davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 16.11.2014 10:42 Titel: Ebling 2005: Meerschweinchen-Freu(n)de |
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Huhu,
nachdem die letzte Buchvorstellung umfangreicher ausgefallen war, wird diese hier nun wieder etwas kürzer.
Ebling, Claudia (2005): Meerschweinchen-Freu(n)de. Claudia Ebling [Eigenvertrieb, Druck: Effingerhof AG Druck Verlag Neue Medien, Brugg].
http://www.mediation-tier-mensch.ch/
Aufmachung
Generell kommt das Buch im Vergleich zum Buch des Rattenclub Schweiz wie ein Tag-Nacht Vergleich her. Das Buch wirkt eher altmodisch im Design und der Gestaltung, das Bild auf dem Cover ist nicht ganz scharf und farblich hat man den Eindruck, es habe einen Gelbstich, was bekräftigt wird durch die eidottergelbe Rückseite... sicherlich farblich eine Geschmackssache, aber es erinnert an nostalgische Zeiten in den 1970er Jahre und so, als diese Gelbtöne und Orangetöne grosse Mode waren. Das sollte aber nicht vor dem Buch zurückschrecken, ansonsten ist es nämlich angenehm vom Papier und der Haptik her, die Fotos zwar längst nicht so zahlreich wie beim Rattenbuch, aber alle in Farbe und erfüllen durchaus ihren Zweck.
Motivation
Wieso noch ein Meerschweinchenbuch oder was ist anders an diesem Buch? Die Autorin beschreibt es selbst schön auf der Rückseite in der Inhaltsangabe:
"Die Idee zu diesem Buch stammt aus der Zeit, in der sich Claudia Ebling mit der Anschaffung von Meerschweinchen auseinandersetzte. Sie konnte sich mit der gängigen Literatur und den darin beschriebenen Haltungs- und Umsetzungsformen nicht identifizieren.
Nun macht sie in ihrem eigenen Werk in klaren, sachlichen Kapiteln auf die Bedürfnisse der Meerschweinchen aufmerksam und beschreibt bewusst einen neuen, tier- und artgerechteren, aber auch aufwändigeren Umgang mit einem der beliebtesten Haustiere unserer Zeit."
Na neugierig geworden? Ich auch. Klingt doch ein bisschen nach der Philosphie von Degupedia, also wenden wir uns dem Inhalt zu .
Inhalt
Das Buch kommt was die Inhaltsaufteilung angeht, recht klassisch daher und verzichtet auf die zur Zeit recht in Mode gekommenen Experimente, die man bei den grossen Verlagen so kennt... man findet sich folglich schnell zurecht. In Kürze:
- Einleitung
- Geschlechtsreife, Kastration und Nachwuchs
- Kaufüberlegungen/Auswahl
- Ankunft zu Hause
- Verhalten
- Haltung
- Ernährung
- Gesundheitskontrolle/Krankheit
- Anhang (jap, dieses Mal mit Literatur und mit vielen Links )
Da der Inhalt recht umfangreich daher kommt, picke ich vorerst mal ein paar Sachen heraus (ich muss mir das Werk selbst bei Gelegenheit in Ruhe noch zu Gemüte führen).
Anschaffung:
Auf Gruppenhaltung wird klar hingewiesen (weniger eindringlich als im Rattenbuch, aber doch genug deutlich).
Bezug von Tieren bei Privatpersonen, Tierheimen und Züchter werden besprochen. Zoofachgeschäfte werden zwar beim Abschnitt über Züchter im Titel ebenfalls erwähnt, auf sie wird aber nicht extra eingegangen (ich denke, dass das, was für Züchter geschrieben wurde, auch für Zoofachgeschäfte Gültigkeit haben sollte). Ein bisschen expliziter hätte das Thema Zoofachgeschäfte schon angesprochen werden können, aber das ist ein Detail.
