[Blog] Deguhalter International - Umbruch

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Huhu zusammen,

seit einiger Zeit rumort es in den internationalen Degukreisen und das ist gut so: Ein frischer Wind weht durch die Degukreise, denn engagierte Halter sind zur Zeit dabei ihre Erfahrungen und Informationen auszutauschen zur Verbesserung der Deguhaltung.

Wie sehen diese Verbesserungen konkret aus und wieso kommt das erst jetzt?

Nun, im Gegensatz zur deutschsprachigen Degucommunity scheint die Community weiter verteilt und auch eher versplittert zu sein, auch gab es offenbar lange Zeit keine solch intensive Bemühungen in Richtung Verbesserungen der Deguhaltung. Ich denke nicht, dass man das ankreiden darf, viel eher brauchte es offenbar erst Impulse um dieses Bedürfnis zu erwecken, denn die Reaktionen der jüngsten Zeit zeigen, das Interesse ist da.
Konkret sehen die Verbesserungen wie folgt aus:
- Verbesserung der Ernährung, insbesondere durch mehr Abwechslung und naturnahe Diät. Zur Zeit läuft ein Projekt "50% natürlich füttern"
- Verbesserung der Degukäfige und deren Grössen: Durch die Anregung von Holz-Eigenbauten ist hier viel Bewegung reingekommen, die Leute merken, sie können etwas selber tun und haben viel Freude bei der Umsetzung. Lange Zeit waren viele Halter verunsichert von der Warnung von Degutopia, dass Holzkäfige für Degus ungeeignet seien.
- Informationsaustausch über Lebensweise in der Wildnis, die Biologie der Degus etc. Engagierte Halter beschäftigen sich mit Studien und sind interessiert, mehr über Degus herauszufinden.
- Experimente bei der Haltung: verschiedene Einstreuarten werden getestet, Käfigeinrichtungen etc.

Insbesondere die Änderungen bei der Ernährung und die Eigenbaukäfige scheinen mir die zwei grössten und einflussreichsten Änderungen derzeit zu sein, die viel zu reden geben. Ich will den Platz hier nutzen und etwas auf Projekte, Fortschritte usw. aufmerksam machen.
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Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

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Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.

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Die Suche nach einem Degukäfigbauer in Austin USA
Eines der Probleme, welche gerade die Deguhalter aus Übersee haben, ist das relativ spärliche Angebot für Kleinsäugerhalter allgemein und Deguhalter im Speziellen, das umfasst alle erdenklichen Bereiche, wie zum Beispiel das Futter (da gibt es vor allem jenes von den grossen Herstellern, aber so Kräutermischungen wie wir sie zu hauf kennen, gibt es kaum), aber eben auch Käfige. Nicht nur dass die meisten im Handel angebotenen Käfige ungeeignet wären (was ja bei uns auch nicht so gross anders ist), sondern auch in Bezug auf Käfigbauer gibt es kein solch vielfältiges Angebot, wie wir es hierzulande kennen.

Erfreulich ist es da zu sehen, dass sich in dieser Hinsicht nun etwas tut. Der Kanadier Jordan (aka. Nightwishraven) hat für die englischsprachigen Deguhalter vor einiger Zeit eine Bauanleitung zum Selbstbau von Degukäfigen veröffentlicht. Diese hat offenbar ein grosses internationales Echo ausgelöst, dessen jüngster Erfolg die Nachricht einer Texanerin namens Mireille. Sie hatte auf Craigslist (so etwas wie Ebay oder Kijiji bei uns) ein Inserat geschaltet und dabei den Selbstbau-Artikel von Jordan verlinkt, weil sie auf der Suche nach einem Käfigbauer ist, der ihr so ein Käfig bauen könnte. Das Inserat führte dazu, dass die Zugriffszahlen auf den Artikel stark in die Höhe stiegen:

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Ein Degukäfigbauer für Mireille - Teil 2

Die Suche war offensichtlich erfolgreich, wie eine Rückmeldung von Mireille an Jordan zeigt:

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Degu Dokumentar-Film
Kürzlich hat ein britischer Filmproduzent (Student einer Filmschule) den Vorschlag gebracht, einen Dokumentarfilm über Degus zu drehen. Er hat bereits zu anderen Themen Filme gemacht und in Folge entstand eine anregende Diskussion mit Ideen und Vorschlägen:
http://deguworld.proboards.com/index.cgi?action=display&board=behaviour&thread=9522&page=1

