Tamarindenpaste oder wo bekomme ich Delikatessen?

[davX]

Huhu,

eigentlich wollte ich schon länger darüber schreiben. Ich sollte für ein asiatisches Menu ein paar Spezialzutaten besorgen, von denen ich zuvor noch nie was gehört hatte. Das eine war eine Gewürzmischung namens "Garam Masala", das andere Tamarindenpaste, eine Sauce aus Tamarinde (auch bekannt als indische Dattel oder Saudattel).

[Plüschbein]

Wie fandest du denn die Tamarindenpaste?
Ich habs mir nur einmal gekauft... das reichte.

Hmm, wenns nicht zu spät wäre, würde ich dir für ausgefallene Lebensmittel auch zunächst mal einen Asialaden empfehlen. Vielleicht bin ich in der Geburtsstadt von Karl Marx etwas verwöhnt mit solchen. (Tatsächlich sind sehr viele chinesische Studenten hier, nur weil sie wg Karl Marx schon von der Stadt gehört haben.) Aber wenn ich mich an Hamburg oder Dortmund erinnere, dort gibts richtig tolle Läden.

Zumindest in zwei Läden hier hättest du das Gewünschte bekommen können. Nach einem Jahr mit fast ausschlielich chinesischen Freunden und Bekannten hab ich einiges probiert (besser nicht erwähnen und kennen gelernt. Inzwischen ist der Asialaden mein Favorit bei Gewürzen, Nudeln (orientalische, japanische, chinesische, Reisnudeln!), Reis sowieso, Würzmittel wie Sojasoße, Reisessig, Miso, Sambal Oelek, dann frisches Gemüse (hier gabs oft als einzige Einkaufsstätte frische Chilischoten, Pak Choi, Zitronengras, Süßkartoffeln etc pp), frischen Tofu aus dem Eimer; aber auch Reiskocher, Dampfgarer, Messer u.ä. zu recht günstigen Preisen. In der TK-Abteilung gibts auch meist recht abgefahrene Fische, Garnelen, Fertiggerichte...
Nur die Süßigkeitenabteilung hat mich meist enttäuscht. Ich bin zwar ganz scharf auf Klebreismehlsüßigkeiten, aber die hab ich noch nie in Deutschland gefunden. Und der andere krams war nicht so meins... ...erstaunlicherweise.
Grundsätzlich würde ich aber hier auf die Inhaltsstoffe achten, besonders Geschmacksverstärker. Chinesen nutzen den gerne wie wir ein normales Gewürz.

Globus gibts in Deutschland auch, hängen die zusammen?

[davX]

Huhu,

ich fand die Tamarindenpaste zwar speziell, aber sie passte zum Essen (Erdnussreis mit Dal) und das war gut. Allerdings hab ich seit da immer noch eine angefangene Dose von dieser Paste und ich weiss nicht was damit tun, bzw. zu welchem Gericht sie passen könnte.

Mit den Asienläden konnte ich mich bisher nicht so anfreunden. Ich wüsste allerdings auch nicht wo ich in der Nähe einen finden würde. Als ich damals danach suchte fand ich nix. Was ich aber unbedingt mal testen möchte, wäre Orkos.
Ansonsten habt es mir vatter angehtan, ein Bio-Discounter der ersten Stunde hier in der Schweiz.
Und seit einiger Zeit koste ich nun vorsichtig auch die ersten Wildkräuter, die in unserem Garten wachsen .

