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davX Team

Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 12.12.2010 01:40 Titel: Ernährungskonzepte für Mäuseverwandte und Co. |
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Huhu,
irgendwie denke ich, wäre es sinnvoll mal einen Überblick zu schaffen über die Ernährungskonzepte einzelner Tierarten. Den Bereich der Pflanzenfresser - konkret alle wichtigen Stachelschweinverwandte (sprich Chinchilla, Degu, Meerschwein) plus Kaninchen decken wir glaubs mittlerweile ziemlich gut ab. Anders sieht es bei den anderen Tierarten aus: insbesondere Mäuseverwandte und Hörnchenverwandte fehlt es m.E. an Übersicht.
Ich versuche bisherige Quellen nun etwas zu ordnen:
Ernährungskonzept für Wühlmäuse, Steppenlemminge, Weissfussmäuse und Zwerghamster:
http://www.repage6.de/member/hazel/nagerfutterrezepte.html
Und alt bekannt, das Futterkonzept von Rodent-Info für exotische Mäuse (Rennmäuse, Zwergmäuse, Zwergschläfer, Akazienratten, Wühlmäuse usw.):
http://www.rodent-info.net/futterkonzept.htm#8
Was hier dann noch fehlen würde wären Fütterungskonzepte für Farbmäuse, Goldhamster und Ratten. Ebenso fehlt der Bezug zur natürlichen Ernährung in der Wildnis, wobei wir hier ansatzweise auch Infos schon haben:
- Mongolen: haben wir ein paar Studien die zumindest vage Angaben machen. Genaue Mageninhaltsanalysen oder Kotuntersuchungen wie wir sie bei anderen Nagetieren (z.B. Degu, Haus- und Wanderratten, Farbmäuse usw.) kennen, sind mir zumindest keine bekannt.
- Andere Meriones-Arten: da sieht es meist noch schlechter aus.
- Andere Rennmausarten: da kommt es ganz darauf an. Bei Sandratten hätte ich einiges an Literatur, wenn auch nicht ganz so detaillierte, ansonsten bin ich grossenteils nicht so vertraut mit der Ernährungsliteratur und habe ehrlich gesagt auch nicht im Detail recherchiert. Möglich wäre, dass es hier brauchbare Literatur gäbe, gut möglich auch dass ich möglicherweise das eine oder andere sogar hätte. Ich weiss nur, dass ich Studien habe, die mehrere Tierarten untersucht haben und da könnten eventuell auch Gerbillus-Arten dabei sein.
- Stachelmäuse: Literatur zur Ernährung sollte es geben, ich hatte bisher aber eher Mühe mich darum zu kümmern... ganz einfach ist es offenbar nicht. Wobei zu den südafrikanischen Arten hab ich schon detaillierter recherchiert. Da gibt es auch einige gute Quellen.
- Steppenlemminge: Da weiss ich einfach zu wenig. Möglich dass man etwas findet, möglich auch, dass die Suche schwierig sich gestalten könnte
- andere Wühlmausarten: keine Ahnung, gut möglich dass man hier fündig werden könnte
- Zwergmaus: Ich hab einiges an Literatur, zwar nicht so detailiert, aber brauchbar.
- Zwergschläfer: da fehlen mir die Kenntnisse der Literatur
- Grasmäuse: Da dürfte es gute Literatur dazu geben...
- Vielzitzenmäuse: Da dürfte es gute Literatur dazu geben...
- Akazienratten: Da hab ich was zum Thema, allerdings nicht so umfangreich
- Haus- und Wanderratten: Hier ist die Datenlage relativ komfortabel, sowohl von qualitativer wie auch quantitativer Art
- Hausmäuse: Die Datenlage ist nicht schlecht, so umfangreiche Infos wie bei den Ratten hab ich allerdings nicht gefunden. Wahrscheinlich würde da aber intensiveres Quellenstudium helfen, sofern sich denn die passenden Quellen aufspüren lassen, welche interessante Arbeiten zitieren.
- Zwerghamster: einen ersten Ansatz haben wir hier inzwischen, wenn auch nicht sehr hilfreich. Ich meinte mal eine chinesische Arbeit gefunden zu haben, die was erwähnte. Da jedoch nur der Abstract in Englisch war, gestaltete sich das Verständnis entsprechend schwierig. Ansonsten dürfte evtl. auch die russische Literatur hilfreich sein -> russische Standardwerke oder Übersetzungspublikationen russischer Zeitschriftbeiträgen
- Goldhamster: wenig ist mir da bekannt. Aber ich glaube Gattermann hat uns noch was hinterlassen, das sich zu analysieren lohnt... mehrere Zeitschriftenbeiträge, die mir nicht alle im Detail bekannt sind.
Soweit mein grober Überblick zum Thema. Über Beiträge, Anmerkungen, Hinweise usw. von eurer Seite würd ich mich natürlich freuen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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atropa belladonna Freak

Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 12.12.2010 14:00 Titel: |
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Meine ersten Mongolen anno tobak habe ich leider lange mit dem Futter von der holländischen Weißen Mühle *hüstel* gefüttert. Vermutlich trug das auch dazu bei, dass sie nicht besonders alt wurden.
Die darauffolgenden Generationen kamen dann schon in den Genuß von Samenmischungen und vermehrter Frischkost und allem, was zu naturnaher Ernährung dazugehört. Mittlerweile habe ich die Ernährung von Maus und Degus fast angeglichen. Selbst die Vögel bringe ich mit meinem Vorrat durch den Winter (das nenn ich mal optimiertes Fütterungsverfahren *g*). Der einzige gravierende Unterschied liegt nach wie vor darin, dass die Deguletten bis auf eine Ausnahme kein Interesse an tierischem Protein zeigen. Also Insekten, Gammarus & Co. sind weiterhin nur was für die Maus und Vögel. Ach ja, und die Vögel stehen nicht so auf Kräuter *g* _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold

Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 12.12.2010 14:58 Titel: Re: Ernährungskonzepte für Mäuseverwandte und Co. |
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Diese ganzen Fütterungskonzepte haben enorme Nachteile ... wenn du Sistermann genau liest, verstehst du, was ich meine ...
Mein Fütterungskonzept:
Schmeiß rein, was da ist und möglichst wenig verarbeitet ist und achte ganz nebenbei noch auf Vielseitigkeit, Beschaffbarkeit und Preis - paßt!
Ich hatte weder Probleme mit zu dick werdenden Stachelmäusen noch mit zuviel Ölsaaten noch sonst irgendwas ... und bei mir lebten die Mäuse genauso auf viel zu wenig Platz wie bei Sistermann.
Alles, was mit Mischungsverhältnissen bestimmter Körner zueinander arbeitet, muß einfach ein verkehrtes Fütterungskonzept sein, man muß sowas immer auf den Bedarf der eigenen Tiere anpassen. Wenn mal ein paar Sämereien, die sonst in der Mischung sind, fehlen oder mal neue Saaten auftauchen, das Ölsaaten-Mehlsaatenverhältnis absolut nicht mehr stimmt oder man beobachtet, eine bestimmte Saat wird plötzlich in Massen gefressen und man bietet die halt daraufhin in Massen an, kommt man eher an naturnahe Verhältnisse ... schließlich wachsen Pflanzen auch nicht genau aufs Gramm abgewogen im richtigen Mischungsverhältnis ...
Wenn ich sehe, daß meine Sinai-Stachelmäuse partout den Glanz nicht fressen wollen und der ständig im Napf bleibt, werd ich Glanz nicht nachschütten - aber die anderen Sämereien. Voila - paßt ... die Sistermann-Mischung dagegen paßt nicht mehr ... _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Kaktus Kaninchen würden Wiese kaufen

Anmeldungsdatum: 14.12.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 14.12.2010 23:24 Titel: Re: Ernährungskonzepte für Mäuseverwandte und Co. |
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Meine Rennmäuse und Lemminge wurden mit Frischfutter aller Art (Obst, Gemüse, Grünes) und einer artenreichen Saatenmischung (Getreide+Pseudegetreide+Nüsse+diverse Feinsamen) alles ad libitum gefüttert + getr. Insekten. Ich glaube, sie waren zufrieden und ich auch Die Lemminge wurden sehr alt (über drei) und die Renner leben noch, kann hier also noch keine Aussagen machen, wobei Mongolen eh überzüchtet sind und kürzer leben als noch vor paar Jahren. Was ist denn das aktuelle Durchschnittalter der Renner heute? _________________ http://chinchilla-scientia.de/ |
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atropa belladonna Freak

Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 15.12.2010 10:35 Titel: Re: Ernährungskonzepte für Mäuseverwandte und Co. |
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Kaktus hat Folgendes geschrieben: | wobei Mongolen eh überzüchtet sind und kürzer leben als noch vor paar Jahren. Was ist denn das aktuelle Durchschnittalter der Renner heute? |
Ja genau. Die Überzüchtung ist an allem schuld. Sie macht aus Mongolen exzentrische Einzelgänger, verändert ihre körperliche Statur und läßt sie pünktlich nach anderthalb Jahren tot umfallen.
Dann hab ich gute Nachrichten für Dich: auch die "überzüchteten" Exemplare können mit entsprechender Fütterung ziemlich alt werden und lange gesund bleiben.
Das durchschnittliche Alter eines Mongolen wurde seinerzeit mit 3 Jahren angegeben.
Daran hat sich bis heute zumindest im Hause atropa nach über sieben Jahren Mongolenhaltung nichts wesentliches geändert (bis auf die erwähnte erste Generation. Die sind relativ jung gestorben).
Wie alt sind denn Deine Mäuse? _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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