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Trotz Wiesenfütterung zu dick?

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Trotz Wiesenfütterung zu dick? Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Eska
Fellnase


Anmeldungsdatum: 13.07.2012
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 14.07.2012 21:45    Titel: Trotz Wiesenfütterung zu dick? Antworten mit Zitat

Hallo, ich hätte gerne mal eure Hilfe.
Ich füttere meinen Kaninchen fast nur das , was die Wiesen hergeben. Ab und an gibt es Kohlrabi und Möhren, wenn wir zuviele davon haben. Ach, und zwischendurch noch Trockenkräuter, da hab ich mich im Frühjahr heftig verkauft und ich weis nicht ob die bis zum Winter haltbar sind.
Der Anlass für meine Frage ist folgender: Zwei meiner "Widder-Zwerge" bringen mittlerweile über 2 kg auf die Waage. Gut, sie sind fit, rennen und springen rum, trotzdem bin ich unsicher, ob das Gewicht noch OK ist oder ob ich was tun muß: Anders füttern, mehr Platz schaffen oder doch akzeptieren, dass die halt so sind (Sie halten ihr Gewicht von 2,2 und 2,1 kg, die Häsin (3-Punkt-Schecke, Löwenzwergwidder-Mix) ist genau 1 Jahr alt, der Rammler 10 Monate ist ein Frühkastrat (Japaner).
Fotos wären jetzt eine tolle Sache, aber die aktuellen sind irgendwo im Nirvana verschwunden und die Kamera ist grade mit meiner Tochter unterwegs. Ich werde aber schnellstens welche nachreichen.
Theoretische Einschätzungen aus euren Erfahrungen würden mir auch schon weiterhelfen.

Vielen lieben Dank im Voraus
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 14.07.2012 23:54    Titel: Re: Trotz Wiesenfütterung zu dick? Antworten mit Zitat

Widderkaninchen bringen von Natur aus immer etwas mehr auf die Waage als Stehohren. Solange sie fit sind, Blinddarmkot aufnehmen können und du beim Streicheln die Wirbelsäule spüren kannst, musst du dir keine Sorgen machen.

Es gibt noch Einiges, woran man erkennt, ob ein Kaninchen zu dick ist oder nicht:

Zitat:
Ein Kaninchen, welches weder zu dick, noch zu dünn ist, hat gut fühlbare Rippen. Hat man das Gefühl, die Haut ist dick und weich, aber die Rippen sind trotzdem noch zu spüren, weiß man, das Kaninchen hat Unterhautfett eingelagert - das ist für die dunkle Jahreszeit insbesondere bei Volieren- und Weidekaninchen normal, im Frühjahr und Sommer sollte sich dann die Haut jedoch wieder dünner anfühlen. Wohnungskaninchen zweigen diese saisonalen Unterhautfetteinlagerungen in den überwiegenden Fällen nicht, entweder lagern sie Unterhautfett viel ein oder nicht ... ein Zeichen dafür, daß das über das gesamte Jahr konstante Klima ihnen den Stoffwechsel durcheinanderbringt. Leider läßt sich das unter Wohnungsbedingungen kaum ändern. Es heißt also beobachten, ob das Kaninchen sich weiterhin wohlfühlt oder träge wird ...
Die Wirbelsäule darf zu spüren sein, muß aber nicht. Der Rücken ist fest, nicht locker und weich und auch nicht brettelhart. Ist der Rücken weich wie ein Sofa, hat das Kaninchen größere Mengen Speicherfett eingelagert, es hat zuwenig Bewegung und zuviel leicht verdauliche Energie bekommen. Ist der Rücken hart wie ein Brett, hat das Kaninchen zuwenig leicht verdauliche Energie bekommen oder es verkrampft sich vor lauter Angst. Erst mit viel Übung kann man die durch Angst verhärteten Muskeln von Hungermuskeln unterscheiden. Ich denke jedoch, daß hier jeder Halter in diesem Forum weiß, ob seine Kaninchen Angst haben, wenn man sie übern Rücken streichelt oder nicht ...
Das Becken sollte möglichst nicht spürbar sein (es gibt superschlanke Kaninchen, bei denen das Becken immer spürbar bleibt, was denen fehlt, ist nur sehr, sehr schwer herauszubekommen. Entweder ist das einfach nur eine genetische Sache, die Kaninchen sind dann einfach so schlank, oder aber es fehlen Kräuter oder Samen, welche wir als Halter nicht anbieten können. Weitere Möglichkeit wären irreversible Schädigungen durch hauptsächlich Heuernährung oder Industriefutter).
Beim Hochnehmen hat man das Gefühl, daß das Kaninchen unter Spannung steht, es darf sich nicht labberig, kraftlos oder schwammig anfühlen (sonst hätte es zuviel Speicherfett eingelagert und zuwenig Muskeln aufgebaut).
Die Keulen sind fest, nicht weich. Bei weichen Keulen fehlt die Bewegung. Muskeln werden nur aufgebaut, wenn sie gebraucht werden. Alles, was nicht in Muskeln umgesetzt wird, wird als Speicherfett in der Leber gelagert und führt zu Fettleber).