Wegen den Geschmacksverstärker sollten wir vielleicht bedenken, dass die asiatische Kultur eine ganz andere Beziehung zu ihnen hat. Sie haben schon früh deren Eigenschaften erkannt und in ihrer Küche mit einbezogen. Wobei wir dürfen einerseits nicht vergessen, dass Geschmacksverstärker oder umami wie man es richtig bezeichnet, eine der fünf Geschmacksrichtungen ist, welche unsere Zunge wahrnehmen kann und damit auch in verschiedenen natürlichen Speisen z.B. Tomaten enthalten ist oder auch Hartkäse enthält es in grösseren Mengen. In modernen Lebensmitteln werden sie aber einerseits in weitaus grösseren Mengen eingesetzt oder aber sind diese so konzipiert, dass sie in weitaus grösseren Mengen gegessen werden, dass das Thema erst zu einem Problem werden konnte. Bei der "modernen" asiatischen Küche, bzw. den asiatischen Lebensmittel etc. dürfte das möglicherweise der Grund sein, denn auch dort hat längst die industrielle Lebensmittelverarbeitung Einzug gehalten und damit auch das Zusetzen von künstlich hergestelltem Geschmacksverstärker.
Apropos Gewürz, auch hier ist es doch so, dass diese nur in kleinen Mengen eingesetzt werden sollten. zu grosse Mengen verderben die Speisen.. das kann man wohl auch für Geschmacksverstärker sagen. Handkehrum spielten Gewürze in der Geschichte, als Süssigkeiten und Suchtmittel wie Kaffe oder Schokolade noch nicht bekannt waren, Gewürze eine wichtige Rolle und wurden gerne auch in grösseren Mengen konsumiert, wegen ihrer Wirkung auf unsere Stimmung.

[Murx Pickwick]

In der mittelalterlichen europäischen Küche und auch in der vorderasiatischen Küche wird stark zwischen Parfümen und Gewürzen unterschieden.
Gewürze sind alle Beigaben, die Essen bekömmlicher machen sollen, den Appetit anregen sollen und viele günstige Nebenwirkungen haben.
Parfüme, wie zum Beispiel Rosenöl, haben nur die Aufgabe, Geschmack zu maskieren, damit eben auch schlechte Qualität anstandslos verwertet und gegessen wird ...

Inzwischen werden viele Gewürze in Asien nicht mehr als Gewürz, sondern als Parfüm verwendet ... also zum kaschieren schlechter Qualität. Bei einem Volk, was traditionell nur wenig Fleisch in der Küche verarbeitet, macht sich da alles, was umami schmeckt, besonders gut ... es kann zuverlässig sogar Schimmelgeschmack überdecken! Besonders auffällig ist diese Entwicklung bei den Sojasaucen ... ursprünglich waren sie eine wichtige Nahrungsergänzung bei fast vegetarischer Armenkost, um B-Vitamine und Kochsalz in genügendem Maße zuzuführen. Inzwischen gibt es sie in sämtlichen künstlichen Nachahmungen ohne Vitamin B und noch mehr Kochsalz, wie notwendig, bis hin zu Maggi Würzsauce ... sie haben nun wirklich nur noch die Funktion eines Parfüms - das Überdecken von schlechter Qualität ...

Ich kauf deshalb auch nicht mehr gern in Asia-Läden ein, Pak-Choi, frische Chilischoten und Süßkartoffeln bekomme ich eigentlich fast ganzjährig im Bioladen, Zitronengras kann ich notfalls auf der Fensterbank ziehen. Selbst Sojasaucen haben oft eine weitaus bessere Qualität, wenn man sie im Bioladen kauft.
Es gibt einige Besonderheiten der asiatischen Küchen, angefangen von dieser speziellen Meerettichsorte, die man für Sushi braucht, bis hin zu Tamarinde und was weiß ich noch alles für Besonderheiten. Ich weiß weder, wie ich sowas selbst herstellen kann, noch wo ich das bestellen könnte - außer in Asia-Shops. Kurzum, wenn ich irgendein asiatisches Gericht nachkochen will, bin ich dann doch wieder in Asialäden
Nur koch ich nicht mehr häufig ... ich selbst eß zunehmend roh, für nur eine Person lohnt es sich einfach nicht ...
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[Plüschbein]

Huhu!

Ich weiß leider auch keine Rezepte für Tamarinde.
Orkos? Ist das Gemüse? Ich kenne vom Namen nur Okras. Ich probier auch immer gern weiter, bin also neugierig auf Berichte.

