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Huehner gegen Schnecken

 
   Degupedia-Forum » Garten und Selbstversorgung » Huehner gegen Schnecken Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.09.2017 06:43    Titel: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Huhu,

im Garten sind Schnecken oft ein grosses Problem, oder wie es Mollison sagen würde, nicht zu viele Schnecken sind das Problem, sondern das Fehlen von Hühnern.

Damit wären wir beim Thema. Wobei ich gewarnt wurde, Hühner würden vorallem die Eier der Schnecken fressen. Besser wären Gänse oder Enten, welche zudem auch einfacher in der Haltung seien (sprich weniger Arbeit machen). Dennoch scheinen Hühner beliebter zu sein und wir haben auf dem Hof meiner Grosseltern auch seit vielen Jahrzehnten Hühner und Leute, die sich darum kümmern.

Ich fand es daher jetzt interessant als ich folgendes im Selbstversorger-Forum las:
Zitat:

Die Hühner (Rhodeländer-Mix) LIEBEN auch ausgewachsene Schnecken - so etwas hab' ich noch nie gesehen, wie die sich darum balgen

Quelle: https://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=17&t=17132&start=10


ABER: bevor man sich jetzt denkt, Rhodeländer-Mix wären DIE universale Lösung für das Schneckenproblem, zwei Überlegungen:
1) Die Hühnerrasse sollte zu den lokalen und klimatischen Bedingungen passen
2) Das ist eine Einzelbeobachtung. Da kann was dran sein, dass sowas generell funktionieren kann, es muss aber nicht zwingend so sein. Als Ansatz zum selbst experimentieren/ausprobieren ist diese Beobachtung also wertvoll, als voreiliger Tipp oder Patentrezept, was man jetzt tun sollte, ist dagegen sicherlich keine gute Idee

Fazit kurz und knapp, Hühner fressen offenbar auch Schnecken, nicht nur die Eier. Und noch eines sollte man bedenken, die Tiere sollten nicht zu lange im Gemüsegarten bleiben. Sie sollen ja nur aufräumen und die Schnecken fressen. Das funktioniert bei den gut konditionierbaren Gänsen allerdings besser, wenn also eine effiziente Aufräumtruppe gefragt ist, vielleicht lieber erst mal mit Gänsen ausprobieren.
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Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.09.2017 15:56    Titel: Re: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Hühner und Gänse haben im Gegensatz zu Enten den Riesennachteil, daß das meiste im Garten, was wir Menschen lieben, auch äußerst schmackhaft für sie ist ... und so kann dann der Ausflug im Garten mit größeren Schäden an den Pflanzen enden, wie es jemals die Schnecken geschafft hätten ...
Enten laben sich zwar auch am Kopfsalat und Co, aber das hält sich doch deutlich mehr in Grenzen.

Man sollte also genau überlegen, wann man die Hühner- und Gänseschar in die Gemüsebeete läßt - am idealsten ist es, wenn das meiste für den Menschen schon abgeerntet ist, aber noch viel an "Ernteresten" auf den Beeten liegt - gerade Hühner buddeln nun regelrecht nach Larven, Schnecken etc und durchlüften die Beete so deutlich besser, wie man es mit der Hacke machen könnte, Gänse wiederum treten die von den Hühnern gelockerte Erde wieder fest. Der Boden ist nun ideal vorbereitet, daß die nächste Saat wieder reinkann.
Auch wenn man Kohl angebaut hat, dürften Hühner keinen großen Schaden anstellen ... picken allerdings durchaus etliche Raupen gleich noch weg.

Im Mittelalter und später gab es eine gewisse Reihenfolge, welches Vieh wann in welcher Reihenfolge auf die Felder und die Gärten getrieben wurde ... auf den Feldern beispielsweise machten die Schweine den Anfang, sie buddeln den Acker ziemlich tief um, holen Knollen, Samen, Larven etc aus dem Boden und sorgen mit ihren Hinterlassenschaften für eine gute Düngung. Außerdem waren Schweine das wichtigste Nutzvieh im Mittelalter und sogar wertvoller, wie Pferde.
Danach wurden Rinder über den Acker getrieben ... sie fanden zwar nicht mehr viel, waren jedoch schwer genug, die von Schweinen umgewühlte Erde wieder festzutrampeln. Der Rinderdung brachte die notwendige Düngung mit sich.
Danach kamen die Schafe und Ziegen, danach endlich die Gänse, welche den Rest wegräumten, das Feld war bereit für die nächste Aussaat.
Auf derartig beweideten Äckern wächst tatsächlich fast nur noch die Nutzpflanze, die man anbaut, da alles andere vorher weggefressen wurde. Dazu kommt die enorme Fruchtbarkeit, die auf diese Art und Weise entsteht, das Gemüse und Getreide wächst schneller. Felder, die so nachbeweidet werden, stehen in ihrem Ertrag in nix den gepflügten und chemisch gedüngten, mit Pestiziden behandelten Feldern nach - aber sie leben im Gegensatz zu den drangsalierten Industriefeldern. Der Boden laugt nicht aus, das Feld wird nicht über die Jahre unfruchtbar.

