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Kaninchen verweigern "Wiese" mit Hundeurin

 
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Hasilein
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 158

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 01:48    Titel: Kaninchen verweigern "Wiese" mit Hundeurin Antworten mit Zitat

Guten Abend,

ich bekomme langsam ernsthafte Probleme mit der Ernährung meiner 5 Kaninchen.
Ich fahre jeden Tag viele Kilometer, um "Wiese" zu besorgen. Heute wieder 30 Km. Und fast jedesmal dasselbe: Die Kaninchen schnuppern und lassen das Futter liegen! Meistens ists der Löwenzahn, der stinkt auch wirklich nach Hundeurin. Je länger die Wiesen stehen, umso mehr Hundeurin und umso hungriger die Kaninchen...
Es ist hier überall so. Ich finde einfach kein Grün, wo nicht Hunde drauf gepieselt haben. Alles scheint kontaminiert.
Wurden die Wiesen gemäht, und alles wächst nach, dann geht´s einigermaßen wieder für kurze Zeit.
Ansonsten verweigern die Kaninchen das Futter, oder puhlen sich ein wenig heraus.

Ich verstehe meine Kaninchen eh nicht.
Seit März haben wir einen ca. 100 qm großen/kleinen Garten. Ich hab direkt die ganze Rasenfläche als Kaninchenfutterfläche umgewandelt. Naja, auf jeden Fall wächst jetzt überwiegend Rotklee, kleiner Wiesenknopf, Weißklee, Möhren, Wicken, Esparsetten, und noch paar andere Pflänzchen.
Bambus, Topinambur, Frauenmantel, Ackerschachtelhalm, Giersch, Erbsen und auch Kräuter wie Thymian, Salbei, Majoran usw. sind hier auch zu finden.
Leider werde ich es nicht schaffen, dieses Jahr den kleinen Garten zum Kaninchenfutterparadies zu vervollständigen, das wird wohl erst im nächsten Jahr passieren.

Wie auch immer... Augenrollen
Ich dachte eigentlich, 5 Kaninchen würden das bisschen Grünfläche im Garten so wegputzen!?
Sie stehen total auf Rotklee, lege ich unseren Rotklee ins Gehege, wird er auch schnell aufgefressen, nur nicht im Garten.
Sind die Kaninchen solche Gewohnheitstiere?
Fressen nur im Gehege?
Ich verstehe ihr Verhalten einfach nicht.
Topinamburkraut wird auch noch so gut wie ignoriert, und Ackerschachtelhalm wird sehr gerne gefressen, nur im Gehege, wo er auch wächst, wird er ignoriert.

Ich habe das Gefühl, daß sie genau wissen, da kommt schon wieder Futter, was nicht so riecht, und bis dahin wird halt weniger oder nix gefressen.
Aber mir wird das langsam zu heikel. Wenn ich lese, was andere Kaninchen so alles wegfressen...
Mir schlägt das, ehrlich gesagt, schon ziemlich auf den Magen, weil ich meine Kaninchen nicht richtig ernähren kann.

Meine Kaninchen lebten ca. 1 Jahr in Innenhaltung, dann leider 6 Monate im Garten im Gehege. Wegen den Kaninchen wurden wir dann angezeigt (Laughing ), mußten dort raus und haben jetzt, wie schon geschrieben, den Garten, in dem sie tagsüber Auslauf haben, soviel es geht und nachts müssen sie ins Gehege wegen Marder und Co..

Sind sie deshalb verzogen?

Sollte ich mal für eine gewisse Zeit nichts im Gehege anbieten, sodaß sie im Garten fressen müssen?

Kann ich die Kaninchen an Hundeurin-Futter gewöhnen? Hatte jemand vielleicht dasselbe Problem?

Ich klappere auch schon Bundesstraßen ab, dort stehen die schönsten Kräuter...Aber jedesmal, wenn ich mich überwinde, von dort Futter mitzunehmen, tut es mir in der Seele weh, dieses Futter anzubieten. Zu Recht?

Vielleicht hat ja jemand einen klitzekleinen Rat oder eine Ehrfahrung mit verzogenen Kaninchen?

Würde mich sehr freuen!

Sonja
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich musste gerade etwas grinsen, als ich deinen Beitrag gelsesen habe, obwohl es für dich nicht zum Lachen ist. Es hat mich einfach nur an meine Kaninchen erinnert.

In einem anderen Thread habe ich schonmal geschrieben, dass ich in meiner Voliere (4qm+großer Stall), ein Kräuterbeet angepflanzt habe. Die Kaninchen haben nie etwas davon gefressen und nach einem Jahr war das halbe Gehege zugewuchert und die Kanichen hatten kaum mehr platz.

