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Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 14.01.2015 21:04    Titel: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Die Presse im deutschen Sprachraum gilt eigentlich als recht frei. Auffällig ist jedoch, dass bei gewissen Themen von der sonst oft beschworenen Meinungsvielfalt und der freien Meinungsäusserung nicht viel festzustellen ist.

Es gibt einige Beispiele, eines ist der Umgang mit der Ukraine/Krim-Krise, die in den deutschen Leitmedien überwiegend antirussisch betrachtet wurde, obwohl, wer genauer sich mit dem Thema beschäftigte, feststellen musste, dass die Sache oft nicht so schwarz-weiss war, wie die Medien weiss machen wollten. Die Krim beispielsweise gehörte lange zu Russland und wurde erst zu Sovjetzeiten zur Ukraine überführt.

In diesem Zusammenhang scheint nicht zu verwundern, als anfangs letztes Jahr die Satire-Sendung des ZDFs "Die Anstalt" aufdeckte, wie transatlantische Lobbyorganisationen mit wichtigen Verlagshäusern und Leitmedien verbandelt sind.

Auf der anderen Seite ist aber auch gezielte Propagande der Onlinemedien und Diskussionsplattformen von bezahlten Leuten, die gezielt prorussische Propaganda machen sollen, kein Geheimnis mehr, mitunter gehen sie recht professionell vor und sollen den Eindruck erwecken, dass sie zum Beispiel amerikanisch seien um in ihren professionell gemachten Youtube-Videos dann unterschwellig auch ihre Kritik anzubringen an Homophobie und anderen Themen, die dem offiziellen Russland wichtig sind.

Der Telepolis-Autor Paul Schreyer widmete damals einen umfangreicheren Beitrag diesem Thema:
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43237/1.html

Das Thema wäre sicher noch einige Ergänzungen wert, gerade was die bezahlten russischen Kommentatoren im Netz und in den Kommentaren angeht, da hatte ich auch mal einen guten Beitrag, der würde hier gut passen.

Wieso sollte man sich über solche Dinge auch mal etwas Gedanken machen? Weil oft die Dinge nicht so sind, wie wie sie uns präsentiert werden. Der trivialste Fall merke ich häufig beim Lesen der Gratiszeitungen, die bei uns so omnipräsent sind. Bekommt man dann mal eine vernünftige Tages- oder Wochenzeitung in die Hände, merkt man oft, hopla, da wird uns ja die Hälfte der Fakten verschwiegen oder (absichtlich?) eine sehr einseitige Sichtweise geschildert.
Selbst bei den Degustudien musste ich feststellen, je mehr Daten ich aus verschiedenen Studien zusammentragen konnte, desto ein umfangreicheres Bild konnte ich bekommen und so manches, was vorher entweder als völlig undenkbar erschien oder als sehr naheliegend, zeigte sich danach in einem anderen Licht. Manipulation entsteht also auch ganz natürlich, durch ein Fehlen an Daten, an Fakten, an Beobachtungen usw.
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BeitragVerfasst am: 15.01.2015 12:46    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Also für Deutschland liest sich die Pressefreiheit nur noch wie ein Witz ... wer nicht das schreibt, was die Verlage als Grundtenor vorgeben, der fliegt - und die Verlage schreiben das, was Wirtschaft, Militär und Regierung gerne hätten, das geschrieben wird ...
Die Pressefreiheit gibt es für die Printmedien nur noch auf dem Papier.

Vergleicht man jedoch das, was man so in den renommierten Tages- und Wochenzeitungen liest mit Betroffenen, dem, was Blogger zusammentragen etc, oder auch nur mit dem zentralen Nachrichtenticker oder der Wikipedia, ist diese Art der gerichteten Pressemitteilung leicht nachzuweisen. Echte journalistische Arbeit wird zumindest in Deutschland nicht mehr verlangt, wer so etwas bringt, muß sich selbst vermarkten oder nen Blog aufmachen.

Ich muß ganz ehrlich sagen, die Krim interessiert mich da schon gar nicht mehr, es geht vielmehr um die deutschlandinternen Probleme, wie beispielsweise die Zwangseinführung der elektronischen Gesundheitskarte oder der Berichterstattung über Terrorismus, Radikalismus etc.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 15.01.2015 18:50    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Ich habe manchmal, mit Blick auf die Presselandschaft Deutschland das Gefühl, dass das Problem ist, dass sich die Medien etabliert haben, sie haben aufgehört zu kämpfen für ihre einst hochgehaltenen Werte und haben es sich bequem gemacht. Schaut man nämlich ein bisschen abseits von den klassischen Leitmedien, z.B. was im Bereich Computer z.B. Golem oder Heise um da mal zwei Beispiele zu nennen, getan wird, habe ich zumindest bei einigen Themen das Gefühl, es wird differenzierter und auch engagierter, aber auch mit Vorurteilen zurückhaltender berichtet. Auch da ist nicht alles Gold was glänzt, manches vielleicht zu oberflächlich recherchiert, aber meist dann eher auch bei den nicht so wichtigen Themen.

