Aussenhaltung von Goldhamster

[davX]

...ist offenbar nicht gerade ein grosses Thema.

Wurde hier jedoch vor einiger Zeit angesprochen:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?f=19&t=31425

Es fragt sich, wie extrem wohl die Klimawerte in Syrien und der Türkei sind, wo die Goldhamster herkommen.
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Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.

[Vanessa87]

Hallo zusammen,

ich kenne lediglich ein Extrembeispiel aus meiner Kindheit von Außenhaltung eines Goldhamsters.

Das Tier lebte in einem winzigen, typischen, 2-stöckigen Hamsterknast mit typischem, winzigen Häuschen und typischer Chemiehamsterwatte.

Das arme Tier wurde vom Stiefvater des Jungen dem er gehörte auf den Balkon auf die Waschmaschine verdonnert. Leider lief die Waschmaschine regelmäßig und das Tier wurde ständig traumatisiert. Ich konnte dann erreichen dass er wenigstens von der Waschmaschine weg kommt, dafür dann aber im Freien auf einem Tisch stand. Er erfror nach wenigen Tagen.

Ich bin mir aber sicher, dass bei korrekter Haltung, eine Außenhaltung durchaus sinnvoll sein kann
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Robert Lembke

[Torben]

Syrische Goldhamster würde ich in unserem Klima nicht draußen halten, jedenfalls nicht das ganze Jahr.

Die Art wurde als Modell zur Erforschung des Winterschlafs verwendet, jedoch sterben doch recht viele Tiere bei niedrigeren Temperaturen, ohne dass sie in Winterschlaf fallen, anders als z.B. beim Türkischen Goldhamster.

Beim Dsungarischen und beim Campbell-Zwerghamster kann ich mir dagegen gut vorstellen, dass eine Außenhaltung dauerhaft funktioniert.

[davX]

Hallo Torben,

das ist in der Tat interessant. Dass die Überwinterung ein delikates Thema sein dürfte, habe ich mir gedacht. Es gab da ja auch ein Versuch zur Aussenhaltung verschiedener Kleinsäuger über den Winter in "Der Zoologischer Garten" ums Jahr 2000 in einem Zoo und sie hatten dort relativ hohe Verlustraten.

[Torben]

Online habe ich diese Aussage gefunden: „In a group of 373 Syrian hamsters exposed to the cold, 68 percent or 252 hibernated and 121 animals died before ever entering the hibernating state.“ Man vergleiche das auch mit der Aussage über den Türkischen Goldhamster eine Seite weiter.

Einen Überblick über den Winterschlaf beim Syrischen Goldhamster und die Reaktion auf niedrige Temperaturen gibt es bei Hoffman (1968): Hibernation and Effects of Low Temperature. S. 25–39, in: Hoffman, Robinson & Magalhaes (Hrsg.): The Golden Hamster. Its Biology and Use in Medical Research. Iowa State University Press, Ames.

Die bessere Eignung des Türkischen Goldhamsters für Versuche zum Winterschlaf behandeln auch Cantrell & Padovan (1987): Other Hamsters. Biology, Care, and Use in Research. S. 369–387, in: Van Hoosier Jr. & McPherson (Hrsg.): Laboratory Hamsters. Academic Press, Orlando u.a.

[davX]

Oh danke für die Literaturhinweise. Das klingt doch spannend.

Apropos der verlinkte Text stammt aus der Zeitschrift Brevoria... wenn ich das gewusst hätte, dass es die auch online gibt, hätte ich mir damals den Gang zur Bibliothek sparen können.
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[Murx Pickwick]

Ist etwas darüber bekannt, wie die Goldhamster der Kälte ausgesetzt wurden?
War es ihnen möglich, nen Bau zu bauen?
Wurden sie einzeln überwintert, oder in Gruppen?
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[Torben]

Der Zusammenfassung von Hoffman ist nur zu entnehmen, dass die Versuche unter recht unterschiedlichen Bedingungen (Temperatur, Licht, Nahrung) durchgeführt wurden. Baue konnten sicherlich nicht angelegt werden, da es bei den Versuchen um den Winterschlaf ging, nicht um eine Überwinterung.

Überwinterungsversuche sind mir nicht viele bekannt und was mir in Erinnerung blieb, war auf die Heimtierhaltung ohnehin nicht übertragbar. Ich erinnere mich vage an einen Versuch mit einigen Tieren, bei dem die Hamster in Gruppen gehalten wurden und relativ viele Tiere die Überwinterung unzugänglich eingebuddelt überstanden.

Außenhaltung von Syrischen Goldhamstern ist m.E. nur etwas für (Hobby-)Zoologen, die auch Verluste anders bewerten als Heimtierhalter.

[Murx Pickwick]

Es gab mal eine ganze Reihe von Versuchen, wie Ratten sich bei Minusgraden verhalten - in Makrolonboxen. Ein großer Teil der Tiere hat diese Haltung schlichtweg nicht überlebt, sie sind erfroren.
Ich selbst habe Ratten auf dem Balkon und im Kaltstall überwintert - ohne Verluste, aber sie hatten jedesmal Häuschen oder ähnliches, randvoll mit Stroh und Heu und ein wenig mehr Platz.

