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davX
Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz
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 Verfasst am: 16.04.2013 12:30 Titel: Cholecalciferolherstellung bei Pflanzen |
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Hallo zusammen,
eine interessante Studie zum Thema Cholecalciferol-Herstellung (Vitamin D3) in Pflanzen (eigentlich war ich auf der Suche nach Infos, wie Ergocalciferol/Vitamin D2 in Pflanzen hergestellt wird). Bisher wurde angenommen, dass nur Tiere diese herstellen könnten, offenbar sind auch ein paar Pflanzen der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und Gräser dazu fähig. Notwendig ist aber auch bei ihnen die Einstrahlung von UVB-Licht:
| Zitat: |
Light-dependent synthesis of cholecalciferol in a green plant
Hermann Zucker, Heidi Stark & Walter A. Rambeck
Cholecalciferol (vitamin D3) and several of its metabolites participate in the regulation of calcium and phosphorus metabolism in higher vertebrates (see refs 1,2 for reviews). In contrast to the synthesis of ergocalciferol, the vitamin D of plant origin, cholecalciferol synthesis has been considered to be confined to skin lipids of vertebrates. Its 6,7-cis-intermediate, precalciferol3, is formed by a photoreaction (wavelength 250–310 nm) from 7-dehydrocholesterol in or on skin tissue. Recently, however, a metabolite of cholecalciferol, 1,25-dihydrocholecalciferol, previously known to be synthesised only in mammalian and avian kidneys, has been detected in at least two species of Solanaceae4,5. Furthermore, Rambeck et al. 6 showed that cholecalciferol occurs in the common grass, Trisetum flavescens which had been identified by Dirksen et al. 7 as the cause of calcinosis in grazing cattle. We now demonstrate that cholecalciferol is formed in T. flavescens only in the presence of UV light, thus suggesting a similar path of synthesis in plants to that which occurs in vertebrates.
Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/v283/n5742/abs/283068a0.html
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239
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| Verfasst am: 17.04.2013 22:19 Titel: |
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Goldhafer ist schon lange bekannt (und gefürchtet) für seinen hohen Vitamin-D-Gehalt, der bei Weidetieren entsprechende Wirkungen (Kalzinose) zeigen kann - allerdings mehr in bergigen Regionen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trisetum_flavescens
freundliche Grüße,
Andreas |
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davX
Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz
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| Verfasst am: 19.04.2013 23:52 Titel: Re: Cholecalciferolherstellung bei Pflanzen |
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Gut das mit den bergigen Regionen erstaunt mich nicht, je höher die Lage, desto intensiver die Strahlung, sprich mehr UVB... und das wiederum ist nötig für die Herstellung von Ergocalciferol, Cholecalciferol, 25OHD3 und 1,25(OH)2D3... etc.
| Zitat: |
Goldhafer ist schon lange bekannt (und gefürchtet) für seinen hohen Vitamin-D-Gehalt, der bei Weidetieren entsprechende Wirkungen (Kalzinose) zeigen kann - allerdings mehr in bergigen Regionen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trisetum_flavescens
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Interessant... wie bist du auf dieses Thema gestossen? Und wie ernst kann man das nehmen?
Interessanterweise habe ich just vor wenigen Tagen auch darüber gelesen in einer dänischen Studie über Vitamin D. In den Vitamin D Studien, die ich zuvor las, und das war eine breit gefächerte Reihe verschiedenster Studien, kam das Thema nie zur Sprache, was mich letztlich doch etwas überraschte. Was bei all diesen Vitamin-D-Derivate auch ein Problem ist, standardmässig sind sie relativ schwierig zu analysieren und so gibt es bislang offenbar nur wenige Studien zum Thema. Da sich aber die Analyseverfahren stetig verbessern und die Forscher sie verfeinern, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dieses Thema noch intensiver erforscht wird, denn das Interesse ist da, gerade von der Humanforschung her, auf der Suche nach natürlichen Vitamin D Quellen und über Möglichkeiten der Behandlung von Pflanzen zur Anreicherung von Vitamin D und verwandte Stoffe.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel
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| Verfasst am: 22.04.2013 13:46 Titel: Re: Cholecalciferolherstellung bei Pflanzen |
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Das Ganze wird noch erschwert, weil oft ungenau geschrieben wird ... so ist beispielsweise 1,2-Dihydroxycholecalciferol (oder Calcitriol, wie es auch genannt wird) ein Derivat vom Vitamin D3, aber eben nicht das tierische Vitamin D3 (Cholecalciferol ohne die beiden OH-Bindungen).
Das Fatale scheint nun zu sein, daß 1,2-Dihydroxycholecalciferol die aktivierte Form von Cholecalciferol ist ... normalerweise wird Vitamin D3 nur dann aktiviert, wenn es gebraucht wird - mit den Gräsern mit solchen Verbindungen aber wird die aktivierte Form gefressen, ist zudem auch noch äußerst stabil und wird genauso im Darm aufgenommen, wie Ergocalciferol! Und das erst scheint die immensen und relativ schnell auftretenden Probleme beim Weidevieh hervorzurufen.
Mit oral zugeführtem Cholecalciferol dauert es im Schnitt mehrere Monate bis Jahre, bis man was sieht und nachweisen kann, bei 1,2-Dihydroxycholecalciferol in Pflanzen braucht es dagegen nur eine Weidesaison, teilweise sogar nur ein paar Wochen, bis man was sieht und nachweisen kann!
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