Beispiele:
Der Hackerangriff auf Sony. Bei den grossen Medienhäusern war sofort klar, das muss Nordkorea gewesen sein. Auffällig war hingegen wie lange sich die Computerpresse vor einer vorschnellen Verurteilung drückte und die Schuld Nordkoreas nur als eine (von verschiedenen denkbaren) Vermutung hinstellte.

Die ganzen Netzdiskussionen werden zudem auch differenzierter behandelt, denn die IT-Szene lebt von diesen Themen, sie wissen selbst am besten über die Relevanz und kennen manche technische Fakten und Details. Dagegen fehlt den klassischen Medien oft der Durchblick und sie lassen sich verleiten, das Thema politikkonform abzuhandeln und die Politik selbst sieht das Thema wohl auch eher als lästig, stehen sie unter dem Druck der Lobbyisten einerseits und auf der anderen Seite schreien ein paar Nerds, wenn ihre Rechte eingeschränkt werden sollen... solange sich deren Meinung nicht auf eine breitere Öffentlichkeit ausbreitet, ist es oft wohl bequemer, wenn man sich ein bisschen taub stellt und die Probleme aussitzt, damit man die eigenen Freunde nicht zu sehr vor den Kopf stossen muss. Schliesslich herrscht oft zwischen Politik und Lobbyverbänden ein gutes Verhältnis.
Das war ja auch damals einer der Vorteile der Piraten, sie waren nicht befangen von Kontakten zu ebensolchen einflussreichen Lobbyparteien. Die Schattenseite ist aber auch, dass Lobbies und Politik oft in einer gewissen Symbiose leben und die politische Karriere so einfacher geht - man sieht es oft bei den kleineren Parteien, die nicht so sehr mit der Lobby anbandeln. Entweder haben sie den Protest der Bevölkerung im Rücken und werden so gross (und damit steigt auch die Versuchung, dass Lobbyorganisationen Einfluss auf sie nehmen wollen) und sind aber gleichzeitig auch sehr abhängig von der Gunst der Bevölkerung und müssen bei Konfrontation damit rechnen, dass sie auf eine starke Opposition stossen, die ihnen ihre Sache erschwert. Oder sie haben wenig Rückhalt und bleiben entsprechend meist eher klein und wenig bedeutend.
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BeitragVerfasst am: 16.01.2015 11:00    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Ich hab eher den Eindruck, als wenn die Verlage, die es noch nie so eng gesehen haben mit den ach so hochgehaltenen Werten der Journalistik einfach die anderen Verlage, die sich Mühe gaben, aufgekauft haben. Es blieb also nur noch das über, was sich die Arbeit möglichst leicht und billig machte ... dazu sind das fast alles Verlage, die das große Geld mit bunten Boulevardblättchen machen.
Klar - ist halt Kostenminimierung und Gewinnmaximierung ... wenn man kaum Geld in gute journalistische Arbeit steckt und dann auch noch sich ne geBILDete Leserschaft ranzieht, verdient man so viel, daß man ohne Probleme die lästige Konkurrenz aufkaufen kann ...
Im Internet ist das schon deutlich schwerer ... wer will denn Journalisten und Blogger davon abhalten, für sie wichtige Themen einfach online zu stellen?
Da kann man nix aufkaufen ... allerdings fällt über solcherart Konkurrenz erst auf, wie sehr unsere Printmedien auf den Hund gekommen sind.
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BeitragVerfasst am: 16.01.2015 14:15    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Das könnte auch sein. Wobei auch interessant zu beobachten ist, dass der Mainstream, wenn er nicht gerade auf einen starken reisserischen Boulevardstil setzt, mühe hat, während die kleineren und spezielleren Verlage, die sich mehr auf Qualität fokussieren, in letzter Zeit wieder ihre Auflagen steigern konnten.
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BeitragVerfasst am: 16.01.2015 17:14    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Ich denke, das liegt mit daran, daß man nun auch mit dem Internet vergleichen kann - so ohne Vergleich gelten solche kleineren Verlage schnell als esotherisch oder spinnert.
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BeitragVerfasst am: 24.01.2015 15:40    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Ich habe noch einen interessanten Beitrag zum Thema entdeckt:
http://uebermorgen.blog.nzz.ch/2015/01/09/ein-eigenes-netz-nur-fuer-trolle/

Er zeigt schön, dass die Wahrheitsfindung nicht in den Extremen liegt, die man uns oft suggerieren will.

