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lia Lästermaul
Anmeldungsdatum: 18.05.2007 Beiträge: 108
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Verfasst am: 21.02.2010 20:47 Titel: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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ich bin im moment ein bisschen im schlangenforum unterwegs, da ich in kürze ein paar pfeilgiftfrösche bekommen werde. da bin ich auf ein interessantes thema gestossen. es gibt schuppenlose schlangen und echsen naja, ich halte schon gar nichts von all den nacktzuchten bei säugetieren, da ich denke, dass die Haut einfach ein zu wichtiges organ ist, als dass es in dieser art verändert werden sollte. Dass die nackten Schlangen auch um ein bis zu vierfaches teurer sind, da sie so begehrt und wertvoll sind, gibt echt zu denken.
Ich bin der Meinung, dass Reptilien- und Amphibienhaltung ein Stück weit zweckgebunden sein sollte. Viele Reptilien sind ja bedroht, da sie lange verfolgt und ausgerottet wurden. Schlimmer steht es mit den Amphibien, die Weltweit extrem bedroht sind. Dies auf Grund von Klimaveränderung, Umweltgiften, Habitatfragmentierung (Europa) und - zerstörung (Regenwald), Übernutzung (Froschschenkel! Das ist ein echtes Problem) und den beiden Krankheiten Ranavirus und dem Chytridpilz (Batrachochydrium Dendrobatidis)... Irgendwie habe ich ja die Hoffnung, dass man durch Erhaltungszucht einige Arten erhalten könnte.
Und da gibt es Leute die seltene Echsen halten, und bei denen Farbzucht machen oder sogar schuppenlose Tiere ziehen. Das kann ich irgendwie echt nicht nachvollziehen... wobei vom Aussehen sind die Tiere schon irgendwie interessant... Aber eigentlich gefallen mir Schlangen gerade wegen den Schuppen.
_________________ Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 21.02.2010 21:32 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Die sind bewusst so gezüchtet worden wie die Baldwins und Co. bei den Nagern?
Oder kommen die so auch in der Natur vor? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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lia Lästermaul
Anmeldungsdatum: 18.05.2007 Beiträge: 108
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Verfasst am: 22.02.2010 18:31 Titel: |
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hej, nö, ich glaube die können ohne Schuppen nicht überleben, schliesslich sind die auch wichtig zum klettern und als Schutz. Also entspricht es wirklich den Baldwins. Wahrscheinlich ist es eine seltene, rezessive Mutation. Was auch heisst, wenn man sie so züchtet, hat man die wildtyp-allele verloren und wenn man wildtyp- Tiere einkreuzt sind diese "letalen" Typen überproportional vorhanden. Ich halte das ehrlich gesagt für eine qualzucht, da es ziemlich sicher die Tiere in ihrem Verhalten einschränkt (auch wenn die züchter was anderes behaupten, aber wer weiss wie natürlich diese die Terrarien einrichten). Skinnys, wenn auch hässlich und unnötig, sind in meinen Augen keine Qualzucht, da sie abgesehen von ihrer Kälteempfindlichkeit nicht anders als normale Meerschweinchen sind. Baldwins haben jedoch auch verkümmerte Tasthaare und andere defekte, daher auch eine geringere Lebenserwartung.
Wobei ich persönlich nichts von Nackttieren halte. Aber auch viele andere Rassen, wie Faltenhunde, allen voran der Mops oder gewisse Langhaar- und Hängeohretiere haben ihre Probleme und ich bezweifle, dass die sich super wohl fühlen... aber der Mensch darf das halt... _________________ Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 24.02.2010 15:02 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Also doch eine Zuchtform... ja in solchen Fällen ist das wirklich fragwürdig.
Überhaupt frage ich mich, wieso man Mutationen bei Reptilien züchten muss. Wahrscheinlich ist es der Ehrgeiz etwas Eigenes zu schaffen oder so. Immerhin haben wir bei den Reptilien mehr noch als bei den Nagern auch viele Züchter die sich bewusst gegen solche Mutationszuchten aussprechen und lieber die Tiere in den Wildfarben nachzüchten. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Torben Süchtig
Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 85
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Verfasst am: 24.02.2010 17:58 Titel: |
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Mutation und Zuchtform sind zwei Begriffe, die sich widersprechen. Mutagene mal ausgenommen (die spielen hier sicher keine Rolle), sind Mutationen vollkommen natürliche Veränderungen. Sie treten in der Natur nicht weniger häufig auf als in menschlicher Obhut. Der Unterschied besteht darin, welche Mutationen selektiert werden und sich dadurch vermehren können. Schuppenlose Schlangen sind in der Natur sicher schnell wieder weg, ebenso wie z.B. Tiere mit „bunten“ Fellfarben. Dafür setzen sich dort eher als in menschlicher Obhut unterschiedliche Nuancen von „wildfarben“ durch. |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 25.02.2010 00:49 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Wenn ich dich recht verstehe würde eine solche schuppenlose Schlange in die "Kategorie" Zuchtform gehören?
