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Die ideale Unterkunft

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 04.06.2006 21:56    Titel: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe soeben noch einen kleinen Artikel über die ideale Deguunterkunft geschrieben, Dabei habe ich auf Informationen über die Lebensweise freilebender Degus zurückgegriffen:

Zitat:

Die ideale Unterkunft orientiert sich an der Lebensweise der Degus in ihrer Heimat. Dort haben sie mehrere Aren grosse Reviere, in welchen sie mehrere Degubaue graben, bestehend aus je ein paar Kammern. Diese sind wiederum oberirdisch miteinander verbunden durch Trampelpfade. Das Revier wiederum grenzt an andere Degu-Reviere, so dass die Degus als Teil einer Kolonie in Interaktion mit anderen Individuen aus anderen Gruppen stehen. Das Terrain, das sie besiedeln ist oft nur spärlich bewachsen mit gerade mal buschhoher Vegetation, teils aber auch offene Landschaften mit nahezu keiner Schutz spendender Vegetation. Aufgrund dieser Vegetation haben Degus auch kaum die Möglichkeit gross in Sträucher oder gar Bäume rumzuklettern. Sie verbringen daher einen grossen Teil ihrer Zeit am Boden oder in ihren Bauen.

Die ideale Unterkunft dürfte daher ein grosser Käfig mit mehreren Aren Grundfläche sein, welcher vereinzelt Büsche aufweist. Idealerweise wäre die Unterkunft so gross zu wählen, dass genug Platz wäre für mehrere Degugruppen, dass sie in Nachbarschaft zueinander leben könnten und eine kleine Kolonie bilden könnten. Zudem wäre es wichtig, dass der Boden so beschaffen ist, dass die Degus bis zu einem Meter tief in die Erde ihre Gänge graben könnten. Das tönt nach viel Platzanspruch, was eine Innenhaltung nur schwer erfüllen könnte, eine Aussenhaltung dagegen wäre auch nicht optimal in mitteleuropäischen Breitengrade, da hier das Klima zu stark von dem chilenischen abweicht. Wir haben ein stärkeres Kontinentalklima, das extremere Temperaturschwankungen aufweist und dazu kommt, dass unser Klima generell zu kalt wäre, vor allem die Minusgrade im Winter dürften problematisch sein.

Quelle: http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Unterbringung_%28Degu%29



Was meint ihr dazu? Ist der Text gut oder gibt es Kritik?
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 13.06.2006 16:13    Titel: Re: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

An der Außenhaltung gibt es Kritik. Die Versuche in puncto Außenhaltung haben insgesamt gesündere Degus ergeben, alleine schon der Versuch von gelia ist da sehr aufschlußreich. Genauso wie auch die Außenhaltung von Hausmeerschweinchen, die in ähnlichen klimatischen Bedingungen wie Degus leben (eigentlich sogar noch gleichmäßigere klimatische Bedingungen vorfinden, da sie indoor gehalten werden), sind in Draußenhaltung weniger anfällig und gesünder, bei Meerschweinchen, wo man schon mehr Erfahrung mit Außenhaltung sammeln konnte, kann sogar ein höheres Durchschnittsalter für Draußentiere festgestellt werden.
Bestimmte Krankheiten, wie Atemwegserkrankungen etc, treten bei Draußentieren fast gar nicht auf.

Wichtig ist, daß Degus zum Teil in Gebieten mit extremen Temperaturschwankungen leben, das ist das, was einen Organismus extrem schädigt - eine Außenhaltung von Kaninchen ist in Chile kaum möglich. Die Kaninchen kommen mit diesen Temperaturschwankungen nur schwer zurecht, sind aber sonst sehr anpassungsfähig. Sie werden deshalb indoor gehalten.
Genauso müssen Degus zumindest über zwei Monate in vielen Gebieten um Nullgrade mit naßkaltem Wetter umgehen - es gibt kein Klima, was derartig einen Organismus fordert. Ein Säuger, was eine solche Konstellation überlebt, hat keine Probleme mit Minusgraden oder dem gleichmäßigerem europäischem Klima, welches im Grunde genommen zwar im Schnitt extremere Temperaturen zeigt, aber keine hohen Tagestemperaturschwankungen aufweist und wo auch die Temperatur von Tag zu Tag recht gleichmäßig absinkt oder steigt.