Wenn ich jetzt aber etwas von dem Grün im Gehege aubgepflückt habe und in die Raufe getan habe, haben sie es gefressen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kaninchen gepflücktes bevorzugen.

Hier gibt es eine bestimmte Reihenfolge:
z.B. Topinaburgrün wird nicht gefressen, wenn es im Gehege wächst, wenn ich es abpflücke und es in die Raufe lege, wird es manchmal gefressen, wenn ich es mit der Hand füttere wird es gerne genommen und wenn ein Kaninchen es im Mund hat, musses sich das andere natürlich aus dem Mund klauen.
Die Beliebtheitsreihenfolge ist also:
--> aus dem Mund eines anderen Kaninchens
--> mit der Hand gegebene Pflanze
--> abgepflückte Pflanze
--> ganze, wachsende Pflanze

Irgendwie vertrauen die Kaninchen den Menschen, dass ihnen keine giftigen Pflanzen gegeben werden und bevorzugen dann gepflücktes. Wenn man ihnen das aus der Hand gibt, ist es so ähnlich als wenn sie es einem Kaninchen aus dem Mund klauen und das, was andere Kaninchen fressen, kann nicht giftig sein.

Das würde erklären, warum deine Kaninchen nicht Draußen fressen.

Zitat:
Und fast jedesmal dasselbe: Die Kaninchen schnuppern und lassen das Futter liegen!

Das kenne ich nur von meinem ersten Weibchen. Sie war auch so extrem mäkelig, jedoch war es bei ihr Krankheitsbedingt (vermutlich Parasiten). Vielleicht gibst du mal eine Kotprobe ab und lässt abklären, ob alles OK ist.

Wenn ich Grünzeug hole, wo Hundeurin dran ist, nehme ich immer ein großes Sieb, füllte da das Grünzeug rein und nehme entweder den Gartenschlauch oder die Dusche und spühle das Futter einmal ab. Dann wird es gefressen.


Wie sieht es mit Zweigen und Blättern aus? Werden die gefressen? Dort kommt ja kein Urin dran.
Wenn sie das auch nicht fressen, liegt noch etwas anderes im Argen.
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Hasilein
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 158

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Freut mich Schlappohr, daß ich dich zum Grinsen bringen konnte! Das lockert doch so manches unfreudige Thema ein wenig auf. Smile

Ich hab deinen Beitrag gestern noch gelesen und dachte: Aha, so ganz alleine bin ich also nicht. Very Happy

So kann dieser Zustand hier nicht mehr weiter gehen, denn ich wache mit dem Gedanken und Herzklopfen auf, wie ich nur die Kaninchen ernährt bekomme und geh mit diesen Gedanken schlafen. Ich stecke da irgendwie fest und brauche paar neue oder alte Impulse, eine andere Organisation, einfach ein wenig Hilfe...
Ich will die ganze Sache nochmal neu aufrollen.

So werde ich, obwohl schon versucht, das Gepflückte abbrausen, wie du es tust.

Zur Parasitenfrage: Ja, meine Kaninchen haben immerwieder mal Würmer, Oxyuren. Ich habe einmal am Anfang Panacur gegeben. Da waren die 4 Hasenkinder 2-3 Monate alt, und das Alter der Mutter weiß ich nicht, da ich sie alle gefunden habe.
Sie fressen viel Schwarzkümmel. Wurmfarn leg ich ins Gehege, Rainfarn auch. Ansonsten lass ich die gewähren...

Die Kaninchen fressen ja, wenn es gutes Futter gibt! Wenn die Wiese an der Uni jungfräulich zum Pflücken einlädt, weiß ich ganz genau, dieser Abend ist gerettet. Sie werden fast alles auffressen. Sobald immer mehr liegende Pflanzen da sind, weiß ich schon Bescheid. Hunde haben da getobt. Das wird wieder problematisch. O.K. dann könnte ich auf den Rückweg, wenn es dann nicht zu warm ist, woanders noch was eintüten...Wie gestern: Alles abgemäht! Ja, da machste nix... Confused

Laub fressen sie gerne. Besonders Silberweide, Hasel geht im Moment nicht. Auch verschiedene Standpunkte ändern da nichts. Aber Felsenbirne haben sie grad für sich entdeckt. Und ich bekomme die leckeren Beeren. Rotbuche ist auch ganz O.K. Feuerdorn wurde von einem Kaninchen mit unreifen Früchten gefressen.
Im Frühjahr wird auch mit Thuja kuriert. Die können das schon, denke ich.

Sie fressen auch im Garten, nur spärlich. Rotklee eben. Rotklee kann ich relativ viel besorgen. Der Biolandwirt im Ort hat Rotkleefelder, da darf ich mich bedienen.

Ist das in Ordnung, wenn sie viel Rotklee bekommen? Der geht hier gut.
Oder Graswiesen für Pferde, ich denke schon es sind Turbowiesen. Soll ich da trotzdem Gras besorgen? Es ist kein Deutsches Weidelgras...
Ich bin sehr verunsichert.

Also es muß am Hundeurin liegen. Heute morgen wieder dasselbe Spiel! Der Wieseberg immer noch fast unangerührt...
Ich hab eine Riechprobe genommen, natürlich wieder Hundeurin...
werde nachher alles mal abbrausen.

Außerdem hab ich das Gefühl, kann natürlich völliger Unsinn sein, daß sie immer dann vermehrt Würmer haben, wenn sie nicht genug fressen. So bleibt das Futter länger in den Verdauungsorganen und die Würmer können sich gut bedienen...?

Ich fange jetzt mal an einen Plan zu machen, und schreibe detailliert auf, wo und was es dort genau zu pflücken gibt. Ich Blick da nicht mehr durch...

Ich werde später berichten, ob die Futzies das abgebrauste Futter gefressen haben.
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht wäre es noch eine Möglichkeit für dich vermehrt höhere Pflanzen zu pflücken, wo keine Hunde dranpinkeln können.

Das wären z.B. Pflanzen wie Winde, Himbeere, Wiesenbärenklau, Klettenlabkraut, Rose, Beifuß, hohes Gras, Hopfen, Kohldiestel, Mädsüß, Wiesenplatterbse, Schilf, Rainkohl, Beinwell, Brombeere, Weidenröschen, Flockenblume, Giersch, Baldrian und natürlich alle Bäume und Büsche.

Spitzwegerich, Klee, Beritwegerich usw. sammel ich auf einem Spielplatz, wo hunde verboten sind

Eventuell würde ich nochmal mit Panacur behandeln und vieleicht fressen sie dann wieder besser.
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Hasilein
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 158

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Aufzählung!

Winde mögen sie gern,
Wiesenbärenklau bevorzugen sie sehr ( die Bestände müssen sich alle wieder von meiner Pflückerei erholen! Very Happy )
Klettenlabkraut und andere Lankräuter waren hier nicht der Knaller (werde ich aber wieder gezielter anbieten)
Rose kennen sie, wurde letzte Zeit ignoriert
Beifuß hol ich mal von anderen Standorten, vielleicht geht der dann auch wieder
Hopfen blieb links liegen
Kohldistel hab ich wohl letztens entdeckt, nicht angerührt (werde ich öfters anbieten )
Mädesüss wollen die im Moment nicht
Wiesenplatterbse ist der Renner (die haben sie ja gestern abend nicht angerührt! Die roch auch schon...)
"Normales" Erbsenkraut wächst manchmal an Straßenrändern, das nehm ich mit, mögen sie gerne
Schilf geht immer ein wenig, besonders das Kleine...
Raunkohl, Beinwell, Brombeere, Weidenröschen gehen nicht (werde ich weiter anbieten)
Flockenblume wird gefressen
Giersch und Baldrian sind nicht so gefragt (werde ich auch weiter anbieten)
Wegeriche funktionieren überhaupt nicht, von Anfang an! Ich hab Wegeriche in Töpfen, vielleicht gehen sie mal an diese...

Großen und kleinen Wiesenknopf mögen sie auch ganz gerne. Davon kann ich i.M. viel ernten, und sogar trocknen für den Winter.
Wilde Möhre ist auch sehr beliebt, wenn sie dann nicht angepieselt wurde.

Ich hab das nochmal so aufgezählt und kommentiert, weil mir das grad Spaß macht und ich das Gefühl hab, wir arbeiten dran.
Das motiviert mich! Smile

Übrigens, eben beim Kaffee, und natürlich beim Kaninchenbeobachten, fangen die Futzies doch an zu fressen. Sogar Löwenzahn, den ich gestern an den Rand gelegt hatte, weil der so stank, wurde eben gefressen. Das Grünzeug ist leicht angewelkt. Vielleicht verringert sich dann der Geruch!? Oder der Hunger treibt´s rein Idea .

Ich muß wohl mal härtere Bandagen anlegen...

Panacur will ich ja eigentlich nicht so gerne. Ich versuchs erstmal mit neuem Schwung. Gewöhnung an neue und alte Pflanzen, neue Futterplätze und sowas...

(Oder ich werde doch überredet...)

Ich werde wieder berichten... Smile
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