Positiv, es werden die verschiedenen Meerschweinchenrassen kurz vorgestellt im Zusammenhang wie man ein Tier findet, das zu einem passt, auch das Thema Männchengruppen wird umfangreich abgehandelt. Auch hier positiv die Bemerkung, dass in der Praxis oft Kombinationen funktionieren, die man nicht für möglich gehalten hätte oder dass absolut friedliche Tiere plötzlich bei fremden Tieren zur Furie werden... genau diese Unberechenbarkeit ist oft Realität im Alltag und eben nicht die von gewissen Leuten schön zurechtgelegten Theorien wer mit wem und welche Geschlechterverhältnisse oder was auch immer, besonders optimal sei - vergessen geht allzugerne der Charakter der Tiere, der oft nicht weniger wichtig ist, als so manch andere Merkmale, die man halt einfacher klassifizieren kann.
Mindestgrösse:
2-3 Tiere sollten mindestens 150 x 75 cm Fläche haben. Ich finde es schon arg an der unteren Grenze, aber gut, im Vergleich was früher so empfohlen wurde und was wahrscheinlich heute noch in vielen Büchern empfohlen wird, ist das doch halbwegs akzeptabel. Anregungen für deutlich grössere Gehege oder etwas in die Richtung 1qm pro Tier, wären begrüssenswert, da sie helfen könnten, dass sich Meerschweinchenneulinge sich nicht an den Mindestmassen festklammern und da ggf. ein bisschen was noch dazu geben. Das scheint mir jedoch ein generelles Problem bei Tierratgebern zu sein.
Verhalten:
Das Kapitel deckt viele wichtige Themen ab, die in anderen Ratgebern oft zwischen den Themen untergehen oder nur ein Teil davon knapp unter Körpersprache oder so abgehandelt wird. Ein Fehler ist mir aber schon aufgefallen, bei Luftsprünge liest man doch tatsächlich: "Übermut, Lebensfreude. Das Meerschweinchen fühlt sich rundum wohl."
Ganz falsch ist es sicher nicht, auch liest man das ziemlich ähnlich in so manchen Meerschweinchenforen, aber wir hatten das auch schon, dass dieses Verhalten offensichtlich gerne missinterpretiert wird:
Ein Diss auf Happy Hopping
Kurzform: diese Luftsprünge dienen dem Stressabbau, die Ursache ist also keineswegs ein freudiger Umstand, Lebensfreude oder so, Übermut passt da schon eher, wobei noch treffender ausgedrückt ist es Energie, Anspannung, die sich anstaut und irgendwie raus muss, das entlädt sich dann, natürlich bei Jungtieren ist das dann extremer und besser sichtbar.
Haltung:
Man findet wieder die Mindestmasse, die schon bei der Anschaffung erwähnt wurden und die ich ja schon behandelt habe.
Bei der Gehegewahl wird auf verschiedene Möglichkeiten eingegangen, die Autorin verwendet ein spezielles Vivarium aus Plexiglas mit "speziellem Kennzeichen vom Schweizerischen Tierschutzverein". Entsprechend knapp fallen andere Möglichkeiten aus, auch fehlt neben genaueren Infos zum Eigenbau (ausser dass man bei einem Holzkäfig Folie am Boden einkleben soll, damit das Holz geschützt sei und somit meerschweinchentauglich) und auch Fotos fehlen gänzlich. Doch das lässt sich spätenstens bei der ausführlichen Behandlung der Aussengehege gut verschmerzen, denn deren Bedeutung ist sicher wichtiger als die Innenhaltung an sich für eine artgerechte Haltung. Was bei den Fotos generell auffällt, dass einige Fotos gerade bei der Haltung aus Vogelperspektive gemacht wurden, sprich oben herab auf die Tiere und Einrichtung fotografiert. Teilweise ist das durchaus sinnvoll, da man so mehr sieht, aber die Fotos wirken gerade bei Ausschnitten weniger gut als wenn man die Tiere auf Augenhöhe mit den Tieren in ihren Gehegen sieht.
Positiv wiederum, bei der Frage ob ein Gehege mit oder ohne Deckel sein soll, sieht man sehr passend eine Katze, die auf dem Gitterdeckel des Meerschweinchenkäfigs schläft und visualisiert somit die Fragestellung sehr schön.
Ebenfalls gefällt mir dass die Käfigreinigung umfangreich nicht nur in Text, auch in Bildern gezeigt wird, Viele Ratgeber sparen dieses Thema aus oder erwähnen es recht knapp oder zumindest ohne Bebilderung, weil sieht ja nicht besonder schön aus und wirkt nicht so ansprechend, aber es wäre eben ein wichtiges Thema gerade für Neulinge.