Es kommt auch nicht von ungefähr, daß Chinchillas eher die Hochlagen mit trockenerem, aber insgesamt kälterem Klima besiedelt haben. Sie kommen mit den naßkalten Wintern nicht zurecht und konnten deshalb noch nie das gesamte Degugebiet erobern. Dafür leben Degus ohne Probleme in Chinchillagebieten. Alle heute noch vorhandenen Chinchillagebiete werden vom Degu bewohnt.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 13.06.2006 23:07    Titel: Re: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

Deine Anregungen zwingen mich schon fast dazu zu widersprechen Wink.

Wie du vielleicht weisst beschäftige ich mich zur Zeit gerade ziemlich intensiv mit Chile, dessen Geografie, Vegetation und Klima. Dabei muss ich hier aber schon etwas detailierter auf das Klima eingehen. Das extreme Klima, das du beschreibst findet man in Chile in der hochandinen Punaebene. Sie ist äusserst unwirtlich. Kräftige, eiskalte Winde und extreme Minustemperaturen in der Nacht (sie können bis unter -30 Grad fallen) führen dazu, dass nur spezialisierte Pflanzen wachsen können, Bäume gibt es kaum, nur Sträucher und Gräser. Eine Ausnahme bilden die Kenua-Wälder bestehend aus jenen 2 bis 5 m hohen Kenua (Polylepis tarapacana). Es sind übrigens die höchsten Wälder der Welt und kommen bis 5000 m Höhe vor.
Vergleiche ich das Verbreitungsgebiet der Degus mit einer Chilekarte, so kommen diese vor allem in der zentralen Längszone vor, welche sich im Tal der beiden Gebirgsketten, den Anden und Küstenkordillere befindet, welche sich im Osten und Westen von Chile befinden. Ihr Gebiet grenzt zwar an die Anden, doch die unwirtilche Puna befindet sich nördlicher. So dürften die Temperaturunterschiede doch wiederum nicht so extrem sein und vor allem wohl wirklich noch mehr beeinflusst vom Meeresklima des nahen Pazifik, im Gegensatz zu Mitteleuropa, wo das Meer fern ist. Wie sehr die Temperaturen tatsächlich schwanken dürfte allerdings schwer zu ermitteln sein, da Wetterstationen meist sich in der zentralen Längszone befinden und wir nicht wissen, wo die Degus am Rande der Anden wohnen, wirklich in den Bergen oder doch eher in den Täler, die Flüsse in das Andenmassiv gefressen haben? Vermutlich hast du recht, dass Degus grössere Temperatur- und Klimaunterschiede ertragen als ich jetzt angenommen habe, aber ob sie extremere Klimata ertragen als in Mitteleuropa vorherrschen wage ich dann doch zu bezweifeln, zumal die Fakten hier zu spärlich sind als dass ich mich darauf verlassen möchte.

Was die Kaninchen angeht, so kommen sie sehrwohl mit dem chilenischen Klima zurecht, obwohl im Gebirge dürften sie wohl nicht anzutreffen sein. Sie gehören jedenfalls zu den Tieren, welche sich erfolgreich in Chile einrichten konnten, ebenso wie der Kaphase (Lepus capensis), der Biber (Castor canadensis), die Ratten (Rattus rattus und Rattus norvegicus) oder Maus (Mus musculus).

