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Raetselhafter Tod von drei Degus

 
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Kaja
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.12.2019
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 15.12.2019 21:34    Titel: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Hallo liebe community,

Aus gegeben traurigen Anlass wende ich mich etwas verzweifelt an euch. Im August diesen Jahres zogen 3 kleine Degus bei mir ein und bis vor 3 Wochen war auch alles in bester Ordnung. Die kleinen wuchsen und wurden schnell zutraulich. Am 25. November verbrachte ich abends wie immer etwas Zeit mit meinen Degus. Dabei viel mir auf, dass Alaska nicht ganz so aktiv war wie sonst. Sie wuselte zwar noch rum und fraß auch, jedoch vergrub sie etwas mehr leckerchen als gewöhnlich. Da ich die Woche davor jedoch krank zuhause war (dadurch eben auch früher im Bett als gewöhnlich), und es schon recht spät am Abend war, dachte ich, sie sei evtl. Nur etwas müde. Am Morgen bevor ich zur Arbeit gegangen war, war noch alles ganz normal gewesen. Am nächsten Morgen kam sie dann nicht wie gewohnt zum leckerchen abholen, lief aber noch im Gehege herum. In der Mittagspause fuhr ich dann heim um nach ihr zu sehen. Daraufhin rief ich den Tierarzt an, welcher mir für den nächsten Tag einen Termin gab. Nach der arbeit fuhr ich direkt nach Hause, weil mich das ganze nicht los ließ. Ihr Zustand gefiel mir gar nicht (leicht apathisch, Futter verweigert) so dass ich die Gruppe einlud und in die Klinik fuhr. Dort wurde sie mit Antibiotika und Schmerzmittel behandelt. Die Tierärzte meinte eine Lungenentzündung oder ein angeborener Herzfehler könnte die Ursache sein. Sie gab mir auch Päppelbrei welchen ich Alaska noch verabreicht bevor ich dann selbst ins Bett ging. Leider verstarb die kleine dann in der Nacht.

Den Termin beim haustierarzt hatte ich nicht abgesagt und nahm diesen mit den zwei verbliebenen Degu’s wahr um checken zu lassen ob sie gesund sind. Schon beim einfangen bemerkte ich, dass die noch gestern fitte und eher scheue Kaja sich problemlos nehmen ließ. Tags zuvor war sie beim verladen in die Box noch 2 mal davon gewitscht und heute ließ sie sich ohne röhre einfach mit der Hand nehmen. Der Tierarzt hörte sie ab und diagnostizierte eine Lungenentzündung (er hörte wohl ein quietschen auf der Lunge) und gab das gleiche Antibiotika wie die Tierärztin tags zuvor Alaska. Ich nahm die beiden also wieder mit nach Hause ging dann zur Arbeit und schaute in der pause nach ihnen. Lilo die dritte im Bunde war fit, Kaja schlief sehr viel und war eher apathisch. Sehr dünnflüssigen Päppelbrei nahm sie jedoch. Auch abends hatte sich ihr Zustand noch nicht verbessert ich füttere sie weiter 2-3 stündlich mit brei. Nachts hatte ich dann das Gefühl ihr ginge es etwas besser, denn sie nahm etwas mehr Päppelbrei als die male zuvor doch morgens machte wie mir wieder arge Sorgen. Ich rief mehrmals beim Tierarzt an welcher sich jedoch in einer OP befand und meinte das Antibiotika bräuchte 24h um zu wirken. Ich bemerkte quietschen und klackende Atmung bei Kaja. Voller Verzweiflung lud ich die beiden ein und machte mich auf dem weg zur Klinik. Kaja verstarb noch auf dem Weg dorthin.

Ich ließ Kaja dort zur Sektion. Lilo wurde ebenfalls nochmals angeschaut und wirkte fit. Da ich abends jedoch nochmals zum haustierarzt sollte (Termin war tags zuvor ausgemacht worden) nahm ich diesen trotzdem wahr. Lilo bekam nun noch ein anderes Langzeitantibiotikum und wirkte bis dato recht fit. Der Befund der Sektion war bis zu diesem Termin nun da. Bei kaja wurden keine Veränderungen an den Organen gefunden. Einziger Befund ein leichter Befall mit Kokzidien. Für Lilo bekam ich dagegen ein Mittel und den Hinweis den Käfig nach 2-3 Tagen gründlich zu reinigen. Freitags war Lilo dann auch noch soweit fit, schlief aber etwas mehr als gewöhnlich. Ich ließ sie etwas in Ruhe, denn sie hatte die letzten Tage auch viel mitmachen müssen. Ich gab unterstützend etwas frischen Oregano welchen sie zu anfangs gut annahm und dann wohl nicht mehr brauchte. Nach den 3 Tagen reinigte ich das Gehege gründlich. Lilo schlief weiterhin recht viel und nahm langsam ab, wirkte etwas schwach und kratzte sich ungewöhnlich viel. Ich wog sie 2x täglich und versuchte mit allem was sie nahm dagegen zu steuern.

Ich war im Zwiespalt zwischen sie sich ausruhen zu lassen oder nochmals zum Tierarzt zu fahren. Ich entschied mich erstmal gegen den Tierarzt da sie schon noch selbst etwas fraß wenn auch eher nur grünes von draußen. Auf die Haselnusszweige die ich ihr noch Sonntag gab stürzte sie sich noch ganz freudig. Montag nahm sie dann morgens etwas spitzwegerich und Löwenzahn. Mittags in der pause ebenfalls nochmals etwas spitzwegerich und als ich abends zuhause war, machte ich ihr noch einen brei aus Löwenzahn und spitzwegerich. Da hatte ich dann das erstmal das Gefühl sie entwickelte wieder mehr Apetitt. Sie nahm ca. Einen Teelöffel Futter von selbst auf. Auch etwas Päppelbrei nahm sie.

Später bevor ich ins Bett wollte, bot ich ihr dann nochmals Futter an, welches sie dann komplett verweigerte. Nun hörte ich auch bei ihr ein quietschen und dann ging alles ganz schnell. Sie taumelte und ich hatte das Gefühl sie wollte flüchten. Ich hatte das Gefühl sie bekam keine Luft und sie starb dann innerhalb von Minuten. Als ich sie nach ihrem Tod anschaute sah ich etwas weiß lichen Schaum an der Nase.

Am nächsten Mittag brachte ich sie dann in die Klinik zu einer ausführliche Obduktion im Labor. Nur leider gibt das Ergebnis mir nun auch keinen richtigen Aufschluss über die Ursache des Todes meiner 3 lieben Mädels. Es wurde ein entzündliches Ödem der Lunge gefunden sowie wohl ein entzündliches Geschehen im darm. Es wurden 3 Bakterienstämme gefunden, welche laut meiner Tierärztin nicht sehr ungewöhnlich sind und vor allem auf die Antibiotika hätten ansprechen müssen. Sie kann es sich selbst noch so richtig erklären.

Ich bin ratlos, traurig und wütend. Ich habe das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben, ohne zu wissen was. Ich habe versucht alles richtig für die mädels zu machen. Ein großes Gehege, artgerechtes Futter (Blüten, Blätter Kräuter, Getrocknet und frisches von draußen) heu, Sämereien. Die Einrichtung natürlich degutauglich ausgesucht und gebaut. Ich möchte einfach eine Antwort und auch wenn ich weiß, dass ihr mir diese wohl nicht geben könnt, so hat der ein oder andere vielleicht Erfahrungen oder Ideen die mir helfen diese Frage zu beantworten.

Ich war die Woche davor wie schon erwähnt krank gewesen. Kann es sein dass ich die kleinen fellnasen mit meiner Angina angesteckt habe?

Für eure Hilfe wäre ich euch sehr dankbar.
Anbei hänge ich euch noch den Obduktionbericht von Lilo an, vielleicht kann ja wer von euch damit was anfangen.









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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.12.2019 10:57    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Hallo Kaja,

herzlich willkommen in unserem Forum. Der Verlust deiner drei Degus tut mir leid.
Die Interpretation von Obduktionsberichten ist leider keine so einfache Sache und ich habe ehrlich gesagt auch zu wenig medizinische Kenntnisse, um daraus genauere Schlüsse zu ziehen.

Bei den Degus gibt es zwar Erkrankungen der Atemwege, die deinen Schilderungen ähneln, die meist aber deutlich langsamer verlaufen. Ich hatte so vor Jahren etwa ein halbes Dutzend Degus verloren (über einen Zeitraum von schätzungsweise 3-5 Jahre). Über Ursachen wurde viel spekuliert und bis heute ist nicht klar, was genau die Zusammenhänge sind und ob es Möglichkeiten gäbe, das zu therapieren. Ebenso ist es schwer zu sagen, ob es sich um verschiedene, sehr unterschiedliche Krankheiten handelt, die sich in ähnlichen Symptomen äussern oder ob es eine Krankheit mit einer gemeinsamen Ursache ist (Probleme mit Atemwege und Verdauungssystem könnten durchaus auch sekundäre Auswirkungen anderer Erkrankungen sein, und damit nicht das eigentliche Problem). Die Verbreitung der Krankheit erinnert mich an die Häufigkeit von Tumoren bei Farbratten, die dort auch sehr häufig vorkommen. In der Regel zieht sich der Krankheitsverlauf über Monate hin.

Zitat:

Ich war die Woche davor wie schon erwähnt krank gewesen. Kann es sein dass ich die kleinen fellnasen mit meiner Angina angesteckt habe?

Das ist schwer zu sagen. Meine Einschätzung ist, wenn es einen Einfluss gibt, dann wahrscheinlich eher, dass das Immunsystem der Degus schon geschwächt war und sie bereits eine (nach bisherigen Kenntnissen unheilbare) Erkrankung hatten und deine Erkrankung ihren Krankheitsverlauf beschleunigt hat. Voraussetzung dazu wäre allerdings, dass der Erreger nicht allzu wirtsspezifisch ist und auf Degus sich übertragen kann. Wie wahrscheinlich das jetzt alles ist, kann ich ehrlich gesagt schwer abschätzen, ich denke aber, dass du wahrscheinlich am Krankheitsverlauf nicht viel hättest ändern können, wärst du nicht krank gewesen oder hättest dich während dieser Zeit von den Degus ferngehalten. Die weit verbreiteten rätselhaften Erkrankungen von Atemwege und Verdauungstrakt bei Degus hatte ich ja schon erwähnt. Sowas ist echt frustrierend, aber leider auch ein Teil der Deguhaltung.

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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Kaja
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.12.2019
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 22.12.2019 19:36    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Hallo davX,

Vielen Dank für deine Antwort. Ja ein wenig hilft es mir weiter. Wenigstens scheine ich hier keine totale Ausnahme zu sein. Wie würdet ihr nun vorgehen, wenn ihr neue Tiere holen würdet? Ich habe das komplette Gehege desinfiziert, Holzsachen desinfiziert, gut mit heißem Wasser abgespühlt und teilweise in den Backofen was ging. Soll ich sicherheitshalber lieber alles ersetzten? Wie sieht es mit dem Futter/Einstreu aus? Da auch lieber alles entsorgen? Was würdet ihr tun?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 09.01.2020 16:44    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Der Krankheitsverlauf und auch der Abstand der Todesfälle erinnern mich sehr stark an Mycoplasmen. Mycoplasmen können nur sehr schwer nachgewiesen werden, in der Regel werden sie immer nur dann nachgewiesen, wenn geziehlt nach ihnen gesucht wird, sonst nicht. Der Obduktionsbericht würde passen.
Das ist jedoch nur rein ins Blaue hinein geraten - ich kann mich da davX nur anschließen, nix genaues weiß man nicht, aber gerade Atemwegserkrankungen sind bei Degus doch recht häufig.