Gärten sind naturgemäß etwas enger, wie so ein Feld, da kommt also hauptsächlich das Kleinvieh drauf.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 16.09.2017 01:15    Titel: Re: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Der Schaden richtet sich nach der Einwirkungsdauer, der Fläche und Anzahl Tiere. Daher Hühner nur kurz in den Garten lassen. Sicher ist es besser, wenn man ein gescheites Konzept hat, mit Kulturfolge und so, aber wenn du ein Permakulturgarten hast mit Polykultur, selbstgärtnerndes Gemüse etc. dann hast du schon vom System aus etwas Robustes, erst recht, wenn du noch "Hugelkultur" machst. Und da liegt meines Erachtens der Unterschied zu konventionellen Gemüsegärten.

In der Permakultur sagt man übrigens, vom Aufwand her sind Tauben, dann Enten am einfachsten zu halten, danach kommen die Gänse und am kompliziertesten/aufwändigsten sind die Hühner.

Zitat:

Gärten sind naturgemäß etwas enger, wie so ein Feld, da kommt also hauptsächlich das Kleinvieh drauf.

Daher schrieb ich ja auch Hühner und nicht Kühe oder Schweine Wink.
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Piggilotta
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 25.07.2015
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 16.09.2017 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich Hühner hätte, würde ich sie sicher (auch) mit Schnecken füttern und im Herbst das Gemüsebeet aufräumen lassen; aber wenn ich eine Schneckenplage hätte, würde ich mir überlegen, Enten anzuschaffen.
So würde ich es formulieren.
Hier ist ne Diskussion drüber, ob Lauf- oder Warzenenten besser geeignet seien:
https://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=99&t=12401&start=60
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.09.2017 00:35    Titel: Re: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Ja das klingt sinnvoll. Danke für den Link, der ist spannend, aber auch unterhaltsam.
Was ich bemerkenswert fand, folgende Aussage:
Luna hat Folgendes geschrieben:

Laufenten haben inzwischen den Status bzw. gelten als Markenname in Bezug auf Schneckenvertilgung, wie U*u für Alleskleber steht und Kl**nex oder T*mpo für Papiertücher.
Ich finde, dass ist zu viel der Ehre zu Ungunsten von zum Aussterben bedrohten alten Landrassen. Eine Entenrasse, die allein schon wegen ihres Rufes keine Gefahr läuft, jemals zu verschwinden, hat es auch noch geschafft, als Synonym für Schneckenvertilgung schlechthin zu gelten. Dabei bringt sie es nicht einmal fertig, ihre eigene Art zu erhalten, weil sie das Brüten verlernt hat und der Fortbestand weitestgehend durch Kunstbrut erfolgen muss.
Häufig werden sie auch noch in viel zu kleinen Gehegen gehalten, wo doch der Name und der ganze Körperbau schon nach laufen schreien. Andere Rassen sind da weniger anspruchsvoll. Ganz abgesehen davon, dass sie als Braten nichts hermachen ("Für einen zu viel, für zwei zu wenig").

Quelle: https://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=99&t=12401

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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 20.09.2017 10:22    Titel: Re: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Daß die Laufenten nicht brüten, liegt einfach nur an der Linie ... ich kenne hier einige Leute, darunter auch zwei Geflügelzüchter, die ihre Laufenten noch ganz normal brüten und die Küken aufziehen lassen.
Normal ist das allerdings gerade unter Geflügelzüchtern leider nicht mehr - meist benutzen diese Brutapparate, und da werden teilweise auch uralte, sehr brutfreudige Rassen regelrecht mit verhunzt, gibt inzwischen einige Pommernentenstämme, die auch nicht mehr brüten.
Früher war das mal ne Entenrasse, die ebenso wie Zwerghühner zu eingesetzt wurde, Eier anderer Arten auszubrüten - früher, als es noch keine Brutapparate gab ...

Auch insgesamt ist zu beobachten, durch die Zucht auf nur wenige Schönheitsmerkmale gehen immer mehr typische Gebrauchseigenschaften der einzelnen Geflügelrassen verloren. Für Selbstversorger ist das eine einzige Katastrophe ... was will ich beispielsweise mit Totlegern, die gar nicht mehr legen?
Oder Hochbrutflugenten, die gar nicht mehr fliegen können?
Leghorn, wo ich den Hahn noch auf die Henne setzen und festbinden muß, damit da überhaupt noch sowas ähnliches wie Befruchtung passiert?