Zitat:

Genauso wie auch die Außenhaltung von Hausmeerschweinchen, die in ähnlichen klimatischen Bedingungen wie Degus leben (eigentlich sogar noch gleichmäßigere klimatische Bedingungen vorfinden, da sie indoor gehalten werden), sind in Draußenhaltung weniger anfällig und gesünder, bei Meerschweinchen, wo man schon mehr Erfahrung mit Außenhaltung sammeln konnte, kann sogar ein höheres Durchschnittsalter für Draußentiere festgestellt werden.

ähm ich glaube die Inkas hatten zu ihrer Zeit wohl weder isolierte Hütten noch Zentralheizung Wink. Von daher dürfte das Klima bei ihnen nicht so stark vom Aussenklima unabhängig gewesen sein, wie das bei uns der Fall ist.
Draussenhaltung bei Meerschweinchen ist vor allem eins, einfacher bei mehr verfügbarem Raum. Dazu kommt, Meerschweinchen in Draussenhaltung sind aktiver als jene, die drinnen in kleinen Käfige gehalten werden und sich dann die Halter wundern, hach sind Meerschweinchen doch langweilige Tiere, die sitzen nur rum und quieken. Es ist ähnlich wie bei den Degus erst wenn sie genügend Platz und entsprechend Artgenossen haben, am besten eine kleine Gruppe, dann können sie erst ihr Verhalten entfalten.

Zitat:

Es kommt auch nicht von ungefähr, daß Chinchillas eher die Hochlagen mit trockenerem, aber insgesamt kälterem Klima besiedelt haben. Sie kommen mit den naßkalten Wintern nicht zurecht und konnten deshalb noch nie das gesamte Degugebiet erobern.

Chinchillas kommen in höheren Lagen vor, bis 3000 m Höhe (laut Mettler 1995). Sie bewohnen im Gegensatz zu den Degus vor allem die Anden. Bei den Degus sind mir vor allem Flachlandpopulationen bekannt, namentlich sind das Populationen in der Region von La Serena und Fray Jorge Nationalpark und um Santiago und Valparaiso, bekanntester Degu-Fangort ist Lampa, eine kleine Ortschaft in der Nähe von Santiago. Von dort stammt auch ein nicht unbedeutender Teil unserer Degus.
Dazu kommt noch, dass Degus Erdbaue graben, Chinchillas dagegen suchen Schutz in Felsspalten. Das wäre für mich ebenfalls ein Indiz, dass Degus in den Anden eher nicht so gut zurecht kommen, da der Grund meist steinig sein dürfte und das Graben der Baue erschwert. Im Flachland dagegen haben sie gute Voraussetzungen, Chinchillas dagegen fehlen Felsspalten um Schutz zu suchen.
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BeitragVerfasst am: 14.06.2006 00:10    Titel: Re: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

Bei den Meerschweinchen gibt es inzwischen die Erfahrungsberichte von Haltern und Züchtern, die unter gleichen Platz- und Gruppenbedingungen ihre Tiere indoor und outdoor halten. Der Unterschied in der Robustheit ist gravierend, selbst dann, wenn das Platzangebot outdoor kleiner ist. Es geht also nicht um falsch gehaltene Meerschweinchen in Einzelhaltung und Hamsterknästen! Es geht um den direkten Vergleich indoor - outdoor!
Selbst Meerschweinchen, die zusammen oder einzeln in Kaninchenbuchten mit Kaninchen ihr Leben fristen müssen, sind durchweg robuster wie ihre unter optimalen Bedingung gehaltenen Gruppenmeerschweinchen in riesigen Eigenbauten in der Wohnung. Auch solche Meerschweinchen überwintern unbeschadet - selbst dann, wenn sie nicht einmal ein Schutzhäuschen zur Verfügung haben. Auch bei ihnen sind Blasenentzündung und Atemwegserkrankungen fast unbekannt - im Gegensatz zu den Wohnungsmeerschweinchen einschließlich der Gruppenmeerschweinchen in großen Eigenbauten.