Oder anders ausgedrückt:
Mutation = Veränderungen die auch in der Natur spontan auftreten können, meist aber eher in kleinerem Umfang
Zuchtform = gezielte Zucht mit Tieren die gewisse erwünschte Mutationen aufweisen, wodurch die Merkmale der einzlenen Mutationen noch verstärkt werden
Zitat: |
Dafür setzen sich dort eher als in menschlicher Obhut unterschiedliche Nuancen von „wildfarben“ durch.
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Mit anderen Worten die Natur selektiert nach anderen Kriterien als der Mensch. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Torben Süchtig
Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 85
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Verfasst am: 25.02.2010 09:32 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Der Begriff Zucht ist allgemeinsprachlich viel weiter gefasst als in der Fachsprache und kann dann auch jegliche Verpaarung meinen. Eigentlich ist Zucht jedoch auf Verpaarungen beschränkt, bei denen gezielt eine genetische Veränderung angestrebt wird. Von einer Zuchtform kann man m.E. nur dann sprechen, wenn eine Zucht im Sinne der fachsprachlichen Bedeutung vorliegt.
Mutationen treten spontan auf (Mutagene lassen wir wieder außen vor), sind daher i.d.R. nicht planbar (bereits bekannte, häufiger auftretende Mutationen lassen wir auch außen vor), daher nicht gezielt einsetzbar und daher mit dem fachsprachlichen Begriff der Zucht nicht vereinbar. Mutationen spielen natürlich letztlich auch in der Zucht eine Rolle, denn sie schaffen erst die Vielfalt, mit der dann gezüchtet werden kann. Diese Mutationen können jedoch bereits Ewigkeiten vor Beginn der Zucht aufgetreten sein.
Der augenscheinliche Umfang der Veränderung kann bei Mutationen schon recht groß sein (die zugrundeliegende genetische Veränderung ist dagegen minimal), während bei einer Zucht auch kleine Veränderungen angestrebt werden können. Typisch für Mutationen finde ich den Ja/Nein-Charakter der Ausprägung, während es bei einer Zucht eher um das Mehr oder Weniger geht. Ich habe zwar keine Ahnung von Schlangenhaltung, jedoch ist für mich die Ausprägung bei den schuppenlosen Schlangen typisch für eine Mutation.
davX hat Folgendes geschrieben: | Mit anderen Worten die Natur selektiert nach anderen Kriterien als der Mensch. |
Ja. Ich denke, man kann sagen, dass die Natur ein feineres Auge für Veränderungen hat. |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 26.02.2010 01:35 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Zitat: |
Ich habe zwar keine Ahnung von Schlangenhaltung, jedoch ist für mich die Ausprägung bei den schuppenlosen Schlangen typisch für eine Mutation.
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Du meinst weil die Schuppen völlig fehlen, dass das ein deutlicher Hinweis ist, dass das aufs Mal entstanden ist?
Bei Zucht dagegen hätten wir dann eher etwas in Richtung Schuppen-"Schecken", dass es stets kleinere Bereiche gäbe, die beschuppt wären, also zumindest theoretisch überlegt (ob sowas praktisch möglich wäre, da habe ich ja ehrlich gesagt keine Ahnung). _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Torben Süchtig
Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 85
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Verfasst am: 26.02.2010 14:18 Titel: |
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Ich würde auch in dem von Dir angedachten Fall von einer einfachen Mutation ausgehen. Schuppen über den Augen, hinter den Ohren, nur am Bauch oder vereinzelt über den Körper verteilt bleiben für mich ein Ja/Nein-Charakteristikum. Ich sehe da keinen Unterschied zu den Fellfarben der Heimtiere.
Vielleicht lässt sich das besser begreiflich machen, wenn man die Tiere gedanklich mit anderen Tieren verpaart, also eine schuppenlose Schlange mit einer mit Schuppen. Da würden wir uns Gedanken über dominante und rezessive Erbfaktoren (andere Erbgänge lassen wir mal außen vor) und die vorhandenen Allele machen, also genauso wie bei Fellfarben. Als Nachwuchs würden wir schuppenlose Tiere oder solche mit Schuppen erwarten. Verpaaren wir dagegen einen Dackel mit einem Mops, dann erwarten wir nicht, dass dabei entweder ein Dackel oder ein Mops herauskommt. Bei der Verpaarung von Rindern mit einer Milchleistung von 4000 bzw. 8000 Kilogramm/Jahr erwarten wir ebenfalls nicht, dass die resultierende Milchleistung entweder oder ist. |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 27.02.2010 02:03 Titel: Re: Schuppenlose Schlangen... was es nicht alles gibt. |
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Also du meinst bei den vereinzelten Schuppen ist auch nur ein oder zumindest wenige (ev. gekoppelte) Allele involviert?
Und Zucht würde dagegen schon weit mehr Allele betreffen und daher keine saubere Ja/Nein Ausprägung? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Torben Süchtig
Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 85
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Verfasst am: 28.02.2010 10:38 Titel: |
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Ja. Durch Zucht werden vererbte Merkmale bearbeitet, die wir als individuell unterschiedlich ansehen. |
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