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Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln

 
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 23.11.2010 17:21    Titel: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

ich habe neulich eine rennmaus in die pathologie eingeschickt um die plötzliche todesursache feststellen zu lassen. im zuge dessen stellte sich heraus, das ein minimaler wurmbefall vorhanden war. die todesursache konnte jedoch nicht ermittelt werden.

jetzt ist die frage, wie gehe ich mit dem ergebnis um. mein TA (auf kleintiere spezialisiert) meinte, ich bräuchte hier keine weiteren schritte einleiten. es sei absolut normal, das renner meist einen leichten befall aufweisen würden. ihr organismus sei aber darauf getrimmt, insofern das immunsystem sauber funktioniert, das im zaum zu halten. eine entwurmung käme hier noch nicht in frage und es gäbe hier auch keine spezielle wumkur nur für renner. die dosierung sei sehr schwer zu handhaben und meist würden die renner eher an der wurmkur sterben, als an den paar würmern selbst.

jedoch muß ich mir als züchter da glaub ich schon mehr gedanken machen.
wer hat also schonmal renner entwurmt und was für ein mittel kann in welcher dosierung empfohlen werden?
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.11.2010 19:01    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

Huhu,

ich muss ehrlich sagen, dass es schwierig ist hier sinnvollen Rat zu geben. Einerseits würde ich die Meinung teilen, dass ein leichter Wurmbefall vorkommen kann und m.E. wenig problematisch ist. Gewisse Parasiten sind häufig und kommen auch bei "gesunden" Tieren vor. Der Aufwand alles zu bekämpfen ist oft eher schädlich denn nützlich. Man muss auf der anderen Seite wohl auch unterscheiden je nach Fall und Situation. In deinem Falle das Thema Zucht und die höhere Verantwortung wenn du Tiere abgibst oder eben auch die Gefährlichkeit eines Parasits: Während viele darauf aus sind den Wirt nur wenig zu schwächen sofern dieser gesund und der Befall sich in Grenzen hält (was für gesunde Tiere spricht), gibt es auch einige die wirklich gefährlich sind... aber ich denke, das hätte man dir dann mitgeteilt.

Grundsätzlich gehen mir zwei Dinge durch den Kopf:
1. Lässt sich der Parasit wirksam und mit vernünftigem Aufwand beseitigen oder kommt er immer wieder, weil er leicht durch die Umwelt aufgelesen werden kann? Oder ist die Bekämpfung mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden, die in keinem Vergleich zum Nutzen stehen?
2. Wäre eine Selbstmedikation mit Kräuter eine Option? Gewisse Giftpflanzen sind wirksam gegen Darmparasiten. Sicher, sie sind nicht harmloser als so manches Gift, das vom TA verschrieben wird, sie hätten aber den Vorteil, bei der passenden Auswahl, dass die Tiere selber sich behandeln könnten, wie sie das auch in der Natur tun können. Das heisst allerdings auch, dass sie wohl nichts tun werden, wenn die Parasiten sie nicht stören.
Das Thema hatten wir hier in der Vergangenheit schon öfters, allerdings eher im Zusammenhang mit Kaninchen und Chinchillas. Insbesondere Murx könnte da wohl was dazu sagen. Evtl. gibt es auch Erfahrungen bei Mäusen oder Ratten, aber das weiss ich ehrlich gesagt nicht so genau.

Zitat:

jetzt ist die frage, wie gehe ich mit dem ergebnis um. mein TA (auf kleintiere spezialisiert) meinte, ich bräuchte hier keine weiteren schritte einleiten. es sei absolut normal, das renner meist einen leichten befall aufweisen würden. ihr organismus sei aber darauf getrimmt, insofern das immunsystem sauber funktioniert, das im zaum zu halten. eine entwurmung käme hier noch nicht in frage und es gäbe hier auch keine spezielle wumkur nur für renner. die dosierung sei sehr schwer zu handhaben und meist würden die renner eher an der wurmkur sterben, als an den paar würmern selbst.

