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Tierhilfe
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Kaktus
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 17.12.2008 22:46    Titel: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Hallo,

mich würde mal interessieren, was ihr gegen das Päppeln von kranken Tieren habt? Und gegen Menschen, die sich auf andere Arten für das Wohl der Tiere einsetzen/ Tierschützer, z.B. in Form von Vermittlung etc.
Bin ja neu hier und habe mir ein paar Sachen durchgelesen, diesen Anschein bekam ich hier.

Wenn das Thema hier schon behandelt wurde, bitte den Link nennen,
Danke.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.12.2008 23:31    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Huhu,

nein ich glaube nicht, dass das Thema hier schon in dieser Form behandelt wurde (man könnte es eventuell herauslesen aus den vielen Diskussionsthread, würde man sich durch die ellenlangen Diskussionen durchkämpfen, aber ich glaube, das dürfte allen einleuchten, dass das sehr mühsam ist und Aufwand/Nutzen wohl in keinem Verhältnis stehen).

Ich finde es gut, dass du das so offen ansprichst. Allerdings, auch wenn es vielleicht den Eindruck erweckt, wir sind hier nicht grundsätzlich gegen Päppeln bzw. Zufüttern und auch was die Sache mit dem Tierschutz angeht, eine artgerechte Tierhaltung ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, aber es gibt gerade im Tierschutz leider auch die unschönen Seiten. Diese werden hier öfters angesprochen und diskutiert.
Dies betrifft Vermittlungsgesuche insofern auch, da es manchmal schwierig ist zu unterscheiden, ob ein Vermittlugnsgesuch seriös ist oder nicht. Klar sind sie das meistens möchte man da einwenden, aber wir haben leider auch erfahren müssen, dass gerade auch bei grösseren Vermittlungsfällen es zu Missständen kommt, welche der Öffentlichkeit meist verborgen bleiben.
Letztlich geht es hier aber auch um ein Gleichheitsprinzip, dass wenn Vermittlungen breitwillig akzeptiert werden, dass damit eben auch unseriösen Angeboten Tür und Tor geöffnet werden können, wovon gerade in den Bereichen Chinchillas und Kaninchen mehrere bekannt sind.

Was das Päppeln betrifft, so gilt die Überlegung, dass ein Tier, das nicht mehr fressen will, oft wohl einen Grund dafür haben dürfte. Wird es gegen seinen Willen gezwungen, ist das nicht unbedingt sinnvoll. Ein Zufüttern, bei dem dem kranken Tier die Nahrungsaufnahme erleichtert wird und selbstständig geschieht, dagegen hat hier niemand was einzuwenden.
Das ist ganz kurz erklärt die Situation. Ich bin mir sicher, dass andere das besser beschreiben können wie ich.

Ein weitereres Konfliktpotential mit vielen Tierschutzorganisationen entsteht beim Thema artgerechte Haltung. Während bei solchen Organisationen nicht selten stur auf irgendwelchen Regeln beharrt wird, so gehen uns einige von denen zu wenig weit oder erachten wir als unsinnig:
Gerade die Käfiggrössen, da wirst du verschiedene Beiträge finden, in denen Mindestmasse vorgeschlagen werden, die weit über die üblichen Mindestmasse hinausgehen. Wieso? Weil selbst herkömmliche Mindestmasse von Seiten des Tierschutzes das Verhalten der Tiere nur ungenügend miteinbeziehen. Auf einem halben Quadratmeter Grundfläche ist ihr Verhalten oft dennoch ziemlich eingeschränkt, dass sie ihr volles Verhaltensrepetoire erst in Gehegen von meheren Quadratmetern Grundfläche ausleben können. Ein weiterer Punkt betrifft die Ansprüche der Haltung gewisser Tierarten, z.B. Hamster, die häufig als gute Heimtiere dargestellt werden (was allerdings nicht zwingend was mit Tierschutz zu tun haben muss), die aus unserer Sicht anspruchsvoller sind, als so mancher Exot. Oder auch die Mindestmasse der Ratten, für mich ist es unverständlich, dass ein TVT hier kleinere Masse angeben kann als bei den kleineren Degus, die wohl kein grösseres Bewegungsbedürfnis haben als Ratten. Ja, bei Ratten wären wohl grössere Gruppen das Beste, die dann vorzugsweise in Zimmerkäfigen oder begehbaren Volieren wohnen könnten... doch wo findet eine solche Haltung Zuspruch?
Was sich häufig in Tierschutzkreisen wie ein roter Faden durchzieht sind Regeln, Schemen, Dogmen, die häufig von den Leuten nicht erklärt werden können, wieso genau die nun so sind. Sie werden erzählt oder so umgesetzt, weil jemand anders das schon gesagt hat oder weil man das schon immer so gemacht hat. Klar kann das oftmals das sein, was sich in der Praxis bewährt hat, aber nicht selten führen solche Dinge auch zu unsinnigen Regeln, die im Extremfall Verbesserungen bei Tieren zu einer artgerechteren Haltung verbieten. Und das ist einer der wesentlichen Punkte, der hier häufig kritisiert wird.

Aber Tierschutz im Sinne von besseren Bedingungen für die Tiere, dagegen hat hier bestimmt niemand.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 17.12.2008 23:32    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Die wenigsten Tiere, die gepäppelt werden, müssen wirklich gepäppelt werden. Die Methoden, die man sich bei youtube als schöne Beispiele, wie "richtig" gepäppelt wird, anschauen kann, sind lebensgefährlich für das arme Tier. Ein großer Teil der gepäppelten Tiere stirbt an den Folgen der Päppelei ... und dann gibt es noch die künstliche Lebensverlängerung von unheilbar kranken Tieren, die offensichtliche starke Schmerzen haben und ganz offensichtlich keine Lust mehr haben, am Leben zu bleiben - das ist leider das, was ich bisher mit Päppeln kennen und fürchten gelernt hab.

Ich habe nix gegen Menschen, die sich tatsächlich für das Wohl der Tiere einsetzen, aber ich habe etwas gegen Leute, welche im Namen des Tierschutzes stehlen, Tiere im Namen des Tierschutzes Totpäppeln, Halter dazu zwingen, Tiere abzugeben, trotzdem diese artgerecht untergebracht waren, weil diese ihre Tiere nicht nach dem richtigen Dogma halten und Leute, die Tiere im Namen des Tierschutzes bei sich zuhause sammeln, dafür Spendengelder nehmen, aber letztendlich die Tiere noch schlimmer unterbringen, wie sie vorher untergebracht waren.

Ich habe etwas gegen Tierschützer, die wirklich jede Maus und jede Ratte vor Schlangen retten wollen, auch wenn das heißt, daß diese nun ohne fachgerechte tierärztliche Versorgung in irgendwelchen TH vor sich hindämmern müssen, Kaninchen und Ratten, die ganz offensichtlich prima in Freiheit zurechtkommen, einfangen und in kleine Käfige pressen, Menschen, die südländische Tiere sammeln und im großen Stil nach Deutschland verfrachten, oftmals ohne fachgerechte tierärztliche Versorgung und mit dem Wissen, hier auch unheilbare, auf den Menschen übertragbare Krankheiten mit zu importieren (selbstverfreilich ganz ohne Aufklärung des zukünftigen Halters ... )

Ich habe etwas gegen Tierschützer, die Altersheime für Pferde aufmachen und diese dann auf nassen Weiden vor sich hindümpeln lassen, trotzdem diese derartig verritten und krank sind, daß ihnen nicht mehr zu helfen ist.

Ich habe nix gegen Menschen, die etwas dafür tun, daß es Heim- und Nutztieren besser geht ... ich habe nur etwas gegen die Unverschämtheit, Eigeninteressen und Verteidigung von Dogmen und kruden Vorstellungen mit Tierschutz zu verwechseln.

Ansonsten bin ich der Meinung, daß endlich mal eine Art Tierschutz aufgebaut werden sollte, welches sich nicht damit erschöpft, einzelne Hamsterle aus verdreckten Nähkästchen zu befreien und in saubere Hamsterknäste zu sperren, sondern endlich durch Information und gute Beispiele aufzeigt, wie und welche Tierarten so untergebracht und verpflegt werden können, daß es tatsächlich im Sinne der Tiere ist. Dazu gehört für mich persönlich eben auch Mitspracherecht der Tiere bei der Unterbringung und dem Futter, soweit möglich.

Wenn du magst, du kommst ja direkt aus dem Tierschutz, kannst du ja versuchen, hier einfach mal die Tierschutzseite in der Degupedia zu vertreten - es ist sicherlich nicht einfach, weil wir durch zum Teil echt böse Erfahrungen mit dem Tierschutz da doch überkritisch an die Sache herangehen. Allerdings braucht eben dieses Forum langsam und sicher einen Ausgleich. Wenn wir nur uns gegenseitig bestätigen, wie böse doch der Tierschutz ist, werden wir hier genauso dogmatisch mit der Zeit wie jedes andere Forum auch - dabei lebt die Degupedia ja eigentlich von neuen und gegensätzlichen Ideen.
Vielleicht kommen wir ja sogar irgendwann dahin, definieren zu können, woran man echten Tierschutz von den krankhaften Auswüchsen unterscheiden kann ... wäre schön, denn so ein Ergebnis könnte man in die anderen Foren reintragen.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.12.2008 23:39    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Apropos Tierschutz... zu Zeiten als Nicole noch hier war, hatten wir jemand, der wirklich vorbildlich war, was Tierschutz angeht.
Aber das ist wiederum eine andere Geschichte...

Zum Thema päppeln vielleicht noch ein paar Links:
Der Unsinn mit dem ständig fressen
CC, Rodi-Care & Co. Infos zu diversen Päppelbreie
Denn sie wissen nicht was sie tun... etwas allgemeinerer Thread über Verantwortung, Umgang mit Tieren und so weiter
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Kaktus
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Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 18.12.2008 02:01    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Hallo,

da es doch reichlich Dinge sind, auf die ich eingehen will, werde ich mal morgen antworten. Muss nämlich bis morgen noch ein paar "Hausaufgaben" erledigen.
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Kaktus
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Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 19.12.2008 23:38    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Hallo!

So nun kam ich mal endlich zum Antworten...
Meine Antworten sind kursiv...

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Huhu,

nein ich glaube nicht, dass das Thema hier schon in dieser Form behandelt wurde (man könnte es eventuell herauslesen aus den vielen Diskussionsthread, würde man sich durch die ellenlangen Diskussionen durchkämpfen, aber ich glaube, das dürfte allen einleuchten, dass das sehr mühsam ist und Aufwand/Nutzen wohl in keinem Verhältnis stehen).

Ich finde es gut, dass du das so offen ansprichst. Allerdings, auch wenn es vielleicht den Eindruck erweckt, wir sind hier nicht grundsätzlich gegen Päppeln bzw. Zufüttern und auch was die Sache mit dem Tierschutz angeht, eine artgerechte Tierhaltung ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, aber es gibt gerade im Tierschutz leider auch die unschönen Seiten. Diese werden hier öfters angesprochen und diskutiert.

Hallo,

überall in der Welt gibt es schwarze Schafe. Aber verkriecht man sich deshalb in seine 4 Wände und will mit nichts und niemanden mehr etwas zu tun haben? Nur, weil im Tierschutz – wie sonst überall- Deppen rumlaufen, darf man nicht die anderen, denen es wirklich um eine gute Sache geht, den Tierschutz, in die selbe Schublade stecken und zu verurteilen, nicht ernst nehmen oder ignorieren. Was können die Tiere denn dafür, dass manche Leute, es mit der Tierliebe übertreiben, ihre starren weit hergeholten Ansichten durchsetzen wollen oder allgemein eine offensichtliche Antipathie gegenüber Menschen haben und sich nur deshalb in die Tierschutzarbeit werfen? Es gibt genug Tiere, die wirklich Hilfe benötigen.
Selbst wenn man Rückschläge einstecken muss…
Ich kenne es selbst, wenn man keine Lust mehr hat, sich für irgendwas einzusetzen wegen mancher leute, aber ich versuche dann nur an das Wohl der Tiere zu denken und nicht auf meine persönlichen Gefühle.
Ich war vor ein paar Wochen im xy-Tierheim. Dort wollte ich eine Patenschaft (Futter kaufen, TA-Besuche, Vermittlungshilfe, falls notwendig Aufklärung der Interessenten, u.v.a.) für die dort untergebrachten Chins übernehmen. Außerdem bot ich an, Hausbesuche etc. zu machen wegen Platzkontrolle bei allen nagern und ninchen. Ich brachte zudem ein Futterpacket für die chins mit.
Die Auszubildende dort war sehr froh über mein Angebot ; sie berichtete, dass man hier kaum Ahnung von den Tieren hätte, Hausbesuche Mangelware seien wegen Personal- und Zeitmangel, außerdem die größeren Tiere im Fokus diesbezüglich ständen (Hund, Katze).
Ich schaute mir dann die Chins an und bemerkte, dass sie kaputtes Fell hatten, einer davon komplett abgekautes Schwänzchen hatte. (vermute mal Autoagression oder dass es eben doch die anderen waren). Ich habe mich doch gewundert, weil ich zuvor den richigen Chinsand verschenke, von dem war aber keine Spur… nur der quarzsand in der wanner war sichtbar. Der Käfig war für die Anzahl der Chins viel zu klein und mal abgesehen davon, war keine Einrichtung vorhanden. Grund: die Häuschen etc. würden ehe nach 2-3 tage rausgenommen werden und dann in die Abstellkammer kommen (???) Hm… Nahrung: das Mischfutter eines bekannten Trockenfutterherstellers für Nager & Ninchen mit vielen schön aussehenden bunten Teilchen aus pflanzl. Nebenerzeugnissen und Getreide.
Als ich nachher zu der Tierheimleiterin ging, um meine Nr. usw. zu hinterlassen, wurde ich von ihr, bevor ich überhaupt was richtig sagen konnte, zugemüllt mit Dingen wie: was ich will, den Tieren ginge es gut, sie haben pefektes Futter, denn es ist eine PREMIUMFUTTER aus England, und überhaupt, sie sei STUDIERTE BIOLOGIN (…und weiter???!) und wisse ALLES ganz genau. Ich wurde rausgebeten und heimgeschickt, sollte mein Scheissfutter mitnehmen und so weiter…
Nach diesem erfreulichen Erlebnis war ich relativ stark schockiert und wollte nie wieder ein Tierheim aufsuchen. Das war nicht der erste nette Empfang/Besuch.
Nach Tagen dachte ich mit jedoch: Ok sch… gelaufen, versuch.s mal woanders.
Genauso denke ich über Vermittlungsgesuche. Da gibt es natürlich auch Idioten, die die Aufopferungsbereitschaft der Tierliebhaber ausnutzen. Aber meinstens kann man sich doch durch Rescherche, Kontaktaufnahme, Kontrolle etc. selbst davon überzeugen, ob diese seriös ist oder nicht. Klar, dass man heutzutage nicht jedem dahin gelaufenem Hilferuf ohne nachzufragen folgen sollte.

Dies betrifft Vermittlungsgesuche insofern auch, da es manchmal schwierig ist zu unterscheiden, ob ein Vermittlugnsgesuch seriös ist oder nicht. Klar sind sie das meistens möchte man da einwenden, aber wir haben leider auch erfahren müssen, dass gerade auch bei grösseren Vermittlungsfällen es zu Missständen kommt, welche der Öffentlichkeit meist verborgen bleiben.
Welche Missverständnisse meinst du genau, die unentdeckt bleiben für die Öffentlichkeit? -) rein aus Interesse frag…
Wie ich schon sagte, schwarze Schafe laufen überall rum, aber man kann sich eben auch zum Teil selber überzeugen, wie glaubhaft alles ist- wenn man anschließend sich unsicher ist oder Skepsis bekommt, muss man ja auch nicht helfen.

Letztlich geht es hier aber auch um ein Gleichheitsprinzip, dass wenn Vermittlungen breitwillig akzeptiert werden, dass damit eben auch unseriösen Angeboten Tür und Tor geöffnet werden können, wovon gerade in den Bereichen Chinchillas und Kaninchen mehrere bekannt sind.
Du meinst Vermittlungen hier in eurem Forum zu akzeptieren? Ich denke, grad ein Forum wie hier, das sich kompetenter und niveauvoller sieht als andere Foren, sollte zumindest ein wenig Verständnis für solch ein großes Thema aufbringen (und auch Raum dafür bieten) wie Tierschutz, nicht nur in Diskussionen, wie doof doch alles ist, sondern auch mal überlegen, wie es dazukommen konnte und wie man eben gegen Missbrauch vorgehen könnte.
Was das Päppeln betrifft, so gilt die Überlegung, dass ein Tier, das nicht mehr fressen will, oft wohl einen Grund dafür haben dürfte. Wird es gegen seinen Willen gezwungen, ist das nicht unbedingt sinnvoll. Ein Zufüttern, bei dem dem kranken Tier die Nahrungsaufnahme erleichtert wird und selbstständig geschieht, dagegen hat hier niemand was einzuwenden.
Das ist ganz kurz erklärt die Situation. Ich bin mir sicher, dass andere das besser beschreiben können wie ich.
Ja einen Grund hat wohl alles im Leben Wink. Und trotzdem kämpft der Mensch gegen Schlechtes an… obwohl er einen Grund dafür hätte, es zu lassen. Gerade der Mensch als vermeintliches Vernunftwesen hat die Fähigkeit gegen den Lauf der Natur zu handeln (natürlich begrenzt) d.i. frei sein. Ob man das auch auf seine Tiere übertragen soll ist eine andere Frage. Ich würde ja sagen. Ich glaube kein fühlender UND einigermaßen intelligenter Mensch würde sein Tier dahinsiechen sehen wollen und nichts dagegen unternehmen. Verbessere mich, wenn ich falsch liege.
Bei solchen Fragen ist man sofort mitten in der praktischen Philosophie, der Ethik, angelangt, und wenn es eine Antwort für bzw. in solchen schwierigen Debatten wie in der Diskussion der künstlichen Lebenserhaltung oder Sterbehilfe geben sollte, wäre es sicherlich nicht lautlos an uns vorbeigegangen.
Würdest du einem kranken Menschen, der dir sehr am Herzen liegt, deine Hilfe verwehren und ihn so in einen sicheren Tod stürzen? Ich nicht. Und da mir mein Tier am herzen liegt, würde ich es bei ihm auch nicht tun.
Ich würde sehr Vieles tun, damit das Wesen überlebt.
Hat nicht jedes Lebewesen einen inneren Überlebenstrieb? Würde ein Tier sein Leben nicht „künstlich“ verlängern wollen, wenn es dazu in der Lage wäre?
Leider kann das Tier in dem Fall seinen Willen nicht äußern, aber wenn man mal bedenkt, wie oft Menschen ihren Willen zu guter, gesunder Zeit niederlegen,mit der Bitte, dass man sie- wenn sie totkrank sind und keine Hoffnung auf Besserung besteht, doch erlösen soll und wenn sie dann- im Gegensatz zu diesem zuvor geäußertem Willen, mitten im Todeskampf stehen, doch ihre Meinung ändern und kämpfen wollen bis zum letzten Atemzug. Gegenbeispiele sicherlich inbegriffen…


Ein weitereres Konfliktpotential mit vielen Tierschutzorganisationen entsteht beim Thema artgerechte Haltung. Während bei solchen Organisationen nicht selten stur auf irgendwelchen Regeln beharrt wird, so gehen uns einige von denen zu wenig weit oder erachten wir als unsinnig:
Gerade die Käfiggrössen, da wirst du verschiedene Beiträge finden, in denen Mindestmasse vorgeschlagen werden, die weit über die üblichen Mindestmasse hinausgehen. Wieso? Weil selbst herkömmliche Mindestmasse von Seiten des Tierschutzes das Verhalten der Tiere nur ungenügend miteinbeziehen. Auf einem halben Quadratmeter Grundfläche ist ihr Verhalten oft dennoch ziemlich eingeschränkt, dass sie ihr volles Verhaltensrepetoire erst in Gehegen von meheren Quadratmetern Grundfläche ausleben können. Ein weiterer Punkt betrifft die Ansprüche der Haltung gewisser Tierarten, z.B. Hamster, die häufig als gute Heimtiere dargestellt werden (was allerdings nicht zwingend was mit Tierschutz zu tun haben muss), die aus unserer Sicht anspruchsvoller sind, als so mancher Exot. Oder auch die Mindestmasse der Ratten, für mich ist es unverständlich, dass ein TVT hier kleinere Masse angeben kann als bei den kleineren Degus, die wohl kein grösseres Bewegungsbedürfnis haben als Ratten. Ja, bei Ratten wären wohl grössere Gruppen das Beste, die dann vorzugsweise in Zimmerkäfigen oder begehbaren Volieren wohnen könnten... doch wo findet eine solche Haltung Zuspruch?
Was sich häufig in Tierschutzkreisen wie ein roter Faden durchzieht sind Regeln, Schemen, Dogmen, die häufig von den Leuten nicht erklärt werden können, wieso genau die nun so sind. Sie werden erzählt oder so umgesetzt, weil jemand anders das schon gesagt hat oder weil man das schon immer so gemacht hat. Klar kann das oftmals das sein, was sich in der Praxis bewährt hat, aber nicht selten führen solche Dinge auch zu unsinnigen Regeln, die im Extremfall Verbesserungen bei Tieren zu einer artgerechteren Haltung verbieten. Und das ist einer der wesentlichen Punkte, der hier häufig kritisiert wird.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Schließe mich an. Übrigens:
die Mindestmaße für Degukäfige sind die selben wie für Chinchillas, die a. deutlich größer werden und b. eine ganz andere Lebensart haben wie die erstgenannten. Ich denke, mittlerweile ist vielen bekannt, dass Degus wühlen und buddeln möchten und deshalb eine hohe Einstreu und Grundfläche von nutzen ist um eine artgerechte Haltung zu unterstützen; und sie nicht wie Chinchillas springen oder klettern können und die gereichte Höhe oft gar nicht nutzen, und in der Natur wenig klettern, aber sich doch gerne unterirdisch aufhalten. Wenn die Leute ihr vermeintliches Wissen als mal auf den neusten stand bringen würden, was die Forschungsergebnisse betrifft (in dem Fall braucht mal z.B. lediglich die Rodentia-Zeitschrift aufzuschlagen…), würden sie auch nicht solch ein Schwachsinn weitergeben. Ich meine, jeder weißt doch eigentlich, dass die Wissenschaft voranschreitet, und nicht stehen bleibt….
Aber wie gesagt: Idioten laufen überall und zu jeder Zeit rum in der Welt- auch im Tierschutz… und das nicht gerade wenig, was vermutlich damit zusammenhängt, dass diese Leute oft mit sich und ihrem Umfelt genug Probleme haben.

Und dass oft Leute im Tierschutz arbeiten, die nicht am Wohl geschweige denn an Tieren überhaupt interessiert sind, ist auch kein Geheimnis.
Aber Tierschutz im Sinne von besseren Bedingungen für die Tiere, dagegen hat hier bestimmt niemand.
Und diesen sollte man nicht nur in einem Forum betreiben, sondern eben vielleicht auch mal aktiv mittels anderer Methoden. Allerdings haben Vermittlung und Aufklärungsarbeit, die zu einer artgerechten Haltung führen, viel miteinander zu tun Wink Wenn alle Beteiligten richtig aufgeklärt wären, würden vermutlich weniger Tiere zur Vermittlung stehen, denn dann würden sich vielleicht weniger Leute für die Haltung eines Tieres entscheiden… was das viele Züchten der Tiere eindämmen würde …
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Die wenigsten Tiere, die gepäppelt werden, müssen wirklich gepäppelt werden. Die Methoden, die man sich bei youtube als schöne Beispiele, wie "richtig" gepäppelt wird, anschauen kann, sind lebensgefährlich für das arme Tier. Ein großer Teil der gepäppelten Tiere stirbt an den Folgen der Päppelei ... und dann gibt es noch die künstliche Lebensverlängerung von unheilbar kranken Tieren, die offensichtliche starke Schmerzen haben und ganz offensichtlich keine Lust mehr haben, am Leben zu bleiben - das ist leider das, was ich bisher mit Päppeln kennen und fürchten gelernt hab.
Wenn ein Tier trotz Medizin starke Schmerzen hätte, würde ich sicher es erlösen. Unheilbar krank mit Weh? Erst recht… Aber, das würden schätzungsweise 90% (?) der Tierliebhaber tun--- Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich habe nix gegen Menschen, die sich tatsächlich für das Wohl der Tiere einsetzen, aber ich habe etwas gegen Leute, welche im Namen des Tierschutzes stehlen, Tiere im Namen des Tierschutzes Totpäppeln, Halter dazu zwingen, Tiere abzugeben, trotzdem diese artgerecht untergebracht waren, weil diese ihre Tiere nicht nach dem richtigen Dogma halten und Leute, die Tiere im Namen des Tierschutzes bei sich zuhause sammeln, dafür Spendengelder nehmen, aber letztendlich die Tiere noch schlimmer unterbringen, wie sie vorher untergebracht waren.
Die Menschen, die ich kenne und schätze, nehmen ungewollte Tiere auf, die vermutlich in einer Mülltonne landen würden oder sonst was. Grad letzte Wochen wurden viele Meeris herausgeholt mit einem Gewicht von 300 g, Pilz, Milben und Zahnprob. Ein paar starben, andere wurden in paradisische Zustände vermittelt mit eigenen Zimmern und einem großen Rudel… Um mal ein schönes Bsp. zu nennen.
Die Frage ist aber auch, ob es wirklich schlimm ist, wenn die Tiere eine zeitlang unter schlechten Bedingungen leben, aber dann in sehr gute Hände vermitteln werden oder ob es tatsächlich besser ist, dass sie ausgesetzt werden oder beim Vorbesitzer vor sich hin gammeln.
Aber die Tierschützer meines Bekanntenkreises bemühen sich sehr das Leben der Notfälle bis zur Vermittlung so schön wie möglich zu gestalten.


Ich habe etwas gegen Tierschützer, die wirklich jede Maus und jede Ratte vor Schlangen retten wollen – eine Schlange muss auch fressen. Obwohl ich sie mit Lebendfutter nicht füttern könnte, aber deshalb hole ich mir auch keine-, auch wenn das heißt, daß diese nun ohne fachgerechte tierärztliche Versorgung in irgendwelchen TH vor sich hindämmern müssen- in vielen umliegenden Th.en hier leben die Tiere oft artgerecht in großen gehegen, artgenossen, relativ guter Ernährung…; leider gibt es auch gegenbeispiele-, Kaninchen und Ratten, die ganz offensichtlich prima in Freiheit zurechtkommen, einfangen und in kleine Käfige pressen- = schwachsainn, richtig-, Menschen, die südländische Tiere sammeln und im großen Stil nach Deutschland verfrachten, oftmals ohne fachgerechte tierärztliche Versorgung und mit dem Wissen, hier auch unheilbare, auf den Menschen übertragbare Krankheiten mit zu importieren (selbstverfreilich ganz ohne Aufklärung des zukünftigen Halters ... ) – man sollte erstmal hier vor ort was tun, bevor man ins Ausland schaut…; und wenn, dann die Tiere untersuchen lassen und vernünftig handeln

Ich habe etwas gegen Tierschützer, die Altersheime für Pferde aufmachen und diese dann auf nassen Weiden vor sich hindümpeln lassen, trotzdem diese derartig verritten und krank sind, daß ihnen nicht mehr zu helfen ist. -richtig, ich sicher auch

Ich habe nix gegen Menschen, die etwas dafür tun, daß es Heim- und Nutztieren besser geht ... ich habe nur etwas gegen die Unverschämtheit, Eigeninteressen und Verteidigung von Dogmen und kruden Vorstellungen mit Tierschutz zu verwechseln. – richtig, vgl. oben

Ansonsten bin ich der Meinung, daß endlich mal eine Art Tierschutz aufgebaut werden sollte, welches sich nicht damit erschöpft, einzelne Hamsterle aus verdreckten Nähkästchen zu befreien und in saubere Hamsterknäste zu sperren, sondern endlich durch Information und gute Beispiele aufzeigt, wie und welche Tierarten so untergebracht und verpflegt werden können, daß es tatsächlich im Sinne der Tiere ist. Dazu gehört für mich persönlich eben auch Mitspracherecht der Tiere bei der Unterbringung und dem Futter, soweit möglich. – wie ist die realisierung dieser Forderung möglich? Wenn man sich mal anschaut, wie viele qm oder km ein Nager in der freien Wildbahn bewohnt und wie viele km er zurücklegt, usw. dann dürften kaum/ keine Tiere als Haustiere gehalten werden

Wenn du magst, du kommst ja direkt aus dem Tierschutz, kannst du ja versuchen, hier einfach mal die Tierschutzseite in der Degupedia zu vertreten - es ist sicherlich nicht einfach, weil wir durch zum Teil echt böse Erfahrungen mit dem Tierschutz da doch überkritisch an die Sache herangehen. Allerdings braucht eben dieses Forum langsam und sicher einen Ausgleich. Wenn wir nur uns gegenseitig bestätigen, wie böse doch der Tierschutz ist, werden wir hier genauso dogmatisch mit der Zeit wie jedes andere Forum auch - dabei lebt die Degupedia ja eigentlich von neuen und gegensätzlichen Ideen. – das kommt mir hier doch ein wenig anders vor, wenn es gestattet ist es so offen anzusprechen… wenn man mal so mitliest… manchmal könnte man da in der Tat denken, ihr seid ein und dasselbe Individuum Wink
Vielleicht kommen wir ja sogar irgendwann dahin, definieren zu können, woran man echten Tierschutz von den krankhaften Auswüchsen unterscheiden kann ... wäre schön, denn so ein Ergebnis könnte man in die anderen Foren reintragen.
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Wieso ist diese Nicole nicht mehr da? Wer war das. Was hat sie gemacht?
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Ende Degu
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Wieselchen
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 20.12.2008 12:53    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Hm also ich habe ja nun mit dem Tierschutz noch nicht wirklich direkte Erfahrung gemacht. Aber ich habe das Gefühl, ich lese doch immer wieder nur von den schwarzen Schafen. Das schreckt vielleicht ja auch einige ab, sich zu engagieren oder vermittelt das Gefühl, es wären nur solche am Werk.


Insofern wären positive Beispiele von Tierschutz verbunden mit so etwas:
Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:

Vielleicht kommen wir ja sogar irgendwann dahin, definieren zu können, woran man echten Tierschutz von den krankhaften Auswüchsen unterscheiden kann ... wäre schön, denn so ein Ergebnis könnte man in die anderen Foren reintragen.

durchaus spannend. Ob es wirklich möglich ist, eine Definition festzulegen ist natürlich fraglich. Aber einige Eckpfeiler zusammen mit der Darstellung von strittigen Punkten ließe sich vielleicht erreichen.
Wichtig finde ich auch die Frage von Chinchi, ob und wie man gegen diesen "negativen" Tierschutz vorgehen kann.



Ich sehe die zwei gegenläufigen Meinungen im Moment hier:

Zitat:
Ansonsten bin ich der Meinung, daß endlich mal eine Art Tierschutz aufgebaut werden sollte, welches sich nicht damit erschöpft, einzelne Hamsterle aus verdreckten Nähkästchen zu befreien und in saubere Hamsterknäste zu sperren, sondern endlich durch Information und gute Beispiele aufzeigt, wie und welche Tierarten so untergebracht und verpflegt werden können, daß es tatsächlich im Sinne der Tiere ist. Dazu gehört für mich persönlich eben auch Mitspracherecht der Tiere bei der Unterbringung und dem Futter, soweit möglich.


Zitat:
Die Frage ist aber auch, ob es wirklich schlimm ist, wenn die Tiere eine zeitlang unter schlechten Bedingungen leben, aber dann in sehr gute Hände vermitteln werden oder ob es tatsächlich besser ist, dass sie ausgesetzt werden oder beim Vorbesitzer vor sich hin gammeln.
Aber die Tierschützer meines Bekanntenkreises bemühen sich sehr das Leben der Notfälle bis zur Vermittlung so schön wie möglich zu gestalten.


Es ist eventuell auch wichtig, die Vermittlungschancen zu beachten. Können die Tiere in sehr gute Hände vermittelt werden? Und selbst wenn nicht, ist es nicht besser, wenn sie in sauberen Knästen, mit vernünftigem Futter und einer geringen Chance auf eine gute Vermittlung sitzen, als in schmutzigen noch kleineren Hutschachteln ohne Chance auf Verbesserung?
Oder ist das wie Murx es darstellt ein Kampf gegen Windmühlen, der von den wirklich wichtigen Dingen wie informieren und für wenige Tiere vorbildhafte Gehege als Anschauungsbeispiele bauen, ablenkt? So verstehe ich die grundlegende Frage hierbei.

Ist vielleicht sogar ein Vereinbarung beider Zielen möglich?

(etwas offtopic: Gab es nicht letztens erst die Diskussion darüber, vorbildliche Haltungsmöglichkeiten zusammenzufassen und positive Beispiele für Haltungsmöglichkeiten unter typischen Bedingungen (also weniger Platz) zu zeigen? Das ginge doch schon mal in die richtige Richtung.)




Zitat:
– das kommt mir hier doch ein wenig anders vor, wenn es gestattet ist es so offen anzusprechen… wenn man mal so mitliest… manchmal könnte man da in der Tat denken, ihr seid ein und dasselbe Individuum Wink

Idea Interessanter Gedanke. Dieses Forum wird gar nicht von mehreren Mitgliedern am Leben gehalten. Alle Aktiven hier sind eine Person. Ein Murxdavxvanessa87plüschbeinkichwa...-Mensch mit multipler Persönlichkeit. Laughing Laughing Laughing







Tschuldigung. Cool
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Kaktus
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Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 20.12.2008 14:38    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Dieses vermutete Krankheitsbild würde zumindest so Einiges erklären ... Idea Twisted Evil
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 20.12.2008 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hier steht meine Meinung zum Thema Tierschützer, die sich seitdem nicht gebessert hat, im Gegenteil:

http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1112

Mehr bring ich nicht, sonst reg ich mich nur tierisch auf.
Aber auch hier gibt es eine mir bekannte Person, die Tierschutz betreibt, den ich vorbildlich finde (Nicole kannte ich nciht), nämlich Doro. (Gell, das darf ich doch erwähnen...)


Was erwartet ihr von uns? Meinungsverschiedenheiten gibt es hier, aber wir gehen uns dabei nicht an den Hals und fallen deshalb vielleicht weniger auf. Einiges ist auch einfach nicht zu diskutieren. Wenn ich blau bevorzuge, jemand anders grün, na gut. Sollen wir hier künstlich anderer Meinung sein, nur weil das schicker ist?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.12.2008 19:36    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte ich noch was vorabschicken. Ich habe mich in vergangener Zeit auch noch mit anderen Leuten zu diesem Thema auseinandergesetzt. Könnte es vielleicht sein, dass die Abgrenzung zwischen seriösem Tierschutz und sogenannten Tierretter, welche hier immer wieder kritisiert werden, einfach zu wenig deutlich klar gemacht wird?
Denn letztlich wenn man mit Leuten fragt, die sich für Tiere engagieren, viele von ihnen waren oder sind immer noch im Tierschutz tätig, dann wird man von ihnen hören, dass es genug frustrierende Erlebnisse gäbe, eben auch mit schwarzen Schafen oder sonst nicht zufriedenstellenden Reaktionen z.B. von Tierheimen aber auch Organisationen, die Tiere vermitteln. Einige reagieren darauf, dass sie sich sagen, dass sie lieber unabhängig helfen, ohne sich in einem Verein organisieren (denn dort gibt es auch häufig Konflikte), andere ziehen sich zurück und helfen noch bei Gelegenheit und wieder andere sagen sich jetzt erst recht und zeigen, dass es auch anders gehen kann. Aber die Thematik ist weit verbreitet und ich glaube sie leidet wirklich an einer unsauberen Abgrenzung.
Das führt aber dann auch schnell, dass engagierte Leute sich dadurch kritisiert fühlen, obwohl sie damit eigentlich gar nicht gemeint sind. Vielleicht sollten wir da mal ansetzen, denn es bringt wirklich nix gegen Tierschutz und so zu wettern, denn worum es doch eigentlich geht, ist, dass eine fehlende Abgrenzung besteht und auf der einen Seite viel Gutes geleistet wird, auf der anderen Seite gibt es viele Trittbrettfahrer, die sich als Tierschutz bezeichnen oder vorgeben in diesem Sinne zu handeln, aber in Tat und Wahrheit handelt es sich um Stümper, Scharlatane und Nestbeschmutzer.

Das hier aber auch geleistete Arbeit zum Guten oder Besseren in der Tierhaltung gewürdigt wird, das fände ich nicht verkehrt.
Dazu kommt, dass ein Informationstausch auch gezielter genutzt werden könnte, was ist aktuell im Tierschutz einerseits, andererseits aber auch was ist neu an Wissen, Überlegungen, Erfahrungen, welche wir hier zusammensammeln und diskutieren.


Zitat:

Du meinst Vermittlungen hier in eurem Forum zu akzeptieren? Ich denke, grad ein Forum wie hier, das sich kompetenter und niveauvoller sieht als andere Foren, sollte zumindest ein wenig Verständnis für solch ein großes Thema aufbringen (und auch Raum dafür bieten) wie Tierschutz, nicht nur in Diskussionen, wie doof doch alles ist, sondern auch mal überlegen, wie es dazukommen konnte und wie man eben gegen Missbrauch vorgehen könnte.

Genau aus dem Grund hab ich doch auch die Sache mit den Vermittlungsinserate nicht kategorisch abgelehnt. Ich hätte es auch kommentarlos löschen können, hab ich aber ebenfalls nicht gemacht.

Im Übrigen hatte ich mich vor längerer Zeit auch mal engagiert im Tierschutz im Bereich der Deguvermittlung. Würde von den anderen Leuten hier der Tierschutz im praktischen Sinne mehr ins Zentrum gerückt, würde ich mich sicher nicht verweigern, im Gegenteil.

Zitat:

Bei solchen Fragen ist man sofort mitten in der praktischen Philosophie, der Ethik, angelangt, und wenn es eine Antwort für bzw. in solchen schwierigen Debatten wie in der Diskussion der künstlichen Lebenserhaltung oder Sterbehilfe geben sollte, wäre es sicherlich nicht lautlos an uns vorbeigegangen.
Würdest du einem kranken Menschen, der dir sehr am Herzen liegt, deine Hilfe verwehren und ihn so in einen sicheren Tod stürzen? Ich nicht. Und da mir mein Tier am herzen liegt, würde ich es bei ihm auch nicht tun.
Ich würde sehr Vieles tun, damit das Wesen überlebt.
Hat nicht jedes Lebewesen einen inneren Überlebenstrieb? Würde ein Tier sein Leben nicht „künstlich“ verlängern wollen, wenn es dazu in der Lage wäre?
Leider kann das Tier in dem Fall seinen Willen nicht äußern, aber wenn man mal bedenkt, wie oft Menschen ihren Willen zu guter, gesunder Zeit niederlegen,mit der Bitte, dass man sie- wenn sie totkrank sind und keine Hoffnung auf Besserung besteht, doch erlösen soll und wenn sie dann- im Gegensatz zu diesem zuvor geäußertem Willen, mitten im Todeskampf stehen, doch ihre Meinung ändern und kämpfen wollen bis zum letzten Atemzug. Gegenbeispiele sicherlich inbegriffen…

Grundsätzlich ist es sicher richtig, wenn du hier in dem Zusammenhang Moral und Ethik ansprichst. Hier gibt es gewiss einige Abweichungen je nach Ansicht. Aber ich denke helfen wollen wir doch alle und werden es auch tun, wenn wir können. Es fragt sich aber, wie sich dieses Helfen gestaltet. Und da spielt dann unter anderem wieder die Ethik und Moral mit rein. Ist es besser ein Tier zu erlösen oder soll man dem Tier Behandlungen zumuten, welche letztlich keine Verbesserung der Lebensqualität herstellen können? Oder ist es doch mehr Lebensqualität? Was tun in hilflosen Situationen? u.s.w.
Aber um vielleicht nochmals zum Päppeln zurückzukommen. Das ist ehrlich gesagt nicht mein Spezialgebiet, auch habe ich nicht die grosse Erfahrung. Nur habe ich von vielen Geschichten gehört, da wurde über Tage gepäppelt, die Tiere aber kamen nicht mehr auf die Beine. Klar gibt es häufig auch Berichte, da hört man nach langwierigem Päppeln haben es die Tiere geschafft. Aber wenn du darüber diskutieren möchtest, dann vielleicht besser mit Murx. Sie kennt sich da bedeutend besser aus und kann auch besser argumentieren. Mein Kerngebiet ist es wie gesagt nicht. Und ich reagiere darauf eigentlich auch nicht so empfindlich, mir kommen halt dann einfach häufig diese Geschichten in den Sinn von sinnlos gepäppelten Todeskandidaten, aber auch die ganze Sache mit den Päppelbreie.
Mein Schwerpunkt liegt mehr bei Ernährung, Käfiggrössen, Haltungsformen und Gehege-Einrichtung,...

Zitat:

Übrigens:
die Mindestmaße für Degukäfige sind die selben wie für Chinchillas, die a. deutlich größer werden und b. eine ganz andere Lebensart haben wie die erstgenannten.

Absolut richtig, das habe ich hier ganz vergessen zu erwähnen.

Zitat:

Ich denke, mittlerweile ist vielen bekannt, dass Degus wühlen und buddeln möchten und deshalb eine hohe Einstreu und Grundfläche von nutzen ist um eine artgerechte Haltung zu unterstützen; und sie nicht wie Chinchillas springen oder klettern können und die gereichte Höhe oft gar nicht nutzen, und in der Natur wenig klettern, aber sich doch gerne unterirdisch aufhalten. Wenn die Leute ihr vermeintliches Wissen als mal auf den neusten stand bringen würden, was die Forschungsergebnisse betrifft (in dem Fall braucht mal z.B. lediglich die Rodentia-Zeitschrift aufzuschlagen…), würden sie auch nicht solch ein Schwachsinn weitergeben. Ich meine, jeder weißt doch eigentlich, dass die Wissenschaft voranschreitet, und nicht stehen bleibt….

Gerade die Erkenntnisse bezüglich der Ansprüche der Degus wurden vor Jahren hier ziemlich intensiv diskutiert und vermutlich hat von da das eine oder andere auch den Weg raus gefunden in andere Foren. Andererseits wurde dort aber auch unabhängig von dem Forum hier beobachtet und festgestellt, dass das eine oder andere, was früher so erzählt wurde, nicht so ganz richtig sein kann. Lange wurde ja erzählt Degus müssten viel klettern können und daher seien Volieren die idealen Käfige für Degus. Ich vermute allerdings, dass dahinter Bequemlichkeit steckte, dass die Voliere eine einfache Möglichkeit ist, Degus mehr Raum zu geben, als die Mindestmasse ohne dass der Käfig allzu viel wertvolle Fläche in der Wohnung einnimmt.

Zitat:

Aber wie gesagt: Idioten laufen überall und zu jeder Zeit rum in der Welt- auch im Tierschutz… und das nicht gerade wenig, was vermutlich damit zusammenhängt, dass diese Leute oft mit sich und ihrem Umfelt genug Probleme haben.
Und dass oft Leute im Tierschutz arbeiten, die nicht am Wohl geschweige denn an Tieren überhaupt interessiert sind, ist auch kein Geheimnis.

Ich glaube diese sozialen Engagements haben zwei Probleme sprich Schwachstellen:
1) Popularität, dass einige Leute da nur "mitmachen" um in zu sein, dass die ganze Arbeit als Prestige betrachtet wird
2) Ablenkung von eigenen Problemen, dass die Leute gebraucht werden wollen und so ihre Defizite versuchen zu vergessen oder vielleicht auch nur die Aufmerksamkeit wollen, es mögen, wenn man ihnen sagt, dass sie eine tolle Tat gemacht hätten, sie beklatscht und so weiter. Vielfach sieht man ja in Foren so Dinge, dass sich gewisse Leute da richtig feiern lassen, für ihre Taten.
Hier vielleicht auch wieder der Vergleich zum seriösen Tierschutz: etwas Anerkennung kann sicher nicht schaden und ist wahrscheinlich auch nötig um weitermachen zu können, aber in der Regel arbeiten Leute, die es seriös meinen eher still, ohne grossen Aufruhr in der Öffentlichkeit zu veranstalten. Klar, wenn ein Notfall ist, dann muss das kommuniziert werden, aber ganze Fotostories von Pflegefälle, die dann im 2-stündlichen Takt in den Foren aktualisiert werden, das hat wahrscheinlich eher was mit Leuten zu tun, die geltungsbedürftig sind und daher diesen Aufwand treiben, denn Leute, die sich wirklich um Tiere kümmern.

Zitat:

Und diesen sollte man nicht nur in einem Forum betreiben, sondern eben vielleicht auch mal aktiv mittels anderer Methoden. Allerdings haben Vermittlung und Aufklärungsarbeit, die zu einer artgerechten Haltung führen, viel miteinander zu tun Wink

Da hast du allerdings recht Smile.
Daher wäre es wirklich sinnvoll, wenn sich diese gegenseitig in die Hände spielen könnten. Z.B. bekommen Tiere einseitige Futtermischungen, weil deren Halter gelesen haben Kräuter wären toll, aber dann herausgefunden haben, dass die Tiere das Kraut XY vor allem fressen und den Rest viel weniger und dann den Rest weglassen und nur noch XY füttern, dann wäre das etwas, das bei der Aufklärung in Zukunft bedacht werden sollte. Denn die Aufklärung führt zu Reaktionen von den Haltern. Bei der Vermittlung, wenn man vor Ort ist und die Haltung mit eigenen Augen sieht, dann kommt raus, was ist rübergekommen bei der Aufklärung und wo muss nachgehakt werden. Es entsteht dadurch in gewissem Masse eine gegenseitige Abhängigkeit.

Zitat:

Wieso ist diese Nicole nicht mehr da? Wer war das. Was hat sie gemacht?

Jemand der sich sehr für Degus einsetzte.
Hier hatte sie sich löschen lassen, aber einen überblick über ihre Threads in anderen Foren gibts z.B. hier:
http://www.degus-online.de/phpbb/profile.php?mode=viewprofile&u=446
Grund dafür, dass sie nicht mehr hier ist, war ich. Es hatte allerdings nix mit Tierschutz zu tun, der Auslöser war eine Sache, die das Thema Deguernährung betraf. Allerdings möchte ich das nicht hier öffentlich ausbreiten, da es hier nichts zu suchen hat.
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Anmeldungsdatum: 02.08.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 21.12.2008 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Plüschbein hat Folgendes geschrieben:

Aber auch hier gibt es eine mir bekannte Person, die Tierschutz betreibt, den ich vorbildlich finde (Nicole kannte ich nciht), nämlich Doro. (Gell, das darf ich doch erwähnen...)


Nun ja, wenn du das so siehst... Wink . Mal im Ernst: Ich fühle mich hier als Tierschützer nicht wirklich angegriffen. Vieles von dem, was ihr kritisiert, ist absolut wahr und es sind Punkte, über die auch ich mich aufrege. Und da ich selbst weiß, was ich tue und was ich nicht tue, ist das für mich auch vollkommen in Ordnung.

Teilweise ist es wirklich schwierig und eine absolute Gradwanderung. Für mich ist Tierschutz im Grunde genommen erstmal eine Verhinderung des schlimmsten, nicht mehr und nicht weniger. Die gepredigten Maße für Gehege sind Mindestmaße, auf denen man sich absolut nicht ausruhen sollte. Viele bauen ihre 4 Quadratmeter und ihr Gewissen ist für den Rest ihres Lebens beruhigt. Für mich persönlich ist das ein guter Anfang, besser als ein Käfig, aber noch lange kein Grund, sich darauf auszuruhen. Aber es ist ein Erfolg, wenn man die Leute immerhin schonmal dazu bringt, den Käfig abzuschaffen und eine kleine Verbesserung für die Tiere, wenn auch längst nicht ideal.
Ähnlich seh ich das auch mit der Heugeschichte: Mit Sicherheit ist es nicht ideal, frisch ist immer besser, aber es ist schon mal ein Fortschritt zum Bunttrockenfutter.
Oft ist einfach das Problem, dass die Menschen eine genaue Bedienungsanleitung brauchen. Wenn man denen was von beobachten und nach Gefühl füttern erzählt, sind die vollkommen aufgeschmissen. Ich merke das so oft in den Beratungen. Und hinterher kommt dann: "Du hast aber gesagt....". Es gehört einfach auch ein Stück weit dazu, sich auf eine Tierart einzulassen, sich mit ihnen zu befassen, sie zu beobachten. Nur leider wollen die meisten ein lebendiges Stofftier, dass nach ihren Wünschen funktioniert. Und wenn irgendwas mal nicht nach Norm läuft, kommt der große Aufschrei.
So bleibt in vielen Fällen einfach nur noch die Schadensbegrenzung übrig und irgendwie noch das möglichst beste für das Tier rauszuholen.

Natürlich hat auch mein Verein gewisse Grundsätze, nach denen beraten wird. Als "Schadensbegrenzung" finde ich das in Ordnung. Wobei ich ganz klar sagen muss, dass beraten die eine, meine eigenen Tiere die andere Sache sind. Ich halte weder was von "80% Heu, 20% Frischfutter" noch von dieser lächerlichen Faustregel "100g Frischfutter pro kg Körpergewicht". So manch einer, der nach diesen Regeln füttert, hat dadurch schon fast einen Wurf Babys um die Ecke gebracht....

Ich finde es zum Teil schon sehr bezeichnend, dass Tiere von Tierschützern ständig mit Medikamenten vollgeblasen werden. Und trotzdem sind es die, die die meisten Wehwehchen haben, angefangen von Zahnproblemen bis hin zu ständigen Problemen mit Haarballen usw. Ich weiß ganz genau, dass bei diesen Leuten ein Aufschrei durch die Menge gehen würde, wenn sie meine Gemüseberge sehen würden, die ich täglich im Gehege verteile. Nur frage ich mich, wieso meine Tiere keine gesundheitlichen Probleme haben, wenn ich doch so verkehrt liege? Aber Diskussionen sind hier zumeist vollkommen zwecklos, da kann man sich besser mit der Wand unterhalten...