Aussenhaltung wird erwähnt und erläutert, kombinierte Aussen- und Innanhaltung, Balkonhaltung und auch der Wechsel drinnen-draussen wird erwähnt, worauf man achten soll. Wir hatten das auch mehrere Jahre praktiziert bevor die Meerschweine ganzjährig draussen lebten.
Meerschweinchen und andere Haustiere
Kaninchen: vertragen sich, jedoch mit klarem Hinweis, dass Kaninchen keine Meerschweinchenartgenossen ersetzen und eine andere Kommunikation und unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Hund: wenig Probleme, ist jedoch Jäger, sollte man bedenken
Katze: hängt vom Charakter ab, sie können Meerschweine als Beute betrachten. Wenn sie zusammen Auslauf haben, nur unter Beaufsichtigung.
Hamster: Nope, sind Einzelgänger
Mäuse und andere Nager: kann in Einzelfällen funktionieren, in der Regel sind Artgenossen besser
Schildkröten: im Garten ist eine gemeinsame Unterbringung teilweise möglich, sie können aber aggressiv sein, gerade die Männchen während der Brutzeit.
Ernährung:
- Meerschweinchen sind Vegetarier
- tägliche Grünfuttermenge pro Tier ca. 100-120 g
- sie müssen den ganzen Tag fressen, damit die Verdauung permanent Nachschub erhält und aufrecht erhalten werden kann.
- Zu grosse Abstände bei der Fütterung vermeiden, da sonst die Tiere sich überfressen, was ebenfalls zu Magen- und Darmproblemen führen kann.
- Damit sich die Tiere nicht überfressen, empfielt die Autorin sie min. 2-3 Mal pro Tag zu füttern:
* Morgens: frisches Heu+Wasser
* Mittags oder Abends: frische Zweige, etwas Grünzeug/Gemüse, ballaststoffreiche Knabbereien
* Abends oder Nachts: Grünzeug/Gemüse oder falls nötig Körner
- Wichtig: Grünfutter darf erst einige Stunden nach Verabreichung von frischem Heu erfolgen. Der Darm ist dann durch das Heu bereit für das Grünzeug. Bei Nichtbeachtung -> gefährliche Blähungen, weil Darmbakterien sich zu schnell vermehren und Gase bilden, die das Meerschweinchen nicht los werden kann.
-Futterumstellung: nicht zu schnell, einige Tage sind nötig, damit sich die Darmbakterien anpassen können.
- Nach Winterpause können saftige Gräser gerne Blähungen verursachen -> kleine Portionen und langsam Menge steigern
- Heu: jeden Tag frisches geben, es muss genug Heu vorhanden sein, auf die Qualität achten
- Knabberstangen: sind unnötig, Zucker schädlich für Verdauung
- Körner/Kraftfutter: ist eine individuelle Angelegenheit, einige Tiere neigen sofort zu Übergewicht, andere können mit Körner ihr Idealgewicht halten. Tiere mit hohem Energiebedarf (Laktation, kranke Tiere, Aussenhaltung) brauchen jedoch Kraftfutter. Vorsicht bei im Handel erhältlichem Futter, nicht alles ist Gesund, auch wenn das Meerschweinchen es frisst. Einpellet-Futter am besten geeignet, verhindert Selektion. Kein Mais, keine Nüsse, keine Sonnenblumenkerne und kein Brot. *gnagh... alles was Spass macht ist nicht erlaubt...
- Optimale Zusammensetzung des Trockenfutters:
* 15-18% Rohfaser
* 14-18% Rohprotein
* ca. 3% Rohfett
* ca. 4-6% Rohasche
- Aufpassen bei Körner und Knabberzeug, das ist sehr beliebt und es kann passieren, dass sie das Heu mit der Zeit verschmähen. Daher nicht zu viel und lieber reichlich Heu und Grünzeug geben.
