Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 08.03.2010 11:18 Titel: Re: Bin ratlos was die Rattenernährung angeht brauche TIPS b |
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Solange die Körner nicht vollgepieselt sind oder anderweitig verdreckt werden durch die Ratten, kannst du die ungeliebten Körner auch einfach in der Mischung belassen und nachschütten ... ich weiß, Ratten sind Pottsäue, die lieben es offenbar, den Futternapf schön einzusauen ... manchmal hat man jedoch das Glück, daß es trotzdem klappt.
Aber selbst, wenn sie vollgepieselt sind, gibt es eine Möglichkeit, das Futter zu retten, zumindest, solange die Körner nicht angenagt sind. Man sät sie einfach in Blumentöpfe oder in den Garten und erhält so sehr schmackhaftes Grünfutter, was man dann wieder ohne Probleme verfüttern kann. Gutes Körnerfutter sollte voll keimfähig sein, wenn es das nicht ist, hast du eh eine mindere Qualität erwischt und dann ists auch kein Wunder, wenn die Ratten das nicht mehr futtern, zumal sie bei einer naturnahen Ernährung ja auf bessere Qualität ausweichen können, sind ja genügend andere Körner mit in der Mischung, wo das geht.
Was über bleibt, reduzierst du für deine nächste Mischung - also kommt in die nächste Mischung deutlich weniger Paddyreis und Gerste, dein Ziel ist es ja schließlich, den Ratten ein zwar abwechslungsreiches Futter zu bieten - aber bitteschön auch ein kostengünstiges Futter! Also im Idealfall ohne Verschwendung.
Was gern gefressen wird, wird gebraucht - also wird das erhöht, in deinem Falle Milo, Sonnenblumenkerne, Mungobohnen, Quinoa und Kardi.
Erbsenflocken sind stark verarbeitet - und machen damit speziell in der Umstellung mehr Probleme, als das sie wirklich was bringen. Die Eiweiße und Fette in den Erbsenflocken sind unnatürlich gut aufnehmbar, Vitamine teilweise durch den Verarbeitungsprozeß zerstört, ungesättigte Fettsäuren teilweise in gesättigte Fettsäuren umgewandelt und die Fraßschutzstoffe fehlen. Damit können nur sehr auf Selektion trainierte Ratten wirklich umgehen, wer von Fertigfutter kommt, wird dagegen Fertigfutter bevorzugen, auch dann, wenn es eher schadet ... wenn also deine Ratten vorher Rattima oder ähnliches bekommen hatten, werden sie sich auch dann die Erbsenflocken aus dem Futter polken, wenn sie eigentlich etwas anderes bräuchten - nur sind Erbsenflocken die reinsten Energieträger, einfach weil das Eiweiß aufgeschlossen ist, die Fette in den Erbsenflocken im Schnitt gesättigter sind wie in intakten Erbsen, weil die Fraßschutzstoffe fehlen.
Wenn du neue Sämereien in der Mischung ausprobieren willst und du siehst, daß die Ratten genau richtig sind, also weder zu dünn werden mit deiner Mischung, noch zu dick werden, dann achtest du für den Anfang nur darauf, daß der Anteil der Mehlsaaten : Ölsaaten : Leguminosen gleich bleibt, streichst du also Gerste und Paddyreis, streichst du zwei Mehlsaaten, es können also in gleicher Menge andere Mehlsaaten zu, welche du noch nicht ausprobiert hast ...
Werden die Ratten zu dick, werden die Ölsaaten reduziert.
Werden die Ratten zu dünn, muß der Leguminosenanteil und die Bewegungsmöglichkeiten erhöht werden, damit sie Muskeln aufbauen können.
Werden die Ratten zu kräftig, hast du irgendetwas richtig gemacht ...
Was die Nährstoffzusammensetzung selbst angeht - da brauchst du dir keine Sorgen machen, denn die Ratten ergänzen durch Frischfutter, tierischen Komponenten usw usf ... es ist von jedem anerkannten Nährstoff genügend in einem abwechslungsreichen Futter drin, denn du fütterst ja nicht nur die Körnermischung, du fütterst doch auch anderes Futter. Anders, wie beim Fertigfutter, brauchst du also bei einem abwechslungsreichen, naturnahen Futter keine Angst zu haben, daß irgendwelche Nährstoffe fehlen - wenn tatsächlich mal zuwenig von irgendeinem Nährstoff im Futter enthalten ist, dann futtern Ratten so, daß sie Wirkstoffe bevorzugt futtern, welche die Aufnahme diesen Nährstoffes im Darm fördern. Beispiel Kalzium - ist davon zuwenig im Futter, fressen Ratten einfach mehr Obst, wo viel organische Säuren drin sind und erreichen so, daß sie das Kalzium aus der Nahrung vollständig mithilfe dieser organischen Säuren herauslösen können und gut über die Dünndarmschleimhaut aufnehmen können. Damit reicht das Kalzium wieder locker ...
Mit einer naturnahen Ernährung ist also nicht mehr die Nährstoffzusammensetzung wichtig, sondern das Angebot möglichst vieler unterschiedlicher Zusammensetzungen an Wirkstoffen ... und das sind nunmal meißt die Fraßschutzstoffe. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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