Was daraus werden wird, das muss sich freilich noch zeigen, die Idee tönt aber vielversprechend und wenn sie weiterverfolgt wird, will ich darüber berichten, sofern mir das Thema nicht entgeht.
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Miserable Bedingungen im Zoohandel
Das Thema scheint in Deutschland ja nichts Ungewöhnliches darzustellen, sind uns Degus als Sonderangebote in Baumärkten, schlechte Beratung und schlecht eingerichtete, viel zu kleine Käfigen sowie ungeeignete Futterberatung alles bestens bekannt. In Grossbritanien scheint das jedoch systematisch von einer Zoohandelskette, welche den dortigen Markt dominiert, auf die Spitze getrieben zu werden. Unter der Abkürzung "P@H" (für Pets at Home) sammeln sich die Klagen über schlimme Zustände seit einigen Monaten (oder vielleicht schon Jahren?) im Deguworld, aber offenbar auch in anderen Tierforen. Es gibt zwar auch einige positiven Ausnahmen, doch abgesehen von solchen Eigeninitiativen scheint sich da bislang wenig zu tun. Selbst Reklamationen von engagierten Tierhalter stiessen bei der Geschäftsleitung bislang auf wenig Verständnis.
Das Thema wird sicher auch in Zukunft das Forum dort weiter beschäftigen. Eine Dokumentation zu diesem Thema ist hier nachzulesen und wird vermutlich auch in Zukunft weitergeführt:
http://deguworld.proboards.com/index.cgi?board=talk&action=display&thread=8522
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Jordan zieht Jahresbilanz: 2011 war das fruchtbarste Deguworld Jahr
Um alle erwähnte Punkte hier aufzuzählen, welche Jordan eingeht, würde wohl den Rahmen sprengen, auf ein paar Aspekte möchte ich aber knapp eingehen. Als wichtigstes Ereignis hebt er die Käfigbauerbewegung (cage building movement) hervor. Vor einiger Zeit haben Deguhalter im englischsprachigen bzw. internationalen Raum angefangen Holzkäfige selber zu bauen. Diese Entwicklung wurde lange Zeit ausgebremst, da anerkannte Deguinformationsquellen davon abgeraten hatten. Der Erfolg war jedoch so überwältigend, dass er ein grosses Echo auslöste und viele Nachahmer animierte mitzumachen.
Ein weiteres interessantes Projekt ist ein Käfigrechner für den englischsprachigen Raum, welcher nicht aufgrund von Käfigvolumen rechnet, sondern die zusammengezählte Lauffläche (sogenannte CARA) verwendet. Die Berechnung erfolgt anders als bei anderen Rechner nicht durch ein Programm, das irgend etwas rechnet, sondern durch eine Tabelle, aus der man die Empfehlungen dann herauslesen kann.
Ein weiteres interessantes Projekt ist das 50% naturnahe Nahrung Projekt. Deguhalter versuchen dabei 50% des herkömmlichen Fertigfutter durch natürlichere Bestandteile wie Sämereien, Kräuter, Blüten, Grünzeug und Co. zu durchsetzen. Auch dieses Projekt erweckte ein grosses Echo.

Ferner hebt er den Austausch mit ein paar deutschsprachigen Deguhalter aus dem Deguforum (mich eingeschlossen) hervor, welche seit einigen Monaten das Forum unterstützen, wobei ich hier fairerweise sagen muss, wir profitieren genau so sehr von diesem Austausch wie umgekehrt... es ist wirklich ein sehr fruchtvoller Austausch.

Ausserdem werden noch ein paar kleinere Projekte erwähnt von diversen Forenmitgliedern, darunter ist auch eine Liste mit giftigen Hölzern, welche ich auf meiner Homepage anbiete: http://www.octodons.ch/index.php/Woods

Die Details:
http://deguworld.proboards.com/index.cgi?board=chat&action=display&thread=9592

und im selben Thread:

Das Cage Building Movement und Zusammenarbeit mit Degutopia.co.uk
Es kommt einer kleinen Sensation gleich, was sich kürzlich zugetragen hat: Der Austausch mit Degutopia scheint erste fruchtbare Erfolge zu zeigen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn lange Zeit wurde Degutopia für ihre Käfiggrössen und Käfigmaterialien kritisiert. Die Grössen seien viel zu klein und berücksichtigen die Empfehlungen hiesiger Tierschutzorganisationen wie der britischen RSPCA nicht. Auch die Ablehnung von Holzkäfigen wurde als Hindernis kritisiert und jüngste Bemühungen den Bau von Holzkäfigen zu fördern (das sogenannte "cage building movement") und die Erfahrungen dazu auszutauschen war ein sichtbarer Erfolg. So ist dieser Schritt eigentlich nicht erstaunlich und absolut begrüssenswert:

[davX]

Eine herzlose Deguzucht in Schottland
Zwar hört man viel von Tierquälerei und was alles nicht gut läuft, in dem folgenden Thread berichtet jedoch Fred sehr eindrücklich von einer besonders kaltherzigen Zucht, angefangen von überfrachtenten Winzkäfigen über die Haltung der Mutertiere in einem leeren (!) Winzkäfig bis hin zu dem Nachwuchs, der deutlich jünger war als die angegebenen 6 Wochen und schon mit 4 Wochen von der Mutter weg soll.
Er entschied sich trotz Bedenken das einzige weibliche Jungtier doch mitzunehmen und es erholte sich dann rasch und liess sich mittlerweile sogar erfolgreich vergesellschaften (gut das Flegelalter muss dereinst zeigen, ob es so bleibt...):
http://deguworld.proboards.com/index.cgi?board=chat&action=display&thread=9619
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Gute Informationen verbreiten sich gut
Und noch ein interessantes Beispiel für die internationale Auswirkung von Jordans Arbeit.
In einem russischen Forum wurde seine Seite verlinkt, in einem grossen Forum mit um die 2000 User als Sticky-Post:
http://deguworld.proboards.com/index.cgi?board=links&action=display&thread=13109
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