viel dringendere Baustellen, die uns Menschen viel gefährlicher zu stehen kommen?

Kürzlich habe ich einen interessanten Zeitungsartikel zu diesem Thema gelesen, nun er handelte von Gefahren beim Reisen und da war das Thema gefährliche Tiere auch weit oben auf der Liste, namentlich ging es dann aber eher um gefährliche Haie, Spinnen und anderes Getier. Interessant: gerade bei diesen Tieren werden Zwischenfälle gnadenlos ausgeweidet und von den wenigen Zwischenfällen mit Haien, entsteht gerne das Bild, dass diese Gefahr total überbewertet wird, denn in Tat und Wahrheit bedroht der Mensch viel eher die Haie als umgekehrt und so manche Art ist in ihrem Bestand bedroht und wird trotz Schutzstatus immer noch viel zu häufig Opfer des Menschen, was in der Regel fatal endet.

Doch auch bei den Landbewohnern werden die Gefahren offenbar nicht richtig eingeschätzt: die Gefahr von Hunden und Kampfhunden, aber auch von Wölfen wird offenbar oft deutlich überschätzt, während zum Beispiel das Gefahrenpotenzial, das von Pferden und Reitunfällen kaum in den Medien bekannt ist, z.B. dass es jährlich immer wieder eine beachtliche Zahl auch tödlicher Unfälle im Zusammenhang mit Pferden gibt. Auch problematisch sei zum Beispiel, dass Flusspferde und Bären aufgrund eines verzerrten Bildes fälschlicherweise als harmloser wahrgenommen werden, als sie tatsächlich sind.

Doch abgesehen von solchen Wahrnehmungsverschiebungen ist interessant, dass die meisten Todesfälle an einer ganz anderen Ecke lauern. Einige ahnen es vielleicht schon? Ja, richtig auf den Strassen ist es am gefährlichsten, das sagen zumindest die Statistiken und vorsichtige Schätzungen zur Dunkelziffer gerade bei nicht gemeldeten Unfällen.
Gretchenfrage: Wenn es bei besagten Lobbyisten tatsächlich um die Sicherheit des Menschen ginge, warum wird der Hebel nicht dort angesetzt, wo das Gefahrenpotenzial am grössten ist und man mit Massnahmen am meisten bewirken kann? Mögliche Antwortsversuche werfen da nicht gerade ein gutes Licht auf die Sache, es macht aber den Eindruck, als wäre es zu unbequem das Problem bei der Wurzel anpacken zu wollen und man sich lieber mit Scheinlösungen zufrieden gibt, oder gerade von Kritikern unterstellt wird, dass es eben doch darum geht, dass man nur um Vorwände sucht, die Haltung von Tieren einzuschränken oder verbieten und dabei jedes Argument recht ist... mit anderen Worten die sachlichen Argumente sind letztlich nur vorgeschoben und dienen nicht einer sachlichen Lösung eines Problems, sondern dienen viel eher der Verschleierung der eigentlichen Motive und Absichten, um eine unattraktive Sache attraktiver zu verpacken. In den Niederlanden versucht man in dieser Sache nun ein Exempel zu statuieren mit einer Positivliste, die viele Arten ab nächstem Jahr auf einen Schlag illegal machen wird. Die Schwierigkeit dieses Aktivismus, welcher im wesentlichen der kleinen und aktivistischen Tierschutzpartei zu verdanken ist, zeigt sich schon heute. In der Bevölkerung und in Tierarztkreisen stosst das anstehende Verbot offenbar auf wenig Verständnis, sicher keine gute Voraussetzung für eine gewissenhafte und wirksame Ausführung. Eigentlich braucht es aber auch nicht viel Phantasie sich auszumalen, wohin dieser Weg führt, wenn man zum Beispiel die Sackgasse im Umgang mit weichen Drogen man sich vor Augen führt, bei der die Kriminalisierung trotz jahrzehntelanger intensiver Bemühungen nicht die gewünschte Wirkung zeigten, im Gegenteil hat das Verbot geradezu unerwünschte Nebenerscheinungen gefördert inklusive einem florierenden illegalen Geschäft und dazu gehörige kriminelle Strukturen, welche teilweise eine veritable Parallelgesellschaft bildet, die sich der staatlichen Kontrolle und dessen Justizsystem entzieht und somit die demokratischen Rechte und den Rechtsstaat untergräbt.

