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Permakulturfilm: A farm for the future

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 22.06.2014 21:48    Titel: Permakulturfilm: A farm for the future Antworten mit Zitat

Ich habe den Film schon in einem anderen Thread vorgestellt, aber ich denke, er hat einen eigenen Thread verdient.

Leider ist er nur in englisch, also man sollte ein bisschen dieser Sprache mächtig sein, wobei schon die Bilder selbst sehr anregend und eine Augenweide sind. Er heisst "A farm for the future" und ist produziert von BBC über den Wandel in der britischen (und globalen) Landwirtschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=qVBYgg013KM

Nett übrigens der britische Akzent der Sprecherin, eine angenehme Abwechslung zum matschigen US-Englisch aus Hollywood und Co. Smile.

Einleitung
Der Anfang des Films dreht sich stark um die aktuelle Entwicklung in der Landwirtschaft und wie stark sie abhängig ist vom Öl.

Eines meiner Lieblingszitate:
[aside from transport, car, trucks,...] "Agriculture is the most fuel intensive industry"

Etwas später im Film geht es um eine Rückblende, man sieht beeindruckende Bilder, wie die Landwirtschaft früher funktionierte und wie die Zeit und der technologische Wandel alles geändert hat. Das Gute und Starke am Film ist, er malt nicht einfach schwarz noch will er das Rad zurückdrehen, sondern auf dieser Grundlage kommt er mit Ansätzen aus der Permakultur und zeigt verblüffende und erstaunliche Auswege aus der Krise:

Fordhall Farm
Mein persönliches Highlight des Films ist die Farm von Charlotte Hollins und Ben in Shropshire, welche ohne Maschinen auskommt ausser einem Quad (ca. Min. 21:00). Sie halten da Schafe und Rinder ganzjährig draussen ohne Zufütterung. Das Geheimnis ist, dass sie eine artenreiche Wiese haben mit über 20 verschiedenen Grasarten (kommerzielle Grasmischungen, welche Bauern sonst kaufen haben vielleicht 4 verschiedene Arten). Dazu kommt, dass der Boden reich an Lebewesen ist, wie im Wald, während viel Landwirtschaftsland nahezu tot ist, es gibt kaum Tiere, durch das Pflügen wird der Boden ärmer und ärmer an Leben.
Man muss dann mit künstlichem Dünger Abhilfe schaffen, was wiederum grosse Abhängigkeiten in der Landwirtschaft schafft.
http://www.get-growing.org.uk/?tag=arthur-hollins
http://www.telegraph.co.uk/foodanddrink/3325249/The-fight-for-Fordhall-Farm.html
http://www.fordhallfarm.com/index.php

Snowdonia Waldgarten
Ein weiteres Highlight ist übrigens der Waldgarten ab Min. 32:00 von Chris Dixon und seiner Frau Lyn, sehr beeindruckend, nur schon die Bilder. Auch dieser Hof kommt ohne künstliche Dünger von aussen aus, das erledigen die Tiere hier, wilde Vögel zum Beispiel, die energiereiche Insekten und Samen sammeln und konzentriert als Kot wieder an den Boden und die Pflanzen abgeben. Auch das Schnaiteln kommt vor, ab ca. Min 35:20 sieht man wie Äste verfüttert werden und dass das wertvolles Futter sei.
http://www.konsk.co.uk/
http://www.permaculture.org.uk/user/tir-penrhos-isaf/profile

Man sieht übrigens auch kurz wie Heu hergestellt wird (ca. Min. 20:30)

Mehr über Waldgärten
Ca. ab Min. 29:00 kommt übrigens die Permakultur und Patrick Whitefield (einer der führenden Permakultur-Experten in GB) ins Spiel. Btw. ich hab auch ein Buch von ihm... über Waldgärten und darum geht es auch im Film. Wie schon erwähnt fängt es an ab etwa 35:20 mit dem Laubfutter und dann etwa ab Min. 37:00 wird es spannend mit der Idee, dass Waldgärten im Prinzip nichts anderes ist, als Felder, die mehrere Schichten (Layer) übereinanderstapeln und den Platz viel effizienter ausnutzen, da sie die Höhe nutzen, sprich als würde man viele Felder übereinander stapeln und eben, Wälder sind eigentlich der natürliche Lebensraum in Grossbritannien. Das heisst natürlich auch, dass man aus Waldgärten sehr viel mehr Ertrag rausbekommt, als von klassischen Äckern.

Etwa ab 37:20 führt Martin Crawford, ein weiterer Permakulturspezialist durch seinen Waldgarten und weitere interessante Einblicke in die Permakultur. Sein Garten ist ein experimenteller Garten, in dem er viel ausprobiert und der nicht optimiert ist auf viel Ertrag. Er hat über 550 Pflanzenarten in seinem Garten und der Arbeitsaufwand ist etwa 1 Tag pro Woche.
http://permaculturenews.org/2011/06/08/martin-crawfords-forest-garden/

Ab 41:50 geht es über den Anbau von Getreide, das sehr stark abhängig ist vom Öl und dass der Ertrag von Nüssen und Co. sehr viel Nachhaltiger und Ergiebiger ist, da man sie auf Bäumen anbauen kann und sie daher weniger Platz brauchen und auch der Pflegeaufwand im Vergleich zu Getreidefeldern gering ist. Wir müssten also in der Zukunft auch unsere Ernährung umstellen, Getreide (auch alte Sorten) wäre da keine so gute Option mehr. In Italien, Frankreich hat der Anbau von Nüssen wie Haselnuss, Edelkastanie und Walnüsse eine grosse Tradition.

Ca. ab Min. 43:00 geht es wieder um den Waldgarten in den Bergen. Auch hier gibt es wieder ein schönes Zitat (sinngemäss):
"I'm not a farmer, I'm a gardener"
Und die Aussage ist auch interessant, dass Gärtnern (mit den Händen) deutlich effizienter ist und deutlich mehr Ertrag pro Fläche als mit Farmen (industrielle Landwirtschaft).

Fazit: der Film ist sehr dicht, viele Ideen und Fakten werden angesprochen, gezeigt. Vieles war mir bekannt und haben wir hier schon angesprochen, aber auch sehr viel war neu für mich, als ich den Film das erste Mal sah. Und gerade auch deshalb will ich ihn hier vorstellen.

edit: das hier scheint mir eine bessere Version sein (das Bild ist nicht verzerrt):
https://www.youtube.com/watch?v=ixx1c3RSw_8
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