Die Hütten der Indios, die sich auch heute noch Meerschweinchen halten, sind aufgrund ihrer Bauweise durchaus sehr gut isoliert, ähnlich wie unsere Lehmhäuser sehr gut isoliert sind. Zusätzlich werden diese auch noch täglich beheizt, zumindest um Essen zu bereiten, im Winter auch direkt als Heizung, um die Temperatur bei mind. 17°C zu halten. Geheizt wird auch heute noch so, wie zur Inkazeit - mit Feuer und Glut. Elektrizität, Erdöl, Erdgas, Zentralheizung etc gibt es dort nach wie vor nicht, höchstens batteriebetriebene Radios - und ich hab noch nicht von gehört, daß diese zum Heizen von Wohnungen benutzt werden.
Das Brennmaterial ist Viehdung, Holz sowie auch die getrockneten Stengel vom Mais, die selbst von den Meerschweinchen verschmäht werden. Die Hausmeerschweinchen sind also durchaus sehr klimatisiert untergebracht, kennen aber nicht die trockene Zentralheizungsluft Wink

In allen Schutzgebieten, wo Chinchilla lanigera vorkommen, können auch Degus beobachtet werden. Die Quellen sind alle im Deguforum drin, ansonsten reicht eine Mail an die entsprechenden Leute in den Parks aus.
Genauso auch die Links zu den täglichen Klimaschwankungen im Vorkommensgebiet der Degus - da sind Temperaturschwankungen von bis zu 25°C täglich zu beobachten! Das ist extremes Klima. Unter diesen Bedingungen liefen mehrere Experimente zur Außenhaltung von Kaninchen schief - Mastkaninchen lassen sich bei solchen Bedingungen nicht mehr outdoor halten. Nur in den gemäßigteren Gebieten um Santiago de Chile und so kann man Mastkaninchen auch outdoor halten. Auch die Wildkaninchen halten sich eher in den Gebieten, die nicht so starke tägliche Temperaturschwankungen aufweisen. Ich rede also nicht von Minustemperaturen, sondern von Plusgraden, die von 5°C sprunghaft innerhalb eines Tages auf 30°C ansteigen können, um dann wieder auf 8°C zu fallen und ähnliche Scherze. In den Diskussionen mit Kirsten in dem Deguforum sind die Quellen zu finden, unter anderem auch Links zu Seiten, wo die aktuellen täglichen und nächtlichen Temperaturen im Stundentakt zu beobachten sind. Alle diese Meßstationen sind in Touristengebieten untergebracht, die zum Teil noch gemäßigter sind, wie einige Randbereiche im Deguvorkommen.

Noch ein weiterer Hinweis für die klimatische Robustheit der chilenischen Tierwelt bringen Kolibris, hier gibt es einen Züchter, der festgestellt hat, daß seine Kolibris erst anfangen zu züchten und sich wohlzufühlen, wenn sie bei Minusgraden freien Zugang zur Außenvoliere haben. Er hält auch Arten aus dem Tiefland von Chile. Kolibris dürften alleine schon durch ihre Größe weitaus empfindlicher sein wie Degus. Name des Züchters reiche ich demnächst nach.

Dazu kommen Gelinis Erfahrungen. Ihre Tiere hatten über den Winter zugenommen! Ein deutlicher Hinweis, daß es ihnen gut geht. Sie selbst berichtet von einer zunehmenden Robustheit, also das, was man von vielen anderen Tieren in Außenhaltung auch berichten kann.
Die sich häufenden Unglücksfälle von der anderen, die ihre Tiere versucht outdoor zu halten, lassen sich zum großen Teil auf Unerfahrenheit und nicht zu Ende gedacht zurückführen und sind weniger ein Zeichen dafür, daß die Degus Schwierigkeiten mit unserem Klima hätten. Das fängt an bei umstürzenden Brettern und hört auf bei zu früh ausgewilderten schwangeren Degus mitten im Winter. Sowas führt auch zu Verlusten bei Kaninchen!
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BeitragVerfasst am: 15.06.2006 16:20    Titel: Re: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

Ich werde mir das noch überlegen. Den Absatz werde ich bestimmt noch ändern. Gut, dass du hier die nötigen Anregungen gebracht hast.

Naja, ich meinte auch nur, dass die Meerschweinchen in Südamerika wohl mehr von dem Aussenklima mitbekommen als bei uns (was eben nicht heissen soll, dass sie dem Klima ausgesetzt sind, sondern dass sie weniger arg davon abgeschirmt sind) und natürlich auch werden/wurden sie in einer natürlicheren Umgebung gehalten. Wie du ja schon erwähnt hast, die trockene (Zentralheizungs)Luft, Klimaanlagen im Sommer, die teils genauso unnatürlich sind und dann die cleane Wohnungshaltung, die unnatürliche Umgebung von Teppich, Laminat, Steinboden..., Hausstaub,... ich denke, da gibt es schon noch Unterschiede.

Zitat:

In allen Schutzgebieten, wo Chinchilla lanigera vorkommen, können auch Degus beobachtet werden. Die Quellen sind alle im Deguforum drin, ansonsten reicht eine Mail an die entsprechenden Leute in den Parks aus.

Ist mir nicht aufgefallen, aber danke. Ich werde sobald ich irgendwie dazu komme dann mal nachschauen. Mom. hab ich viel anderes da komm ich einfach nicht dazu.

Zitat:

Genauso auch die Links zu den täglichen Klimaschwankungen im Vorkommensgebiet der Degus - da sind Temperaturschwankungen von bis zu 25°C täglich zu beobachten! Das ist extremes Klima. Unter diesen Bedingungen liefen mehrere Experimente zur Außenhaltung von Kaninchen schief - Mastkaninchen lassen sich bei solchen Bedingungen nicht mehr outdoor halten. Nur in den gemäßigteren Gebieten um Santiago de Chile und so kann man Mastkaninchen auch outdoor halten. Auch die Wildkaninchen halten sich eher in den Gebieten, die nicht so starke tägliche Temperaturschwankungen aufweisen. Ich rede also nicht von Minustemperaturen, sondern von Plusgraden, die von 5°C sprunghaft innerhalb eines Tages auf 30°C ansteigen können, um dann wieder auf 8°C zu fallen und ähnliche Scherze. In den Diskussionen mit Kirsten in dem Deguforum sind die Quellen zu finden, unter anderem auch Links zu Seiten, wo die aktuellen täglichen und nächtlichen Temperaturen im Stundentakt zu beobachten sind. Alle diese Meßstationen sind in Touristengebieten untergebracht, die zum Teil noch gemäßigter sind, wie einige Randbereiche im Deguvorkommen.

Ok, dass sie starke Temperaturschwankungen in den Plusgraden vertragen, das ist mir auch klar. Auch wenn mir nicht so bewusst war, dass es solche Temperaturschwankungen an einem Tag geben kann, was allerdings mich jetzt im Nachhinein auch nicht mehr unbedingt erstaunt, aber zumindest wusste ich davon dass es solche gibt zwischen Sommer (Tag) und Winter (Nacht). Degus haben allerdings in der Freiheit die Möglichkeit Baue anzulegen und sich dort zurückzuziehen um sich vor der Hitze zu schützen. So kommt es dass sie ihre Aktivität im Sommer aufsplitten und bereits vor Sonnenaufgang aus ihren Baue kommen und Futter suchen, bis etwa 10...12 Uhr. Dann aber sind keine Degus mehr ausserhalb ihrer Baue und kommen erst wieder gegen Abend heraus. Dadurch unterscheiden sich Degus zu anderen Tierarten, die unter ähnlichen Bedingungen leben, aber der Hitze nicht so ausweichen wie Degus sondern durch kurze Intervallzeiten, die sie in der Hitze verbringen, versuchen eine Überhitzung zu vermeiden. Im Winter übrigens kommen Degus erst spät aus ihren Baue, erst nach Sonnenaufgang und sind auch über Mittag draussen anzutreffen und verschwinden erst wieder am Abend. So nutzen sie optimal die Sonne: im Sommer bei intensiver Strahlung und höheren Temperaturen, nutzen sie frühe Morgen- und späte Abendstunden, an denen die Strahlungsintensität nicht so gross ist, im Winter bei schwacher Strahlung nutzen sie die Mittagszeit, wenn die Strahlung am intensivsten ist.