Das klingt für mich ehrlich gesagt plausibel, ob es sinnvoll ist, das ist wohl fraglich. Ich meinte jedoch im Rennmausforum auch schon gelesen zu haben, dass da gegen Würmer behandelt wurde... wie der Erfolg war, keine Ahnung, gut möglich, dass da einige Tierverluste in Kauf genommen wurden. Ich denke da aber auch, dass man als seriöser Züchter ebenfalls bedenken sollte, wenn die Wurmkur wirklich riskant ist wie beschrieben, dann ist es vielleicht sinnvoller davon abzusehen, als seine Tiere unnötig zu belasten. Ich würde das allerdings auch offen kommunizieren.
Ob die Tiere befallen sind, sollte wahrscheinlich sich mittels Kotprobe herausfinden lassen.

edit: Kommt mir gerade noch in den Sinn, Murx erwähnte mal bei Parasitenbefall, dass es sinnvoll wäre die Haltung zu überprüfen (Ernährung usw.) und dann nach einer Weile nochmals zu testen. Das soll teilweise auch schon helfen, dass die Parasiten wieder verschwinden. Das wäre eventuell auch noch eiine Spur, der man folgen könnte. Inwiefern das hilft, kann ich allerdings nicht beurteilen.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.11.2010 23:41    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

Bei Rennern wäre ein Versuch mit Rainfarn möglich ... einfach anbieten, wenn sie es fressen, ist gut, wenn nicht, ist auch gut.

Wenn du die Darmwürmer selbst bekämpfen willst, ist nötig zu wissen, was es für eine Art ist, wie sie sich vermehren etc. Viele passende Würmer beispielsweise lassen sich auch mit Chemie nicht totbekommen, Spulwürmer bei Hunden z. B., man bekommt nur die geschlechtsreifen Tiere im Darm, nicht die noch nicht geschlechtsreifen Tiere, die sich im Muskelgewebe oder sonstwo im Hund aufhalten. Mit Pflanzen kommt man ihnen auch nicht bei ... bliebe also nur noch das Trennen der Welpen gleich nach der Geburt und Handaufzucht, damit hätte man die Neuansteckung der Welpen von einem Teil der Welpen tatsächlich durchbrochen ...

Für jede Wurmart gibt es gewisse Schwachstellen, an denen man ansetzen kann, um sie endgültig aus dem Bestand zu bekommen - wie sinnvoll das ist, sei mal dahingestellt, da die zur Tierart passenden Würmer für ein robustes Immunsystem sorgen. Sind die Würmer weg, werden die entsprechenden Tierarten schneller krank ... ganz einfaches System ...

Ein schwieriges Thema sind dafür Darmparasiten, die nicht zur Tierart passen, also wo die Tierart nen Fehlwirt darstellt ... oft lassen sich diese Parasiten nicht entfernen, ohne das Tier gleich mitumzubringen und gleichzeitig machen diese nicht passenden Parasiten das Tier krank.
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ulmer-strolche
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 23.11.2010 23:46    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

na bei meiner haltungsweise werde ich wohl immer wieder mit solchen problemen zu kämpfen haben. ich füttere im allgemeinen von frühjahr bis herbst abwechslungsreich von draußen. alles was die wiesen und felder so hergeben. nur im winter kaufe ich zu. hier habe ich also immer die gefahr, das ich mir was einschleppe.
aber ich denke auch, eben durch diese abwechslungreiche ernährung und die frischen kräuter ist das immunsystem weitaus besser gestärkt als durch das labbrige grünzeug, das wir uns manchmal noch reinpfeifen Smile.... in einem jahr war das nun die allererste maus, die weggestorben ist. allerdings wurde sie auch über stunden im auto in die schweiz transportiert und starb dort ca. 1 woche nach ankunft. die todesursache kann nicht erklärt werden. wird aber auf ein herz-kreislauf-versagen geschoben laut laborbericht. also sind es hier nicht die würmer gewesen. es kam eigentlich eher zufällig ans licht dadurch.

auf den rennerforen hab ich mich mal umgesehen. die aussagen sind hier oft so wirr und undefiniert... mal ja, mal nein... panacur geben, panacur killt renner.... aussagen zur dosierung werden gleich garnicht getroffen und und und.....
und das schärfste Smile.... die besitzer sterben noch vor ihren rennern an den würmern Smile... nene du, is nicht grade die perfekte und sinnvollste plattform, um sich wirklich gute infos zu holen
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 24.11.2010 00:39    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

Zitat:

auf den rennerforen hab ich mich mal umgesehen. die aussagen sind hier oft so wirr und undefiniert... mal ja, mal nein... panacur geben, panacur killt renner.... aussagen zur dosierung werden gleich garnicht getroffen und und und.....