Murx hat da den entscheidenden Nachteil von Asia-Läden angeführt, wenn man ein klein wenig Wert auf einen gewissen höheren Standard bei Lebensmitteln legt. Ich kann nur meinen Eindruck und Annahmen schildern. Aufgrund von vielen künstlichen Inhaltsstoffen in vorgefertigten Produkten, die man in diesem Ausmaß in einer "vergleichbaren" normalen Palette bei deutschen Produkten nicht mehr findet, sowie der Beobachtung, daß sämtliche bekannte Chinesen ihre Lebensmittel ausschließlich nach dem Preis gewählt haben, vermute ich, daß ein Bewußtsein für qualitativ höhere, nach Bio-Standard (nennt es, wie ihr wollt, ihr wißt hoffentlich, was ich meine ) gewonnene Lebensmittel nicht vorhanden ist. Und diese Bekannten waren als Studenten und Kinder reicher Eltern (sogar für unseren Standard) sicher nicht als repräsentativ für das chinesische Volk anzusehen.
(Hm, andererseits wieder haben die gleichen Leute lieber nix gegessen als irgendein Fastfood vom Döner oder der Pommesbude. Sie haben schon Wert gelegt auf eine liebevoll zubereitete Mahlzeit mit mehreren Gerichten. Nur die Qualität der Lebensmittel...

Insofern wundert es mich nicht, daß Murx von einem Übertünchen der schlechten Qualität schreibt. In sehr vielen asiatischen Ländern herrscht eine Armut, die Fleisch und qualitativ hochwertige Gemüse zu einer Seltenheit macht oder zumindest noch vor kurzem machte.
Murx hat anscheinend die besseren Bioläden in der Nähe. Bei uns ist Essig mit den oben erwähnten, etwas exotischeren Gemüsen in normalen oder Bio-Läden. (Bin sowieso gerade wenig begeistert von letzteren hier, weil die Kaninchen in den letzten Wochen gleich mehrere verschiedene, sonst sehr beliebte Gemüsesorten aus dem Bioladen komplett ignoriert haben und lieber ausschließlich Heu fraßen, als nur einen Bissen von diesem Gemüse zu nehmen. Und ich glaube meinen Kaninchen, daß damit etwas nicht in Ordnung war. Dafür wurde normales Gemüse ordentlich gefuttert...)
Insofern bleibt der Asialaden für mich hier eine "gute" Einkaufsstätte für die leicht ausgefallenen Dinge.

Nochmal zum Geschmacksverstärker. Mir ist es vollkommen recht, diesen in gewissen Lebensmitteln auf natürliche Weise aufzunehmen. Aber für mich macht es auch die Menge. Und ich vermute stark, daß ich es in größeren Mengen schlecht vertrage. Meine Freunde haben beim Kochen immer ihre Tüte Glutamat gezückt und das Essen damit in Mengen versehen wie wir Salz verwenden Das habe ich immer als zuviel empfunden, daher die Warnung oben.

[Murx Pickwick]

Orkos
Dies ist einer der Onlineshops, die sich mit qualitativ hochwertigen Essen für Rohköstler beschäftigen. Sie garantieren, daß ihre Produkte in abgelegenen Gegenden der Erde ohne Schadstoffe, Pestizide etc angebaut werden.

Das Problem solcher Shops ist, daß man nicht nachprüfen kann, ob die Garantien tatsächlich eingehalten werden. Es gibt auch keine von ihnen unabhängige Instanz, die sie überprüft ... ob also tatsächlich alles ungespritzt ist etc, ist nicht überprüfbar, wenn da gemogelt wird, wird es niemandem auffallen.

Andererseits, gerade was Fleisch, Fisch und Seefrüchte angeht, liefern sie tatsächlich Ware in einer Qualität, die man hier in Deutschland fast gar nicht bekommt. Dazu kommt, daß die Südfrüchte fast reif oder sogar reif geerntet werden und möglichst schnell verteilt werden. Wer einmal eine Kokosnuß gegessen hat, die noch ein bis zwei Tage vorher am Baum hing, wird nie wieder an die Kokosnüsse aus Bioladen oder Normalgeschäft rangehen - und auch Mangos etc schmecken mir aus Bioladen und Co nicht mehr ... der Nachteil ist der Preis. Er liegt bei vielen Produkten weitaus höher wie bei Bio. Andere Produkte sind nicht vergleichbar, weil es die in Bio schlichtweg nicht gibt.
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[davX]

Apropos Orkos, wie Murx erklärt hat, das ist keine Frucht . Ich wusste, dass Murx das besser erklären kann als ich *g*