Welchen Einfluss hat die Wahl in Deutschland auf dessen weitere Entwicklung?
Das ist zur Zeit schwer abzuschätzen, einerseits ist die CDU als klarer Sieger aus der Wahl hervorgegangen, was grundsätzlich ein positives Zeichen für die Kleinsäugerhaltung wäre. Andererseits ist die SPD paradoxerweise in einer sehr starken Position, da die CDU auf ihre Gunst angewiesen ist und die SPD auf grössere Zugeständnisse spekuliert, die letztlich auch im Bereich des Tierschutzes eingefordert werden könnten. Verhandlungstechnisch geschickt, kann sich die SPD dabei auch einiges Zeit lassen, was ihre Verhandlungsposition weiter stärkt und für uns die Abschätzung der Situation zusätzlich erschwert, da bis dahin zu viel offen ist, um da irgendwelche brauchbaren Prognosen zu wagen.
Es bleibt sicher spannend, es zeigt aber auch, dass der Einfluss der Wähler teilweise durch sachliche Umständen beeinflusst werden kann.
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BeitragVerfasst am: 05.01.2014 08:12    Titel: Re: Tierschutz-Watch Antworten mit Zitat

Zitat:

Andererseits ist die SPD paradoxerweise in einer sehr starken Position, da die CDU auf ihre Gunst angewiesen ist und die SPD auf grössere Zugeständnisse spekuliert, die letztlich auch im Bereich des Tierschutzes eingefordert werden könnten.

Diese Befürchtung ist nun offenbar eingetroffen:

DEUTSCHLAND: Koalition will Tierhaltungsverbote

Eine aktuelle Diskussion im Deguforum macht zur Zeit darauf aufmerksam, dass sich die SPD im Koalitionsvertrag mit ihrer kleinsäugerfeindlichen Haltung offenbar gegenüber der liberaleren Position der CDU durchsetzen konnte und nun wahrscheinlich eine Positivliste zur Tierhaltung anstreben. Die entsprechende Passage ist zwar nicht so deutlich ausformuliert, lässt aber an der Absicht der SPD wenig Zweifel:
Zitat:

Naturschutz und biologische Vielfalt

(...)

Wir verbessern den Wildtierschutz und gehen gegen Wilderei sowie den illegalen Wildtierhandel und deren Produkte vor; Handel mit und private Haltung von exotischen und Wildtieren regeln wir bundeseinheitlich. Import von Wildfängen soll grundsätzlich verboten und gewerbliche Tierbörsen für exotische Tiere untersagt werden.


Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/koalitionsvertrag136.pdf | http://www.spd.de/linkableblob/112790/data/20131127_koalitionsvertrag.pdf (Seite 119)
(Hervorhebung von mir).


Die Regelung der privaten Haltung wird, wenn es nach Vorstellungen der SPD geht, wahrscheinlich auf eine kurze Positivliste, sprich ein umfangreiches Verbot mit wenigen Ausnahmen (welche auf der Positivliste genannt werden) hinauslaufen. Die Partei hat ihre Haltung und Absichten in der Vergangenheit mehrfach unmissverständlich klar gemacht. Ich hatte hier vor einiger Zeit mal einen kleinen Überblick zur Haltung der einzelnen Parteien und damit auch zur SPD gegeben:
Positionen deutscher Parteien zur Kleinsäugerhaltung

Nachdem das umfangreiche Tierhaltungsverbot in den Niederlanden uns deutlich machte, dass ein Verbot populärer Arten wie Degus durchaus realistisch ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass bald auch in Deutschland norwegische Verhältnisse in der Tierhaltung herrschen werden. Das wird ein bedeutender Rückschritt für den Kampf um bessere Haltungsbedingungen und die Aufklärung zur artgerechteren Tierhaltung, doch zynisch genug, lässt sich gerade dieser Rückschritt gut als "verbesserten Wildtierschutz" verkaufen. Ausbaden werden es die Tiere, abgeschoben in die Illegalität, wird so mancher Halter lieber Abstriche bei der Tierhaltung machen, als risikeren, dass seine Haltung entdeckt und er bestraft wird. Macht die SPD Politik auf Kosten der Tiere? Zur Zeit deutet vieles darauf hin, dass die zukünftige Entwicklung uns genau das bringen dürfte.
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