Genau das hab ich vermutet, hatte mich dort aber nie so genau eingelesen in die ganzen Gesundheitsthemen. Mir war nur in Erinnerung, dass ich dort auch schon was über Panacur gelesen hatte... das Mittel ist bei Chins beliebt zur Bekämpfung der sehr umstrittenen Giardien. Die Chins sind da offenbar weniger empfindlich und es ist daher weniger problematisch wenn unsinnigerweise behandelt wird, aber grundsätzlich ist das Problem dort sehr ähnlich gewickelt.
Die Praxis bei erfahrenen Chinchillahalter läuft daher hinaus nicht zu behandeln, solange es nicht nötig wird, weil die Parasiten die Tiere schwächen. Wobei die Modeerkrankung Giardien hat in entsprechenden Chinforen auch wieder abgenommen... welcher Sau nun hinterhergerannt wird, weiss ich nicht, es gibt allerdings immer noch von Zeit zu Zeit Leute, die sich wegen den Giardien kirre machen lassen, da muss dann alles Teppich raus, alles desinfiziert werden, der ganze Raum, von Kopf bis Fuss, die Käfige sowieso usw. (nur der Faktor Mensch wird wahrscheinlich übersehen oder was weiss ich und all die Müh bleibt mit bescheidenem Erfolg gekrönt...).

Also so wie ich das sehe, bist du wohl mit dem Rat deines TA gut beraten.
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ulmer-strolche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 24.11.2010 21:44    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

also über giardien weiß ich bescheid. arbeite ja als tierpflegerin im Tierheim und da hab ich täglich mit zu kämpfen... jetzt in dieser jahrszeit sowieso. hier is aber sehr wichtig, das man nicht sinnlos behandelt, denn sonst werden die stämme resistent innerhalb kürzester zeit und dann hast du wirklich ein problem Sad.... desifizieren ist schon wichtig. wir verwenden in solchen fällen bzw. allgemein desinfektionsmittel, die 24 stunden einwirken und dann erst wieder abgewaschen werden mit kalt wasser. stinkt zwar wie die pest das zeug, bringt aber wirklich was.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 25.11.2010 15:44    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

Zum Thema Giardien müsste ich mal noch schauen... da hatten wir in unserem Chinchillaforum mal sehr umfangreich als Thema, auch all der Unsinn, der sich in vielen anderen Foren abspielte, aber auch was Fachliteratur angeht... ich glaub da war sogar eine Studie dabei die untersuchte den Giardienbefall bei Tieren... ich weiss es jetzt nicht mehr genau, ich glaube aber es war nicht in Europa aber wohl auch nicht in der Wildnis. Jedenfalls kamen die zum Schluss, dass die Giardien wohl einfach dazu gehörten und auf einem geringen Level nicht besorgniserregend wären... ich weiss es allerdings nicht mehr genau - müsste bei Gelegenheit mal danach suchen...

Aber das Thema Würmer/Parasiten allgemeiner hatten wir übrigens vor einiger Zeit auch im Rodent-Info Forum. Stefan hatte dazu einen sehr interessanten Beitrag geschrieben, der hier nachzulesen ist:
http://www.rodent-info.net/forum/viewtopic.php?p=25209#p25209

Und wohl auch ein bisschen aus aktuellem Anlass habe ich mich hier noch mit dem Thema beschäftigt... dabei gings mir auch um die Natur und den Sinn von Parasiten, welche Funktion sie haben und wie sie auf den Wirt wirken und wie dieser mit den Parasiten umgeht:
http://www.degupedia.de/board/viewtopic.php?f=31&t=2497
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Anmeldungsdatum: 15.11.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 25.11.2010 16:08    Titel: Re: Wurmbefall bei Rennmäusen behandeln Antworten mit Zitat

super Smile... hab mir die berichte grade mal durchgelesen.... ich bin auch der meinung, das ich erstmal nichts unternehmen werde, außer es tritt ein akuter fall auf. auf jedenfall werd ich mal mit ab und an kotuntersuchung den befall im auge behalten.
vielleicht gehe ich auch erstmal her und wechsle in noch kürzeren abständden die einstreu... so müßte sich einfinfektionsdruck durch die paras. verringern lassen Smile....
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