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Reisebericht Norge (Norwegen)

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 21.10.2006 01:30    Titel: Reisebericht Norge (Norwegen) Antworten mit Zitat

Hallo,

versprochen ist versprochen... Wink

Montag, 2. Oktober
Die erste Station auf meinem Weg nach Norwegen war Kopenhagen, die Hauptstadt in Dänemark. Das ergab sich daraus, dass ich nicht am Stück nach Norwegen mit dem Bahn fahren wollte. Eigentlich hoffte ich einen Zwischenhalt in Hamburg einzulegen können, aber das klappte nicht, da die Citynightline (CNL; der Nachtzug) nach Hamburg nicht auf meiner Strecke lag. Der Zwischenhalt erwies sich als praktisch und hinterher muss ich sagen, war es eine sehr gute Entscheidung Smile. So kam es, dass ich Montags abends mit der CNL von Basel aus startete richtung Norden. Ich hatte ein 6er Liegewagenplatz gebucht und bereits schon in Basel gesellten sich ein dänisches Pärchen zu mir ins Abteil, zwei Molekularbiologen die sich auf ihr PhD vorbereiten, wie ich später im Verlaufe von Gespräche erfahren hatte. Irgendwo zwischen Basel und Mannheim stieg dann noch ein etwas älterer Mann ein, ich schätzte ihn etwa um die 40 Jahre. Er war sehr sympatisch, und hatte einen arabischen Einschlag. Ich vermute es war ein Ägypter, hatte aber nicht nach seiner Nationalität gefragt. Er war geschäftlich unterwegs konnte kein Deutsch, nur Englisch und so unterhielten wir vier uns auf englisch über Herkunft, die Ferien der beiden Dänen in der Schweiz, die Preise, Studium und andere Dinge. Mit schlafen wurde dann nicht so viel, irgendwie fand ich bei dem lauten Fahrgeräusch nicht so wirklich Schlaf und am Morgen gings gleich weiter so.

Dienstag, 3. Oktober
Am Zoll zu Dänemark wurden wir unfreundlich von den Zöllnern mit ihren starken Taschenlampen geweckt. Pass bzw. ID zeigen und damit war das erledigt... ich war immerhin erstaunt wie gründlich die Dänen es nehmen mit den Grenzen. Für die Zugfahrt hatte ich ein paar Rodentias und ein paar Fachartikel eingepackt. So hatte ich dann genug Lesefutter mit Rodentia (welche ich jeweils von a-z durchlas) und konnte noch offene Fachartikel lesen und durcharbeiten.
Um zehn Uhr traf ich dann in Kopenhagen ein. Nachdem ich ausgestiegen war erkundigte ich erst mal gründlich die Bahnhofhalle, dann machte ich mich auf die Suche nach dem Touristenbüro. Dort suchte ich dann nach Informationen über günstige Unterkünfte und fand dann mit dem Low-Cost Guide "Playtime" der Organisation Use It ( http://www.useit.dk ).
Die Wahl der Unterkunft war einfach, da ich mich schon im Vorfeld informierte fand ich schnell die Unterkunft "Sleep in Heaven" wieder. In dieser wollte ich dann mein Glück versuchen noch Platz zu finden... doch zuerst wollte ich in den botanischen Garten (Botanisk Have; http://www.botanic-garden.ku.dk/eng/index.htm ). So suchte ich mir den Weg durch die Stadt mit viel Kartenlesen und fand den botanischen Garten dann auch auf Anhieb. Dann fing ich an mit meiner Erkundigung des Gelände. Der Garten ist sehr schön gemacht, vor allem der grosse Steingarten ist sehr schön und mit schätzungsweise um die 1000 oder noch mehr Pflänzchen bestückt sicher sehr aufwändig bei der Bepflanzung. So einen umfangreichen Steingarten hatte ich bisher noch nie gesehen. Danach fand ich das Palmen- und Tropenhaus und dort meine gesuchten Pflanzen:
Acacia caven und nach einiger Suche draussen ganz in der Nähe auch noch Quillaja saponaria. Ich machte von beiden Fotos und damit war der wichtigste Teil meiner Mission schon quasi beendet. Von beiden Pflanzen wollte ich unbedingt Fotos, da es beides Pflanzen sind, die in Chile wachsen und im Zusammenhang mit der Deguernährung auftreten (allerdings sind beide keine primäre Futterpflanzen, das aber nur so als Hinweis). Danach wurde es Mittag und ich machte mich auf zum Hostel "Sleep in Heaven". Nach einem längeren Fussmarsch durch die Stadt fand ich es dann gut versteckt, nachdem mich ein Einheimischer bei meiner ratlosen Suche die Richtung weiste. Dort angekommen wurde ich freundlich empfangen und hatte ausserdem noch die Wahl welche Zimmergrösse ich wählen wollte. Ich buchte sogleich mein Zimmer, brachte mein Gepäck auf das Zimmer und kaufte danach etwas ein. Nahe des Hostels fand ich dann einen Laden/Discounter, der mir sympatisch erschien, Irma ( http://www.irma.dk ). Dort kaufte ich mir dann Gemüse, Brot und etwas zu Trinken. Damit hatte ich meinen Proviant für den anschliessenden Zoobesuch. Zu meinem Erstaunen hatte der Laden auch Bioprodukte (oder besser gesagt "Ecco"-Produkte). Danach machte ich mich, wie schon erwähnt auf den Weg zum Zoo. Dieser liegt im Frederiksberg-Park. Der Zoo selber ist nicht so gross, die Auswahl an Tieren beschränkt sich ausserdem vor allem auf grosse Tiere, Kleinsäuger hatte es dagegen nur wenige, die sich auf den "Streichelzoo" beschränkten. Die Kaninchen hatten ein äusserst bemerkenswertes Freigehege, einen eingezäunten, grünen Grashügel, in der Mitte mit einem Betonrohr ausgestattet, das kuppelförmige Schaufenster gegen oben aufwies. Die Kinder konnten dort hineinklettern und durch die Schaufenster die Kaninchen beobachten. Die Meerschweinchen dagegen hatten bloss ein Minigehege und ich musste lange suchen, bis ich sie fand... sehen konnte ich allerdings keine, da wegen dem Regen vermutlich alle im Häuschen versteckten. Die Capybaras, Maras und Guanacos lebten zusammen in einem Gehege. Das war dann auch das einzige Gehege der grossen Tiere, das mich interessierte. Sehr interessant fand ich das Gehege der Präriehunde. Der Zoo war zwar schön, aber ich hätte ein bisschen mehr (kleine) Tiere erwartet.
Am Abend kehrte ich dann wieder ins Hostel zurück und las dann dort im Aufenthaltsraum.

Mittwoch, 4. Oktober
Zwischen 8 und 10 Uhr gab es Frühstück. Danach packte ich mein Gepäck und machte mich auf. Zuerst besuchte ich nochmals den Botanischen Garten. Dort machte ich dieses Mal auch noch von einigen anderen Pflanzen Fotos (u.a. Kapok, Kakao, Getreide- und Gräser, Amaranth, etc.).
Danach wollte ich noch ans Meer, aber aufgrund der knappen Zeit reichte es dann bloss noch Park des Kunstmuseeums zu besuchen. Daraufhin suchte ich wieder nach einem Irma und kaufte mir noch nötigen Reiseproviant ein. Inzwischen wurde es Mittag und ich begab mich zum Bahnhof. Ich versuchte dort noch mein letztes dänische Kleingeld auszugeben, was mir mit Investitionen in eine Toblerone (*g*) und ein leckeres Heidelbeer-Muffin gelang. Danach musste ich noch den passenden Zug finden. Das ganze erwies sich als etwas verwirrend, letztlich fand ich dann doch den passenden Zug und verliess die Insel gen Malmö/Schweden. Bis Göteburg hatte ich dann einen unreservierten Platz und ich war bis zum Ende nicht ganz sicher, ob nicht doch noch jemand käme, der reserviert hat (in Skandinavien wird das noch ziemlich streng genommen mit dem reservieren. Das ist man sich in der Schweiz so gar nicht gewohnt *g*). In Göteburg stieg ich dann ein weiteres Mal um und erwischte einen tollen Zug, NSB Komfort, der Name war Programm! Die Sitze aus Holz mit edlem rotem Stoff überzogen, an Board Getränke und wir bekamen einen Jetton für ein gratis Getränk (wie ich später erfuhr gilt dieses Privileg nur der Komfort-Klasse). Während der Grenzübergang Dänemark - Schweden problemlos verlief (und ich davon nichts merkte), lernte ich dann die Gastfreundschaft der Norweger kennen. Die Zollkontrolle nahm es genau und durchsuchte mein gesamtes Gepäck und fragte mich detailiert zu meinen Aufenthaltsgründe in Norwegen. Die anderen Gästen wurden nicht so innig und "gastfreundlich" behandelt... whatever, sie fanden nichts und damit wars dann auch wieder erledigt. In Oslo angekommen, konnte ich einen der hässlichsten Bahnhöfe kennenlernen, die mir jemals begegneten. Der Bahnhof war gross und kahl. Keine vernünftige Abfahrtspläne und das Gebäude in der Nähe gab mir das Gefühl eines grossen, anarchischen Flughafens. Anfangs fand ich mich da gar nicht zurecht, da ich aber zwei Stunden Aufenthalt hatte, war genug Zeit um mich zu orientieren. Ich fand dann den Nachtzug nach Bergen und konnte dann mit diesem Zug weiterreisen. Hier hatte ich allerdings keinen Liegeplatz, bloss einen Ruhesessel, da dies einfach viel günstiger kam. Ich versuchte dann über Nacht in dem Sessel etwas Schlaf zu finden, was aber alles andere als einfach war. Ich hatte aber glücklicherweise keinen Nachbarn und konnte zwei Sessel zum Schlafen brauchen und konnte mir so die Nacht etwas angenehmer gestalten. Am nächsten Morgen, etwa um sechs Uhr, kam ich dann endlich in Bergen an.

Teil 2 kommt noch!
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