Quelle: http://www.tierpla.net/post45819.html#p45819

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"Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf."
Theodor Fontane
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.07.2012 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

wenn du nicht reinrassige Rassekaninchen hast, ist das Gewicht bei Kaninchen eine sehr aussage-arme Zahl.

Es gibt Kaninchen, die haben ein Idealgewicht von 1 kg und andere, die sollten um die 9 kg herum wiegen. Und je nach dem, was alles unter den Vorfahren deiner Kaninchen war, kann es sehr gut sein, dass das Gewicht von über 2 kg für sie Normalgewicht ist.

Meine Widderchen wiegen z.B. fast 4 kg und ihr Gewicht stimmt so und mein Stehohr ist von Natur aus sogar noch etwas grösser und damit auch schwerer.

Erfahrungsgemäss ist das Herumtasten am Kaninchen die einzige Methode, die zuverlässig Auskunft darüber gibt, ob ein Tier Idealgewicht hat oder darüber oder darunter liegt. Genau so wie im Zitat in Wildkaninchens Beitrag mache ich das auch.

Wiegen nützt schon auch was, aber vorallem mal um das Kaninchen mit sich selbst zu vergleichen. So kann man z.B. feststellen, wenn ein Kaninchen übers Jahr hinweg immer leichter oder schwerer wird... . Aber wirklich nötig ist es nicht, ich hab momentan keine Waage für meine Kaninchen, in die Hand nehmen reicht vollkommen.
(ausser man muss Medikamente verabreichen, dazu sollte man das Gewicht kennen...aber es hat ja jeder Tierarzt eine Waage)


Liebe Grüsse
Lina
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Eska
Fellnase


Anmeldungsdatum: 13.07.2012
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 16.07.2012 01:22    Titel: Re: Trotz Wiesenfütterung zu dick? Antworten mit Zitat

Vielen Dank an Wildkaninchen und Noraja für eure Antworten.

Ich hab mir die Beiden daraufhin mal vorgenomen und muss sagen: fühlt sich für mich so OK an. Beim Rammler ist die Wirbelsäule gut zu fühlen und nach ein wenig herumtasten waren da auch Rippen. Ich weiss auch, dass die Mutter recht groß und schwer ist.
Die Häsin ist etwas kompakter, fühlt sich fest an (ohne Angst!). Da sie sehr beweglich ist, viel rennt und springt wo andere die Etagentreppen nehmen, werd ich einfach weiter beobachten und in der nächsten Zeit mal öfters wiegen. Wenn das Gewicht dann konstant ist/bleibt, sollte das meine Bedenken beruhigen. Ich hab halt noch nicht lange Kaninchen und möchte dass es ihnen so gut geht wie es in Innenhaltung mit Balkonauslauf möglich ist.

Nochmal vielen Dank

und liebe Grüße
Eska
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 19.07.2012 09:22    Titel: Re: Trotz Wiesenfütterung zu dick? Antworten mit Zitat

Eska hat Folgendes geschrieben:

Die Häsin ist etwas kompakter, fühlt sich fest an (ohne Angst!). Da sie sehr beweglich ist, viel rennt und springt wo andere die Etagentreppen nehmen, werd ich einfach weiter beobachten und in der nächsten Zeit mal öfters wiegen.

Dann ist auch alles ok.

Man sollte bei Tieren nicht unbedingt menschliche Maßstäbe anlegen. Unter normalen Umständen Kaninchen mit Wiese fett zu füttern, ist theoretisch unmöglich, es sei denn, sie hocken in einer Buchte ohne Auslauf (so haben schon die Römer Kaninchen gemästet).

Auslauf im Freien wäre zwar das Beste, aber Deine scheinen wirklich viel Platz und frische Luft zu haben. Das passt schon. Widder sind rassebedingt etwas kompakter und selbst bei Farbenzwergen gibt es Unterschiede, was den Körperbau bzw. die Neigung zu "Korpulenz" angeht. Kastrierte Tiere sind fast immer von Gewichtszunahmen betroffen.

Lass Dich von der Bezeichnung "Zwerg"-Kaninchen nicht irre führen - die meisten sind nicht wirklich Zwerge, sondern bei Züchtern einfach nur zu kurz gehalten worden. Ich habe da schon die dollsten Sachen erlebt....

Freundliche Grüße,
Andreas
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