Einerseits stimmt es schon, dass viele Kommentare zu Artikel bei vielen Beiträgen nicht konstruktiv sind und die Leute oft nur als Ventil nutzen um ihre Ideologien, ihren Frust oder ihre Meinung von der Leber zu schreiben. Es ist eine Mischung aus Exhibitionismus, Narzissmus, Propaganda, Trollwiese, Pranger... oft gleicht dann das Finden von den wenigen doch noch interessanten Beiträgen und Kommentaren eher einem Wühlen in einem Müllhaufen. Freilich, das Glück ist umso grösser wenn man unter all dem Müll doch noch was Gutes und Kostbares findet.

Andererseits können Beiträge und Reaktionen im Internet auch dazu dienen, die Meinung zu Verfehlungen kundzutun. Was auch als Shitstorm bekannt ist, wirkt in so manchen Fällen als heilsames Korrektiv, wenn sich Firmen oder Personen arg daneben benehmen oder wenn Lobbyorganisationen wieder einmal zu weit gehen. In anderen Fällen kann so auch aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden.

In einem Punkt hat der Artikel jedoch Unrecht:
Zitat:

25 Jahre nach der Erfindung schauen wir uns in den Sozialen Medien und den Kommentarspalten von News-Sites um, und wir stellen fest: Die Gesprächskultur ist nicht gerade gestiegen. Wutbürger und Trolle, wie man Kommentarspalten-Polemiker auch nennt, allenthalben. Dass anonymes Kommentieren nicht zu konstruktivem Dialog führt, musste auch die Süddeutsche Zeitung erfahren: Sie hat die Kommentarspalten durch moderierte Online-Debatten ersetzt.

Das Abstellen der Kommentarspalte war nicht bloss eine Massnahme, um gegen "Wutbürger" und Trolle vorzugehen und zu qualitativ besseren Diskussionen beizutragen. Man hat so auch die Möglichkeit genommen, andere Sichtweisen, Hintergründe und Anregungen in den Kommentaren einfliessen zu lassen für Leser, die sich mit dem Artikel alleine nicht zufrieden geben. Und der neue Ersatz, dass man allgemeine Diskussionen zu irgend einem unproblematischen Thema aufgreift, scheint in keinster Weise ein angemessener Ersatz zu sein, vielmehr haftet ihm den Eindruck einer Alibi-Übung an. Das Beispiel scheint daher nicht so besonders geschickt gewählt zu sein, auch wenn es auf den ersten, oberflächlichen Blick so scheinen könnte.

Dagegen sehr interessant ist die Idee einer eigenen Plattform für "Wutbürger" und die Idee, dass man die Emotionen farblich markieren kann, wodurch zweierlei Dinge ermöglicht werden:
1. werden Emotionen ernster genommen und auch visulaisiert, wodurch man besser die Beiträge einstufen kann, z.B. ok da ist jemand sehr erregt, der das schreibt. Ich nehme also seine Meinung nicht so ernst oder aber ich versuche deeskalierend mit ihm zu kommunizieren, da ich seine Argumente gut finde, aber seinen Tonfall nicht. usw. Anders gesagt man kann besser trennen zwischen Sachinhalten und Emotionen und könnte so diese auch besser lenken und kanalisieren.
2. dürfte es so auch einfacher werden, zwischen Wut und Ärger und purer Propaganda zu unterscheiden, denn wenn jemand ganz ruhig bleibt und extreme Ansichten vertritt, dann ist das was anderes, als wenn jemand sich sehr aufregt und daher umso überspitzter seine Meinung vertritt, die er etwas später mit ruhigem Kopf mühelos wieder relativieren könnte.

Ein Problem hat aber auch dieses System: wer hat die Deutungshoheit, dass Beiträge richtig eingestuft werden und dass dies nicht übermässig manipuliert wird? Denn auch das Zuweisen von Emotionen wird bei solchen Diskussionen in einem gewissen Zusammenhang zu einer gewissen Wertung und Wahrnehmung führen, die man durch gezielte Manipulation wiederum für eigene Interessen missbrauchen könnte. Etwas abschwächen könnte man das Problem mit Moderatoren oder vertrauenswürdigen Plattformuser, die eine breite Unterstützung geniessen und die dem Anspruch fair zu handeln folgen.
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
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BeitragVerfasst am: 24.01.2015 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

in der deutsprachigen Schweiz gibt es seit 2010 nur noch eine Nachrichtenagentur die In- und Auslandsmeldungen abdeckt. Denentsprechend beziehen sogut wie alle Zeitungen ihre Meldungen von da:
http://www.sda.ch/de/links/zeitungen/deutsch/

Mit dem Ergebnis, dass sich die vielen 1:1 übernommenen Meldungen von Zeitung zu Zeitung aufs Wort gleichen. Meinungsvielfalt ist anders.



Was mir beim Zeitungslesen (auch von bezahlzeitungen) immer wieder auffällt, ist, dass unsere Zeitungen regelmässig eine proamerikanische Sicht vertreten.