Die Punkte, die davx angesprochen hat (Prestige und Ablenkung von eigenen Problemen), sind leider bei vielen zu beobachten: Es geht dann nicht wirklich darum, aufzuklären, den Status der Tiere zu verbessern, sondern es geht um die Vermittlungsquote und die Statistik, so dass man dann am Ende des Jahres sagen kann: Soviele Tiere hab ich vermittelt. Die Frage ist oftmals nur: Um welchen Preis? Wieviele Kompromisse wurden dafür eingegangen, wieviele Abstriche gemacht, dass am Ende die persönliche Quote stimmt? Wieviele Tiere sind kreuz und quer über Deutschlands Autobahnen gefahren worden, nur, weil die Interessenten sich genau dieses eine Tier einbilden und es unbedingt haben müssen? Als säßen nicht sämtliche Tierheime voll genug.
Und feiern lassen sich auch viele. Dafür, dass sie Tiere bei einem Horder rausholen, um sie dann bei sich in Käfigen zu stapeln. Da werden irgendwelche halbtoten Tiere wieder notdürftig zusammengeflickt, die sich, oh Wunder, nicht mehr vermitteln lassen. Also verbringen sie dann den Rest ihres Lebens in diesem Käfig, allerdings unter dem Mäntelchen des Tierschutzes. Ob das nun wirklich die beste Alternative für's Tier war? Was unterscheidet in dem Falle den Horder vom Tierschützer?
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht dafür, alles, was unbequem ist, zu euthanasieren. Ich denke nur, dass man nicht planlos alles aufnehmen und zusammenpuzzeln sollte, wenn man im Grunde genommen davon ausgehen kann, dass dieses Tier in der Vermittlung keine Chance hat. Denn dadurch hilft man dem Tier nicht, sondern tut höchstens was für's eigene Ego, da man der "Retter" dieses Tieres ist.
Wenn die Tiere erstmal über den Berg sind, ist Euthanasie natürlich keine Option mehr. Und dann sitzen sie im Tierheim/beim Tierschutz, werden ständig neu vergesellschaftet, weil keiner sie haben will. Und ich frage mich: War das nun wirklich das Beste für's Tier?
Leider sind das aber Punkte, die man wohl niemals in den Griff kriegen kann. Die wahren Gründe, aus denen sich jemand beim Tierschutz anschließt, werden ja oftmals erst nach einer ganzen Weile klar ersichtlich. Zumindest bei uns ist so eine Art des Tierschutzes nicht erwünscht, ebenso wenig Aktive mit einer derartigen Einstellung. Die würden bei uns auch dauerhaft nicht glücklich, wenn sie nach monatelanger Mitarbeit vielleicht immer noch kein einziges Tier erfolgreich vermittelt, sondern nur beraten haben.
100%ig wird man nie mit einem Verein konform gehen. Zumindest nicht dann, wenn man weiterhin seinen Kopf eingeschaltet lässt. Es gibt durchaus auch Punkte, wo ich klar protestiere und nicht einfach alles so hinnehme. Unterschiedliche Menschen haben halt unterschiedliche Einstellungen und solange man diese diskutieren kann und nicht gleich alles gnadenlos abgeschmettert wird, finde ich es in Ordnung und bin, bis zu einem gewissen Punkt, auch durchaus kompromissbereit.
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008 17:22    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Was halt für mich auffällig ist, daß diejenigen, die wirklich vorbildliche Tierschutzarbeit leisten, sei es, weil sie Landwirte beraten, wie die ihre Tiere besser unterbringen können, sei es, weil sie unerwünschte Tiere aufnehmen, bevor diese in TH und Tierschutz landen, sei es, weil sie einfach in Nachbarschaftshilfe vor-Ort-Hilfe leisten, oftmals beleidigt sind, wenn sie Tierschützer genannt werden ...

Es gibt hier im Forum sogar den Alternativen Tierquäler ... Vanessa war selbst lange Zeit im Tierschutz tätig, nun hat sie jedoch die Schnauze voll - nicht wegen der Tiere, sie tut immer noch viel und alles in ihrer Macht stehende, damit es einzelnen Tieren besser geht, aber mit dem Tierschutz will sie halt nix mehr zu tun haben.

Wenn irgendwer mich als Tierschützer bezeichnet hatte, nur, weil ich Tiere vermittelt hatte oder aber in fremden Wohnungen Beratungsarbeit geleistet hab, oder Second Hand Tiere ohne zu murren aufgenommen hatte oder aber schlichtweg Lösungen gefunden hatte, damit jemand, der es seinem Tier das Los erleichtern wollte, es auch konnte, dann war ich regelmäßig kurz davor, demjenigen eine reinzuwürgen - ich will einfach nicht mit Leuten in eine Kategorie geschmissen werden, die mich als Tiermörder bezeichnen!

Dabei sind viele der Antitierschützer diejenigen, die besser arbeiten, wie genau die Leute, die sich als Tierschützer feiern lassen (Ausnahmen mal ausgelassen, es gibt einige Tierschützer, die sich so bezeichnen, wo ich selbst nur sage: Hut ab für die Leistung, die diese Leute trotz der vielen Rückschläge erbringen! Und das Tierschutz-, Menschenschutz- und Naturschutzarbeit einfach Sachen sind, die nunmal aufgrund unserer Gesetzeslage äußerst frustig ist, ist denke ich jedem von uns klar ... )
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Doro
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008 17:38    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Stimmt schon, im Grunde ist der Begriff Tierschützer allgemein eher negativ behaftet. Und dies resultiert wahrscheinlich aus solchen Animal Hordern, die sich selbst für Tierschützer halten. Diejenigen, die überall Notfälle suchen (und natürlich auch finden), dies dann in Foren breittreten und die sich aufgrund dessen wahnsinnig wichtig fühlen.
Ich selbst würde mich auch nicht als Tierschützer bezeichnen (vielleicht, weil auch ich dieses Vorurteil im Kopf habe). Ich versuche, meine eigenen Tiere so gut zu halten, wie es geht, ich nehme auch, soweit es meine Kapazitäten nicht übersteigt, Tiere auf, für die kein Endplatz gefunden wird oder die anderen zu unbequem sind und ich bemühe mich, ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten. Aber dies fällt im weiteren Sinne halt unter Tierschutz. Ich weiß selbst, was ich tue und was ich nicht tue, von daher gesehen lass ich mich damit auch einfach nicht in einen Topf werfen. Und wer meint, mich in diese Schublade stecken zu müssen, der kennt mich nicht und soll halt mit seiner Ansicht glücklich werden Very Happy , da steh ich drüber.


Zuletzt bearbeitet von Doro am 21.12.2008 18:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Kaktus
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Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 21.12.2008 18:11    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Hallo,

für mich gibt es keine allgemeingültige und kategorische Definition zu "Tierschutz".
Wer ist ein Tierschützer? Ihr seid wohl alle welche, weil ihr euere Tiere schützt, und weil ihr in Foren AUFKLÄRUNGSARBEIT leistet. Das ist wohl auch Tierschutz. Twisted Evil

Wen kümmerts, wer, wen und warum als Tierschützer bezeichnet?!

Und ganz ehrlich: Mir ist es sowas von egal wie mich irgendwelche Leute nennen... Um ehrlich zu sein: ich habe mir bis vor ein paar Tagen noch nicht mal Gedanken darüber gemacht, was Tierschutz genau für mich bedeutet oder bedeuten soll oder ob ich mich dazu zählen würde...
Ich weiss, was ich tue, tun möchte und gerne tun würde- und das langt mir völlig. Opa
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Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008 21:08    Titel: Re: Tierhilfe Antworten mit Zitat

Ich glaube das Problem fängt dann und damit an, wenn sich Leute über den Tierschutz ausweisen, sprich ihre Arbeit als Tierschutz bezeichnen oder von den Leuten, die ihnen Tiere helfen zu vermitteln sprich abzunehmen so wahrgenommen werden. Das Problem dabei ist, dass sie befürchten, dass Kritik am Tierschutz, auch wenn er differenziert ist und sie eigentlich nicht betrifft, dennoch einigen den Anlass geben könnte, dies als Bestätigung aufzufassen um gegen diese Leute anzustinken oder etwas weniger mühsam, wenn auch nicht weniger bedauerlich, sich abwenden und Tiere vom Zoohandel oder so nehmen, anstatt von ihnen oder aus einem Tierheim.

Aber das eigentlich interessante haben Doro und Murx schon angesprochen. Dass gerade diejenigen, welche sich besonders engagiert für Tiere einsetzen, häufig nicht als Tierschützer bezeichnet haben wollen oder denen das mehr oder weniger wurst ist.
Und das ist eigentlich auch absolut sinnvoll, bloss ist das nicht immer und überall möglich. Zum Beispiel ein Tierheim kann es sich nicht erlauben zu sagen, mir ist egal was Tierschutz ist, ich helfe den Tieren und das zählt für mich, sondern sie haben zu einem guten Teil auch Wirkung für die Öffentlichkeit und da zählt der Tierschutz.
Das ist die andere Seite der Medallie.
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