Wegen der Qualität und Asien-Läden, das sind genau eben die Bedenken, die ich auch habe. Wobei wir sollten uns nichts vormachen. So manche Fertigprodukte und verarbeitete Produkte und selbst Käse oder Fleisch enthält viele Dinge drin, die nicht drin sein müssten. Auch unsere Lebensmittel sind keineswegs besser als jene aus den Asienläden. Das fängt nur schon an bei so Produkten wie Cholesterinsenkende Margerine, à la Becel-Aktiv oder wie die heisst. Einerseits ist das Konzept Margerine schon fragwürdig - ein Butterimitat, das qualitativ mit dem Original nicht mithalten kann, dazu kommt, dass viele fragwürdigen Zutaten beigemischt werden müssen, damit dann auch alles halbwegs dem Original nahekommt: Streichfähigkeit, Schmelzpunkt, Konsistenz, Farbe, Geschmack, Geruch, etc. dazu kommt dann noch die ganze Cholesteringeschichte. Ein Lebensmittel mit Cholesterinsenkenden Wirkung ist kein Lebensmittel, sondern eine Arznei! und hat im Lebensmittelhandel nix, aber rein gar nix verloren! Dazu gehört ihr ein Beipackzettel beigelegt, der alle Nebenwirkungen, Risiken und die Dosierung festhält. Alles andere ist unseriös und pfui.
Andere tolle Beispiele sind beispielsweise Käse und Fleischprodukte, die ein antibakterielles Konservierungsmittel enthalten, das zu Antibiotikaresistenzen führen kann. Pikant daran ist, dass es in Deutschland verboten war, eben wegen dieser Problematik, aber durch die Harmonisierung der Zusatzstoffe in der EU bekam es doch noch eine Zulassung.
Dazu kommen die probiotischen Lebensmittel (Joghurts, Milchdrinks, etc.) welche leider zu wenig erforscht sind einerseits und möglicherweise langzeitlich problematisch sein könnten, bestenfalls aber wirkungslos sind, denn die normalen MIlchsäurebakterien welche in gewöhnlichen Joghurts vorkommen, haben sich auf die Jahre bewährt und man weiss was man isst. In grösseren Mengen konsumiert bewirken sie genau das, was von probiotischen Produkten nur behauptet wird, positive Wirkungen auf die Darmflora. Eine problematische Sache an den probiotischen Produkte ist, dass die Bakterienstämme zu wenig erforscht sind, sie möglicherweise eben gar nicht die "schlechten" Bakterien im Darm verdrängen, sondern im Gegenteil, mit den guten Bakterien konkurrieren und diese auf die Dauer verdrängen. Dadurch schwächen sie die Darmflora und führen genau zum gegenteiligen Effekt.

Eine weitere Problematik stellen die Süssstoffe und Zuckeraustauschstoffe dar, die immer in mehr Lebensmittel Einsatz finden. Nicht nur Diabetes-Produkte enthalten sie, auch Diätprodukte, selbst in Süssigkeiten, Limonaden und Fertigprodukten werden sie eingesetzt. Problematisch an ihnen ist, dass z.B. gewisse Süsststoffe schon länger in der Tiermast zur Mast eingesetzt werden, da sie den Appetit steigern. Es ist daher denkbar, dass sie beispielsweise in Light-Produkte einen ähnliche Wirkung haben und daher gerade das Gegenteil bewirken, als sie eigentlich sollten.
Ein weiteres Problem ist, dass beispielsweise Aspartam ähnlich wirken soll wie Geschmacksverstärker und im Körper, wenn in grösseren Mengen konsumiert auch als Gehirngift (Neutrotoxin) wirken kann. In den USA ist die Problematik des "China Restaurant Syndrome" schon länger bekannt, aber auch in Europa gibt es zunehmend Leute, die empfindlich auf Speisen mit höheren Mengen an Geschmacksverstärker, aber auch künstlcihen Süsstoffen wie Aspartam reagieren.

Es sind gerade all diese fragwürdigen Dinge, die mir Sorge bereiten und mich auch dazu führen, dass ich mich stärker mit Bio und Eigenanbau beschäftigt habe. Ein eigener Garten für Nutzpflanzen ist leider auch so eine Sache, aber vielleicht wird irgendwann doch noch was daraus.
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Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.