Ich kann mir gut vorstellen, daß die Überwinterung vom syrischen Goldhamster genauso verlustfrei gelingt, wenn diese Tiere sich nen frostfreien Bau anlegen können und genügend Nistmaterial zur Verfügung haben, um den Bau auszupolstern ... dazu dürfte bei dieser Tierart auch der Streß ne Rolle spielen, wenn sie ständig den Duft anderer Goldhamster vor der Nase haben, die sie nicht vertreiben können - oder noch schlimmer, zusammen mit anderen Goldhamstern in einem Behältnis überwintert werden, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß die Hamster das wegen Streß nicht überleben.

Es gibt noch eine Sache ... syrische Goldhamster werden in der Regel nicht sehr alt, zwei bis vier Jahre sind normal ... sie überleben also einen Winter, der zweite Winter wird dann schon spannend, egal ob nun mit oder ohne Überwinterung, der dritte Winter unwahrscheinlich ... die über vierjährigen Goldhamster haben Seltenheitswert.

Sind jetzt alles jedoch von mir nur reine Spekulationen, solange es niemand wagt, wirklich mal Goldhamster draußen zu überwintern mit den Mitteln, die eben Hobbyhaltern zur Verfügung stehen, kommen wir hier nicht weiter.
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[davX]

Was die Verluste angeht, finde ich ein wichtiger Punkt. Gerade mit der Aussenhaltung allgemein, insbesondere wenn wenig Erfahrungen vorhanden sind, stellt sich natürlich die Frage, was man wagen kann/soll. Da sind die Werte der einzelnen Tierhalter doch unterschiedlich, von den ganz ängstlichen, die absolut jeden Verlust vermeiden wollen, auch wenn die Haltungsbedingungen der Tiere deutlich verbessert werden können, hin zu denen, die unnötige Risiken vermeiden wollen ohne aber den Tieren Abwechslung und neue Reize gänzlich vorzuenthalten bis hin zu den Vorreiter, die auch wirklich Neues wagen.
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[Noraja]

Hallo

ich sehe leider nicht, was genau in dem verlinkten Forum steht, da ich dort nicht angemeldet bin, aber Hamster im Freiland ist ein Thema, das mich vor 6 Jahren mal intensiv beschäftigte. Ich war zum Schluss gekommen, dass es mit meinem Dschungaren versuchen wollte. Nur leider kam es dann doch nicht so weit, da der Hamster, den ich andreht bekam und aus Mitleid nahm, verstarb, bevor sein Gehege überhaupt gebaut wurde.
(es war allerdings Frühling, ob ich den Hamsteropi im Winter wirklich draussen gelassen hätte, mag ich bezweifeln. )


Ich hab es da auch mal gewagt, das ganze in einem Hamsterforum anzusprechen. Die Reaktionen könnt ihr euch ja denken .
Jedenfalls wurde mir gesagt, dass die heutigen Hamster teils so empfindlich und Wettereinflüsse nicht gewohnt, dass sie sogar bei einem offenen Fenster schon krank werden , allerdings kamen wir da zum Schluss , dass dies vermutlich eine Gewöhnungs- Abhärtungsache ist und weniger eine zuchtbedingt, da halt die Hamster von jung auf nichts anderes kennen.

Das Wetter in der Heimat des Goldhamsters nenne ich mal extrem. Tagsüber im Sommer kann es um Aleppo herum schon mal 45 ° haben, mir war im unklimatisierten Auto so heiss, wie noch nie zuvor oder danach. Und selbst die Nachttemperaturen waren im Juli viel zu heiss zum schlafen. Den Winter habe ich dort noch nie gesehen, laut den Einheimischen kann es sehr kalt werden und die Temperaturen sinken ab und zu unter den Gefrierpunkt.

Hier mal ein Klimadiagramm
http://www.iten-online.ch/klima/asien/syrien/aleppo.htm

Man muss da aber berücksichtigen, dass das Klima 70 cm unter der Erde sehr viel gemässigter ist. Aber das gilt ja nicht nur für das Syrische Landesinnern, sondern auch bei uns.

Ich glaube jedenfalls auch, dass sich ein Hamster draussen halten lassen und er sich vermutlich wohler fühlen würde, schon alleine deshalb, weil ein Hamstergehege draussen einiges grösser ausfallen könnte als es drinnen möglich ist.

Liebe Grüsse
Lina

[davX]

Oh entschuldigung, daran hab ich natürlich nicht gedacht.

Es fragt jemand, ob man Hamster draussen halten könne.
Darauf antwortet Wieselchen, verweist auf folgenden Thread: http://www.tierpla.net/haltung-hamster/auszenhaltung-winterschlaf-goldhamster-t3246.html

...und fügt noch an: