davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 29.07.2018 03:01 Titel: Mel Bartholomew - USA - Squarefoot Gardening |
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Huhu,
ich bin vor einiger Zeit auf den Autor gestossen. Er zählt zu den meistgelesenen Gartenbuchautoren Amerikas. Der Grund ist relativ simpel, weil er sich Gedanken machte, wie man den Anbau von Gemüse im Garten vereinfachen und verbessern kann. Dazu hatte er gute Gelegenheit als jemand, der sich für Leute kümmerte, die in einem Gemeinschaftsgarten Erfahrungen sammelten, welcher er betreute.
So entstanden mit der Zeit die quadratischen Beete und die ganze Technik darum herum. Die Idee ist recht simpel. Statt einem grossen Garten gibt es pro Person ca. 1-2 quadratische Beete, die je vier mal vier Fuss (1 Fuss ist ca 30 cm) betragen. Diese werden dann nochmals in 16 Quadrate von je einem mal einem Fuss unterteilt, wobei bei grösseren Anpflanzungen diese auch wegfallen kann. Um den Platz besser zu nutzen, gibt es zudem noch die Möglichkeit eines Rankgerüsts, an dem Zucchini, Kürbisse, Gurken, Tomaten, Bohnen und Co. entlang ranken können. Pro Quadrat gibt es je nach Pflanzenart eine gewisse Anzahl von Pflanzen, die pro Quadrat angebaut werden können. Das erleichtert den Einstieg, da man relativ schnell draussen hat, welche Pflanze wie viel Platz braucht. Ich kann jetzt an dieser Stelle mir einen Kommentar zu den Nachteilen dieses Systems nicht verkneifen, nämlich dass alles sehr eingeschränkt ist, indem es so starr an eine Form gebunden ist. Aber man sollte es einmal von einer anderen Seite betrachten: wer keine Erfahrung mit Gärtnern hat und schnell eine solide Grundlage an Wissen bekommen möchte, für den dürfte diese Methode in der Tat ein sehr guter Einstieg sein. So gut, dass ich mir sogar überlege, ob ich vielleicht auch damit arbeiten möchte.
Die Erfahrungen aus den Quadratbeeten lassen sich dann auf andere Gartenformen übertragen, sofern man der Natur nicht ganz freien Lauf lassen möchte... wobei es können auch verwilderter Garten und Quadratbeete nebeneinander existieren.
Interessant an dem Ansatz ist neben der interessanten Anbauform auch, dass auf viel Arbeit praktisch verzichtet wird. Es werden kaum Gartenwerkzeuge benötigt, ausser ein Eimer, eine kleine Handschaufel und ein Spaten. Bartholomew schrieb sogar in einer älteren Fassung seines Bestsellers, dass man all seine Gartenwerkzeuge verkaufen solle, wenn man welche habe, eben bis auf die genannten. Auch auf Pestizide wird verzichtet und gegen die Auslaugung des Bodens gibt es Mischkultur und Kompost. Da erstere in der Regel nicht ganz einfach zu planen ist, hilft hier der Umstand, dass mit dem Quadrate-Ansatz es einfach möglich ist unterschiedlichste Gemüse miteinander zu kombinieren und über die Zeit sehr unterschiedliche Mixe an Pflanzen wachsen zu lassen, die für genügend Variation und Abwechslung sorgen.
Das ganze Konzept ist also nicht unbedingt Permakultur oder sonstwie besonders nachhaltig, es ist aber insofern nachhaltig, da es durch Einfachheit und einem guten Konzept einen guten Einstieg ins Gärtnern ermöglicht und hilft eine Reihe von Fehlern und mühsame Lernprozesse zu verkürzen, bzw. gar Frustration und eine Abkehr vom Gärtnern zu vermeiden.
Hier gibt es noch eine kurze Einführung über Bartholomew auf Englisch mit dem Hinweis, dass er kürzlich im Alter von 84 Jahre verstorben sei:
https://www.thespec.com/living-story/7260698-mel-s-square-foot-garden/
Sein Buch gibt es auch auf Deutsch unter dem Titel "Beete im Quadrat":
https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch/deutschsprachige-buecher/mel-bartholomew/beete-im-quadrat/id/9783702013943
Und auf Wikipedia findet man zudem seine Methode illustriert, für alle, die sich vielleicht noch nicht so viel darunter vorstellen können:
https://en.wikipedia.org/wiki/Square_foot_gardening
Es gibt übrigens auch Videos von im bei Youtube... _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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