Ich persönlich würde nun keine Degus mehr einsetzen, sondern erstmal es mit einer anderen Art probieren. Die Wahrscheinlichkeit, falls es sich um eine ansteckende Krankheit handelt, daß eine andere Art da genauso dran stirbt, ist äußerst gering.
Wenn du dennoch wieder Degus haben willst, rate ich dir, alles, was du in die Sonne stellen kannst, mehrere Stunden lang in die Mittagssonne zu stellen - am besten in ein paar Monaten, wenn die Sonne wieder intensiver scheint. Die UV-Strahlung der Sonne desinfiziert deutlich zuverlässiger die Käfige etc, wie Desinfektionsmittel, da durch den häufigen Einsatz von Desinfektionsmittel zuviele Mikroorganismen sich angepaßt haben. Es werden also ausgerechnet die 90% der Mikroorganismen durch Desinfektion entfernt, die eigentlich eine überbordende Besiedlung durch die eigentlichen Krankheitserreger Einhalt gebieten.
Wenn du die Sonne zum desinfizieren ausnutzt, werden zwar hauptsächlich Anaerobier dahingerafft (die meisten Krankheitserreger sind Anaerobier), da die meisten Anaerobier an ein Leben in Dunkelheit angepaßt sind, aber es findet sofort auch wieder eine Neubesiedlung mit UV-resistenten Wildorganismen statt, die jedoch nicht an das Leben innerhalb von Säugern angepaßt sind und damit keine Krankheitserreger darstellen können. Diese nehmen den Platz für eine Neubesiedlung mit Krankheitserregern weg.

Weiterhin solltest du dich nach einer anderen Deguquelle umschauen und nicht mehr dort die Degus holen, wo du sie her hast - sollte ein züchterisches Problem bestanden haben (zu reinerbig gewordenes Immunsystem durch Inzucht beispielsweise), umgehst du dieses Problem. Weiterhin solltest du für eine gute Durchlüftung der Unterkunft der Degus sorgen. Auch ungefiltertes Sonnenlicht sollte täglich geboten werden können (beispielsweise während der Lüftung, indem du das Fenster vollständig öffnest und einen Teil des Käfigs so aufstellst, daß die Sonne darauf scheinen kann). Ungefiltertes Sonnenlicht regt die Bildung von Vitamin D an und sorgt so für ein besseres Immunsystem.
Die Einstreu, die du benutzt, sollte möglichst wenig stauben.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Kaja
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.12.2019
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 12.01.2020 12:59    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort. In dem Fall zieht jetzt erstmal ein älteres zwerghamster Mädchen ein. Ich hab noch eine Menge Futter übrig. Was würdet ihr damit machen?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 12.01.2020 22:28    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Was ist das für Futter?

Kräuter, Gräser, Sämereien und Grünzeug futtern auch Zwerghamster. Pellets und Extrudate können mit Schimmelgiften verseucht sein und damit auch der Auslöser für diese ominöse Krankheit, an der die Degus gestorben sind. Die würd ich vorsichtshalber entsorgen (wobei ich eh Extrudate und Pellets in der Fütterung eher meide, weil sie für eine ganze Reihe von Darmerkrankungen förderlich sind).
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Kaja
Fellnase


Anmeldungsdatum: 15.12.2019
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23.01.2020 21:59    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Es sind reine Kräuter, Gräser, Blätter, Blüten und Sämerreien. Ich habe wirklich sehr auf eine gesunde Ernährung geachtet. Sie bekamen auch täglich frisches von draußen. Ein bisschen Gemüse bekamen sie auch und als leckerchen Nüsse, erbsenflocken, Löwenzahnwurzel und Kerne. Also ich denke dass es daran eher weniger lag. Ja ich habe nochmal recherchiert. Ein paar Mischungen die ich dahabe darf das hamsterchen auch. Leider nicht alles und ich habe auch wirklich noch so viel, dass der kleine Hamster das nie und nimmer frisst. Soll ich es spenden? Es war verpackt in Tüten, jedoch im gleiche Raum wie die degus. Ich möchte ja nicht dass sich andere auch anstecken Sad
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 24.01.2020 16:42    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Es gibt nur wenige Zoonosen, die tatsächlich vom Degu auf Zwerghamster übertragen werden können. Sie alle werden über den Kot übertragen, solange du also im Futter keine Deguköttel ist, ist nahezu ausgeschlossen, daß deine Zwerghamsterdame sich eine Krankheit über das Degufutter holt. Sehr viel wahrscheinlicher wäre hier die Übertragung über die Luft und deine Kleidung, sowie über Tröpfcheninfektion durch dich selber - denn wenn es eine Zoonose ist, die vom Degu auf den Zwerghamster übertragbar ist, dann ist sie auch auf dich übertragbar und du bist schon längst mit infiziert.