Zitat:

Dazu kommen Gelinis Erfahrungen. Ihre Tiere hatten über den Winter zugenommen! Ein deutlicher Hinweis, daß es ihnen gut geht. Sie selbst berichtet von einer zunehmenden Robustheit, also das, was man von vielen anderen Tieren in Außenhaltung auch berichten kann.

Meines wissens haben ihre Tiere einen Unterschlupf, der gegen Kälte geschützt ist.
Ich sehe schon, ich hänge immer noch zu sehr an der Vorstellung, dass Degus zarte Geschöpfe sind die empfindlich sind für Kälte und Wasser. Irgendwie ist das noch ein Relikt aus dem Deguforum... ginge es nach jenen Grundsätze, so dürfte man Degus wirklich nicht draussen halten, zumindest wegen der Feuchtigkeit, da sie sich sofort erkälten, wenn sie nass werden.

Zitat:

Die sich häufenden Unglücksfälle von der anderen, die ihre Tiere versucht outdoor zu halten, lassen sich zum großen Teil auf Unerfahrenheit und nicht zu Ende gedacht zurückführen und sind weniger ein Zeichen dafür, daß die Degus Schwierigkeiten mit unserem Klima hätten. Das fängt an bei umstürzenden Brettern und hört auf bei zu früh ausgewilderten schwangeren Degus mitten im Winter. Sowas führt auch zu Verlusten bei Kaninchen!

Das ist klar, das ist wohl einfach etwas unglücklich, wenn die Planung nicht schon im Voraus genügend durchdacht wird. Zumindest ich würde vorsichtig erst mal mit einer kleinen, robusten Gruppe anfangen und natürlich zu einer günstigen Zeit, vorzüglich wäre vermutlich Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen angenehm (sein sollten Augenrollen ) und sich die Tiere langsam angewöhnen können sollten.
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BeitragVerfasst am: 15.06.2006 21:09    Titel: Re: Die ideale Unterkunft Antworten mit Zitat

Es ist wichtig, bei jeglicher Empfehlung, Außenhaltung ist gesünder, wie Innenhaltung, auch darauf aufmerksam zu machen, daß da alles genau durchdacht sein muß - angefangen von einer immer zugänglichen frostsicheren Unterkunft (wie du schon sagtest, Degus ziehen sich in Baue zurück, wenns draußen ungemütlich wird), kleinen Hütten oder ähnlichem, die die Degugruppe auf ihre bevorzugte Temperatur aufheizen kann (und in der frostsicheren Unterkunft sein sollten) und und ganz und vor allem die Sicherung des ganzen ... Meerschweinchen sind leicht innerhalb einer Umfriedung zu halten, da braucht man nur aufpassen, daß sie nicht von Katz und Bussard zum Abendbrot verspeist werden können - aber Degus scheren sich einen Dreck um Umfriedungen! Wenn sie einen Weg rausfinden, ist die ganze Bande draußen auf Achse - und ich bezweifel, daß es dann noch Menschen gibt, die sie einfangen können!
Degus klettern, springen, buddeln, beißen, kneifen ... und sind mind. ebenso intelligent wie Chinchillas!

Ansonsten ist eigentlich die Draußenhaltung die einzig mögliche halbwegs artgerechte Unterbringung von Degus - selbst wenn du den Platz in der Wohnung schaffen kannst, die eine Degugruppe braucht, wie willst du das mit der Hygiene, dem Bodengrund und den Büschen und Steinen machen? Da beißt es sich vorne und hinten ...
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