- Getrocknete Kräuter, nur in geringen Mengen füttern, da calciumreich -> Gefahr Harnsteinbildung
- Obst und Gemüse ist täglich nötig für optimale Vitaminversorgung
- Kohl langsam angewöhnen, damit er nicht bläht
- Gemüsereste vor der nächsten Fütterung spätestens entfernen [Anmerkung, das heisst also, dass das Zeug nicht länger als 1 Tag im Käfig liegen sollte, also nix mit Schweinchen trocknen sich ihre Grünzeug selbst]
- Die Liste mit den Obste und Gemüse, die man füttern kann unterschlage ich mal, jedoch in geringen Mengen empfohlen (das sind deutlich weniger Zutaten), wären da: Basilikum, Dill, Kamille, Luzerne, Melisse, Petersilie, Pfefferminze.
- Wichtig: Grünfutter nur trocken und nicht direkt aus dem Kühlschrank füttern ...menno man darf es sich aber auch nicht einfach machen mit der Fütterung
- Auf keinen Fall fressen dürfen sie laut Fachliteratur: Avocado Aprikosen, Bärlauch, Berglorbeer, Blauregen, Bohnen, Buchsbaum, Buschwindröschen, Efeu, Eibe, Eisenhut, Farne, Fingerhut, Ginster, Goldgregen, Grüne Kartoffeln, Hartriegel, Heckenkirsche, Holunder, Kirschen, Lauch, Lilien, Maiglöckchen, Narzissen, Oleander, Osterglocken, Papaya, Pfirsiche, Primeln, Rhabarber, Schnittblumen, Sommerflieder, Wacholder, Zimmerpflanzen. ...Zimmerpflanzen? Echt jetzt?
-Salzleckstein: bei abwechslungsreicher Ernährung ist der Mineralstoffbedarf gedeckt.
So, jetzt aber unterbreche ich mal, ihr habt es wohl schon gemerkt, trotz Zurückhaltung reihten sich da letztlich doch zuviele Mythen auf, dass ich da und dort einen Kommentar nicht verkneifen konnte. Auch wenn einiges vielleicht besser ist als in machen Meerschweinchenratgebern was die Ernährung angeht, dass vieles, was man im Internet an Mythen, Zwangsregeln und Co so liest, hier wieder Eingang gefunden hat, schmälert etwas den Nutzen, welcher das sonst umfangreiche Ernährungskapitel hat. Aber zurück zum Thema, da nicht mehr viel fehlt:
- Vitamin C: erwachsene Meerschweinchen brauchen ca. 10-15 mg Vitamin C pro Tag, das im Sommer und Winter bei abwechslungsreicher Grünkost damit gedeckt werden kann. Es folgt eine Liste mit Vitamin C haltigen Pflanzen und solchen, die relativ wenig haben und man vermuten würde, dass mehr drin wäre, konkret Hagebutten mit 1250, Brennnessel und Petersileinblätter führen die Liste an, letztere beiden mit 166-200 mg pro 100 g. Schlusslichter sind Mais (12 mg), Gurken (8 mg), Eisbergsalat (3 mg).
- Wasser: ist elementar, Grünfutter alleine deckt den Flüssigkeitsbedarf nicht. Chronischer Flüssigkeitsmangel macht die Tiere krank.-> jeden Tag frisches Wasser, am besten in erhöht stehendem Tongefäss -> Schützt gegen Verschmutzung durch Einstreu
- Wildpflanzen. Geeignet: Beifuss, Blaue Luzerne, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Huflattich, Indianernessel, Kamille, Kapuzinerkresse, Kresse, Löwenzahn, Malve, Pfefferminze, Purpursonnenhut, Ringelblume, Rotklee, Salbei, Sauerampfer, Wegerich, Weissklee, Wiesenschafgarbe. Pflanzen nicht abreissen, sondern anbschneiden, so können sie nachwachsen, Wildpflanzen sehr calciumhaltig -> nur in geringen Mengen füttern
- Zweige: frische Obstzweige va. Apfel und Birne sind beliebt. Sind nicht nur Beschäftiung, sondern auch Nagematerial für die Zähne und bieten wertvolle Inhaltsstoffe. Geeignet: Obstzweige, Pappel, Buche, Erle, Line, Hasel, Birke, Weide, Rottanne.