Im Grunde genommen sind alle Geflügelrassen am Aussterben, dafür haben wir Tausende von wunderschönen Karikaturen der ganzen Rassenvielfalt ... ist eigentlich schade drum, denn es sah zeitweise so aus, als wenn das Geflügel das Schicksal morderner Hunde- und Katzenrassen erspart bleiben würde.
Aber dadurch, daß das Geflügel nicht mehr gebraucht wird und nur noch für Ausstellungen gehalten wird, braucht man auch nur noch ihre Schönheit und nix anderes mehr ... das war noch vor einigen Jahrzehnten anders, wo die Eier des Geflügels noch gegessen wurde, die Jungen zu Braten aufgezogen wurden und die Federn noch zur Befüllung von selbstgenähten Kissen verwendet wurden. Da war einfach noch wichtig, daß die Hochbrutflugenten aufbaumen, um sich selbst vor Beutegreifern zu schützen, die Totleger das ganze Jahr hindurch gleichmäßig ein Ei nach dem andern legen und die Leghorn als erste aus dem Stall rannten, um sich mit diversem Futter draußen selbst zu versorgen - ok, gerade die Lieblingshennen der Hähne waren durch das rege Treten nu nicht gerade Ausstellungsfähig - aber das Ausstellen war eben noch bis in die 70er Jahre hinein nur ein netter Zeitvertreib, dafür hielt man sich das Geflügel nunmal nicht, dafür hielt man sich höchstens eine spezielle Geflügelrasse, die eben auch zur Selbstversorgung funktionierte.
Heutzutage suchen einige Züchter sogar für die nicht ausstellungsfähigen Tiere nen neuen Halter, statt sie zu schlachten und aufzuessen! Die Eier werden entsorgt, statt sie in der Küche zu verwerten ...
Außerdem braucht man in der heutigen Zeit eh keine besonderen Geflügeleigenschaften mehr, das Brüten übernimmt die Brutmaschine, das Futter kommt von Raiffeisen und wird im Trog verfüttert, selbst Licht und nen Teich, wo Enten tauchen können, braucht der morderne Halter für sein Rassegeflügel nicht mehr, schließlich gibts ja nen sicheren Stall mit Wasserbottich zum Baden ...

Kurzum, Selbstversorgern ist eh zu raten, Geflügel entweder direkt über die GEH (oder ähnliche Vereinigungen, wie Pro Specie Rara) oder von Selbstversorgern zu holen. Rassegeflügelzüchter sind leider inzwischen oft die falsche Anlaufstelle. Und wenn man sich vom Geflügelzüchter Geflügel holt, sollte man sich anschauen, wie die Tiere denn heute mal wieder so gehalten und vermehrt werden ...
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BeitragVerfasst am: 23.09.2017 16:41    Titel: Re: Huehner gegen Schnecken Antworten mit Zitat

Zitat:

Daß die Laufenten nicht brüten, liegt einfach nur an der Linie ... ich kenne hier einige Leute, darunter auch zwei Geflügelzüchter, die ihre Laufenten noch ganz normal brüten und die Küken aufziehen lassen.

Das war mir auch aufgefallen, weil im gleichen Beitrag dieser Aussage wieder Leute widersprechen, die sagen, dass ihre Laufenten gut züchten.

Zitat:

Auch insgesamt ist zu beobachten, durch die Zucht auf nur wenige Schönheitsmerkmale gehen immer mehr typische Gebrauchseigenschaften der einzelnen Geflügelrassen verloren. Für Selbstversorger ist das eine einzige Katastrophe ... was will ich beispielsweise mit Totlegern, die gar nicht mehr legen?
Oder Hochbrutflugenten, die gar nicht mehr fliegen können?
Leghorn, wo ich den Hahn noch auf die Henne setzen und festbinden muß, damit da überhaupt noch sowas ähnliches wie Befruchtung passiert?

Immerhin gibt es Organisationen, die noch einige Rassen erhalten konnten und dafür sorgen, dass die Sorten nicht alle im Stillen aussterben.

Zitat:

Kurzum, Selbstversorgern ist eh zu raten, Geflügel entweder direkt über die GEH (oder ähnliche Vereinigungen, wie Pro Specie Rara) oder von Selbstversorgern zu holen. Rassegeflügelzüchter sind leider inzwischen oft die falsche Anlaufstelle. Und wenn man sich vom Geflügelzüchter Geflügel holt, sollte man sich anschauen, wie die Tiere denn heute mal wieder so gehalten und vermehrt werden ...

Ja das sehe ich auch so.
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