Wichtiger ist das Problem mit den Schimmelpilzgiften ... du weißt nicht, wie gekauftes Futter gelagert wird oder wie es abgepackt wurde. So kann es immer passieren, daß während der Abpackung und der Lagerung sich Schimmelpilze breit machen konnten oder aber durchs Abfüllen in die Packung gelangten, wo sie Schimmelpilzgifte erzeugten, bis die Schimmelpilze schließlich vertrocknet sind. Gerade Plastikpackungen fördern die Vermehrung mit Schimmelpilzen, weil sie keinen Feuchtigkeitsaustausch zulassen und so Restfeuchte im gekauften Futter verbleibt.
Kräuter, die von Schimmelpilzen befallen sind, kann man deutlich am Geruch erkennen, sie riechen muffig.
Bei Nüssen, Extrudaten und Pellets ist das anders, weder ein Schimmelpilzbefall, noch die Kontamination mit Schimmelpilzen können anhand von Geruch oder Färbung erkannt werden. Gerade Paranüsse enthalten immer wieder große Mengen an Schimmelpilzgiften. Aber auch vor Pistazien aus dem Iran warnt der BgVV. Nun ist jedoch in den gekauften Futtermischungen nur selten die genaue Herkunft der Zutaten aufgelistet, so daß immer problematische Zutaten mit in die Packungen gelangen können. Auch die Erbsenflocken müssen aus den gleichen Grünen als sehr problematisch angesehen werden.
Aufgrund der Symptome läßt sich eine Schimmelpilzvergiftung bei den Degus nicht ausschließen - also eventuell keine Krankheit, sondern eben tatsächlich Vergiftung durch kontaminiertes Futter.
Bei den Samen kannst du mit einer Keimprobe ausprobieren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß diese mit Schimmelpilzgiften belastet sind. Du machst einfach eine Keimprobe. Je mehr der Samen keimen, desto höher die Qualität - wenn die Samen nur schimmeln und nicht zur Keimung gebracht werden können, sollte das Futter besser entsorgt werden. Damit hättest du auch die Ursache für den Tod deiner Degus mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ermittelt ...
Problematisch, was Schimmelpilze und ihre Gifte angeht, ist auch gekauftes getrocknetes Gemüse. Trocknest du Gemüse selbst, hast du es in der Hand, das Gemüse so schnell und luftig zu trocknen, daß Schimmelbefall ausgeschlossen werden kann.

Alle gekauften Kräuter, Gräser, Blätter und Blüten für Degus können auch Zwerghamstern angeboten werden. Das Gleiche gilt auch für Samen.

Ansonsten kannst du es auch Tierheimen spenden - die wollen allerdings meist nur geschlossene Packungen. Frag einfach im Tierheim deiner Wahl nach, ob sie das Futter nehmen wollen oder nicht.
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Kaja
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Anmeldungsdatum: 15.12.2019
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 28.01.2020 09:21    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine Antwort. Dann werde ich einen Teil dabehalten und denn Rest wohl Spenden wenn es denn einer haben mag. Muffig riecht das Futter nicht, die restlichen Nüsse habe ich entsorgt. Gemüse war teils gekauft und teils selbst Getrocknet, da es aber nun nicht mehr viel war habe ich das auch entsorgt. Ich habe noch eine riesige Menge Apfel Blätter , Haselnuss Blätter und weidenblätter sowie feine Äste davon zum knabbern die ich im vergangenen Sommer selbst getrocknet hatte. Natürlich von ungespritzten Bäumen. Da werde ich auch mal fragen ob das tierheim einen Teil davon möchte. Kommenden Samstag zieht das zwerghamstermädchen ein. Hoffe es gefällt ihr bei mir und in ihrem Palast, sie hat dann jetzt mal so richtig viel Platz.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 28.01.2020 12:40    Titel: Re: Raetselhafter Tod von drei Degus Antworten mit Zitat

Dann wünsch ich dir viel Spaß mit der Zwerghamsterdame. Very Happy
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