Gesundheit
überspringe ich *hüpf*
Anhang:
Literaturhinweise, sind kurz und knapp
- Schweizer Tierschutz STS, kostenlose Merkblätter
- Ilse Hammel: Das Meerschweincen als Patient
- Norbert Sachser: Sozial.physiologische Untersuchungen an Hausmeerschweinchen
- Alois Weber: Meerschweinchen, Homöopathie und Kräuteranwendung
- Ruth Morgenegg: Artgerechte Haltung - Ein Grundrecht auch für Meerschweincehn
Interessante Webseiten
...sind mir zu viele um aufzuzählen... *hüpf*
Infos über Gehege(bau):
www.meerschwein.ch
www.mel-s.de
Bezugsquelle Plexiglasgehege:
Das Vivarium, welches die Autorin verwendet, Adresse, Tel. Fax.
Internet: www.imfeld-acryl.ch
Infos über Giftpflanzen und Krankheitssymptome
www.giftpflanzen.ch
Stichwortverzeichnis
Joa, das wärs gewesen.
Ach ja... Fazit:
Der Haltungsteil liest sich gut, man merkt etwas, dass nicht eine ganze Community hinter dem Buch steckt, sondern eine engagierte Einzelperson. Die Infos gehen teils deutlich über das übliche Mass hinaus, trotzdem fehlt hier und da einiges, was durch den Austausch in Communities an Wissen zusammenkommt auch an Erfahrungen was Falscheinschätzungen und oberflächliches Wissen angeht. So manches an Wissen und Erfahrung braucht viele Jahre, bis man es weiss oder damit konfrontiert wird. Bei der Haltung wird das Buch seinem Anspruch durchaus gerecht, wobei man es durchaus noch konsequenter hätte umsetzen können, aber das Umdenken in den Haltungsthemen hat erst angefangen und braucht wohl einige Zeit um sich voll entfalten zu können.
Etwas enttäuscht hat mich das Thema Ernährung, obwohl es für mich nicht unerwartet war. Ich hab bisher jedoch noch keinen Meerschweinchenratgeber gefunden, der meinen Vorstellungen hier einigermassen gerecht wird. Die Ansätze sind oft gut, würde man die Internetmyhten etwas ausbügeln und hätte die Autorin mehr Erfahrung mit der Wiesefütterung und würde das entsprechend auch weitergeben, wären die Grundprobleme dieses Kapitels recht gut umschifft. So muss ich dazu anmerken, dass man es mit Vorsicht geniessen sollte.
Für ein abschliessendes Urteil ist es noch zu früh, aber das was ich gesehen habe ist interessant, gerade was die Haltungsthemen angeht, einige Anregungen sind dabei, gross Neues habe ich jetzt nicht sehen können, dafür viel Altbekanntes bei der Ernährung, gerade auch was Meinungen und Vorstellungen angeht, die im Internet so kursieren. Wer in diesem Bereich empfindlich ist, sollte als den Ernährungsteil vielleicht lieber überspringen und sich auf die anderen Teile des Buchs konzentrieren.
Jedoch der Anhang mochte mich wieder überzeugen, kurz zwar, aber Literatur mit ein paar Klassikern und eine Linkliste, die nicht nur 0815 Seiten auflistet, sondern auch Gehegebau und ein Hinweis auf die Giftpflanzenseite der Uni ZH. Und Vermittlungsseiten sind auch zu finden, allerdings ist die Auswahl nur auf die Schweiz begrenzt.
So gesehen ist auch dieses Buch nicht unbedingt ein Degupedia-Ratgeber, gerade auch wegen dem Ernährungsteil, aber was die Haltung angeht, ist es sicher einen näheren Blick wert und liesse sich mit anderer Literatur ergänzen. Es gehört sicher zu den besseren Meerschweinbüchern, die ich habe, aber meine Suche geht weiter und ich werde das Buch sicher noch genauer studieren und ggf. hier noch Ergänungen anbringen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 17.11.2014 19:52 Titel: Re: Ebling 2005: Meerschweinchen-Freu(n)de |
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@Murx
Ich habe es vielleicht nicht so deutlich ausgedrückt, aber das Ernährungsthema fand ich alles andere als toll.
Zu deinen Anmerkungen, Die Brain ist schon recht fortschrittlich und in vielen Ratgebern wäre es schön, wenn man diese Infos nur ansatzweise dort wiederfinden würde.