Es las sich manchmal richtig skuril. Besonders aufgefallen ist mir das damals bei der Libyiensache. Da war jedes noch so lächerliche Mittel recht um das Staadsoberhaupt Gadafi in ein schlechtes Licht zu rücken und nur wenige Wochen später wurde das Land angegriffen.
Das Ganz wiederholte sich auch mit Assad in Syrien. Dass die beiden Staatsmänner nicht die reinste Weste haben, ist keine Frage, da können und sollen die Mensien gerne drauf hinweisen, aber es wurde teils völlig undifferenzierte einfach nur diffamiert.

Aktuell beobachte ich ähnliche Tendenzen bei der Berichtserstattung zu Russland. Was man da lies ist selten neutral und differenziert. Warum das so ist, ist halt die Frage. Es macht ja eigentlich keinen Sinn, dass Schweizer Medien Partei für die US-Sicht ergreifen.


Für eine andere Sicht der Dinge, greife ich mitterweile tatsächlich ab und zu auf die deutsche Ausgabe einer russische Nachrichtenseite zu (Russia Today Deutsch) um bei Internationalen Theman wenigstens noch eine andere Sicht zu lesen, denn bei den hiesigen Nachrichten ist das oft schwierig.



Ein Buch mit dem Titel "Gekaufte Journalisten" (Udo Ulfkotte - ehemaliger Journalist der FAZ) steht momentan auf Platz 3 der Spiegel Bestsellerliste von Spiegel. Ich spiele sehr mit dem Gedanken, zu lesen, was Herr Ulfkotte zu berichten weiss.

Dass es bei manchen Theman kaum Meinungsvielfalt gibt, das ist offensichtlich, mich interessiert das "warum".
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BeitragVerfasst am: 25.01.2015 01:09    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Nun ... die USA sind der zweitgrößte Abnehmer für schweizer Produkte, steigende Tendenz. Der größte Abnehmer ist Deutschland.
Deutschland wiederum ist sehr USAhörig seit Ende des zweiten Weltkrieges ...

Also mich wundert da die proamerikanische Sicht der Schweiz überhaupt nicht ... schließlich beißt man nicht die Hand, die einen füttert ...
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BeitragVerfasst am: 25.01.2015 19:18    Titel: Re: Meinungssuche zwischen Lobbying und Manipulation Antworten mit Zitat

Zitat:

Mit dem Ergebnis, dass sich die vielen 1:1 übernommenen Meldungen von Zeitung zu Zeitung aufs Wort gleichen. Meinungsvielfalt ist anders.



Was mir beim Zeitungslesen (auch von bezahlzeitungen) immer wieder auffällt, ist, dass unsere Zeitungen regelmässig eine proamerikanische Sicht vertreten.

Kleiner Tipp: www.woz.ch und die als monatliche Beilage erscheinende Le Monde Diplomatique. Ich lese zwischendurch immer wieder gerne diese, da sie nicht einfach nachdrucken, was die grossen Zeitungsverlage von den Medienagenturen und Co. übernehmen.
Auch schön, die Woz betreibt (wie übrigens auch die deutsche Tageszeitung) einen Recherchefonds, mit dem umfangreichere Recherchen und daraus entsthenede Hintergrunds-Beiträge finanziert werden.

Was die Ukraine-Krise angeht, war die Woz (und Monde Diplomatique) auch eine der wenigen Zeitungen, die nicht nur einfaches Russlandbashing betrieb, sondern kritisch über die Anfeindungen der Ukraine gegenüber Russland berichtete und darauf hinwies, dass die Ukraine abhängig zwar von der EU aber ebenso auch von Russland sei und langfristig auf ein gutes Auskommen beider Partien angewiesen sei und dass die EU zu guten Teilen diese Krise auch mitverschuldet hat und das nicht eingestehen will.
Ein Titel in der Monde Diplomatique hiess übrigens "Die Ukraine im Schraubstock. Der wirtschaftliche Hintergrund einer unsinnigen Ost-West-Konfrontation" (Le Monde diplomatique Juli 2014, S. 13). Der Artikel wurde aus dem Französischen übersetzt und was auch für Zeitungen ungewöhnlich ist, die meisten Beiträge der Monde diplomatique enthalten Quellenangaben.

Zitat:

Ein Buch mit dem Titel "Gekaufte Journalisten" (Udo Ulfkotte - ehemaliger Journalist der FAZ) steht momentan auf Platz 3 der Spiegel Bestsellerliste von Spiegel. Ich spiele sehr mit dem Gedanken, zu lesen, was Herr Ulfkotte zu berichten weiss.

Dass es bei manchen Theman kaum Meinungsvielfalt gibt, das ist offensichtlich, mich interessiert das "warum".

Das wäre sicher auch interessant.
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