Die Autorin meint es vielleicht gut, aber das Ernährungs-Kapitel kann ich nicht empfehlen, daher auch mein Hinweis, dass zart besaitete Leute das lieber überspringen sollen, sie ersparen sich da viel Frust und ungute Emotionen. Und man merkte es vielleicht auch aus meinen Kommentaren, die ich mir nicht gänzlich verkneifen konnte, dass ein gutes Ernährungs-Kapitel nach meinen Vorstellungen sich nicht mit dem deckt, was ich da gelesen hab.
@Lilith-Louhi
Ja die Mindestmasse sind in vielen Büchern immer noch deutlich kleiner, wobei ich jetzt auch anmerken muss, ich weiss nicht, wie es bei den aktuellen Ratgebern von GU und Co. aussieht, da ist ja teils auch "Internetwissen" in die Bücher eingeflossen (je nach Autor des Ratgebers mehr oder weniger).
Die 2qm Regel hatte ich im Hinterkopf und wird glaubs im Meerschweinforum empfohlen, so hab ich es zumindest in Erinnerung, vielleicht ist es aber auch so, dass es nur eine Minderheit ist, die dort diese Meinung vertritt oder ich hab die Info halt doch von woanders aufgeschnappt. Meine Schwester war dort früher aktiv dabei und von ihr hab ich so einiges mitbekommen, halt eben oft nicht aus erster Hand.
Zitat: |
Das solche Maße von Züchtern empfohlen werden möcht ich auch gern haben aber wenn man sich in der Materie bewegt wird schnell klar das viele keine Mindestanforderungen für ihre Abgabetiere stellen oder den obligatorischen 120er Käfig für 2 Tiere vorraussetzen. Sicher gibt es auch eine Hand voll Züchter die mehr darauf achten aber das ist leider nur ein verschwindend geringer Teil.
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Jap ich denke auch, das trifft die Realität schon eher. Zwar sickern Fortschritte auch so langsam nach und nach durch, aber gerade wer sich viel in Foren aufhält, der wird doch eher mit fortschrittlicheren/aufgeschlosseneren Leuten zu tun haben und das kann schnell einen trügerischen Eindruck erwecken, dass die Fortschritte grösser seien, als sie wirklich sind. Andererseits fand gerade in der Schweiz viel Aufklärung statt von öffentlicher Seite, sprich Bundesamt für Veterinärwesen (BVET), Schweizer Tierschutz usw. zusammen mit viel Echo in der Presse aufgrund der neuen Tierschutzverordnung.
Zitat: |
oder, wie der Autor des "modernsten Werk unter den Meerschweinchenbüchern" der Meinung ist das 0,15qm pro Tier völlig ausreichen.
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Aus reiner Neugier, welches Buch ist das?
Zitat: |
Wenn ich mal viel Zeit habe müsste ich auch mal ein paar Buchbesprechungen schreiben...ich habe viele hochgelobte Werke im Schrank aber bisher nicht ein einziges welches ich meinen Interessenten guten Gewissens an Herz legen könnte.
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Das wäre sicher interessant. Viel Zeit hatte ich jetzt auch nicht unbedingt, ich dachte mir ja, könntest mal kurz was zu diesem Buch schreiben. Ich hatte es zwar noch nicht gelesen, nicht mal ansatzweise und dachte, naja nur mal ganz grob ein bisschen den Inhalt vorstellen, die wichtigsten Punkte. Okay, dann setzte ich mich hin, erst mal der Inhalt, dann beim Haltungskapitel etwas genauer hineinlesen, finde ich irgendwo was über Mindestmasse? Was schreibt die Autorin zu den Käfigen, ich nahm mir dann doch Zeit, unterbrach zwischendurch, machte was anderes und schrieb und las dann wieder weiter. Wenn man dann ein bisschen drin ist, wird es dann doch ausführlicher, vom Ehrgeiz gepackt, gerade beim Ernährungs-Kapitel, da angekommen bin ich dann ziemlich detailliert da durchgegangen und habe nur wenig übersprungen und schwupp waren ein paar Stunden vergangen. Ich wollte eigentlich was anderes tun, aber so ein Forum lebt ja halt auch davon, dass man sich für gewisse Themen mal ein bisschen Zeit nimmt. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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